Tagesstärkung
Antonius von Padua
Kirchenlehrer
Seine Predigten
23.03.2022
Antonius von Padua
Kirchenlehrer
Einleitung
Die Sermones (Predigten) sind das große literarische und theologische Werk des heiligen Antonius.
Wir können sie als eine Abhandlung über die heilige Lehre in Form einer Sammlung von Predigten definieren , mit denen der Heilige die gesamte Schrift in seinem Scan der von der sonntäglichen und festlichen Liturgie seiner Zeit vorgeschlagenen Lesungen offenlegt.
Der heilige Antonius hat die Predigten mit dem besonderen Ziel geschrieben, seinen Mitbrüdern ein Werkzeug zur Ausbildung für das christliche Leben an die Hand zu geben . Die behandelten Themen sind im Allgemeinen die des Glaubens und der guten Sitten. Der Heilige bietet den Predigern Werkzeuge für die Verkündigung an: wie man den Gläubigen die Lehre des Evangeliums beibringt, wie man die Sakramente wertschätzt, besonders die Buße und die Eucharistie.
Die Sprache der Predigten ist mittelalterliches Latein , das heißt von niedriger Latinität, aber es ist kein grobes Latein; in der Tat präsentiert es eine gewisse Eleganz. Antonios Predigt ist eine sehr gelehrte Predigt, die voll ist mit Zitaten aus den heiligen Schriften (es gibt über sechstausend), die sich oft der Lehre der Väter und Theologen, Philosophen und heidnischen Dichtern bedient; außerdem werden oft Experten der Naturwissenschaften zitiert, insbesondere Aristoteles und Solinus.
Von PAPST BENEDIKT XVI.
Generalaudienz
Mittwoch, 10. Februar 2010
Antonius von Padua
Liebe Brüder und Schwestern,
vor zwei Wochen habe ich die Gestalt des hl. Franz von Assisi vorgestellt. Heute Vormittag möchte ich über einen weiteren Heiligen sprechen, der der ersten Generation der Minderbrüder angehörte: Antonius von Padua oder von Lissabon, wie er unter Bezugnahme auf seine Geburtsstadt auch genannt wird. Es handelt sich um einen der populärsten Heiligen in der ganzen katholischen Kirche, der nicht nur in Padua, wo eine prächtige Basilika errichtet wurde, in der seine sterblichen Überreste ruhen, sondern in der ganzen Welt verehrt wird. Beliebt sind bei den Gläubigen Bilder und Statuen, die ihn mit der Lilie, Symbol für seine Reinheit, oder mit dem Jesuskind auf dem Arm zeigen, zur Erinnerung an eine wunderbare Erscheinung, die von einigen literarischen Quellen erwähnt wird.
Antonius hat mit seinen ausgeprägten intellektuellen Gaben, seiner Ausgeglichenheit, seinem apostolischen Eifer und vor allem mit seiner mystischen Leidenschaft maßgebend zur Entwicklung der franziskanischen Spiritualität beigetragen.
Er wurde um das Jahr 1195 in einer Adelsfamilie in Lissabon geboren und auf den Namen Fernando getauft. Er trat bei den Chorherren ein, die der Regel des hl. Augustinus folgten, zunächst im Kloster St. Vinzenz in Lissabon und dann im Heilig-Kreuz-Kloster in Coimbra, einem angesehenen Kulturzentrum Portugals. Mit Interesse und Eifer widmete er sich dem Studium der Bibel und der Kirchenväter und eignete sich jenes theologische Wissen an, das er dann in seiner Lehr- und Predigttätigkeit fruchtbringend anwandte. In Coimbra ereignete sich jene Episode, die eine entscheidende Wende in seinem Leben bewirkte: Hier wurden im Jahr 1220 die Reliquien der ersten fünf franziskanischen Missionare ausgestellt, die in Marokko den Märtyrertod erlitten hatten. Ihr Schicksal weckte in dem jungen Fernando das Verlangen, sie nachzuahmen und fortzuschreiten auf dem Weg der christlichen Vollkommenheit: Er bat daher um Entlassung bei den Augustiner-Chorherren, um Franziskaner zu werden. Seiner Bitte wurde entsprochen, und nachdem er den Namen Antonius angenommen hatte, brach auch er nach Marokko auf, doch die göttliche Vorsehung fügte es anders. Infolge einer Krankheit war er gezwungen, nach Italien zurückzukehren. Er nahm 1221 an dem berühmten »Mattenkapitel« in Assisi teil, wo er auch dem hl. Franziskus begegnete. Danach lebte er eine Zeitlang in völliger Abgeschiedenheit in einem Kloster bei Forlì in Norditalien, wo ihn der Herr zu einer anderen Sendung berief. Ganz durch Zufall wurde er eingeladen, bei einer Priesterweihe zu predigen; er bewies hierbei, mit einem solchen Wissen und einer solchen Redekunst begabt zu sein, dass die Oberen ihn zum Predigtdienst bestimmten. Somit begann er in Italien und Frankreich eine so intensive und wirksame apostolische Tätigkeit, dass er viele Menschen, die sich von der Kirche getrennt hatten, dazu anregte, auf den rechten Weg zurückzukehren. Antonius gehörte auch zu den ersten Theologielehrern der Minderbrüder, wenn er nicht sogar als der erste bezeichnet werden kann. Er begann seine Lehrtätigkeit in Bologna mit dem Segen des hl. Franziskus, der Antonius in Anerkennung seiner Tugend einen kurzen Brief sandte, den er mit den Worten begann: »Es freut mich, dass du die Brüder Theologie lehrst.« Antonius legte die Grundlagen der franziskanischen Theologie, die von anderen berühmten Denkern gepflegt wurde und dann mit dem hl. Bonaventura von Bagnoregio und dem sel. Duns Scotus ihren Höhepunkt erreichen sollte.
Nachdem er Provinzoberer der Minderbrüder Norditaliens geworden war, setzte er den Verkündigungs- und Predigtdienst abwechselnd mit den Leitungsaufgaben fort. Nach Beendigung des Provinzialsamtes zog er sich in die Nähe von Padua zurück, wohin er sich schon mehrmals zurückgezogen hatte. Kaum ein Jahr später starb er vor den Toren der Stadt am 13. Juni 1231. Padua, das ihn im Leben mit Liebe und Verehrung aufgenommen hatte, zollte ihm für immer Ehre und Verehrung. Derselbe Papst Gregor IX., der ihn, nachdem er ihn predigen gehört hatte, als »Arche des Testaments« bezeichnete, sprach ihn, auch infolge der auf seine Fürsprache hin eingetretenen Wunder, im Jahr 1232 – nur ein Jahr nach seinem Tod – heilig.
In seinem letzten Lebensabschnitt schrieb Antonius zwei Zyklen von Predigten nieder, die die Titel Sonntagspredigten bzw. Predigten über die Heiligen tragen und für die Prediger und Lehrer der theologischen Studien des Franziskanerordens bestimmt sind. In diesen Predigten kommentiert er die von der Liturgie vorgelegten Texte der Heiligen Schrift, wobei er sich der patristisch-mittelalterlichen Auslegungsmethode der vier Schriftsinne bedient: des wörtlichen oder geschichtlichen, des allegorischen oder christologischen, des tropologischen oder moralischen und des anagogischen Sinnes, der auf das ewige Leben ausrichtet. Heute hat man von neuem erkannt, daß diese Schriftsinne verschiedene Dimensionen des einen Sinnes der Heiligen Schrift sind, und dass es richtig ist, bei der Auslegung der Heiligen Schrift nach den vier Dimensionen seines Wortes zu suchen. Diese Predigten des hl. Antonius sind theologisch-homiletische Texte, die die lebendige Predigt anklingen lassen, in der Antonius einen regelrechten Weg christlichen Lebens vorschlägt. Der Reichtum der in den Predigten enthaltenen geistlichen Lehren ist so groß, daso der ehrwürdige Papst Pius XII. im Jahr 1946 Antonius zum Kirchenlehrer erklärte und ihm den Titel »Doctor Evangelicus« verlieh, da aus diesen Schriften die Frische und Schönheit des Evangeliums zutage tritt; noch heute können wir sie mit großem geistlichen Gewinn lesen.
In diesen Predigten spricht der hl. Antonius vom Gebet als einer Liebesbeziehung, die den Menschen dazu bringt, vertraut mit dem Herrn zu reden, und die auf diese Weise eine unaussprechliche Freude hervorbringt, welche die im Gebet verharrende Seele voller Milde umfängt. Antonius ruft uns in Erinnerung, dass das Gebet einer Atmosphäre der Stille bedarf, mit der nicht nur der Abstand vom äußerlichen Lärm gemeint ist, sondern eine innere Erfahrung, die darauf abzielt, die von den Sorgen der Seele hervorgerufenen Zerstreuungen zu überwinden, indem sie in der Seele Stille schafft. Nach der Lehre dieses berühmten franziskanischen Kirchenlehrers ist das Gebet in vier unverzichtbare Haltungen gegliedert, die im Latein des Antonius als obsecratio, oratio, postulatio und gratiarum actio bestimmt werden. Wir könnten sie so übersetzen: sein Herz vertrauensvoll Gott öffnen; der erste Schritt des Gebets besteht also darin, dass man nicht einfach ein Wort aufnimmt, sondern sein Herz auf die Gegenwart Gottes hin öffnet; sodann soll man liebevoll mit Ihm ins Gespräch treten und Ihn dabei als unter uns gegenwärtig erkennen; des weiteren sollen wir Ihm – was ganz selbstverständlich ist – unsere Nöte vorbringen; und schließlich sollen wir Ihn loben und Ihm danken.
In dieser Lehre des hl. Antonius über das Gebet erkennen wir eines der spezifischen Merkmale der franziskanischen Theologie, deren Initiator er gewesen ist, nämlich die der göttlichen Liebe zugewiesene Rolle, die in die Sphäre der Gefühle, des Willens, des Herzens eintritt und auch die Quelle ist, der eine geistliche Erkenntnis entspringt, die jede Erkenntnis übersteigt. Denn wir gelangen durch die Liebe zur Erkenntnis.
Antonius schreibt weiter: »Die Liebe ist die Seele des Glaubens, sie macht ihn lebendig; ohne die Liebe stirbt der Glaube« (Sermones Doninicales et Festivi II).
Nur eine Seele, die betet, kann im geistlichen Leben Fortschritte machen: das ist der bevorzugte Gegenstand der Verkündigung des hl. Antonius. Er kennt die Mängel der menschlichen Natur gut, unsere Neigung, in die Sünde zu verfallen, weshalb er ständig dazu ermahnt, die Neigung zu Habsucht, Stolz, Unreinheit zu bekämpfen und dagegen die Tugenden der Armut und der Hochherzigkeit, der Demut und des Gehorsams, der Keuschheit und Reinheit zu üben. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts wuchs im Zusammenhang mit der Neuerstehung der Städte und dem Aufblühen des Handels die Zahl der Menschen, die gefühllos gegenüber den Bedürfnissen der Armen waren. Aus diesem Grund forderte Antonius die Gläubigen mehrmals dazu auf, an den wahren Reichtum zu denken, den Reichtum des Herzens, der dadurch, dass er gut und barmherzig macht, Schätze für das Himmelreich ansammeln lässt. »O, ihr Reichen« – so mahnt er – »macht euch die Armen … zu Freunden, nehmt sie in euren Häuser auf: Sie, die Armen, werden es dann sein, die euch in den ewigen Wohnstätten aufnehmen werden, wo die Schönheit des Friedens herrscht, das Vertrauen der Sicherheit und die üppige Ruhe der ewigen Sattheit« (ebd.).
Liebe Freunde, ist dies etwa nicht eine sehr wichtige Lehre auch heute, wo die Finanzkrise und die schwerwiegenden wirtschaftlichen Ungleichgewichte nicht wenige Menschen verarmen lassen und Notsituationen schaffen? In meiner Enzyklika Caritas in veritate rufe ich in Erinnerung: »Die Wirtschaft braucht für ihr korrektes Funktionieren die Ethik; nicht irgendeine Ethik, sondern eine menschenfreundliche Ethik« (Nr. 45).
Antonius stellt in der Schule des Denkens des Franziskus immer Christus in den Mittelpunkt des Lebens und Denkens, des Handelns und der Predigt. Das ist ein weiterer typischer Zug der franziskanischen Theologie: der Christozentrismus. Gern betrachtet diese die Geheimnisse der Menschheit Jesu, des Herrn, besonders das Geheimnis der Geburt des Herrn, jenes Gottes, Der Kind geworden ist und sich in unsere Hände begeben hat: es ist ein Geheimnis, das Gefühle der Liebe und Dankbarkeit gegenüber der göttlichen Güte weckt.
Die Geburt des Herrn, jener zentrale Aspekt der Liebe Christi zu den Menschen, aber auch der Blick auf den Gekreuzigten inspiriert Antonius zu Gedanken der Dankbarkeit gegenüber Gott und der Hochschätzung der Würde der menschlichen Person, so dass alle, Gläubige und Nichtgläubige, im Gekreuzigten und in Seinem Bilde einen Sinn finden können, der das Leben bereichert. Der hl. Antonius schreibt: »Christus, Der dein Leben ist, hängt hier vor dir, damit du auf das Kreuz wie in einen Spiegel schaust. Dort wirst du erkennen können, wie tödlich deine Wunden waren, die keine Arznei heilen kann, außer jene des Blutes des Gottessohnes. Wenn du gut hinschaust, wirst du dir bewusst werden können, wie groß deine Menschenwürde und dein Wert sind… An keinem anderen Ort kann sich der Mensch besser dessen bewusst werden, wie viel er wert ist, als wenn er sich im Spiegel des Kreuzes betrachtet« (Sermones Dominicales et Festivi III).
Durch die Betrachtung dieser Worte können wir besser die Bedeutung des Bildes des Gekreuzigten für unsere Kultur und für unseren Humanismus verstehen, der aus dem christlichen Glauben hervorgegangen ist. Gerade durch den Blick auf den Gekreuzigten sehen wir – wie der hl. Antonius sagt –, wie groß die Würde und der Wert des Menschen sind. Nirgendwo sonst kann man erkennen, welchen Wert der Mensch hat, da Gott uns eine so große Bedeutung beimisst und uns als so wichtig ansieht, dass wir für Ihn Seines Leidens würdig sind; so erscheint die ganze menschliche Würde im Spiegel des Gekreuzigten, und der auf Ihn gerichtete Blick ist stets Quelle für die Anerkennung der Menschenwürde.
Liebe Freunde, möge der von den Gläubigen so sehr verehrte Antonius von Padua für die ganze Kirche und vor allem für all jene Fürsprache halten, die sich der Verkündigung widmen; bitten wir den Herrn, Er möge uns helfen, etwas von dieser Kunst des hl. Antonius zu lernen. Die in der Verkündigung Tätigen mögen sich von seinem Vorbild inspirieren lassen und dafür Sorge tragen, die feste und gesunde Lehre, eine aufrichtige und leidenschaftliche Frömmigkeit und die Einprägsamkeit in der Kommunikation miteinander zu verbinden. Im derzeitigen Priester-Jahr beten wir darum, dass die Priester und Diakone diesen Dienst der Verkündigung und der Aktualisierung des Wortes Gottes für die Gläubigen verrichten, vor allem durch die Predigten in den Sonntagsgottesdiensten. Sie sollen eine wirksame Darbietung der ewigen Schönheit Christi sein, genauso wie es Antonius empfahl: »Wenn du Jesus predigst, löst Er die harten Herzen; wenn du Ihn anrufst, versüßt Er die bitteren Versuchungen; wenn du an Ihn denkst, erleuchtet Er dir das Herz; wenn du Ihn liest, sättigt Er dir den Geist« (Sermones Dominicales et Festivi III).
15.09.2022
Aufnahme in den Himmel der seligen Jungfrau Maria
Heiligkeit und Herrlichkeit der seligen Jungfrau Maria (Teil XV)
Wir bitten dich, o unsere Liebe Frau, geneigte Mutter Gottes, erhaben über die Chöre der Engel, das Gefäß unseres Herzens mit himmlischer Gnade zu füllen; um uns mit dem Gold der Weisheit glänzen zu lassen; um uns mit der Kraft deiner Fürbitte zu unterstützen; uns mit den Edelsteinen deiner Tugenden zu schmücken; über uns auszugießen, o gesegneter Ölbaum, das Öl deiner Barmherzigkeit, mit dem wir die Menge unserer Sünden bedecken.
Möge es uns Jesus Christus, dein Sohn, gewähren, Der dich heute über die Chöre der Engel erhöht, dich mit dem Diadem des Königreichs gekrönt und dich auf den Thron des ewigen Glanzes gesetzt hat. Ihm sei Ehre und Ruhm in Ewigkeit.
Und die ganze Gemeinde antwortet: Amen. Alleluja!
14.09.2022
Aufnahme in den Himmel der seligen Jungfrau Maria
Heiligkeit und Herrlichkeit der seligen Jungfrau Maria (Teil XIV)
In den vier Lebewesen sind alle Heiligen dargestellt, geschmückt mit den vier Tugenden, erzogen in der Lehre der vier Evangelien. Am Firmament sind die Engelscharen angedeutet, bestätigt durch die Macht des Allmächtigen. Der Thron weist auf die Jungfrau Maria hin, in der sich der Herr erniedrigte, als Er ihr menschliches Fleisch nahm. Der Menschensohn ist Jesus Christus, der Sohn Gottes und des Menschen. Hier also ist in der himmlischen Herrlichkeit, die über den Häuptern der vier Lebewesen, das heißt aller Heiligen, hängt, das Firmament, das heißt die Engel; und über den Engeln der Thron, das heißt die selige Jungfrau; und auf dem Thron der Menschensohn Jesus Christus.
