2398.
22.01.2014
zu 2386 und 2395
Geliebte im HERRN und in der Mutter der Erlösung,
Zur Sünde (Todsünde und lässliche Sünde) gibt es eine ganz gute Übersicht bei Kathpedia:
http://www.kathpedia.com/index.php/Sünde .
Zur Todsünde (schwere Sünde) speziell: http://www.kathpedia.com/index.php?title=Tods%C3%BCnde .
Zur Lässlichen Sünde (leichte Sünde, man verbleibt im Stande der Heiligmachenden Gnade):
http://www.kathpedia.com/index.php?title=L%C3%A4ssliche_S%C3%BCnde .
Ein wichtiges Kriterium zur Unterscheidung sind die „3 W“:
Ich begehe eine Todsünde (d.h. wenn ich sie nicht vor dem Tode bereue oder bewusst nicht beichten will, dann führt es zum Tod der Seele, in die Gottesferne, in die Hölle), wenn ich mit Wissen, Wollen und in einer Wichtigen Sache gegen ein oder mehrere der 10 Gebote verstoße. Sobald ein „W“ fehlt, dann kann ich nicht mehr von einer schweren Sünde sprechen. Beispiel: eine Frau wird psychisch und physisch (unter Gewalt) zur Abtreibung gezwungen. Es ist eine wichtige, schwere Sache, die Frau weiß darum, dass es Mord ist (Wissen), aber sie will es selbst keinesfalls (kein Wollen). Somit ist natürlich für die Frau keine Sünde, Schuld gegeben. Anderes Beispiel: ich war mit einem Kleinkind einkaufen und erst Zuhause merke ich, dass das Kind Schokolade in meine Tasche getan hat, die aber nicht bezahlt wurde. Hier fehlt das Wissen darum und ich sollte schnellstmöglich die Schokolade nachbezahlen. Würde ich es bewusst nicht tun, dann wäre es Diebstahl und somit eine Sünde, keine so kleine, dass es noch eine lässliche Sünde wäre. Letztere wäre z.B. gegeben, wenn ich ohne zu fragen bei jemandem z.B. Pralinen „genascht“ hätte. Die Kirche lädt uns ein, auch die lässlichen Sünden zu beichten, damit unsere Seele wieder ganz rein wird. Zudem kann ein Anhäufen von vielen lässlichen Sünden zu einer schweren Sünde heranwachsen. Wenn ich Gott und meinen Nächsten generell versuche von Herzen zu lieben, dann umfasst das alle Gebote, denn dann würde ich nie etwas Schlechtes gegen Gott oder die Mitmenschen denken und tun. Jesus Christus gibt uns auch die „Goldene Regel“ hinsichtlich unserer Nächsten: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch tun die Menschen, sollt ebenso auch ihr ihnen tun; denn das ist das Gesetz und die Propheten“ (Mt 7, 12).
Zu den Haupt- oder Wurzelsünden (www.kathpedia.com):
Hauptsünden (oder: Wurzelsünden)
Hauptsünden werden jene Sünden genannt, die alle übrigen in sich schließen und aus denen die anderen hervorgehen. Die Hauptsünden sind keine Sünden im eigentlichen Sinn, sondern Hauptlaster, also ungeordnete Leidenschaften bzw. Wurzelsünden, da sie die Voraussetzung für andere Sünden schaffen, wobei diese dann sowohl schwer als auch lässlich sein können.
Man spricht daher von „Hauptsünden“, weil sie weitere Sünden, weitere Laster erzeugen (vgl. KKK 1866).
Die Hauptsünden werden oft mit den Todsünden verwechselt, was sich auch in der falschen umgangssprachlichen Rede von den „sieben Todsünden“ niederschlägt. Richtig müsste es die „sieben Hauptsünden“ heißen.
Gegenwärtiger Katalog:
Die sieben Hauptsünden |
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Als die sieben Hauptsünden bezeichnet die Kirche gegenwärtig (KKK Nr. 1866; KKK-K, Anhang S. 243):
Stolz (Superbia), Hoffart und Hochmut
Habsucht (Avaritia), Geiz
Neid (Invidia), Missgunst
Zorn (Ira)
Unkeuschheit (Luxuria), Wollust
Unmäßigkeit (Gula, Immoderatio)
Trägheit oder Überdruss (Pigrata oder Acedia).
Die Hauptsünde in der Kirchengeschichte:
Evagrius von Pontus, ein griechischer Theologe (* 346 — 399/400) stellte erstmals einen Katalog von acht Hauptsünden und bösen Leidenschaften zusammen:
Superbia (Hochmut)
Avaritia (Geiz)
Ira (Zorn)
Luxuria (Wollust)
Gula (Völlerei)
Acedia (Trägheit)
Vana gloria (Ruhmsucht)
Tristitia (Trübsinn)
Die Reihung erfolgt nach dem Maß der Ichbezogenheit, Stolz ist damit die schwerste Sünde, zugleich der häufigste Grund der Verweigerung der Reue gegenüber Gott („Unbußfertigkeit“), bis hin zur Sünde wider den Heiligen Geist. Auch die Verzweiflung kann, als Leugnung österlicher Hoffnung, eine exzessive Form des Stolzes sein.
Eine Zusammenschau auf 7 Hauptsünden geht auf Papst Gregor I., den „Großen“ (590-604) zurück. Er fasste Ruhmsucht und Stolz, sowie Traurigkeit und Faulheit zusammen und fügte den Neid hinzu. Das Ergebnis einer neuen Reihung war ein Jahrhunderte lang gültiger Katalog der Hauptsünden:
Stolz,
Neid,
Zorn,
Traurigkeit,
Habgier,
Völlerei,
Unkeuschheit.
Im 7. Jh. wurde die Traurigkeit durch die Trägheit (des Herzens) ersetzt.
siehe auch: Die sieben Hauptsünden (Kathpedia)
Literatur:
Ludwig Nagel: Die den sieben Hauptsünden entgegengesetzten Tugenden. — Fastenpredigten gehalten in der Jesuitenkirche zu Heidelberg in der Fastenzeit 1907. von Ludwig Nagel, Konviktsdirektor in Speyer, Pustet Verlag Regensburg 1911 ((Mit [[Imprimatur], 2., unveränderte Auflage; 110 Seiten).
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Aus den Haupt- oder Wurzelsünden können also Todsünden (alle 3 'W' erfüllt) hervorgehen.
Todsünde oder Schwere Sünde kann auch (!) schon sein, wenn ich z.B. bewusst das Sonntags- bzw. Feiertagsgebot
missachte und nicht zur Hl. Messe gehe, obwohl ich es gekonnt hätte. Im sittlichen Bereich ist z.B. Masturbation eine
schwere Sünde. Bewusster Steuerbetrug wäre etwa ebenfalls eine Todsünde, weil es zum Schaden des Allgemeinwohls ist („Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört“).
Für die Katholiken und Orthodoxen können die Todsünden nur in der sakramentalen Beichte vergeben werden.
Wenn vor einem plötzlichen Tod kein Priester mehr für die Hl. Beichte kommen kann, muss man versuchen, Akte der echten, tiefen, wahren Reue zu erwecken mit der inständigen Bitte um Vergebung seitens Gottes. Man kann ferner den Barmherzigkeitsrosenkranz beten bzw. Andere tun es für einen, neben dem Beten des „normalen“ Rosenkranzes und weiteren Gebeten.
Ihr Pater de C.