21.05.2018

Pfingstmontag 1987

Frohmut und Wehmut muss das Herz des Meisters erfüllt haben, als die Stunde gekommen war, da sein Erlösungswerk vollendet war:

Frohmut, denn nun konnte er wieder heim zu seinem Vater, um zu seiner Rechten seinen Platz einzunehmen.

Wehmut, weil es galt, Abschied zu nehmen von seinen Freunden, die er hilflos preisgegeben sah dem Ungeist dieser Welt.

So spricht er in dieser Abschiedsstunde die tröstenden Worte: „Ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll.“

Und welch eine Wunderkraft wirkte der Hl. Geist in den Herzen der Apostel:

„Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer. Alle wurden von dem Hl. Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.“ Ja, welch einen Wandel vollzog doch dieser Geist Gottes in den Herzen, die eben noch furchtsam hinter verschlossenen Türen sich verbargen, um plötzlich diesen Massen von Menschen aus aller Welt entgegenzutreten und den Samen der Frohbotschaft ihres Herrn in ihre Herzen zu pflanzen. Und da heißt es:

„An diesem Tage wurden (ihrer Gemeinschaft) etwa dreitausend Menschen hinzugefügt.“

Petrus hatte in Joppe eine Vision:

„Steh auf Petrus, schlachte und iss!“, so rief eine Stimme ihm zu. Doch was er da essen sollte, galt für die Juden als unrein und verboten und er antwortete: „Niemals, Herr, noch niemals habe ich etwas Unheiliges und Unreines gegessen.“

Während Petrus noch ratlos sich fragte, was diese Vision wohl bedeuten könnte, betraten Männer das Haus des Petrus. Sie kamen aus Caesarea und berichteten: Der Hauptmann Cornelius, ein gerechter und gottesfürchtiger Mann hat von einem Engel die Weisung erhalten, dich in sein Haus holen zu lassen und zu hören, was du ihm zu sagen hast.“

Und obwohl es einem Juden nicht erlaubt war, „mit einem Nicht-Juden zu verkehren oder sein Haus zu betreten“, erfüllte er den Wunsch. Und Petrus erlebte, „dass auch auf die Heiden die Gabe des Heiligen ausgegossen wurde. Denn sie hörten sie in Zungen reden und Gott preisen.“

Und so bekannte er: „Kann jemand denen das Wasser zur Taufe verweigern, die ebenso wie wir den Heiligen Geist empfangen haben?“

Es war auf dem Apostelkonzil zu Jerusalem im Jahre 50: Hier ging es um die Frage, ob die Heiden auf ihrem Wege zum Christentum sich dem Gesetz der Beschneidung unterwerfen müssten. In diesem heftigen Streit sagte Petrus: „Brüder, wie ihr wisst hat Gott schon längst hier bei euch die Entscheidung getroffen, dass die Heiden durch meinen Mund das Wort des Evangeliums hören und zum Glauben gelangen sollen. Und Gott ,der die Herzen kenn, bestätigt dies, indem er ihnen ebenso wie uns den Heiligen Geist gab. So erlebten die Apostel auch hier und immer wieder den Beistand, den Christus ihnen zum Abschied versprochen hatte.