13.09.2022
Aufnahme in den Himmel der seligen Jungfrau Maria
Heiligkeit und Herrlichkeit der seligen Jungfrau Maria (Teil XIII)
Die Jungfrau Maria war auch Martha und Maria. Es war Martha, als sie das Jesuskind in Windeln wickelte, als sie es in die Wiege legte, als sie es an ihre himmelerfüllte Brust stillte, als sie mit Ihm nach Ägypten flüchtete und als sie in ihre Heimat zurückkehrte; es war Maria, während „sie – wie Lukas sagt – all diese Worte bewahrte und in ihrem Herzen darüber nachdachte“ (Lk 2,19).
5. "Wie eine Zypresse, die in die Höheschwebt". Die selige Jungfrau Maria erhebt sich heute wie eine Zypresse höher als alle Engel.
In dieser Hinsicht lesen wir bei Hesekiel: „Über dem Firmament, das die Köpfe der [vier] Lebewesen überblickte, erschien etwas wie ein Saphirstein in Form eines Throns, und auf dieser Art Thron darüber eine menschenähnliche Gestalt “ (Es 1,26).
12.09.2022
Aufnahme in den Himmel der seligen Jungfrau Maria
Heiligkeit und Herrlichkeit der seligen Jungfrau Maria (Teil XII)
Deshalb lasst uns, an Seiner Freude teilhabend, im Introitus der heutigen Messe singen: „Lasst uns alle fröhlich sein im Herrn …“ In dieser Messe lesen wir die Passage des Evangeliums, die beginnt: „Jesus betrat ein Dorf … “ (Lk 10, 38). Dorf, auf Latein castellum oder castrum, Festung, klingt fast wie keusch, das heißt, dass darin die Lust erloschen ist. Der Feind, der die Festung ständig von außen angreift, hindert die Bewohner daran, sich der Ruhe zu überlassen, das heißt, sich der Lust hinzugeben. Die Beharrlichkeit des Kampfes gegen die Befestigung unterdrückt den Drang zur Lust.
Beachten Sie, dass die Festung aus einem Mauerring und einem Turm in der Mitte besteht. Die Festung ist die Jungfrau Maria, die mit der vollkommensten Keuschheit leuchtete, und dann trat der Herr in sie ein. Die Verteidigungsmauer um den Turm in der Mitte war ihre Jungfräulichkeit. Der Turm, der die Mauer verteidigte, war Demut. Der Turm heißt so, weil er (lat.) Teres ist, also gerade und hoch. Die Demut der Jungfrau Maria war gerade und hoch: gerade, weil sie nur auf Ihn blickte, Der wiederum auf ihre Demut blickte (vgl. Lk 1,48); hoch, denn als sie die Worte der Demut aussprach: „Siehe, die Dienerin des Herrn“ (Lk 1,38), wurde sie zur Himmelskönigin gewählt.
11.09.2022
Aufnahme in den Himmel der seligen Jungfrau Maria
Heiligkeit und Herrlichkeit der seligen Jungfrau Maria (Teil XI)
4. "Wie ein Olivenbaum, der knospt". Der Olivenbaum ist die Pflanze, die Olive ist die Frucht, das Öl ist der Saft. Der Olivenbaum bringt zuerst eine duftende Blume hervor, aus der die Olive entsteht, die zuerst grün, dann rot ist und dann ihre Reife erreicht. Die selige Anna [Mutter Marias] war fast der Olivenbaum, aus dem die weiße Blume mit unvergleichlichem Duft sprossen, das ist die Jungfrau Maria, die grün war bei der Empfängnis und Geburt des Gottessohnes, man sagt grün (viridis), wie viel Kraft (vim) behält. Die heilige Jungfrau blieb bei der Empfängnis und Geburt des Erlösers grün, sie behielt die Kraft, den Wert der Jungfräulichkeit: Sie blieb vor der Geburt und bei der Geburt Jungfrau; es war rot in der Passion des Sohnes, als das Schwert ihre Seele durchbohrte (vgl. Lk 2,35); an der heutigen Feierlichkeit reif geworden.
10.09.2022
Aufnahme in den Himmel der seligen Jungfrau Maria
Heiligkeit und Herrlichkeit der seligen Jungfrau Maria (Teil X)
Es würde als eine sehr große Gnade und erhabene Würde angesehen, wenn eine arme Frau ein Kind mit dem Kaiser bekommen könnte. Wahrlich aller Gnade überlegen war die der Maria, die den Sohn beim ewigen Vater hatte und darum heute verdient, im Himmel gekrönt zu werden.
Deshalb fügt er hinzu: „Und er setzte ihr das königliche Diadem auf“. Und im Hohelied heißt es: „Geht hinaus, Töchter Zions, und bewundert König Salomo mit dem Diadem, mit dem ihn seine Mutter am Tag seiner Hochzeit gekrönt hat“ (Ct 3,11). Die selige Jungfrau Maria krönte den Sohn Gottes mit dem Diadem aus menschlichem Fleisch am Tag Seiner Hochzeit, das heißt der Empfängnis des Sohnes, durch die die göttliche Natur wie ein Bräutigam mit der menschlichen Natur im Bett vereint wurde von derselben Jungfrau; und deshalb hat der Sohn heute Seine Mutter mit dem Diadem der himmlischen Herrlichkeit gekrönt. Geht also hinaus und bewundert die Mutter Salomos mit dem Diadem, mit dem ihr Sohn sie am Tag ihrer Himmelfahrt gekrönt hat.
09.09.2022
Aufnahme in den Himmel der seligen Jungfrau Maria
Heiligkeit und Herrlichkeit der seligen Jungfrau Maria (Teil IX)
Diese unsere glorreiche Esther wird heute von der Hand der Engel in die Gegenwart des Königs Ahasveros geführt, das heißt zu der himmlischen Wohnstätte, in der auf einem Sternenthron der König der Könige, die Seligpreisung der Engel, Christus Jesus, sitzt, Der die glorreiche Jungfrau mehr liebte als alle Frauen, weil Er von ihr menschliches Fleisch nahm, und sie mehr als alle Frauen Gnade und Barmherzigkeit vor Ihm fand.
O unvergleichliche Würde Mariens, o unaussprechliche Erhabenheit der Gnade, o unergründlicher Abgrund der Barmherzigkeit! Wann wurde oder wird jemals einem Engel oder einem Menschen so viel Gnade und Barmherzigkeit zuteil, wie viel wurde der Heiligen Jungfrau zuteil, dass Gott der Vater wollte, dass sie die Mutter Seines Sohnes ist, Ihm gleich und vor allen gezeugt? Jahrhunderte?
08.09.2022
Aufnahme in den Himmel der seligen Jungfrau Maria
Heiligkeit und Herrlichkeit der seligen Jungfrau Maria (Teil VIII)
Wenn die Israeliten, wie der heilige Paulus sagt, Moses wegen des vergänglichen Glanzes seines Antlitzes nicht ins Gesicht sehen konnten (vgl. 2 Kor 3,7); und wenn der Exodus sagt, dass „Aaron und die Israeliten, als sie das strahlende Gesicht von Moses sahen, nachdem sie mit dem Herrn gesprochen hatten, Angst hatten, sich ihm zu nähern“ (Ex 34: 29-30): Joseph wagte noch viel weniger, sich ihm zu nähern und richte deinen Blick auf das Antlitz der glorreichen Jungfrau, erstrahlt durch die Strahlen der wahren Sonne, die sie in ihrem Schoß trug. Die wahre Sonne war wie von einer Wolke bedeckt, aber sie strahlte goldene Strahlen durch die Augen und das Gesicht Seiner Mutter. Dieses Antlitz ist mit allen Gnaden geschmückt und in den Augen der Engel wundervoll: Sie wollen ihren Blick darauf richten (vgl. 1 Petr 1,12), weil es wie die Sonne scheint, wenn es in all seinen Facetten scheint Pracht (vgl. Ap 1,16). Und die heilige Jungfrau ist dem ganzen Universum gnädig und liebenswert, weil sie für würdig befunden wurde, den Retter aller zu bringen.
07.09.2022
Aufnahme in den Himmel der seligen Jungfrau Maria
Heiligkeit und Herrlichkeit der seligen Jungfrau Maria (Teil VII)
Christus hat unsere Esther, das heißt die Jungfrau Maria, um so reicher geschmückt, als sie um nichts weiblichen Schmuck suchte; und sie wollte weder sich noch sonst jemanden zum „Schmierer“ haben, sondern sich ganz dem Willen des „Bewahrers“ anvertrauen, von dem sie so erhaben geschmückt wurde, dass sie heute über die Engel erhaben ist.
Diese unsere Esther war sehr anziehend, als sie von dem Engel begrüßt wurde; sie war von unglaublicher Schönheit, als sie vom Heiligen Geist überschattet wurde, sie war gnädig und liebenswert in den Augen aller, als sie den Sohn Gottes empfing. Fixiere deinen Blick auf sie.
06.09.2022
Aufnahme in den Himmel der seligen Jungfrau Maria
Heiligkeit und Herrlichkeit der seligen Jungfrau Maria (Teil VI)
Esther bedeutet „verborgen“, Egai „feierlich“, Ahasveros „Glückseligkeit“. Esther ist eine Figur der seligen Jungfrau Maria, die von allen Seiten verborgen und behütet blieb, und der Engel selbst fand sie im Versteck. Egai, der Hüter der Jungfrauen, ist eine Figur Christi. Es ist wirklich angemessen, dass Jungfrauen ein solcher Wächter zugeteilt wird, der feierlich und keusch ist: feierlich und festlich, um die Kleinmütigen nicht zu betrüben; keusch, um die Unschuld der Jungfrauen nicht zu beleidigen, sondern um sie zu bewachen und zu verteidigen. Und es ist gut, dass diese beiden Eigenschaften vereint sind, denn es kommt meist vor, dass die Zuneigung mit übertriebener Heiterkeit (Vertrautheit) verdirbt, oder dass das keusche Gefühl von einer übertriebenen Strenge begleitet wird.
Christus hatte diese beiden Eigenschaften im höchsten Maße und ist daher der vollkommene Hüter der Jungfrauen. Wie Egai „lief Christus freudig den Frauen entgegen und sagte: Gesundheit euch!“ (Mt 28,9). Aber Er tat dies erst nach der Auferstehung, als Er bereits mit dem unsterblichen Körper war. Früher war Er tatsächlich so zurückhaltend, dass nie gelesen wird, dass Er Frauen grüßte. Sogar die Apostel, sagt Johannes, waren erstaunt, dass Er mit einer Frau sprach (vgl. Joh 4,27).
05.09.2022
Aufnahme in den Himmel der seligen Jungfrau Maria
Heiligkeit und Herrlichkeit der seligen Jungfrau Maria (Teil V)
Diese Vase ist nun mit allerlei Edelsteinen geschmückt, das heißt mit allen Privilegien himmlischer Gaben. Sie erhielt die Belohnungen aller Heiligen, sie, die den Schöpfer und den Erlöser von allen hervorgebracht hat. Auf dieser Vase, die mit allen Edelsteinen geschmückt ist, stimmt das überein, was wir im Buch Esther lesen, wo es heißt, dass "sie in die Gegenwart des Königs eintreten musste, suchte sie nicht nach weiblichem Schmuck: der Eunuch Egai, Wächter von Jungfrauen, er ließ sie die Kleidung tragen, die er selbst wählte. Sie war sehr gutaussehend und unglaublich schön, und sie erschien in den Augen aller liebenswert und anmutig. Sie wurde daher in das Zimmer des Königs Ahasveros eingeführt. Und der König liebte sie mehr als alle anderen Frauen und setzte ihr das Diadem des Königreichs auf“ (Est 2, 15-17).
04.09.2022
Aufnahme in den Himmel der seligen Jungfrau Maria
Heiligkeit und Herrlichkeit der seligen Jungfrau Maria (Teil IV)
Und weiter: „Der stille Geist ist wie ein ewiges Mahl. Ein wenig mit der Furcht des Herrn ist besser als große Schätze, die nicht sättigen“ (Spr 15,15-16); und „Besser in der Wüste leben – das heißt in Armut – als mit einer streitsüchtigen und jähzornigen Frau“ (Spr 21,19), also im Überfluss an materiellen Dingen. Und schließlich: "Es ist besser, in einer Ecke der Terrasse zu sitzen - das heißt in der Demut der Armut - als eine streitsüchtige Frau und ein Haus mit anderen zu haben" (Pro 21,9).
Und da die Demut und Armut der seligen Jungfrau Maria mit Unrecht geschmückt waren, fügen wir hinzu: „Vase aus massivem Gold“. Die Gesegnete Jungfrau war "massiv" für Jungfräulichkeit und konnte daher Weisheit enthalten. Stattdessen ist „das Herz des Narren“, wie Salomo sagt, wie ein zerbrochenes Gefäß, das keine Weisheit enthalten kann (vgl. Prediger 21,17).
03.09.2022
Aufnahme in den Himmel der seligen Jungfrau Maria
Heiligkeit und Herrlichkeit der seligen Jungfrau Maria (Teil III)
Von diesem Gold [der Armut] lesen wir in der Genesis, dass „im Land Havila Gold ist, und das Gold dieses Landes ist sehr rein (Gen 2,11-12). Havila wird als „gebärend“ interpretiert und bezeichnet die gesegnete Jungfrau, die den Sohn Gottes gebar und Ihn in die Schärpen der goldenen Armut hüllte. O herrliches Gold der Armut! Wer Dich nicht besitzt, auch wenn er alles andere hat, hat nichts! Zeitliche Güter schwellen an und schwellen an leer. In Armut herrscht Freude, im Reichtum Traurigkeit und Wehklagen. Tatsächlich sagt Salomo: „Besser ist ein Bissen trockenes Brot mit Freude, als ein mit Zwietracht gemästetes Kalb oder ein volles Haus von Opfern“ (Pro 17,1), das heißt von Reichtümern, die den Armen mit Gewalt geraubt wurden.
02.09.2022
Aufnahme in den Himmel der seligen Jungfrau Maria
Heiligkeit und Herrlichkeit der seligen Jungfrau Maria (Teil II)
Und wir lesen erneut in der Genesis, dass Abraham Sara in einer doppelten Höhle begraben hat, die auf Ambre blickte (vgl. Gen 23,19). Die doppelte Höhle repräsentiert die Demut des Herzens und die des Körpers, in der der Gerechte seine Seele aus dem Aufruhr der zeitlichen Dinge begraben muss, und diese Demut muss auf Ambre blicken, was „Klarheit“ bedeutet und die Pracht anzeigt des ewigen Lebens und nicht der weltlichen Herrlichkeit. Zuerst blickte er auf die Demut der Heiligen Jungfrau und verdiente es daher, angeschaut zu werden (vgl. Lk 1,48). Und da die Demut mit Armut bewahrt und bewahrt wird, wird sie eine goldene Vase genannt. Armut wird zu Recht „golden“ genannt, weil sie diejenigen, die sie praktizieren, reich und glänzend macht.
Wo wahre Armut ist, da ist Genugtuung. Wo Überfluss ist, ist auch Armut. Deshalb sagt der Philosoph: „Es kommt selten vor, dass der Überfluss keinen Schaden anrichtet“ (Walter, Carina). Und noch einmal: „Ich halte den nicht für arm, der mit dem zufrieden ist, was er hat, wie wenig es auch sein mag“ (Seneca). Und Bernhard schreibt: „Im Himmel war aller Dinge ein großer Überfluss: nur Armut wurde nicht gefunden. Stattdessen war sie auf der Erde im Überfluss vorhanden, und der Mensch kannte ihren Wert nicht. Also kam der Sohn Gottes, um sie zu suchen, um sie kostbar zu machen. mit seiner Wertschätzung“.
01.09.2022
Aufnahme in den Himmel der seligen Jungfrau Maria
Heiligkeit und Herrlichkeit der seligen Jungfrau Maria (Teil I)
3. Betrachten Sie diese drei Wesenheiten: die Vase, den Olivenbaum, die Zypresse. Die selige Jungfrau war eine „Vase“ für Demut, „Gold“ für Armut, „massiv“ für Jungfräulichkeit, „geschmückt mit allerlei Edelsteinen“ für die erhaltenen Privilegien und Geschenke. Die Konkavität der Vase macht sie für die Aufnahme dessen geeignet, was hineingegossen wird, und repräsentiert daher die Demut, die die Gnade himmlischer Aufgüsse willkommen heißt. Stolz dagegen verhindert solche Aufgüsse. Der Herr befahl im Exodus, im Altar eine Höhle zu machen, um dort die Asche des Opfers abzulegen (vgl. Ex 27,4). In der Mulde der Demut wird die Asche deponiert, das ist die Erinnerung an unsere Vergänglichkeit. Deshalb sagt Jeremia über den Bußfertigen: „Er wird seinen Mund ins Grab stecken“ (Kl 3,29). das heißt, er wird von der Beerdigung sprechen, die seinem Tod folgen wird.
31.08.2022
Aufnahme in den Himmel der seligen Jungfrau Maria
Debüt – Die Würde der glorreichen Jungfrau (Teil VIII)
Der Herr erhob sich, als Er zur Rechten des Vaters hinaufging. Die Arche ihrer Heiligung entstand auch, als die jungfräuliche Mutter an diesem Tag in das ätherische Bett, zur himmlischen Herrlichkeit, aufgenommen wurde. In der Genesis steht geschrieben, dass die Arche über den Bergen Armeniens stehen blieb (vgl. Gen 8,4). Armenien bedeutet "freistehender Berg", und stellt die Engelsnatur dar, die Berg genannt wird in Bezug auf die Engel, die treu geblieben sind, und losgelöst in Bezug auf diejenigen, die in die Hölle gefallen sind. Die Arche des wahren Noah, die uns in dem vom Herrn verfluchten Land (vgl. Gen 5,29) Ruhe von unserer Arbeit verschaffte, stand an diesem Tag über den Bergen Armeniens, das heißt über den Chören der Engel.
