26.12.2017

2. Weihnachtsfeiertag 1986

Stephanus

Nur eine kurze Spanne Zeit lässt uns die Kirche, in der wir uns erfreuen können über die Geburt des Gotteskindes auf diese Erde, am 2, Weihnachtstag bereits werden wir Zeugen des gewaltsamen Todes des jungen Stephanus, —

Vor dem Gotteskinde knien nicht nur betende Hirten und Könige, nach diesem Gotteskinde greifen, auch die Mörderhände des Herodes und seiner Schergen. —

Ja über der Krippe leuchtet nicht nur der Stern der Gnade, über der Krippe liegt auch der Schatten des Leides und des Todes.

So gehört am heutigen 2. Weihnachtstag unsere Aufmerksamkeit einem jungen Mann, namens Stephanus, — einem der 7 Diakone, die die Apostel ausgewählt hatten, Sorge zu tragen für das leibliche Wohl der jungen Gemeinde.

Von diesem Stephanus heißt es „er war voll des Hl. Geistes“. Und Menschen, die erfüllt, sind von Hl .Geist, finden bald ihre Feinde in den Menschen, deren Augen geblendet sind vom unheiligen Geist. Von diesen Menschen heißt es: „Sie konnten seinem Geist nicht widerstehen“, — und wem die geistigen Waffen fehlen, der greift allzu schnell zu den Waffen der brutalen Gewalt.

Die musste der junge Stephanus all zu bitter erfahren; man steinigte ihn im blinden Hass zu Tode.

Und die Antwort und Gegenwehr des Stephanus?

In dem Augenblick, da seine Augen im Blut ertränkt wurden, wurden hell die Augen seiner Seele, und er konnte jubeln „ich sehe den Himmel offen und Jesus zur Rechten des Vaters stehen“. In dem Augenblick, da die Kräfte des Leibes schwanden, fühlte er die Kraft seiner Seele erstarken, und er konnte sagen „Herr, nimm meinen Geist auf“. —

In dem Augenblick, da der unheilige Geist seine Gegner zu Mördern machte, konnte er in verzeihender Liebe beten „Herr, rechne es ihnen nicht zur Sünde an“.

Dieser Stephanus war der erste Blutzeuge für Jesus, und sein Blut ward nicht vergeblich vergossen, — denn es wurde zum Samen für neues Christentum.

Und wir müssen uns fragen: ist sein Blut für uns vergeblich geflossen?... oder ist. auch unser Leben ein Zeugnis für Christus?...

blutig oder unblutig?

Machen wir unser Leben zu einem Zeugnis für Christus, damit das Wort auf unserem Grabstein „er starb in Gott“ nicht zur Lüge wird.