zum Hochfest der Mutter Gottes

Januar 2016

Wir grüßen dich, Maria, Mutter Gottes, verborgener Schatz des ganzen Universums, Stern, der nicht sinkt, Krone der Jungfräulichkeit, Zepter der Rechtgläubigkeit, unzerstörbarer Tempel, Wohnung des Unermesslichen, Mutter und Jungfrau, um derentwillen in den heiligen Evangelien selig gepriesen wird, „der im Namen des Herrn kommt“ (Mt 21,9; Ps 117,26).

Wir grüßen dich: du hast in deinem jungfräulichen Schoß den umfasst, den die Himmel nicht fassen können; durch dich wird die Heilige Dreifaltigkeit auf der ganzen Erde gepriesen und angebetet; durch dich frohlockt der Himmel; durch dich jubeln die Engel und Erzengel; durch dich werden die Dämonen in die Flucht geschlagen; durch dich ist der Versucher vom Himmel gefallen und werden die gefallenen Menschen in den Himmel erhoben; durch dich ist die ganze im Götzendienst verfangene Welt zur Erkenntnis der Wahrheit gelangt; durch dich wird denen, die glauben, mit dem „Öl der Freude“ (Ps 45,8) die heilige Taufe gewährt; durch dich sind auf der ganzen Erde die Kirchen begründet worden; durch dich werden die heidnischen Völker zur Bekehrung gebracht.

Und was soll ich noch sagen? Durch dich hat das Licht des einzigen Sohnes des Vaters denen geleuchtet, „die im Finsternis saßen und im Schatten des Todes“ (Lk 1,79; Jes 42,7)… Wer könnte Maria so loben, wie es ihr gebührt? Sie ist sowohl Mutter als auch Jungfrau. Was für ein Wunder! Wer hat je sagen hören, dass der Erbauer daran gehindert werden kann, in dem Tempel zu wohnen, den er selber errichtet hat? Wer würde es wagen, den zu tadeln, der seiner Magd (Lk 1,48) den Titel Mutter verliehen hat? Es freut sich also alle Welt… Es möge uns vergönnt sein, die unteilbare Dreieinigkeit zu verehren und ihr Ehrerbietung zu erweisen, indem wir das Lob Mariens, der immerwährenden Jungfrau, also der heiligen Kirche, singen, und auch das Lob ihres Sohnes und das Lob ihres makellosen Gemahls.

Hl. Cyrill von Alexandrien (5.Jhdt.) , Bischof und Kirchenlehrer,

Homilie „Von nun an preisen mich selig alle Geschlechter“

(Quelle: Evangelium Tag für Tag)