Zum Lob der Heiligen Jungfrau, die die Erwartung Israels, d. geschmückt mit allerlei kostbaren Steinen, wie ein Ölbaum, der knospt, und wie eine Zypresse, die sich in die Höhe erhebt“ (Pred 50,10-11).
30.08.2022
Aufnahme in den Himmel der seligen Jungfrau Maria
Debüt – Die Würde der glorreichen Jungfrau (Teil VII)
Nähert euch also barfuß und ihr werdet Seine Lehre empfangen. Ja, Jesaja sagt: „Wem wird Er Erkenntnis mitteilen, und wem wird Er das Gehörte verstehen? Denjenigen, die von der Milch entwöhnt und von der Brust gerissen sind“ (Jes 28,9). Wer sich von der Milch der Weltlust abwendet und sich von den Brüsten der Völlerei und Wollust löst, wird würdig sein, in diesem Leben in göttlicher Wissenschaft belehrt zu werden und im zukünftigen Leben zu hören: „Komm, Gesegneter Meines Vaters!" (Mt 25:34).
Der Ort der Füße des Herrn war die Jungfrau Maria, von der Er die Menschheit empfing; und heute verherrlichte Er diesen „Ort“, weil er Maria über die Chöre der Engel erhob. Deshalb ist euch klar, dass auch die Gottesmutter mit ihrem Leib in den Himmel aufgenommen wurde, der die Stätte der Füße des Herrn war. Wir lesen im Psalm: „Steh auf, Herr, und komm an den Ort Deiner Ruhe, Du und die Lade Deiner Heiligung“ (Ps 131,8).
29.08.2022
Aufnahme in den Himmel der seligen Jungfrau Maria
Debüt – Die Würde der glorreichen Jungfrau (Teil VI)
Tatsächlich sagt Johannes: „Für sie heilige Ich Mich“ (Joh 17,19), mit einer geschaffenen Heiligung, „damit auch sie in Wahrheit geheiligt werden (Joh 17,19), das heißt in Mir, in Mir selbst, dem Wort, Ich heilige mich Mensch, das heißt durch Mich, Wort, fülle Ich Mich mit allen Gütern.“ „Und Ich werde die Stätte Meiner Füße heiligen.“ Die Füße des Herrn repräsentieren Seine Menschlichkeit, von denen Moses sagt: „Wer sich Seinen Füßen nähert, wird Seine Lehre empfangen“ (Dtn 33,3). Niemand kann sich den Füßen des Herrn nähern, wenn zuerst, wie es im Exodus heißt, er seine Schuhe, also die toten Werke, nicht von seinen Füßen zog (vgl. Ex 3,5), also von den Neigungen des Gemüts.
28.08.2022
Aufnahme in den Himmel der seligen Jungfrau Maria
Debüt – Die Würde der glorreichen Jungfrau (Teil V)
Die Tanne heißt so (lat.abies von abeo, ich gehe weg), weil sie mehr als alle Bäume aufgeht und die Beschaulichen repräsentiert. Der Buchsbaum hingegen, der sich nicht nach oben drückt und keine Früchte trägt, sondern ein ausdauerndes Grün hat, es weist auf die Neo-Gläubigen hin, die sich im lebendigen Glauben eines ewigen Grüns halten. Die Kiefer ist ein Baum, der seinen Namen der scharfen Form seiner Blätter verdankt: Die Alten definierten ihn tatsächlich als "spitz"; es weist auf die Büßer hin, die im Bewusstsein ihrer Sünden ihr Herz mit der Schärfe der Reue stechen, um das Blut der Tränen fließen zu lassen.
Sie alle, das heißt die Kontemplativen, die Gläubigen und die Bußfertigen, „verehren“ an diesem Hochfest mit Andacht, Lob und Feier die Jungfrau Maria, die der Ort der Heiligung Jesu Christi war, in dem Er Selbst geheiligt wurde.
27.08.2022
Aufnahme in den Himmel der seligen Jungfrau Maria
Debüt – Die Würde der glorreichen Jungfrau (Teil IV)
2. „Herrlichkeitsthron der Höhe von Anfang an“, d.h. Maria war von Anbeginn an dazu bestimmt, Gottesmutter mit Macht zu sein, gemäß dem Geist der Heiligung (vgl. Röm 1,4) . Und er fährt fort: „Ort unserer Heiligung, Erwartung Israels“. Die heilige Jungfrau war der Ort unserer Heiligung, das heißt des Gottessohnes, Der uns geheiligt hat. Von diesem Ort sagt Er selbst bei Jesaja: „Die Tanne, der Buchsbaum und die Kiefer werden zusammenkommen, um den Ort Meiner Heiligung zu schmücken, und Ich werde den Ort verherrlichen, auf den Ich Meine Füße gesetzt habe“ (Jes 60,13).
26.08.2022
Aufnahme in den Himmel der seligen Jungfrau Maria
Debüt – Die Würde der glorreichen Jungfrau (Teil III)
Als die rebellischen Engel mit den Ketten der Hölle fortgeschleppt wurden (vgl. 2 Pt 2,4), wurden die treuen Engel, die mit dem höchsten Gut vereint blieben, in Beständigkeit wie in Bronze bestätigt. Die ewige Beständigkeit der treuen Engel zeigt sich in der Beständigkeit der Bronze. Jesus Christus, das „Firmament“ der engelhaften Erhabenheit, ist auch ihre Schönheit. Tatsächlich befriedigt Er diejenigen, die Er mit der Kraft Seiner Göttlichkeit bestätigt hat, mit der Schönheit Seiner Menschlichkeit. Es gibt auch den Glanz des Himmels, das heißt aller Seelen, die im Himmel leben; Glanz, der in der Schau der Herrlichkeit besteht. Denn während sie die Herrlichkeit des Vaters von Angesicht zu Angesicht betrachten, erstrahlen sie selbst in Herrlichkeit. Wie groß ist also die Würde der glorreichen Jungfrau, die es verdient hat, die Mutter dessen zu sein, der das "Firmament" ist.
25.08.2022
Aufnahme in den Himmel der seligen Jungfrau Maria
Debüt – Die Würde der glorreichen Jungfrau (Teil II)
Die Jungfrau Maria war der Thron der Herrlichkeit, das heißt von Jesus Christus, Der die Herrlichkeit der Höhe, das heißt der Engel ist. Tatsächlich sagt der Geistliche: „Firmament der Höhe ist ihre Schönheit,
Jesus Christus ist das „Firmament“ (von firmus), im Sinne von Stütze, Höhe, d.h. der engelhaften Erhabenheit, die Er Selbst bestätigte, während der Abtrünnige [Engel] mit seinen Anhängern fiel. Wir lesen bei Hiob: „Hast du vielleicht die Himmel mit Ihm gebaut, die sind sehr fest, fast verschmolzen“, oder „in Bronze“ gegründet? (Hiob 37,18). Wie er sagte: War es nicht die Weisheit des Vaters, die die Himmel gemacht hat, das heißt die Engelsnatur? In der Tat, „Am Anfang schuf Gott den Himmel“ (Gen 1,1): Mit „Himmel“ meinen wir, was im Himmel enthalten ist.
24.08.2022
Aufnahme in den Himmel der seligen Jungfrau Maria
Debüt – Die Würde der glorreichen Jungfrau (Teil I)
1. „Wie ein Gefäß aus massivem Gold, geschmückt mit allerlei Edelsteinen, wie ein Ölbaum, der knospt, und wie eine Zypresse, die in die Höhe ragt“ (Pred 50,10-11).
Jeremia sagt: „Thron der Herrlichkeit von Anfang an, Ort unserer Heiligung, Erwartung Israels“ (Jer 17,12-13). Der Thron, als ob man einen festen Sitz sagen würde, wird nach dem Verb „sitzen“ so genannt. Thron der Herrlichkeit ist die gesegnete Maria, die in allem fest und eins war: In ihr war die Herrlichkeit des Vaters, das heißt des weisen Sohnes, ja die Weisheit Selbst, Jesus Christus, als Er Fleisch von ihr annahm.
Wir lesen im Psalm: „Damit Herrlichkeit wohne in unserem Land“ (Ps 84,10). Die Herrlichkeit der Höhe, das heißt der Engel, wohnte auf Erden, das heißt in unserem Fleisch.
23.08.2022
Ankündigung der seligen Jungfrau Maria (I)
III. Die Geburt des Herrn (Teil XIV)
Darum bitten wir dich, o Gottesmutter, liebe Gottesmutter: An diesem Fest der Geburt deines Sohnes, den du jungfräulich gezeugt, in Kleider gehüllt und in die Krippe gelegt hast, erbitte Vergebung von ihm , heile die Brandwunden unserer Seele, die wir mit dem Feuer der Sünde verursacht haben; heile sie mit dem Balsam deiner Barmherzigkeit, durch die wir es verdienen, die Freude des ewigen Festes zu erreichen.
Möge Er es uns gewähren, die wir uns heute geruht haben, aus dir geboren zu werden, o glorreiche Jungfrau, und denen Ehre und Herrlichkeit für alle Zeiten zuteil wird. Amen.
22.08.2022
Ankündigung der seligen Jungfrau Maria (I)
III. Die Geburt des Herrn (Teil XIII)
Der Topf ist der Geist des Sünders, in dem sich das Wasser der Begierde befindet, das die Blasen perverser Gedanken erzeugt, wenn das Feuer der teuflischen Suggestion darunter gestellt wird. Aus diesem Topf geht der Rauch der schlechten Zustimmung hervor, der die Augen der Seele blendet: und so ist der Verstand des Sünders mit Schwarz bedeckt. Das Gesicht wird so genannt, weil es den Willen der Seele (vultus, voluntas) zeigt und auf die Werke hinweist, woraus der Mensch bekannt ist. Deshalb werden die Gesichter der Sünder zur Farbe des Topfes, wenn Werke von der Schwärze des Geistes befleckt werden. Die allerseligste Jungfrau Maria beseitigt mit der heilenden Offenheit ihrer Heiligkeit diese Schwärze, heilt diese Brandwunde und gibt denen, die auf sie hoffen, ihre volle Gesundheit zurück „Wie Lilien an einem Bach“, als wollte sie sagen: Wie Lilien an einem Bach in ihrer Frische und Schönheit und mit ihrem Duft bleiben, so blieb die Jungfrau Maria, als sie ihren Sohn gebar, in der Frische und Schönheit ihrer Jungfräulichkeit.
21.08.2022
Ankündigung der seligen Jungfrau Maria (I)
III. Die Geburt des Herrn (Teil XII)
Diese Lilie hat sechs Blütenblätter usw. Lesen Sie dazu die Erläuterung des Evangeliumsabschnitts „Als sich die Menge um Jesus drängte“ (Lk 5,1) vom 5. Sonntag nach Pfingsten, Teil II, wo es um die sechs Stufen des Thrones Salomos geht.
Die goldenen Staubgefäße der Lilie sind Armut und Demut, Tugenden, die bei Maria die Zierde ihrer Jungfräulichkeit waren. Der Stempel in der Mitte der Lilie repräsentiert die Erhabenheit der göttlichen Liebe, die im Herzen der Heiligen Jungfrau war. Sie ist die Medizin der Sünder, die vom Feuer der Laster verbrannt wurden.
Joel sagt von ihnen: „Alle ihre Gesichter werden die Farbe des Topfes werden“ (Gl 2,6). Der Topf ist ein Kochgefäß und wird so genannt (lat. Olla), weil in ihm das Wasser mit dem Feuer darunter kocht und Dampf erzeugt. Deshalb wird sie auch als „Blase“ bezeichnet, die im Wasser entsteht, als ob der Wind weht.
20.08.2022
Ankündigung der seligen Jungfrau Maria (I)
III. Die Geburt des Herrn (Teil XI)
16. "Wie Lilien an einem Bach". Beachten Sie, dass die Lilie aus unbebautem Land stammt, in den Tälern keimt, duftend und weiß ist; geschlossen hält sie den Duft, offen verbreitet sie ihn; sie hat sechs Blütenblätter, hat goldene Staubblätter und einen Stempel in der Mitte; hat die Eigenschaft, Verbrennungen zu heilen. Sie heißt Lilie, weil sie fast milchig ist (lat. Lilium, lacteum), und stellt die selige Jungfrau dar, weiß für den Glanz der Jungfräulichkeit, die von keuschen und demütigen Eltern geboren wurde: Joachim, dessen Name „Gott erhebt“ bedeutet, und Anna, was „Gnade“ bedeutet.
Heute hat Maria den Sohn Gottes geboren, wie die Lilie ihren Duft verströmt.
19.08.2022
Ankündigung der seligen Jungfrau Maria (I)
III. Die Geburt des Herrn (Teil X)
Die zweite Messe wird am frühen Morgen gesungen, weil die Generation der Mutter auch für uns so sichtbar, aber in einen gewissen Nebel gehüllt war. Denn wer kann die Schnürsenkel seiner Sandalen öffnen, das heißt, das Geheimnis Seiner Inkarnation durchdringen? (vgl. Mk 1,7; Lk 3,16; Joh 1,27).
Schließlich wird die dritte Messe am helllichten Tag gesungen, denn am Tag der Ewigkeit, wenn alle Dunkelheit beseitigt sein wird, werden wir genau wissen, wie Jesus Christus vom Vater gezeugt wurde und auf welche Weise von der Mutter. Dann werden wir nämlich Den kennen, Der alles weiß, denn wir werden Ihn von Angesicht zu Angesicht sehen und so sein wie Er (vgl. 1 Joh 3,2). Deshalb heißt es zu Recht: „Wie Tau in den Tagen des Frühlings“.
18.08.2022
Ankündigung der seligen Jungfrau Maria (I)
III. Die Geburt des Herrn (Teil IX)
Beachten Sie, dass heute drei Messen gefeiert werden: die Mitternachtsmesse, in der „Der Herr hat zu Mir gesagt: Du bist Mein Sohn, heute habe Ich Dich gezeugt“ (Ps 2,7), und dies erinnert uns an die geheimnisvolle Generation der Gottheit , die niemand beschreiben kann; die Lichtmasse (der Morgendämmerung), die uns an die Generation der Mutter erinnert; die Messe der dritten Stunde (des Tages), die uns gleichzeitig an die Zeugung des Vaters und der Mutter erinnert: in dieser dritten Messe „ist uns ein Kind geboren“, und dies bezieht sich auf die Geburt der Mutter; und wir lesen das Johannesevangelium „Im Anfang war das Wort“ (Joh 1,1), das sich auf die Zeugung des Vaters bezieht.
So wird die erste Messe mitten in der Nacht gesungen, denn die Zeugung vom Vater ist auch für uns Gläubige geheimnisvoll.
17.08.2022
Ankündigung der seligen Jungfrau Maria (I)
III. Die Geburt des Herrn (Teil VIII)
15. "Wie die Blüte der Rose im Frühling". Beachte: So wie Gott im Frühling, das heißt im März, die Welt erschuf, so erschuf Er bei der Geburt Seines Sohnes eine neue Welt, indem Er alles erneuerte.
Am ersten Tag sagte Gott: „Es werde Licht, und es wurde Licht“ (Gen 1,3). Heute ist das Wort des Vaters, durch das alles geworden ist, Fleisch geworden (vgl. Joh 1, 3, 14). Dieses Licht, das sagte: „Es werde Licht“, ist heute hier. Deshalb wird heute in der Lichtmesse (der Morgenröte) gesungen: Heute wird uns das Licht leuchten, denn der Herr ist geboren (vgl. Jes 9,2).
16.08.2022
Ankündigung der seligen Jungfrau Maria (I)
III. Die Geburt des Herrn (Teil VII)
Sie werden also ein Kleinkind finden. Ja, „Kind“, Derjenige, Der jetzt schweigt und fast vorgibt, die Sünden der Menschen zu ignorieren; und da Er keine Strafe sendet, glauben die Sünder, dass Er nicht sieht. Deshalb klagt der Herr durch Jesaja: „Dir fehlte der Glaube, und du hast nicht an Mich gedacht, und du hast nicht in deinem Herzen nachgedacht: Weil Ich geschwiegen habe, als hättest du es nicht gesehen, hast du Mich vergessen. Ich werde deins kundtun, (falsche) Gerechtigkeit“ (Jes 57,11) und Ich werde dich nach deinen Werken belohnen (vgl. Spr 24,29); von welchen Werken Er hinzufügt: „Und deine Werke werden dir nichts nützen“ (Jes 57,12).
15.08.2022
Ankündigung der seligen Jungfrau Maria (I)
III. Die Geburt des Herrn (Teil VI)
14. Beachtet gut, liebe Freunde, dass der Engel den Hirten der Schafe erscheint, weil er, wie Salomo sagt, „die Einfältigen kennt“ (Pro 3,32). Diejenigen, die fast einen Schwarm einfacher und unschuldiger Gedanken im Kopf haben, hören den Engel sagen: „Dies ist das Zeichen für euch“, mit dem ihr euch versichern werdet; „Du wirst ein Kind finden“, hier ist Demut; "in einer Krippe liegen", nicht an der Brust der Mutter befestigt, hier ist Abstinenz; "in Windeln gewickelt", hier ist Armut. Mit diesem Zeichen zeichnete der Vater den Sohn aus (vgl. Joh 6,27) und sandte Ihn in die Welt. Mit diesem Zeichen garantieren sie: Sie werden ein „Kind“ finden, also eines, das nicht spricht (lat. Infans, das nicht spricht).
14.08.2022
Ankündigung der seligen Jungfrau Maria (I)
III. Die Geburt des Herrn (Teil V)
Heute gebar die Jungfrau, gesegnetes Land, erfüllt vom Segen des Herrn, grünes Gras, die Weide der Büßer, das heißt den Sohn Gottes, heute ist die Erde mit Rosenblüten und Maiglöckchen gefärbt . Heute singen die Engel, sich selbst mit der Leier begleitend: „Ehre sei Gott in den höchsten Himmeln“ (Lk 2,14). Heute sind Ruhe und Frieden auf der Erde wiederhergestellt. Was willst du noch? Alles lächelt, alles freut sich. Und darum sagt der Engel zu den Hirten: „Siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die über das ganze Volk kommen wird; heute ist euch in der Stadt Davids ein Retter geboren worden, der Christus, der Herr, ist das Zeichen für dich: Du wirst ein in Windeln gewickeltes Kind finden, das in einer Krippe liegt“ (Lk 2,10-12).
