25.03.2018

Palmsonntag 1987

Mit dem heutigen Sonntag beginnen wir die hl. Woche, die gleichsam eine Kurzformel unseres ganzen christlichen Lebens ist.

Mit dem Jubel des Palmsonntags beginnt unser Leben. Es wandert dahin über die Berge der Freude „himmelhochjauchzend“ und durch die Tiefen des Leides „zu Tode betrübt“ und endet schließlich für den einen mit dem Karfreitag und dem Verzweiflungsschrei: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“, für den anderen mit dem Ostertag und der Zuversicht: „In deine Hände lege ich meine Seele zurück“.-

Entscheidend für den Ausgang unseres Lebens ist es, welchen Stellenwert der Gründonnerstag in unserem Leben einnimmt.

Denn die Worte des Meisters an jenem Abend sind ganz klar:

„Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht essen und sein Blut nicht trinken werdet, werdet ihr das Leben nicht, in euch haben“. Das göttliche Leben, das Voraussetzung ist, am ewigen Leben im Vaterhaus Gottes teilhaben zu dürfen. „Wer aber mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das Leben, das göttliche Leben, um dessentwillen die Seele gebettet sein darf am Herzen Gottes, und der Leib am Ende der Tage in Heiligkeit wird auferstehen können.

Am Gründonnerstag nimmt Christus Abschied von dieser Welt, von seinen Freunden, von seinem Leben dieser Zeit.

Etwas von diesem Abschiedsschmerz muss auch unser Leben offenbaren. Unser Christsein beweist sich nicht in der Bewunderung Christi. Denken wir nur an unsere Feiertage Weihnachten, Ostern, Pfingsten, an unsere Festtage Taufe, Erstkommunion, Hochzeit. Unser Christsein muss sich erzeigen in der Nachfolge Christi. Johannes der Täufer hat diese Nachfolge dargestellt: „Er muss wachsen, ich muss abnehmen.“ Paulus verpfändet sein Leben an Christus: „Ich lebe, doch nicht ich, sondern Christus lebt in mir.“ Und Christus sagt es ganz klar: „Wer sein Leben nicht bereit ist zu verlieren, kann das Leben nicht gewinnen.“

Lassen wir diese hl. Woche Quelle unseres ewigen Heiles werden!