13.08.2022
Ankündigung der seligen Jungfrau Maria (I)
III. Die Geburt des Herrn (Teil IV)
So sagen wir von der jungfräulichen Geburt Marias: „Wie die Blume der Rose in den Tagen des Frühlings“. Wir sagen Frühling (in lat. Ver), weil er grün ist. Tatsächlich ist die Erde im Frühling in Kräuter gekleidet, mit bunten Blumen gefärbt, das milde Klima kehrt zurück, die Vögel "spielen die Leier" und alles scheint zu lächeln. Wir danken Dir, Heiliger Vater, denn mitten im Winter, inmitten der größten Erkältungen, hast Du uns eine Frühlingszeit geschenkt. In der Tat hast Du uns mit dieser Geburt Deines Sohnes, gesegneter Jesus, die mitten im Winter gefeiert wird, in der Zeit der stärksten Erkältungen, einen Frühling voller Zauber geschenkt.
12.08.2022
Ankündigung der seligen Jungfrau Maria (I)
III. Die Geburt des Herrn (Teil III)
Sie stellt fest, dass Maria beunruhigt war, als sie sich selbst als „gesegnet unter den Frauen“ ausrufen hörte, sie, die es immer vorgezogen hatte, als „gesegnet unter den Jungfrauen“ bezeichnet zu werden: Aus diesem Grund „fragte sie sich, was dieser Gruß bedeutet“ (Lk 1,29), was zunächst verdächtig erschien. Und als ihr bei der Verheißung eines Sohnes alles klar wurde, konnte sie die Gefahr ihrer Jungfräulichkeit nicht länger ignorieren und sagte: "Wie kann das passieren, da ich keinen Mann erkenne“ (Lk 1,34)? Andere sagen, sie sei verärgert gewesen, weil sie gehört habe, was sie absolut nicht über sich selbst zu sagen schien. "Wirklich seltene Tugend, dass Ihre Heiligkeit so offensichtlich ist, ist nur Ihnen unbekannt!" - ruft der selige Bernhard. Dann fügt er hinzu: Vielleicht wertest du dich heimlich ab, weil du dich mit der Waage der Wahrheit wiegst; dann verkaufst du dich stattdessen in der Öffentlichkeit zu einem höheren Preis an uns, weil du denkst, dass du einen viel höheren Wert hast, als das, was du dir selbst angetan hast.
11.08.2022
Ankündigung der seligen Jungfrau Maria (I)
III. Die Geburt des Herrn (Teil II)
13. „Die Geburt der glorreichen Jungfrau wird mit der Rose und der Lilie verglichen, denn wie diese Blumen, obwohl sie einen sehr süßen Duft verbreiten, nicht verderben, so blieb Maria, die den Sohn Gottes gebar, in ihrer Jungfräulichkeit unversehrt. Als die Jungfrau Maria ihren Sohn gebar, konnte sie sagen, was Isaak zu Jakob sagte: „Siehe, der Duft meines Sohnes ist wie der Duft eines fruchtbaren Feldes, das Gott gesegnet hat“ (Gen 27,27). Christi war wie der Duft eines Feldes voller Blumen, weil Er die Blume der Jungfräulichkeit der Mutter unversehrt ließ, als Er von ihr geboren wurde, und die heilige Jungfrau selbst war ein Feld voller Rosen und Lilien, die der Herr gesegnet; von ihr heißt es: „Gesegnet seid ihr unter den Frauen“ (Lk 1,28).
10.08.2022
Ankündigung der seligen Jungfrau Maria (I)
III. Die Geburt des Herrn (Teil I)
12. „Wie eine Rose in den Frühlingstagen, wie eine Lilie an einem Bach“ (Pred 50,8).
Der Geistliche sagt: „Befruchtet wie eine Rose an einem Bach, verbreitet wie der Libanon guten Duft, bringt Blumen zum Blühen, verbreitet Duft wie die Lilie und macht üppige Blätter“ (Pred 39,17-19). Die in diesem Zitat enthaltenen Ermahnungen werden in drei Akten konkretisiert: die Fülle der Tränen, die Beharrlichkeit des Gebets und die Unschuld des Lebens.
Rosen sind die vom Blut Jesu Christi geröteten Seelen der Gläubigen, die an den Ufern eines Stroms, das heißt an einer Flut von Tränen, gepflanzt werden müssen, damit sie Früchte tragen, die der Buße würdig sind. Wie der Libanon müssen sie den Weihrauch des frommen Gebets haben, der sich wie ein süßer Duft verbreitet. Sie müssen wie die Lilie den Duft eines guten Rufs mit der Ehrlichkeit eines harmlosen Lebens verströmen und dem Herrn tief danken. Wenn die Seelen der Gläubigen all dies haben, werden sie würdig an diesem Fest teilhaben können, das heißt an der Geburt des Herrn, an der Geburt der allerseligsten Jungfrau, von der gesagt wird: „Wie die Blume des Rosen in der Frühlingszeit usw."
09.08.2022
Ankündigung der seligen Jungfrau Maria (I)
II. Der Sohn Gottes im Vergleich zu Tau (Teil V)
9. So kam der Sohn, um ein Gewand zu machen aus der Wolle der Schafe, das heißt aus der Jungfrau, die wegen ihrer Unschuld Schafe genannt werden. Sie ist unsere Rahel, ein Name, der genau „Schaf“ bedeutet, die der wahre Jakob am Brunnen der Demut fand, wie es in Genesis geschrieben steht (vgl. Gen 29,10). Das Schaf kann auch Adam darstellen, von dem gesagt wird: „Ich wanderte wie ein verlorenes Schaf“ (Ps 118,176).
Wir lesen in Natural History, dass sich Würmer und Motten in diesem Kleidungsstück entwickeln, wenn man ein Kleidungsstück aus der Wolle eines vom Wolf zerrissenen Schafes herstellt. So entspringen der Wolle unseres Fleisches, die wir den Schafen, das heißt unserem Vorfahren, von jenem Wolf, der der Teufel ist, in Stücke gerissen haben, die Würmer der natürlichen Instinkte, und es geht zur Fäulnis über. Aber Christus, um uns von der Verunreinigung des Fleisches und der Seele zu reinigen, nahm eine nicht verunreinigte Wolle an, wie es die Schafe (Adam) getan hatten, bevor sie vom Wolf in Stücke gerissen wurden. Tatsächlich sagt Jesaja von Christus: „Er wird Sahne und Honig essen“ (Jes 7,15). Beachten Sie, dass das Schaf zwei Nahrungsmittel produziert: Sahne und Käse. Die Sahne ist süß und weich, der Käse trocken und fest. Die Creme repräsentiert die Unschuld der Natur, wie sie vor der Sünde war.
08.08.2022
Ankündigung der seligen Jungfrau Maria (I)
II. Der Sohn Gottes im Vergleich zu Tau (Teil IV)
Bei Seinem ersten Kommen war Christus wie der Regen, der in das Vlies, in den Schoß der Jungfrau, herabfiel; bei der Wiederkunft wird Er wie Hagel sein, der die Gottlosen mit dem Todesurteil treffen wird. Deshalb sagt David: „Feuer und Hagel, Schnee und Eis, stürmische Winde, die Seinem Wort gehorchen“ (Ps 148,8). Es wird ein Feuer sein, das brennt und nicht verzehrt, von dem gesagt wird: Geh hin, du Verfluchter, in das ewige Feuer (vgl. Mt 25,41). Es wird ein Hagel sein, von dem Jeremia sagt: „Ein Sturm, der den Gottlosen an den Kopf schlägt“ (Jer 30,23). Es wird Schnee sein, der schluckt, wie wir bei Hiob lesen: Der Schnee des ewigen Todes wird auf jeden fallen, der den Frost, das heißt die Sühne der Buße, fürchtet (vgl. Hiob 6,16); das Eis wird fallen und es zermalmen; der Wind des Sturms wird wehen, der niemals aufhören wird.
All dies wird „das Teil des Kelches, das heißt der Strafe, derer“ (Ps 10,7) sein, die aus dem goldenen Kelch Babylons, das heißt der Welt, trinken, der in der Hand der Hure ist, das heißt, der Lust des Fleisches . Aber der Sohn Gottes wird bei Seinem ersten Kommen wie Regen auf das Gras fallen, wie es im Buch der Richter heißt: Der Tau fiel auf Gideons Vlies (vgl. Ri 6,37-38). Und der selige Bernhard kommentiert: Der Gottessohn hat mit Sich das ganze „Vlies“, das ist die selige Jungfrau Maria, und dann auch die ganze Trockenfläche, das heißt die ganze Welt, imprägniert.
07.08.2022
Ankündigung der seligen Jungfrau Maria (I)
II. Der Sohn Gottes im Vergleich zu Tau (Teil III)
Sagen wir also: „Der Tau erschien“, das heißt der Sohn Gottes, „in der Wüste“, das heißt in der seligen Jungfrau. Er war wie Manna, „klein“ gemacht in Empfängnis und Geburt; und in Seiner Leidenschaft fast "in den Mörser geschlagen", mit Stöcken gegeißelt, mit Ohrfeigen geschlagen, mit Spucke empört; und „wie Reif auf der Erde“ in der Predigt der Apostel: „Ihre Stimme ging aus über die ganze Erde …“ (Ps 18,5); und sein „Geschmack“ wird so süß sein wie der von „mit Honig vermischtem feinem Mehl“, das heißt Seiner mit der Menschheit vereinten Göttlichkeit in der Seligkeit der himmlischen Heimat. Deshalb kann der Sohn Gottes sagen: „Ich werde wie der Tau sein“, der am Morgen der Gnade auf die Jungfrau Maria herabfällt.
Aber Ich werde auch ein Tau sein, der "sanft" herabfällt, wie der Prophet sagt: "Er wird fallen wie Regen auf das Gras, wie Wasser, das die Erde besprengt" (Ps 71,6). Beobachten Sie, wie unterschiedlich der Regenfall von dem des Hagels ist. Regen fällt sanft, um zu düngen, Hagel fällt heftig, um zu zerstören.
06.08.2022
Ankündigung der seligen Jungfrau Maria (I)
II. Der Sohn Gottes im Vergleich zu Tau (Teil II)
8. Der Sohn Gottes wird wegen der drei Eigenschaften dieses Elements mit Tau verglichen: Tau fällt am Morgen herab, setzt sich sanft ab, bringt Erfrischung in der Hitze. Ebenso stieg der Sohn Gottes am Morgen, das heißt in der Gnadenzeit, in die Jungfrau hinab. Tatsächlich lesen wir im Exodus: „Am Morgen erschien in der Wüste eine Art winziger Tau, als ob er in einem Mörser zerstoßen würde (Sie meinen das Manna), der Reif ähnelte, der auf den Boden gestreut wurde: sein Geschmack war wie feines Mehl mit Honig vermischt“ ( Ex 16,13. 14. 31). Die Wüste ist die Figur der seligen Jungfrau Maria, von der Jesaja sagt: „Sende, Herr, das Lamm“ (nicht den Löwen), „um die Erde zu beherrschen“ (nicht um sie zu verwüsten), „vom Stein der Wüste“ , das heißt von der seligen Jungfrau Maria, „auf dem Berg der Tochter Zion“ (Jes 16, 1), das heißt von der Kirche, die die Tochter Zions ist, das heißt vom himmlischen Jerusalem. Und er stellt fest, dass die heilige Jungfrau "Stein der Wüste" genannt wird: "Stein", weil er nicht gepflügt werden kann, über dem die Schlange (die Schlange), d.h. der Teufel, der die Schatten (colit umbras) kultiviert, als Salomo sagt, er habe keine Passage gefunden (vgl. Pro 30,18-19); „der Wüste“, weil es nicht kultiviert, nicht aus Menschensamen gesät, sondern durch das Wirken des Heiligen Geistes fruchtbar gemacht wird.
05.08.2022
Ankündigung der seligen Jungfrau Maria (I)
II. Der Sohn Gottes im Vergleich zu Tau (Teil I)
7. „Ich werde für Israel wie Tau sein: Es wird blühen wie eine Lilie und Wurzeln schlagen wie ein Libanonbaum. Seine Zweige werden sich ausbreiten, es wird die Schönheit des Ölbaums und den Duft des Libanon haben“ (Hos 14 ,6-7) „An jenem Tag werden die Berge Süße verströmen, und Milch und Honig werden durch die Hügel fließen“ (Gl 3,18). Der Tag (lat. dies, aus dem Sanskrit dyan, Glanz) bezeichnet die Gnadenzeit, in der die Berge, also die Prediger, die Süße der Predigt ausgießen; und die Hügel, das heißt diejenigen, die den Predigern zuhören, sind reich an Milch und Honig der Menschwerdung des Herrn.
Beachten Sie, dass es heißt: „Die Berge tropfen“, denn was immer sie predigen, ist wie ein Tropfen, ein Tropfen, verglichen mit der göttlichen Barmherzigkeit, die „uns nicht gerettet hat für unsere Werke der Gerechtigkeit“ (Tit 3,5). unsere Gerechtigkeit; "und die Hügel lassen es fließen": Die Zuhörer, die den Tropfen der Predigt empfangen haben, müssen vom Glauben an das menschgewordene Wort überfließen, das heißt an den Sohn Gottes, der genau mit den Worten Hoseas sagt: "Ich werde sein wie Tau für Israel“.
04.08.2022
Ankündigung der seligen Jungfrau Maria (I)
I. Tugenden und Vorrechte der seligen Jungfrau Maria (Teil VII)
Beachten Sie, dass im Bogen der rußigen Farbe die Armut Marias angezeigt wird; in der blauen ihre Demut; in der goldfarbenen ihre Wohltätigkeit und in der feurigen ihre unversehrte Jungfräulichkeit, deren Flamme durch kein Schwert geteilt oder beschädigt werden kann. Der Geistliche sagt über diesen Bogen: „Schau den Regenbogen an und segne Den, Der ihn gemacht hat: Er ist schön in seiner Pracht. Betrachten sie den Regenbogen, das heißt, betrachten sie die Schönheit, Heiligkeit, Würde der seligen Jungfrau Maria und segnen sie ihren Sohn mit ihrem Herzen, ihrem Mund und ihren Werken, der es so gewollt hat. Sie ist wahrlich überwältigend im Glanz ihrer Heiligkeit, über allen Töchtern Gottes, sie hüllte den Himmel, das heißt, sie umgab die Gottheit mit einem Kreis der Herrlichkeit,
Komm schon, Unsere Liebe Frau, die einzige Hoffnung! Erleuchte, wir bitten dich, unseren Geist mit dem Glanz deiner Anmut, reinige ihn mit dem Weiß deiner Reinheit, erwärme ihn mit der Wärme deiner Gegenwart. Versöhne uns alle mit deinem Sohn, damit wir den Glanz Seiner Herrlichkeit erreichen.
Möge Er es uns gewähren, die wir dir heute auf die Ankündigung des Engels Sein herrliches Fleisch nehmen und neun Monate lang verschlossen in deinem Schoß bleiben wollten. Ihm Ehre und Ruhm für ewige Jahrhunderte. Amen.
03.08.2022
Ankündigung der seligen Jungfrau Maria (I)
I. Tugenden und Vorrechte der seligen Jungfrau Maria (Teil VI)
6. Maria war damals ein leuchtender Regenbogen in der Empfängnis des Sohnes Gottes. Der Regenbogen entsteht, wenn die Sonne in eine Wolke eindringt, in der es vier Farben gibt: rußig, blau, golden und feurig. An diesem Tag trat der Sohn Gottes, die Sonne der Gerechtigkeit, in die Wolke ein, das heißt in den Schoß der glorreichen Jungfrau, und diese wurde fast zu einem Regenbogen, einem Zeichen des Bundes, des Friedens und der Versöhnung inmitten der Wolken der Herrlichkeit , das heißt, zwischen Gott und den Sündern. Tatsächlich lesen wir in der Genesis: „Ich setze Meinen Bogen auf die Wolken, und er soll das Zeichen des Bundes sein zwischen Mir und der Erde“ (Gen 9,13).
Denken Sie daran, dass es zwei Wolken gab: Gottes Zorn und die Schuld des Menschen. Gott und Mensch bekämpften sich. Gott verwundete den Menschen mit dem Schwert Seines Zorns und verurteilte ihn zum Tode; Mann mit dem Schwert der Schuld, tödlich gegen Gott gesündigt. Aber nachdem die Sonne in die Jungfrau eingetreten war, wurde Frieden und Versöhnung geschlossen, weil derselbe Gott und Sohn der Jungfrau, Der dem Vater die vollständige Wiedergutmachung für die Schuld des Menschen leistete, dies beendete Zorn des Vaters, damit er den Mann nicht traf. Diese beiden Wolken werden "Ruhmen" genannt, weil sie von der glorreichen Jungfrau zerstreut wurden.
02.08.2022
Ankündigung der seligen Jungfrau Maria (I)
Tugenden und Vorrechte der seligen Jungfrau Maria (Teil V)
5. Mit den Worten: „Der Heilige Geist wird über euch kommen“ (Lk 1,35) wird die Hitze der Sonne angedeutet. Wärme ist Nahrung und Nahrung aller Lebewesen: Fehlt Wärme, kommt es zu Verfall und Tod. Der Tod ist das Erlöschen der natürlichen Hitze im Herzen aufgrund des Mangels an Lymphe und des Eintreffens dessen, was ihr entgegensteht.
Tatsächlich beobachtet er, dass der Grund, warum die Blätter von den Bäumen fallen, der Mangel an Nahrung, d.h. an Wärme, ist. Wenn im Winter die Kälte Bäume und Gräser von außen umhüllt, konzentriert sich die Hitze, die aus dem, was ihr widerspricht (Frost), in den Wurzeln entweicht: und wenn sie in den Wurzeln zunimmt, zieht sie den ganzen Saft in die Tiefe, indem Sie es zu den Ästen und oberen Extremitäten entfernen, um seine Intensität zu mildern und so ein Brennen der unteren Teile zu verhindern. Wenn es also in den oberen Teilen an Nahrung mangelt, fallen die Blätter zwangsläufig ab.
Wärme ist die Gnade des Heiligen Geistes. Zieht es sich aus dem menschlichen Herzen zurück, versiegt der Saft der Reue, und folglich fällt die unglückliche Seele in den Tod der Sünde. Wenn man dann den Frost der Ungerechtigkeit hinzufügt, entweicht die Wärme des Heiligen Geistes dem, was ihr widerspricht, und so bleibt die Seele von allem Guten beraubt. Die Überwindung des Lasters bewirkt das Verschwinden der Tugend. Wir lesen nämlich im Buch der Weisheit: „Der Heilige Geist, Der lehrt, meidet Fiktion, hält Sich fern von sinnlosen Gedanken und wird vertrieben, wenn Ungerechtigkeit einsetzt“ (Weish 1,5), daher wird mit allem vertrieben seine Güter, von der Ungerechtigkeit, die die Seele ergreift.
Kommt dagegen die Hitze, heizt sich die Erde auf, lässt die Kräuter keimen und bringt Früchte hervor. So wurde nach der Herabkunft des Heiligen Geistes die gesegnete Erde empfangen und gebar die gesegnete Frucht, die jeden Fluch ausgetrieben hat. Deshalb heißt es zu Recht: „Der Heilige Geist wird über euch kommen“. Aus diesem Grund strahlte Maria in der Verkündigung des Engels wirklich wie die Sonne.
01.08.2022
Ankündigung der seligen Jungfrau Maria (I)
Tugenden und Vorrechte der seligen Jungfrau Maria (Teil IV)
4. Der Herr sagt durch den Mund Jesajas: „Ich werde den Namen Babylons und den Rest vernichten, die Nachkommen und die Nachkommen“ (Jes 14,22). Der Gerechte, der (geweihte) Nasiräer des Herrn, muss den Namen Babylons ausrotten, das heißt alle Arten von Begierde. „Lass die alten Dinge von deinem Mund weichen“ (1 Könige 2,3). „Mein Mund rede nicht von Menschenwerken“ (Ps 16,4); und sie zerstören auch alle anderen Dinge, dh die unreinen Fantasien, die normalerweise auch nach der Vergebung der Sünde in den Sinn kommen; die Nachkommenschaft, das ist die Begierde der Augen, von der Jesaja wiederum sagt: „Aus der Wurzel der Schlange wird eine Viper hervorgehen, und ihre Nachkommenschaft wird das geflügelte Wesen verschlingen“ (Jes 14,29). „Aus der Wurzel der Schlange“, also aus der teuflischen Suggestion und aus der Zustimmung des Willens, wird eine Viper entstehen, die lustvolles Auge, "weil - sagt Augustinus - das schamlose Auge das Zeichen eines schamlosen Körpers ist"; und seine Nachkommenschaft, das heißt die Obszönität der Worte und die Frechheit des Gelächters, wird das geflügelte Wesen, das heißt den Gerechten, verschlingen. Ach, wie viele geflügelte Wesen, wie viele Gerechte sind leider auf diese fatale Weise und für diese Exzesse verschlungen worden. Deshalb muss jede Nachkommenschaft, also jede Gelegenheit der Lust, vernichtet und ausgerottet werden, damit der Bauch, das heißt der Geist, elfenbeinweiß wird. Deshalb heißt es zu Recht: „Dein Bauch ist ganz aus Elfenbein, übersät mit Saphiren“ (Ct 5,14). Saphir ist ein hellblauer Edelstein. Der Teufel kommt nicht in die Nähe eines Hauses, in dem ein Saphir ist. Die Betrachtung himmlischer Dinge wird im Saphir dargestellt. Zu dem in Kontemplation versunkenen Geist hat der Teufel keinen Zugang. Da es jedoch nicht möglich ist, immer in Kontemplation versunken zu leben, wird es als "mit Saphiren besetzt" bezeichnet, als wollte man damit klarstellen, dass Saphire nicht überall sind, ebenso wie man sich nicht ständig dem kontemplativen Leben widmen kann. Der Bauch der glorreichen Jungfrau war ganz aus Elfenbein und mit Saphiren besetzt, denn sie zeichnete sich im Körper durch die Weiße der Jungfräulichkeit und in der Seele durch den Glanz der Kontemplation aus.
31.07.2022
Ankündigung der seligen Jungfrau Maria (I)
Tugenden und Vorrechte der seligen Jungfrau Maria (Teil III)
3. Wenn er sagt: „Du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du wirst ihn Jesus nennen“ (Lk 1,31), ist hier das Weiß der Sonne. Und wie hätte sie sich das „Weiß des ewigen Lichts und den makellosen Spiegel“ vorstellen können, wenn sie nicht selbst weiß gewesen wäre? Von der Offenheit der Mutter sagt der Sohn im Hohelied: „Dein Leib ist ganz aus Elfenbein, mit Saphiren besetzt“ (Kt 5,14). Elfenbein, das Elefantenknochen ist, ist "weiß und kalt", und darin wird eine doppelte Reinheit angezeigt: die der Seele in Weiß, die des Körpers in Kälte. Beide schmückten das Bett der glorreichen Jungfrau.
Wir lesen in Natural History, dass der Elefant das zahmste und gehorsamste aller wilden Tiere ist; Er lässt sich leicht lehren und lernt leicht, und dafür wird ihm beigebracht, den König anzubeten, und er zeigt eine gute Sensibilität. Vor allem vermeidet es den Mäusegeruch, der, wie manche sagen, durch die Feuchtigkeit der Erde entsteht. Die Maus (lat. Mus) ist Erde, eigentlich wird die Erde auch Umo (Humus) genannt. In dieser Hinsicht kann der Elefant auch eine Figur der Heiligen Jungfrau sein, die das demütigste und gehorsamste aller Geschöpfe war und den König (den Sohn), Den sie geboren hatte, verehrte.
Die Maus ist ein Symbol der Lust, die aus der Feuchtigkeit der Erde, also aus der Freude der Kehle, stammt. Und in Maria war nicht nur keine Lust, sondern sie mied sogar die geringste Spur: Tatsächlich war sie beunruhigt über das Erscheinen des Engels. Alle, die in Christus keusch leben wollen, müssen nach seinem Vorbild nicht nur vor der Ratte der Lust fliehen, sondern auch den geringsten Verdacht darauf vermeiden. Und es ist kein Wunder, dass Unreinheit vermieden werden muss, wenn der Elefant, der für seine Größe fast wie ein Berg aussieht, vor der Maus davonläuft.
30.07.2022
Ankündigung der seligen Jungfrau Maria (I)
Tugenden und Vorrechte der seligen Jungfrau Maria (Teil II)
2. Beachten Sie, dass die Jungfrau Maria die strahlende Sonne bei der Verkündigung des Engels war, sie war ein leuchtender Regenbogen bei der Empfängnis des Sohnes Gottes, sie war eine Rose und eine Lilie bei Seiner Geburt. In der Sonne gibt es drei Vorrechte: Glanz, Weiße und Wärme, die den drei Teilen des Grußes des Erzengels Gabriel entsprechen. Das erste: Ave, voller Anmut; der zweite: Fürchte dich nicht; der dritte: Der Heilige Geist wird über dich kommen.
Wenn er sagt: „Sei gegrüßt, voller Gnade! Der Herr ist mit dir, du bist gesegnet unter den Frauen“ (Lk 1,28): Hier ist der Glanz der Sonne. Und das kann sich auch auf die vier Kardinaltugenden beziehen, die in Maria jeweils auf dreifache Weise erstrahlten. Aus der Mäßigkeit erwuchs die Zurückhaltung im Körper, die Bescheidenheit in der Rede, die Demut des Herzens. Sie war vorsichtig, wenn sie in ihrer Aufregung schwieg, wenn sie den Sinn des Gehörten verstand, wenn sie antwortete, was ihr vorgeschlagen wurde. Sie hatte Gerechtigkeit, wenn sie jedem zuordnete, was ihm zusteht. Sie hat sich in ihrer Ehe, bei der Beschneidung des Sohnes, bei der vom Gesetz vorgeschriebenen Reinigung mit Herzensfestigkeit verhalten. Sie zeigte den Leidenden ihr Mitgefühl, als sie sagte: „Sie haben keinen Wein mehr“ (Joh 2,3). Sie war in Gemeinschaft mit den Heiligen, als sie mit den Aposteln und anderen Frauen im Gebet verharrte (vgl. Apg 1,14). Aufgrund ihrer Seelenstärke und Seelengröße übernahm sie die Verpflichtung zur Jungfräulichkeit, hielt sie ein und hielt an dieser sehr hohen Verpflichtung fest.
Der heilige Bernhard sagt, dass „die zwölf Sterne auf der Krone der Frau“ (Offb 12,1), von denen die Apokalypse spricht, die zwölf Vorrechte der Jungfrau sind: vier des Himmels, vier des Fleisches und vier des Herzens, die wie Sterne des Firmaments auf sie herabstiegen.
Die Vorrechte des Himmels waren: die Zeugung Marias, der Gruß des Engels, die Beschattung des Heiligen Geistes, die unaussprechliche Empfängnis des Sohnes Gottes.
Die Vorrechte des Fleisches: Sie war die erste aller Jungfrauen, sie war fruchtbar ohne körperliche Vereinigung, schwanger ohne Beschwerden, gebar ohne Schmerzen. Die Vorrechte des Herzens waren: die Praxis der Demut, der Kult der Bescheidenheit, die Großmut des Glaubens und das geistliche Martyrium, für das ein Schwert ihre Seele durchbohrte (vgl. Lk 2,35).
Die Worte: „Der Herr ist mit euch“ müssen sich auf die Vorrechte des Himmels beziehen; zu den Vorrechten des Fleisches die Worte: „Gesegnet seid ihr unter den Frauen“; zu den Vorrechten des Herzens die Worte: "Voll der Gnade".
29.07.2022
Ankündigung der seligen Jungfrau Maria (I)
Debüt
1. „Wie eine strahlende Sonne und wie ein heller Regenbogen unter den Wolken der Herrlichkeit“ usw. (Pred 50,7-8).
Der Geistliche sagt: "Wunderbare Vase ist das Werk des Allerhöchsten!" (Pred 43,2). Die Jungfrau Maria wird "Vase" genannt, weil sie das "Bett des Sohnes Gottes, besondere Wohnstätte des Heiligen Geistes, Bankett der Heiligen Dreifaltigkeit" ist. Tatsächlich sagt der Geistliche immer noch: „Der mich erschaffen hat, ruhte in meinem Zelt“ (Pred 24,12). Diese Vase war das „Wunderwerk der Erhabenen“, des Sohnes Gottes, Der sie schöner haben wollte als alle Sterblichen, heiliger als alle Heiligen und in ihr selbst geformt werden wollte: „Das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns“ (Joh 1,14).
Von diesem wunderbaren Werk heißt es im dritten Buch der Könige, dass „Salomon Cherube, Palmen und Blütenknospen in die Türen des Tempels einhauen ließ“ (3Kö 6,32). Das Tor des Himmels, das Tor des Himmels ist die Jungfrau Maria, in die der wahre Salomo die Cherube geschnitzt hat, die das Leben der Engel und die Fülle der Liebe darstellen; die Palmen, die den Sieg über den Feind, das Ergrünen der Ausdauer und die Erhabenheit der Kontemplation anzeigen; die Basreliefs von Blütenknospen, die kostbare Schnitzereien sind, die Demut und Jungfräulichkeit darstellen.
All dies wurde von der Hand der Weisheit in die selige Jungfrau Maria gemeißelt. Deshalb heißt es zu Recht: "Wie eine strahlende Sonne und wie ein heller Regenbogen unter den Wolken der Herrlichkeit."
28.07.2022
Geburt der seligen Jungfrau Maria
Maria, Verkünderin des Herrn und alles ist in sich perfekt (Teil III)
4. Und schließlich: „Wie der Mond, der in den Tagen seiner Fülle scheint“. Die selige Jungfrau Maria wird mit dem Vollmond verglichen, weil sie in jeder Hinsicht vollkommen ist. Während der Mond in seinem Zyklus manchmal unvollständig ist, wenn der halbiert und geschlagen wird, hatte die glorreiche Jungfrau Maria nie irgendwelche Unvollkommenheiten: weder bei ihrer Geburt, weil sie noch im Mutterleib geheiligt und von Engeln bewacht wurde; noch während der Tage Seines Lebens, weil Er nie mit Stolz gesündigt hat: Er leuchtete immer mit der Fülle der Vollkommenheit. Und es wird Licht genannt, weil es Dunkelheit auflöst.
Wir beten deshalb zu dir, o unsere Liebe Frau, dass du, der du der Morgenstern bist, mit deinem Glanz die Wolke der teuflischen Suggestion vertreibst, die die Erde unseres Geistes bedeckt. Du Vollmond, fülle unsere Leere, löse die Dunkelheit unserer Sünden auf, damit wir es verdienen, die Fülle des ewigen Lebens und das Licht der unendlichen Herrlichkeit zu erreichen.
Der, Der dich erschaffen hat, schenke es uns, damit du unser Licht seist, Der dich heute geboren hat, um Selbst aus dir geboren werden zu können. Ihm sei Ehre und Ruhm in Ewigkeit. Amen.
27.07.2022
Geburt der seligen Jungfrau Maria
Maria, Verkünderin des Herrn und alles ist in sich perfekt (Teil II)
3. „Aus dem Stamm Isais wird ein Trieb sprießen, und aus seinen Wurzeln wird eine Blume wachsen“ (Jes 11,1). Betrachten wir die moralische Bedeutung dieser drei Elemente: der Wurzel, des Sprosses und der Blüte.
Die Wurzel zeigt die Demut des Herzens an; im Keim die Vollständigkeit des Geständnisses und der Verpflichtung zur Wiedergutmachung; in der Blume die Hoffnung auf ewige Glückseligkeit.
Jesse wird als "Insel" oder "Opfer" interpretiert und weist auf den Büßer hin, dessen Geist fast eine Insel sein muss. Die Insel trägt ihren Namen, weil sie mitten im Meer liegt (lat. in salo). Der Verstand, die Seele des Bußfertigen wird ins Meer gesetzt, das heißt in Bitterkeit, weil sie von den Wellen der Versuchungen geschlagen wird, und doch widersteht sie unerschütterlich und bietet Gott ein pflichtbewusstes Opfer von süßem Geruch. Die Wurzel von Jesse ist die Demut der Reue, aus der die offene Beichte und die Verpflichtung einer angemessenen Buße sprießen. Und achte gut darauf, dass die Blume nicht aus der Spitze des Triebs kommt, sondern aus derselben Wurzel: „und eine Blume wird aus ihrer Wurzel aufgehen“, denn die Hoffnung auf ewige Glückseligkeit sprießt nicht aus dem Leiden des Körpers, sondern aus die Demut des Geistes.
Mit all dem stimmt auch die Passage aus dem Evangelium überein, in der Matthäus, der den Stammbaum Christi beschreibt, an erster Stelle Abraham, an zweiter Stelle David und an dritter Stelle die Deportation nach Babylon setzt. In Abraham, der sagte: „Ich, der ich Staub und Asche bin, will ich zu meinem Herrn reden“ (Gen 18,27), wird die Demut des Herzens dargestellt; in David, dessen Herz recht war mit dem Herrn, – „Ich habe David gefunden, einen Mann nach Meinem Herzen“ (Apostelgeschichte 13,22) – wird die Offenheit des Bekenntnisses angezeigt; bei der Deportation nach Babylon wird an die Praxis der Buße und das Ertragen von Drangsalen erinnert. Wenn diese drei „Genealogien“ in dir sind, wirst du auch die vierte erhalten, nämlich die von Jesus Christus, der von der Jungfrau Maria geboren wurde, von dem wir heute besingen: „Inmitten der Wolken hast du aufgegangen wie der Morgenstern".
26.07.2022
Geburt der seligen Jungfrau Maria
Maria, Verkünderin des Herrn und alles ist in sich perfekt (Teil I)
2. Der Morgenstern wird Luzifer genannt, weil er mehr leuchtet als alle Sterne, und genauer heißt er iubar, Pracht, Stern. Luzifer, der der Sonne vorangeht und den Tag ankündigt, besprenkelt die Dunkelheit der Nacht mit dem Glanz seines Lichts.
Morgenstern oder Luzifer (Lichtbringer) ist die Jungfrau Maria, die, geboren in der Dunkelheit der Wolke, den dunklen Dunst auflöste und denen, die in der Dunkelheit waren, am Morgen der Gnade die Sonne der Gerechtigkeit verkündete. Tatsächlich sagt der Herr über sie zu Hiob: „Bist du diejenige, die den Morgenstern zur rechten Zeit aufgehen lässt?“ (Hiob 38,32). Als „die Zeit kam, Barmherzigkeit zu erweisen“ (Ps 101,14), „die Zeit, das Haus des Herrn zu bauen“ (Ag 1,2), „die günstige Zeit und der Tag des Heils“ (2 Kor 6,2), dann erweckte der Herr den Morgenstern, das heißt die Jungfrau Maria, zum Licht der Völker. Und die Völker müssen ihr sagen, was die Leute von Bethulia zu Judith gesagt haben: „Der Herr hat dich mit Seiner Macht gesegnet, denn durch dich hat Er unsere Feinde vernichtet. Gesegnet bist du, Tochter, vor dem allerhöchsten Gott mehr als alle Frauen, die auf Erden leben. Gepriesen sei der Herrgott, Der Himmel und Erde erschaffen und dich angeleitet hat, den Kopf unserer Feinde zu schlagen. Heute hat Er deinen Namen erhöht, damit dein Lob nie versiege aus dem Mund der Menschen“ (Jdt 13,22-25).
Die selige Jungfrau Maria war daher bei ihrer Geburt wie der Morgenstern. Wieder sagt Jesaja von ihr: „Aus dem Stamm Isais wird ein Spross sprießen, aus seinen Wurzeln wird ein Spross sprießen“ (Jes 11,1).
Beachten Sie, dass die Jungfrau Maria aufgrund der fünf Eigenschaften, die sie besitzt, mit dem Spross verglichen wird: Sie ist lang, gerade, fest, dünn und biegsam. So war Maria lange in Kontemplation, gerade für ihre vollkommene Gerechtigkeit, solide für die Festigkeit ihres Geistes, subtil (nüchtern) für Armut und biegsam für Demut. Dieser Spross stammte aus der Wurzel von Isai, dem Vater Davids (vgl. Mt 1,5): aus diesen stammt Maria (vgl. Lk 1,27), „aus der Jesus geboren wurde, Der Christus genannt wird“ (Mt 1.16). Aus diesem Grund lesen wir am heutigen Fest den Abschnitt des Evangeliums, der an den Stammbaum Christi, des Sohnes Davids, erinnert (Mt 1,1).
25.07.2022
Geburt der seligen Jungfrau Maria
Debüt
1. Die glorreiche Jungfrau Maria war „wie der Morgenstern unter den Wolken“ (Pred 50,6).
Der Geistliche sagt: „Himmelsschönheit ist die Herrlichkeit der Sterne, Herrlichkeit, die die Welt erleuchtet“ (Pred 43,10). In diesem Ausdruck werden drei Ereignisse hervorgehoben, die sich bewundernswert in der Geburt der seligen Jungfrau Maria widerspiegeln.
Vor allem der Jubel der Engel, angedeutet durch die Worte: „Schönheit des Himmels“. Es wird gesagt, dass ein heiliger Mann, während er in frommem Gebet verharrte, die süße Melodie eines Engelsliedes hörte, das vom Himmel kam. Ein Jahr verging, er hörte es noch am selben Tag. Dann bat er den Herrn, ihm die Bedeutung dieses Ereignisses zu offenbaren. Ihm wurde gesagt, dass an diesem Tag Maria geboren wurde und dass die Engel im Himmel Gott für ihre Geburt lobsingen: Deshalb wird heute die Geburt der glorreichen Jungfrau gefeiert.
Zweitens wird die Reinheit ihrer Geburt mit den Worten „die Herrlichkeit der Sterne“ betont. Da sich „jeder Stern durch seinen Glanz von den anderen unterscheidet“ (1 Kor 15,41),
Drittens wird an das Licht erinnert, das die ganze Welt mit den Worten „erleuchte die Welt“ erfüllt hat. Die Geburt der glorreichen Jungfrau erleuchtete die Welt, die zuvor von Dunst und Todesschatten bedeckt war.
Deshalb heißt es im Buch des Geistlichen zu Recht: „Wie der Morgenstern inmitten der Wolken“ ... usw.
24.07.2022
Marianische Predigt
Prolog zu den vier Predigten zum Fest der seligen Jungfrau Maria
„Es leuchtet wie ein Morgenstern zwischen den Wolken und wie der Mond an Tagen, wenn es voll ist. Es ist wie eine brennende Sonne, wie ein leuchtender Regenbogen zwischen Wolken der Herrlichkeit, wie die Rosenblume an Frühlingstagen, wie Lilien an einem Wasserlauf, wie die Knospe eines Weihrauchbaums an Sommertagen, wie Feuer und Weihrauch auf einem Kohlenbecken, wie eine Vase aus massivem Gold, geschmückt mit allerlei Edelsteinen, wie ein grüner Olivenbaum voller Früchte und wie eine Zypresse, die hereinragt die Wolken“ (Pred 50, 6-11).
Hier sind die zwölf Edelsteine auf der Krone platziert, die Aaron auf seinem Kopf trug (vgl. Ex 26,17-21. 36-38; Weish 18,26). Hier sind die zwölf Sterne, die in der Krone der glorreichen Jungfrau sind (vgl. Ap 12,1). In seinem Lob wollen wir diese Äußerungen des Kirchlichen kommentieren, indem wir sie in vier Predigten verteilen und sie auf seine vier Feiertage anwenden: die Geburt, die Verkündigung, die Reinigung und die Himmelfahrt, so viel uns die Muttergottes selbst gewähren wird.
Predigt von der Geburt Mariens: „Wie ein Morgenstern unter den Wolken und wie der Mond in den Tagen, wenn er voll ist“.
Predigt der Verkündigung: „Wie eine strahlende Sonne und ein leuchtender Regenbogen unter den Wolken der Herrlichkeit“.
Die Geburt des Herrn: Reinigungspredigt: "Wie ein Spross eines Weihrauchbaums an Sommertagen und wie Feuer und Weihrauch auf einem Kohlenbecken."
Predigt von Mariä Himmelfahrt: „Wie eine Vase aus massivem Gold, geschmückt mit allerlei Edelsteinen, wie ein grüner Olivenbaum voller Früchte und wie eine Zypresse, die in den Wolken schwebt“.
23.07.2022
Pfingstfest (2)
III. Moralische Predigt (Teil IV)
Wenn Esther – wie wir in der Heiligen Schrift lesen – beim Anblick des majestätisch leuchtenden Antlitzes des Ahasveros in Ohnmacht fiel und fast leblos zu Boden fiel (vgl. Est 15,17-18), was wird der Mensch tun, wenn, im Jüngsten Gericht, wird er das Gesicht des gerechten Richters so streng sieht? „Als die Königin ihr Gesicht erhob und die Wut seiner Seele durch ihren blitzenden Blick zum Leuchten brachte, fiel sie in Ohnmacht, verfärbte sich blass und neigte ihren Kopf auf die Schulter der Magd, die sie begleitete“ (Est 15,10).
Wenn man über all diese Dinge sorgfältig in sich nachdenkt, fühlt man sich von Angst erschüttert, von Schmerz erfüllt, von Tränen nass, und so sprudelt „ein überwältigender Feuerfluss“ aus dem Antlitz Christi.
In der Tat schließt Jesaja: „Vor Deinem Angesicht, o Herr, haben wir den Geist des Heils empfangen und geboren (vgl. Jes 26,17-18), das heißt den Geist einer von Tränen überfluteten Reue.
Möge der ewig Gesegnete es auch uns gewähren. Amen.
22.07.2022
Pfingstfest (2)
III. Moralische Predigt (Teil III)
9. "Schneller Fluss". Wir lesen bei Hiob: „Ich stöhne und seufze, bevor ich esse, und das Brüllen meines Schmerzes ist wie Hochwasser“ (Hiob 3,24). Wie ein reißender und wirbelnder Fluss oder das Wasser einer Flut Hindernisse überwältigt, so überwältigt das Brüllen des Schmerzes, das heißt das Stöhnen und Weinen des Bußfertigen, jedes Hindernis der Versuchung; und wie beim Brüllen des Löwen alle anderen Tiere ihren Schritt zurückhalten, so halten auch die Dämonen beim Stöhnen des Büßers inne. Tatsächlich lesen wir immer wieder in Hiob: „Niemand wagte mehr, mit ihm zu sprechen, weil sie sahen, dass sein Leiden sehr groß war“ (Hiob 2,13). Die Versuchungen der Dämonen, ihre Einflüsterungen hören auf, wenn ein wirklich großer Schmerz im Büßenden auftritt; und zuerst muss dieser Schmerz da sein, damit er sich selbst ernähren kann, das heißt, er kann die Stille und Ruhe des Bewusstseins genießen.
Dieser Strom entspringt dem Antlitz Christi, Der kommt, um zu richten und jedem nach seinen Werken zu vergelten (vgl. Mt 16,27). Der Mensch muss den ungeheuren Zorn jenes schrecklichen Richters bedenken, „vor Dem die Mächte des Himmels erschüttert werden“ (Lk 21,26) und die Säulen des Himmels erzittern werden (vgl. Hiob 26,11), denn, wie in der Apokalypse, „werden sie zu den Bergen und Steinen sagen: Fallt über uns und verbergt uns vor dem Angesicht Dessen, Der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes“ (Offb 6,16). Der zuerst stumm blieb vor denen, die Ihn scherten und schlugen, Dessen Gesicht von Spucke befleckt, von Schlägen geschwollen und totenbleich war, wird am Tag des Gerichts furchtbar, empört und unnachgiebig sein. Und wer wird es dann wagen, anzuhalten und dieses Gesicht anzusehen?
21.07.2022
Pfingstfest (2)
III. Moralische Predigt (Teil II)
Oder auch: Die Esel sind Figuren treuer Seelen, die zu Zibeon gehören sollen, ein Name, der „in Schmerzen“ gedeutet wird: Christus wird in ihm dargestellt, Vater der Gerechten, der unsere Natur annehmend in Schmerzen war, weil, als er sagt der Apostel, „unter Tränen und lautem Geschrei gebetet und fleht“ (Hebr 5,7); der Gerechte, der die Gläubigen Christi durch Wort und Beispiel hütet, findet Tränen in der Einsamkeit seines Geistes, weil die Reue der Tränen entsteht, wenn er am Leiden seines Nächsten teilnimmt. Tatsächlich sagt Hiob: „Ich habe mit den Elenden geweint, und meine Seele hat Anteil an den Leiden der Armen“ (Hiob 30,25). Daher wird die Bedrückung der Tränen ein „Feuerfluss“ genannt, weil sie reinigt und wärmt.
Das Sprichwort sagt: Vergieße warme Tränen, die aus tiefstem Herzen weinen. Da im Herzen der großen Magdalena das Feuer der Liebe war, vergoss sie brennende Tränen: „Sie fing an, ihre Füße mit Tränen zu benetzen“ (Lk 7,38). Wahrlich, ihre Tränen waren ein wirbelnder Feuerfluss, denn sie zerstörten alle ihre Sünden. Ihre vielen Sünden sind ihr vergeben – sagte Jesus – weil sie viel geliebt hat (vgl. Lk 7,47).
20.07.2022
Pfingstfest (2)
III. Moralische Predigt (Teil I)
8. "Ein Fluss aus Feuer stieg schnell aus dem Angesicht des Alten der Tage." Wir lesen auch bei Jesaja: „Wenn Er kommt, wird Er sein wie ein reißender Strom, den der Geist des Herrn treibt“ (Jes 59,19). Der Fluss symbolisiert die Tränenflut, die der Geist der Reue zu vergießen anregt. Wir lesen im Exodus, dass Moses mit seinem Stock auf den Stein schlug und Wasser daraus sprudelte (vgl. Ex 17,6). Der Stein stellt das verhärtete Herz dar, das, wenn es mit dem Stab der Reue geschlagen wird, das Wasser der Tränen hervorströmen lässt. Stich dein Auge und du wirst die Träne fließen lassen; Stich ins Herz und du wirst Weisheit hervorbringen.
Und dieser Fluss wird "aus Feuer" genannt, das heißt kochend. Wir lesen in der Genesis: „Das ist Ana, die kochendes Wasser in der Wüste fand, als sie die Esel ihres Vaters Zibeon weidete“ (Gen 36,24). Ana, was als "dankbar gemacht" interpretiert wird, ist die Figur des Sünders, den die göttliche Gnade, frei geschenkt, Gott dankbar gemacht hat, im Aufruhr der weltlichen Dinge, aber in der Wüste, in der Einsamkeit von Körper und Geist. Das Baby ist sehr glücklich, wenn die Mutter es in heißes Wasser taucht, um es zu waschen. So freut sich der Gerechte, der in Bezug auf Bosheit ein Kind ist, wenn die Gnade ihn wie eine Mutter in Tränen wäscht. „Du wirst mich waschen, und ich werde weißer als Schnee“ (Ps 50,9).
19.07.2022
Pfingstfest (2)
II. Allegorische Predigt (Teil IV)
7. "Es floss schnell." Wir lesen in der Apostelgeschichte: „Plötzlich kam ein Brausen vom Himmel, wie von einem heftigen Wind“ (Apg 2,2), das heißt, das den Geist aufrichtet (lat. Vehit mentem), oder das den Geist beseitigt ewiges "weh!" (lat. vae adimens): „das Rauschen des Stroms erfreut die Stadt Gottes“ (Ps 45,5), denn „es erfüllte das ganze Haus, wo sie waren“ (Apg 2,2).
Wir haben gehört, wohin dieser Fluss fließt: Jetzt sehen wir, woher er floss: "Er entsprang dem Angesicht des Alten der Tage" (alter Mann). Alt ist wie (lat.) Antequam, "bevor" ... Christus sagt von Sich Selbst: "Bevor Abraham war, bin Ich!" (Joh 8,58). Er ist daher „der Alte der Tage“, weil Er der Anfang ohne Anfang ist, das Zeitlose, das die Zeiten formt und regiert, der überall herrschende Gott, aus Dessen Antlitz heute der Feuerfluss floss. Das Gesicht heißt so, weil es „bekannt macht“ (lat. facies, facit scire). Durch den Sohn kennen wir den Vater, durch den Heiligen Geist kennen wir den Sohn. „Wenn der Paraklet kommt, wird Er Mir Zeugnis ablegen“ (Joh 15,26).
Lasst uns daher mit Hingabe zum Sohn beten, dass Er uns den Paraklet, den Tröster, sendet, durch Den wir Ihn kennen und lieben können, um würdig zu sein, Ihn zu erreichen. Möge es uns der Sohn Selbst gewähren, Der ewig gesegnet ist. Amen.
18.07.2022
Pfingstfest (2)
II. Allegorische Predigt (Teil III)
Mit der Gabe der Furcht erniedrigt Er Hohes, das heißt, Er erniedrigt das Stolze; mit der Gabe der Frömmigkeit bringt Er Getrenntes, das heißt zerstrittene Seelen zusammen; mit der Gabe der Wissenschaft macht Er dunkle Dinge klar; mit der Gabe der Stärke dringt Er in verhärtete Herzen ein; mit der Gabe des Rates ist Er immer in Bewegung, weil derjenige, in den Er eingegossen ist, nicht mehr in Erstarrung schmachtet, sondern immer am Werk ist, um sein eigenes Heil und das seines Nächsten zu bewirken: nämlich "die Gnade des Heiligen Geistes". verweilt nicht" (Ambrose); mit der Gabe des Intellekts wirkt es auf alle Gefühle, denn mit Seiner Inspiration gibt Er dem Menschen die Fähigkeit zu verstehen, in lat. intellìgere, intus lègere, das heißt, in sich lesen, im Herzen lesen, die Dinge des Himmels suchen und vor den Dingen der Erde fliehen; Schließlich bezieht Er mit der Gabe der Weisheit den Verstand, in den Er eindringt, in Seine Handlungen ein und macht ihn fähig, die Dinge des Geistes zu schmecken. Tatsächlich sagt der Geistliche: „Ich habe mein Haus mit einer wohlriechenden Wolke erfüllt“ (Pred 24,21). Der Sinn der Gerechten, in dem der Heilige Geist wohnt.
Deshalb wird die Gnade des Heiligen Geistes „Fluss des Feuers“ genannt: Fluss, weil er den Durst zeitlicher Dinge löscht und den Schmutz der Sünden wegwäscht; des Feuers, weil Er zur Liebe entflammt und zum Wissen erleuchtet. Deshalb heißt es, dass er heute den Aposteln in Feuerzungen erschienen ist, weil er sie beredt und feurig gemacht hat: Sie brannten vor Liebe zu Gott und mit dem Wort erleuchteten sie ihre Nächsten.
17.07.2022
Pfingstfest (2)
II. Allegorische Predigt (Teil II)
Dieser Fluss wird "des Feuers" genannt. Was ist eigentlich der Heilige Geist, wenn nicht das Feuer Gottes? Was materielles Feuer in Eisen wirkt, dieses Feuer wirkt auch in einem bösen, tauben und verhärteten Herzen. In der Tat verliert die Seele des Menschen mit der Infusion dieses Feuers allmählich alle Hässlichkeit, alle Gefühllosigkeit und alle Härte und verwandelt sich in das Ebenbild Dessen, von dem sie entzündet wurde. Dazu wird es dem Menschen gegeben, dazu wird es ihm eingegossen, damit er sich Ihm möglichst anpasst. In der Tat ist der Mensch, wie vom göttlichen Feuer entzündet, alles entzündet, alles brennt und schmilzt fast in der Liebe Gottes, wie der Apostel sagt: „Die Liebe Gottes ist in unsere Herzen ausgegossen, bis durch den Heiligen Geist, Der uns gegeben ist“ (Röm 5,5).
Dann bedenke, dass das Feuer, wenn es hohe Dinge verbrennt, sie herabsenkt, Getrenntes zusammenführt, wie Eisen an Eisen, Dunkles klar macht, in Hartes eindringt, immer in Bewegung ist, jede Bewegung und jedes Ungestüm nach oben gerichtet ist und die Erde meidet; schließlich bezieht es in seine Handlung (des Verbrennens) all die Dinge ein, die es investiert. Diese sieben Eigenschaften des Feuers können auf die sieben Gaben des Heiligen Geistes angewendet werden.
16.07.2022
Pfingstfest (2)
II. Allegorische Predigt (Teil I)
„Ein Strom von Feuer floss schnell vom Angesicht des Alten der Tage“ (Dn 7,10), das heißt des Alten. Diese Worte stammen von Daniel. Ähnliche Worte finden wir auch bei Jesaja: „Ich werde Wasser fließen lassen über die Durstigen und Ströme über den unfruchtbaren Boden. Ich werde Meinen Geist ausgießen über deine Nachkommen und Meinen Segen über deine Nachkommen“ (Jes 44,3). Und es ist auch das, was Petrus nach der Herabkunft des Heiligen Geistes in Jerusalem verkündete: „Ich werde Meinen Geist über jeden Menschen ausgießen; deine Söhne und deine Töchter werden weissagen“ (Apostelgeschichte 2,17).
Der Fluss, der immer fließendes Wasser hat, zeigt den immerwährenden Wasserfluss. Wasser selbst ist ein Fluss, und der Fluss ist der eigentliche Fluss des Wassers. Der Fluss ist die Gnade des Heiligen Geistes, der heute die Herzen der Apostel reichlich bewässert, zufriedengestellt und gereinigt hat. „Ich werde reines Wasser über dich gießen, und du wirst von all deinem Schmutz gereinigt werden“ (Ez 36,25).
15.07.2022
Pfingstfest (2)
I. Predigt über die wörtliche Bedeutung des Evangeliums dieses Festes
(Teil II)
"Er wird dich alles lehren." Joel sagt: „Kinder von Zion, freut euch über den Herrn, euren Gott, denn Er hat euch den Lehrer der Gerechtigkeit gegeben“ (Joh 2,23), Der euch unterweisen wird, damit ihr alles über das Heil erfahrt.
Und kurz davor verspricht der Herr: „Siehe, Ich sende euch Weizen, Wein und Öl, und ihr werdet reichlich davon haben“ (Joh 2,19). Der Heilige Geist wird Weizen genannt, weil Er den unterstützt, der in Richtung Heimat geht, damit er auf dem Weg nicht scheitert (vgl. Mt 15,32); Er wird Wein genannt, weil Er in der Trübsal aufmuntert und aufmuntert; Er wird Öl genannt, weil Er die Rauheit mildert.
Diese drei Handlungen des Geistes waren für die Apostel, die in die ganze Welt predigten, absolut notwendig; und deshalb sandte ihnen der Herr wie heute den Heiligen Geist, der sie mit diesen drei Gaben erfüllte und mit dem sie erfüllt wurden. Deshalb singen wir: „Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt“ (Apg 2,4; 4,31), damit der Geist der Welt nicht in sie eindringen konnte: Ein Gefäß, das mit dem Einen gefüllt ist, kann nichts anderes aufnehmen...
„Und Er wird dich an alles erinnern“, das heißt, Er wird dich präsentieren, Er wird dich an „alles erinnern, was Ich dir gesagt habe“. Er wird dich belehren zu wissen, Er wird dich inspirieren wollen.
Hier also gibt uns der Heilige Geist Wissen und Wollen: lasst uns unsererseits, soweit es geht, alles hinzufügen, was von uns abhängt, und so werden wir zum Tempel desselben Heiligen Geistes.
Möge Ihn uns auch der Sohn senden, Der in Ewigkeit gesegnet ist. Amen.
14.07.2022
Pfingstfest (2)
I. Predigt über die wörtliche Bedeutung des Evangeliums dieses Festes
(Teil I)
5. "Der Paraklet, der Heilige Geist". Er ist es, Der durch den Vater und den Sohn in die Herzen der Heiligen eingegossen wird; Er ist es, durch Den sie geheiligt werden, um es zu verdienen, heilig zu sein. Wie der menschliche Geist das Leben des Leibes ist, so ist dieser göttliche Geist das Leben der Geister: das ist das sinngebende (sensible) Leben, das ist das heiligende Leben. Und Er wird der Heilige Geist genannt, weil ohne ihn kein Geist, weder ein Engel noch ein Mensch, heilig werden kann.
„Dass dich der Vater in Meinem Namen senden wird“, das heißt zu Meiner Herrlichkeit, das heißt, um Meine Herrlichkeit zu offenbaren, oder auch, weil Er den gl
eichen Namen hat wie der Sohn, das heißt, Er ist Gott.“
Und er fügt hinzu: „Er wird Mich verherrlichen“ (Joh 16,14), denn indem Er dich geistlich macht, wird Er verkünden, in welcher Weise der Sohn dem Vater gleich ist, den du nur im Fleisch, als Mensch, gekannt hast (vgl. 2 Kor 5: 16); oder auch: indem Er euch von eurer Furcht befreit, wird Er euch befähigen, der ganzen Welt Meine Herrlichkeit zu verkünden, nicht zu Meinem Nutzen, sondern zum Nutzen der Menschen.
13.07.2022
Pfingstfest (2)
Debüt – Der Tröster des Heilligen Geistes (Teil V)
Und da der Gerechte hier unten verlassen ist, das heißt allein in der Erinnerung seines Geistes, und einsam wegen der an seinem Körper erlittenen Armut, wird seine Seele dort oben entzückt sein von dem Geschmack der Weisheit, die die Engel haben sind zufrieden; und sein Leib wird als Garten des Herrn von den vier Paradiesflüssen bewässert (vgl. Gen 2,10-14), d.h. er wird mit den vier Eigenschaften verherrlichter Leiber ausgestattet. Und in Bezug auf diese vier Eigenschaften heißt es: „Jubel“ für die Helligkeit, „Frohsinn“ für die Beweglichkeit, „Danksagung“ für die Subtilität und „Lobgesang“ für die Unbewegtheit „wird darin zu finden sein“. , in der "Stola", im Gewand des verherrlichten Körpers. Gesegnet ist, wer es verdient, vom Tröster mit diesem doppelten Trost getröstet zu werden.
12.07.2022
Pfingstfest (2)
I. Debüt – Der Tröster des Heiligen Geistes (Teil IV)
4. Mystischer Sinn. Beachten Sie, dass in der oben erwähnten Passage aus Jesaja das Wort „wird trösten“ zweimal wiederholt wird, wegen des doppelten Trostes, den die Gerechten bei der endgültigen Auferstehung erhalten werden, das heißt, der „Stahl“ der Seele und der „Stahl“ der Seele Karosserie.
Wir lesen in den Sprüchen: „Alle Seine Hausgenossen haben doppelte Kleider“ (Spr 31,21); und Jesaja: "Für die doppelte Schande und die doppelte Errötung, der sie ausgesetzt waren, werden sie für den Anteil danken, der ihnen gegeben wird: Dafür werden sie in ihrem Land doppelt so viel besitzen und sich ewiger Freude erfreuen" ( Ist 61,7).
Was aus zwei Teilen besteht, nennt man Double. Deshalb wird Er die Seele trösten und Er wird auch den Körper trösten, weil Er all seine Trümmer wiederherstellen wird. Der Herr verheißt durch den Mund von Amos: «An jenem Tag werde ich die verfallene Wohnung Davids wieder aufrichten; Ich werde die Risse in seinen Mauern reparieren und das, was eingestürzt ist, wiederherstellen“ (Am 9:11). Davids Wohnsitz stellt den Körper des Gerechten dar, der mit dem Tod fiel; der Herr wird ihn an jenem Tag auferwecken, das heißt bei der endgültigen Auferstehung; und dann wird Er die Öffnungen seiner Mauern reparieren, das heißt, die Leiden und Trübsale seiner Glieder, so dass es kein Leiden mehr in ihnen geben wird. Und da es keine wirkliche Auferstehung gibt, wenn das Gefallene nicht wieder aufgerichtet wird, fügt Er hinzu: "Und Ich werde das, was zusammengebrochen war, wieder herstellen." Tatsächlich sagt Hiob: „Mit meinem Fleisch will ich Gott, meinen Retter, sehen“ (Hiob 19,26).
11.07.2022
Pfingstfest (2)
II. Debüt – Der Tröster des Heiligen Geistes (Teil III)
"Und Er wird seine Wüste zu einem Ort der Freude machen." Wüste ist ein lateinisches Wort, das "verlassen" bedeutet und das Herz des Gerechten darstellt, das, des Trostes dieser Welt beraubt, von der Gnade des Heiligen Geistes erfreut ist. Und was soll ich Freude nennen, wenn nicht die Süße der Kontemplation, die Hingabe des Geistes und die Teilnahme am Leiden anderer? «Er wird aus seiner Steppe», also aus seiner Armut, «einen Garten des Herrn» machen. Die Braut des Hoheliedes sagt: „Mein Geliebter geht hinab in Seinen Garten“ (Ct 6,1). Und Bernard: Im Himmel gab es alle Güter im Überfluss: nur die Armut fehlte. Stattdessen war diese Ware auf der Erde im Überfluss vorhanden, aber der Mensch war sich ihres Wertes nicht bewusst. Dann kam der Sohn Gottes, um sie zu suchen, um sie mit Seiner Wertschätzung kostbar zu machen.
„Darin“, das heißt im vorgenannten Zion, „wird Jubel sein“ für vergebene Sünden, „Freude“ für ein erleuchtetes Gewissen, „Danksagung“ für zeitliche Güter, „und Lobgesänge“ für geistliche Güter.
10.07.2022
Pfingstfest (2)
I. Debüt – Der Tröster des Heiligen Geistes (Teil II)
3. Moralischer Sinn. Zion, ein Name, der als "Fels" und auch als "Erkundung" interpretiert wird, repräsentiert die Seele des Gerechten, die, da sie im Körper wie ein Felsen mitten im Meer ist, von den verschiedenen Wellen der Versuchungen umhüllt wird, und gibt aber nicht nach und bewegt sich nicht, sondern erforscht ständig in sich und über sich hinaus. «Lass mich Dich kennen und lass mich mich kennen», sagt Augustinus. Der Heilige Geist tröstet dieses Zion: „Selig sind die Weinenden, denn sie werden getröstet werden“ (Mt 5,5); und Jesaja: „Ich werde alle Weinenden trösten und alle Weinenden in Zion mit Trost erfüllen“ (Jes 61,2-3). Weinen heißt auf Latein lugère, was fast wie light egère klingt, mangeln, ohne Licht sein. Wer es versteht, dem Licht weltlicher Herrlichkeit zu entsagen, den erfüllt ihn der Heilige Geist mit dem Trost seiner Gnade.
"Er wird alle seine Ruinen wiederherstellen." Hier ist, was der Herr sagt: „Wer Haus, Brüder, Schwestern, Vater, Mutter, Kinder oder Äcker verlässt für Meinen Namen, der wird hundertfältig empfangen“ (Mt 19,29), das heißt, er wird Tugend und geistliche Gaben empfangen, die im Vergleich zu zeitlichen Gütern und fleischlichen Freuden das Hundertfache darstellen: Wenn diese zusammenbrechen, wachsen sie. Der stolze Zusammenbruch, das demütige Aufstehen; das Lüsterne bricht zusammen, das Keusche erhebt sich, und so geschieht es mit allen anderen Tugenden.
09.07.2022
Pfingstfest (2)
I. Debüt – Der Tröster des Heiligen Geistes (Teil I)
1. „Der Paraklet, der Heilige Geist, den euch der Vater in Meinem Namen senden wird, wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was Ich euch gesagt habe“ (Joh 14,26).
2. „Paraklet“ ist ein griechisches Wort, das „Tröster“ bedeutet. Der Heilige Geist wird der Tröster genannt, weil Er diejenigen tröstet, die Er mit Sich Selbst erfüllt hat, damit sie sich der ewigen Freude erfreuen können, wenn sie die Dinge dieser Welt verlassen Tatsächlich sagt Jesaja: „Der Herr wird Zion trösten und alle ihre Ruinen trösten (wieder herstellen). Sie wird ihre Wüste zu einem Ort der Freude machen und ihre Wildnis zu einem Garten des Herrn. Freude und Freude werden in ihr sein, Danksagung und Lieder des Lobpreises“ (Jes 51,3) Wir werden diese Passage zuerst in einem moralischen und dann in einem anagogischen, das heißt mystischen, Sinn erklären.
08.07.2022
Pfingstsonntag (1)
IV. Die Früchte der Gnade des Heiligen Geistes (Teil VI)
Es gibt tatsächlich einige, die nach ihren Neigungen sprechen, sich die Worte anderer aneignen und sie als ihre eigenen verkünden und sich selbst zuschreiben.
Von diesen und denen, die ihnen gleich sind, sagt der Herr: „Hier bin Ich gegen die Propheten, die einander Meine Worte stehlen. Hier bin Ich gegen die Propheten, die ihre Worte sprechen und verkünden: Spricht der Herr! Hier bin Ich gegen die Propheten, die falsche Träume haben, die sie erzählen und Mein Volk mit ihren Lügen und ihren falschen Wundern verderben. Ich habe sie nicht gesandt, noch habe ich ihnen einen Auftrag gegeben: Sie haben diesem Volk überhaupt nichts genützt, spricht der Herr "(Jer 23,30-32).
Lasst uns daher sprechen, wie der Heilige Geist uns zu sprechen gibt, ihn demütig und andächtig bitten, uns mit seiner Gnade zu erfüllen, damit wir die Pfingsttage mit der Vollkommenheit der fünf Sinne und in der Einhaltung des Dekalogs erfüllen können; und weil wir vom starken Wind der Reue erfüllt und von den Feuerzungen der Beichte entflammt sind. So entflammt und erleuchtet verdienen wir es, den dreieinigen Gott im Glanz der Heiligen zu sehen. Möge Er, der Gott ist, eins und drei, es uns gewähren, und Er sei gesegnet für immer und ewig. Und jeder Geist antworte: Amen. Alleluja.
07.07.2022
Pfingstsonntag (1)
IV. Die Früchte der Gnade des Heiligen Geistes (Teil V)
16. "Und sie fingen an, in verschiedenen Sprachen zu sprechen, wie der Heilige Geist ihnen gab, sich auszudrücken." Wer vom Heiligen Geist erfüllt ist, spricht mehrere Sprachen. Die verschiedenen Sprachen sind die verschiedenen Zeugnisse, die wir Christus geben können, wie Demut, Armut, Geduld und Gehorsam: und wir sprechen diese Sprachen, wenn wir anderen diese in uns selbst praktizierten Tugenden zeigen. Die Sprache lebt, wenn die Werke sprechen. Ich flehe Sie an: Lassen Sie die Worte verstummen und die Werke sprechen. Wir sind voller Worte, aber leer von Werken, und deshalb sind wir vom Herrn verflucht, weil Er den Feigenbaum verflucht hat, an dem Er keine Frucht, sondern nur Blätter gefunden hat (vgl. Mt 21,19). Gregor sagt: „Dem Prediger wird ein Gesetz auferlegt: Er muss das, was er predigt, in die Tat umsetzen. Es ist zwecklos, das Gesetz bekannt zu machen, wer Seine Lehre mit seinen Werken, mit seinem Leben zerstört. Stattdessen „sprachen die Apostel, wie der Heilige Geist ihnen gab, sich auszudrücken“, und nicht gemäß ihren Neigungen.
06.07.2022
Pfingstsonntag (1)
IV. Die Früchte der Gnade des Heiligen Geistes (Teil IV)
Ein Abgrund ist das Herz des Menschen. Jeremia sagt darüber: „Das Böse ist des Menschen Herz und unergründlich; Wer wird ihn kennen?" (Jer 17:9). Die Quellen dieses Abgrunds sind Gedanken; Die Quellen sind geschlossen, wenn die Gnade des Heiligen Geistes eingegossen wird. Und damit stimmt überein, was wir im zweiten Buch der Paralipomeni lesen: „Hiskia versammelte eine große Volksmenge und versperrte alle Quellen und Ströme, die das Gebiet durchquerten, und sprach: Damit die Könige der Assyrer nicht kommen und Wasser im Überfluss finden “ ( 2Par 32.4). Hiskia ist eine Figur des Gerechten, der eine große Menge guter Gedanken sammeln und die Quellen böser und perverser Gedanken und den Strom der Begierden schließen muss, damit die Dämonen, die eine große Fülle von Wasser finden, nicht mit ihnen die zerstören Stadt der Seele. .
Die Fenster des Himmels sind die Fenster. Fenster werden so genannt, weil sie „Licht bringen“ (Licht auf Griechisch ist phos), oder auch, weil wir durch sie nach draußen sehen. Im Kopf angeordnet, wie die beiden Lichter, die Gott am Firmament platziert hat (vgl. Gen 1,14-19), haben wir die beiden Augen, die wie zwei Fenster sind, durch die wir sehen können: und sie sind geschlossen die Eitelkeiten der Welt, wenn das Licht der Gnade in den Geist einströmt.
Die Regenfälle (lat. Pluviae, was fast wie fluviae, fließend klingt), symbolisieren die Worte, die sich ungehindert und ungehindert überall ausbreiten. In der Tat sagt Salomo: „Wer das Wasser fließen lässt [wer zu viel redet], erregt Streit und Streit“ (Spr 17:14). Und deshalb rät der Geistliche: „Gib deinem Wasser keinen Abfluss, auch nicht dem kleinsten“ (Pred 25,34). Diese Regenfälle werden ausgesetzt, wenn sich die Zunge mit der Gnade des Heiligen Geistes daran gewöhnt, ihrem Schöpfer Loblieder zu singen und seine Sünden zu bekennen. Deshalb heißt es zu Recht: "Und alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt."
05.07.2022
Pfingstsonntag (1)
IV. Die Früchte der Gnade des Heiligen Geistes (Teil III)
15. "Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt." Wir finden eine Übereinstimmung in den Worten der Genesis: „Der Herr ließ einen Wind wehen“, den Heiligen Geist, „über die Erde, und die Wasser sanken. Die Quellen des Abgrunds und die Fenster des Himmels wurden verschlossen, und der Regen vom Himmel wurde zurückgehalten“ (Gen 8,1-2). Achten Sie auf diese vier Einheiten: das Wasser, die Quellen, die Schleusen und die Regenfälle.
Reichtümer werden in den Wassern dargestellt, Gedanken der Seele in den Quellen des Abgrunds, Augen in den Fenstern des Himmels, eine Fülle von Worten im Regen. Wenn also der Herr den Heiligen Geist über die Erde fließen lässt, das heißt im Sinn des Sünders, dann werden die Wasser des Reichtums weniger, weil sie den Armen zuteil werden.
Von diesen Wassern heißt es in der Genesis: „Er nannte die große Wassermasse Meer“ (Gen 1,10). Die Anhäufung von Reichtum ist nichts als Bitterkeit, Trübsal und Schmerz. Tatsächlich sagt Habakuk: „Wehe dem, der anhäuft, was ihm nicht gehört. Wie lange wird es mit dickem Schlamm beladen? " (Ab 2,6). Der Schlamm, der sich im Haus angesammelt hat, stinkt; statt auf der Erde verstreut, macht es sie fruchtbar. So verströmen Reichtümer, wenn sie sich anhäufen, und vor allem wenn sie nicht die eigenen sind, sondern einen heimlichen Ursprung haben, den Gestank der Sünde und des Todes. Wenn sie hingegen an die Armen verteilt und ihren Besitzern zurückgegeben werden, machen sie das Land des Geistes fruchtbar und tragen Früchte.
04.07.2022
Pfingstsonntag (1)
IV. Die Früchte der Gnade des Heiligen Geistes (Teil II)
Der Herr sagt dazu im heutigen Evangelium: „Der Tröster, der Heilige Geist, den der Vater in Meinem Namen senden wird, wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was Ich euch gesagt habe“ (Joh 14,26). Der Vater sandte den Tröster im Namen des Sohnes, das heißt zur Herrlichkeit des Sohnes, um die Herrlichkeit des Sohnes zu offenbaren. „Er – sagt Er – „wird dich lehren“, damit du es weißt; Er wird dich „erinnern“, das heißt, Er wird dich ermahnen, weil du es tun wirst; die Gnade des Heiligen Geistes gibt Wissen und Willen. Tatsächlich wird heute in der Messe gesungen: „Komm, Heiliger Geist, und erfülle die Herzen Deiner Gläubigen“, damit sie die Erkenntnis haben, „und entzünde in ihnen das Feuer Deiner Liebe“, damit sie es haben und den Willen, das zu tun, was sie gewusst haben (vgl. Ablauf der Pfingstmesse). Es wird auch gesungen: „Sende Deinen Geist und sie werden erschaffen“ mit Deiner Weisheit,
Mit diesen Worten stimmt das überein, was wir in den Klageliedern Jeremias lesen: „Von oben ließ Er Feuer in meine Knochen herabsteigen und lehrte mich“ (Kl 1,13). Es ist die Kirche, die sagt: Der Vater „von oben“, das heißt vom Sohn, hat „Feuer“, das heißt den Heiligen Geist, „in mein Gebein“ herabsteigen lassen, das heißt auf die Apostel, und durch sie "hat mich gelehrt, damit ich weiß und will.
03.07.2022
Pfingstsonntag (1)
IV. Die Früchte der Gnade des Heiligen Geistes (Teil I)
14. „Und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in verschiedenen Sprachen zu reden, wie der Heilige Geist ihnen gab, sich auszudrücken“ (Apostelgeschichte 2,4). Sie sind erfüllt vom Heiligen Geist, Dem einzigen, Der die Seele erfüllen kann, die nicht einmal vom ganzen Universum erfüllt werden kann. Sie können keinen anderen Geist empfangen, denn wenn die Gefäße voll sind, können sie nicht mehr aufnehmen, als sie haben. Tatsächlich wurde der seligen Maria gesagt: „Sei gegrüßt, du Gnadenvolle, der Herr ist mit dir, gesegnet bist du unter den Frauen“ (Lk 1,28).
Beachte, dass zwischen den beiden Ausdrücken „voll der Gnade“ und „gesegnet bist du unter den Frauen“ gesagt wird: „der Herr ist mit dir“, denn es ist der Herr Selbst, Der die Fülle der Gnade bewahrt und weiterwirkt, nach außen der Segen der Fruchtbarkeit, also der heiligen Werke. Zu Recht heißt es nach „voll der Gnade“ auch „der Herr ist mit euch“, denn ohne Gott können wir nichts tun oder haben, und ohne Ihn können wir nicht einmal behalten, was wir hatten. Daher ist es nach der Gnade notwendig, dass der Herr mit uns ist und bewahrt, was Er allein gegeben hat. Während Er uns Seine Gnade schenkt, werden wir, indem wir sie bewahren, zu Seinen Mitarbeitern: Er wacht nicht über uns, wenn wir nicht auch mit Ihm wachen. Und es scheint, dass der Herr diese wachsame Zusammenarbeit von uns verlangt, wenn Er zu den Aposteln sagt: "Konntest du nicht eine Stunde bei Mir Wache halten?" Wacht auf und betet, dass ihr nicht in Versuchung fallt“ (Mt 26,40-41). Deshalb heißt es zu Recht: "Und alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt."
02.07.2022
Pfingstsonntag (1)
III. Die Verkündigung des Lobpreises und das Sündenbekenntnis (Teil III)
13. Im Sündenbekenntnis müssen wir sprechen, d.h. unsere Sünden offen, vollständig und ohne Schleier bekennen. Und das lehrt uns die Natur selbst, denn die Zunge des Menschen ist beweglich, weich und breit. Daher muss das Sündenbekenntnis vollständig sein, mit der Manifestation und Klärung aller Umstände; es muss nachgiebig, weich, das heißt tränennass sein; es muss reichlich sein als Wiedergutmachung für alle begangenen Vergehen, als Wiedergutmachung für all das, was schlecht weggenommen wurde, und im Ernst des festen Entschlusses, nicht wieder in Sünde zu verfallen.
Das Bekenntnis einer solchen Sprache bewirkt, dass sich die Seele durch Kontemplation zu Gott erhebt, sich dann durch Demut in sich selbst zurückzieht und durch Mitleid mit dem Nächsten umherwandert. Unglücklich und töricht dagegen sind jene Sünder, die stammeln und eine schmale und behinderte Zunge haben, denn wenn sie bekennen, stammeln und bekennen sie unvollständig. Deshalb heißt es zu Recht: "Und es erschienen ihnen Feuerzungen, die geteilt wurden."
Die Zungen der Beichte müssen „gespalten“ und zerstreut werden, denn bei der Beichte muss der Sünder sein Herz und seine Zunge in viele Teile geteilt haben: das Herz, um auf vielfältige Weise über die vielen begangenen Sünden zu trauern; die Sprache, um alle Umstände der begangenen Sünden klar zu spezifizieren.
Eine ausführlichere Auseinandersetzung mit diesem Thema finden Sie in der Predigt am ersten Fastensonntag: „Jesus wurde vom Geist in die Wüste geführt“ (Mt 4,1).
Und beobachte, wie das Feuer Kaltes erhitzt, Hartes zart, Weiches fest macht, Hohes senkt und verbrennt, und wenn man es am Brennen halten will, hält man es unter der Asche, so wärmt die Glut der Beichte und Genugtuung mit dem Feuer der Liebe die Kalten, erweicht verhärtete Herzen mit Gewissensbissen, stärkt die Weichen, das heißt die Lustvollen, mit der Festigkeit eines heiligen Vorsatzes, demütigt die Großen, das heißt Stolzen, und verbrennt sie mit der Erinnerung an ihre Zerbrechlichkeit und ihre Ungerechtigkeit: und unter solcher Asche kann dieses Feuer ununterbrochen aufrechterhalten werden.
äIch beschwöre euch, liebe Brüder, dass dieses Feuer ruhen und immer auf jedem von euch bleiben soll; Mögen eure Zungen im Bekenntnis der Sünden und ihrer Umstände gespalten sein; damit ihr würdig werdet, zusammen mit den Engeln im himmlischen Jerusalem den Namen des Herrn zu verkünden, indem ihr vollständig, vollständig und ohne Schleier beichtet. Möge Er es uns gewähren, deren Feuer in Zion und deren Ofen in Jerusalem ist (vgl. Jes 31,9) und Der lebt und regiert für immer und ewig. Amen.
01.07.2022
Pfingstsonntag (1)
III. Die Verkündigung des Lobpreises und das Sündenbekenntnis (Teil II)
In der Sprache ist, wie gesagt, die Beichte angedeutet, in der alles dem ganzen Leibe Gemeinsame offenbart werden muss, also die Sünden, die man mit dem ganzen Wesen begangen hat: in der feurigen Hitze des Hochmuts, in der Kälte von Bosheit und Faulheit, in der Härte von Geiz, in der Weichheit von Lust. Und wie die Sprache von Natur aus dazu bestimmt ist, zu schmecken und zu sprechen, so ist das Bekenntnis der Sprache zweifach: das Bekenntnis (Verkündigung) des Lobpreises und das Bekenntnis der Sünde.
Das Lobgeständnis (Lied) kommt im Gottesdienst und in den Psalmen vor; Wenn wir diese Werke mit Hingabe tun, genießen wir sicherlich die Anmut der Reue und die Süße der Kontemplation. Tatsächlich sagt Gregor: „Mit der Stimme der Psalmodie, wenn sie von der Aufmerksamkeit des Herzens begleitet wird, wird der Weg für das Herz selbst bereitet, um den Allmächtigen Gott zu erreichen, damit es dem aufmerksamen Geist die Geheimnisse der Prophezeiung offenbart und durchdringt es mit der Anmut der Gewissensbisse. Es steht geschrieben: „Das Lobopfer wird Mich ehren“ (Ps 49,23). In der Tat, während die Psalmodie Reue ausdrückt, öffnet sich in unseren Herzen ein Weg, auf dem wir schließlich zu Jesus gelangen“.
30.06.2022
Pfingstsonntag (1)
III. Die Verkündigung des Lobpreises und das Sündenbekenntnis (Teil I)
12. „Und es erschienen ihnen Feuerzungen, die geteilt wurden und sich auf jeden von ihnen legten“ (Apostelgeschichte 2,3). Achten Sie auf diese drei Details: die Zungen, die Spezifikation, die geteilt waren und die wie Feuer waren. In den Sprachen ist die Beichte angegeben, in der Tatsache, dass sie geteilt wurden, ist die Klärung der Umstände der Sünde angegeben; das Feuer zeigt die Inbrunst der Beichte und Genugtuung an, das heißt, der Ausführung der vom Beichtvater auferlegten Bußarbeit.
Bedenken Sie, dass die Zunge das Organ des Geschmackssinns ist und ihre Empfindlichkeit hauptsächlich in den Extremitäten liegt. Der Teil, wo sich die Zunge weitet, hat eine geringere Empfindlichkeit. Die Zunge mit ihrer Sensibilität spürt alles, was allen Körpern gemeinsam ist: Hitze und Kälte, Härte und Weichheit (Zartheit). Und das tut es mit all seinen Teilen. Und die Zunge ist von Natur aus dazu bestimmt, feuchte, nasse Dinge zu schmecken und zu sprechen.
Die menschliche Zunge ist perfekt locker und artikuliert, flexibel und breit, geeignet für zwei Funktionen: Geschmack und Sprache. Die biegsame und breite Zunge eignet sich zum guten Sprechen, denn sie dehnt und zieht sich zusammen, biegt und dreht sich im Mund in alle Richtungen: Ist die Zunge beweglich und breit, kann man sehr gut sprechen. Und das wird noch deutlicher, wenn wir uns die Sprachbehinderten ansehen, also die Stotterer oder die Szilingualen. Manche haben dann auch noch ein anderes Sprachhindernis: und das kommt nur bei manchen Konsonanten vor, wenn die Zunge schmal, zusammengezogen und nicht gut gestreckt ist; denn das Kleine ist im Großen, aber nicht das Große im Kleinen. Und deshalb können breitzüngige Vögel einige Silben und Wörter viel besser aussprechen als schmalzüngige Vögel.
29.06.2022
Pfingstsonntag (1)
III. Predigt am Ordensleute über die Buße (Teil II)
11. Im Introitus der heutigen Messe lesen wir: „Der Geist des Herrn erfüllte die irdische Sphäre; und Dieser, Der alles enthält, hat die Erkenntnis der Stimme“ (Weish 1,7).
Die Kugel ist nach der Rundheit des Kreises benannt. Die Erde ist dunkel, kalt und schmutzig. Die Kugel ist das Herz des Sünders, das sich dreht wie ein Rad, dreht sich bald nach Osten, bald nach Westen und reist durch die Welt, die dunkel vor Stolz, kalt vor Gier und unrein vor Lust ist. Aber der Geist des Herrn erfüllt die irdische Kugel, wenn Er die Gnade der Reue in das Herz des Sünders eingießt und ihn so von ewigem Weh befreit.
"Und Dieser, Der alles enthält, hat das Wissen der Stimme." „Und dieses“, das heißt der Mensch, ein vernünftiges Tier, das alle vier Elemente, aus denen alle Dinge bestehen, in sich umfasst, „hat das Wissen der Stimme“, weil es versteht, wenn der Geist zu ihm spricht. Bernard sagt: „Der Heilige Geist spricht jedes Mal zu uns, wenn wir gute Dinge denken“. Und der Prophet: „Ich will hören, was Gott, der Herr, mir sagt“ (Ps 84,9), und erhebt damit die Gemüter. Tatsächlich sagt der Philosoph, der den Geist beschreibt: „Der Geist ist der Träger der Tugenden: durch Ihn gehen die Tugenden, um ihre Werke auszuführen“ (Seneca).
Lasst uns deshalb zum Sohn Gottes beten, dass Er uns den Geist der Reue einflöße, uns von ewigen Leiden erlöse und unsere Gedanken zu himmlischen Dingen erhebe. Möge Er es uns gewähren, Der ewig gesegnet ist. Amen.
28.06.2022
Pfingstsonntag (1)
III. Predigt am Ordensleute über die Buße
10. „Plötzlich kam ein Brausen vom Himmel, wie von einem stürmischen Wind, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren“ (Apostelgeschichte 2,2). Schall ist alles, was hörempfindlich ist. Es gibt drei Arten von Lauten: die, die von der Stimme durch die Kehle erzeugt werden; das durch den Atem erzeugte wie in der Trompete und das durch das Schlagzeug erzeugte wie in der Leier. Das „Gebrüll eines ungestümen Windes“ ist eine Figur der Zerknirschung des Herzens, die der Büßende als Klang mit dem Ohr des Herzens hört. Tatsächlich sagt der Herr: „Der Wind (der Geist) weht, wo Er will“, denn es liegt in Seiner Macht, das Herz zu erleuchten, „und ihr hört Seine Stimme, aber ihr wisst nicht, woher sie kommt und woher es geht" (Joh 3,8 ). Die Stimme des Heiligen Geistes ist die Reue, die zum Herzen des Sünders spricht, und selbst wenn du sie hörst, weißt du nicht, woher sie kommt. das heißt, wie es in sein Herz eingedrungen ist und wie es zurückkehrt, weil Seine Essenz unsichtbar ist. Und bedenken Sie auch, dass dieser Klang auf drei Arten erzeugt wird: mit der Stimme der Predigt, mit dem Atem der brüderlichen Teilnahme, mit dem Schlagzeug der väterlichen Korrektur. Aus diesen drei Handlungen erwächst gewöhnlich im Herzen des Sünders der Klang der Reue. Deshalb heißt es zu Recht: „Plötzlich kam ein Brausen vom Himmel, wie von einem heftigen Wind“.
Darüber haben wir uns mit den Worten des Exodus geeinigt: „Der dritte Tag war gekommen, und der Morgen leuchtete“ (Ex 19,16), wie wir oben gesehen haben. Der erste Tag symbolisiert das Eingeständnis der eigenen Sünde; am zweiten Tag das Grauen und der Hass der Sünde; am dritten Tag die Zerknirschung des Herzens über die Sünde. Und wenn man bei der Reue ankommt und der Morgen der Gnade scheint, dann beginnt man das „Donnern“ von Stöhnen, Seufzern und Selbstanklagen zu hören; die „Donnerschläge“ der Beichte beginnen zu „blitzen“; und „die kompakte Wolke“, das heißt die Dunkelheit der Buße, kommt, um „den Berg zu bedecken“, das heißt den Büßer, der wie ein Berg ist, der sich aus dem Tal der Unreinheit und des Elends erhebt. Und "der Klang der Posaune", das heißt des heiligen Lebens und guten Rufs,
Und so sind alle Dämonen-"Menschen" erschrocken, die "in den Lagern" sind, das heißt, sie sind immer zum Angriff bereit; aber wenn sie all diese Veränderungen sehen, haben sie nicht mehr den Mut, den Kampf zu beginnen. Tatsächlich lesen wir bei Hiob: „Niemand redete mehr ein Wort mit ihm, denn sie sahen, dass der Schmerz sehr groß war“ (Hiob 2,13). In der Tat, wenn die Geister des Bösen sehen, dass das Rauschen des ungestümen Windes das ganze Haus erfüllt, das heißt das Gewissen des Büßers, in dem er wohnt, das heißt, er demütigt sich, indem er in Bitterkeit an seine Jahre zurückdenkt seiner Seele (vgl. Jes 38,15) wagen die Geister des Bösen nicht, weiter vorzudringen, noch wagen sie es, Worte der Andeutung zu äußern. Und achte darauf, dass es „vehement“ (ungestüm) heißt, also das ewige „Vae“, Wehe (lat. Vae adimens), beseitigt und den Geist nach oben trägt (lat. Vehens mentem).
27.06.2022
Pfingstsonntag (1)
II. Die Infusion des Heiligen Geistes und die Auferstehung der Seele
(Teil VII)
Tatsächlich lesen wir im Buch der Weisheit: „In kurzer Zeit zur Vollkommenheit gelangt, vollbrachte er die Werke eines langen Lebens: seine Seele gefiel dem Herrn“ (Weish 4,13-14).
Daher heißt es zu Recht: „Nachdem die Pfingsttage vollendet waren, versammelten sich die Jünger alle am selben Ort“.
Die Jünger der Rechtschaffenen sind die Gefühle der Vernunft und die reinen Gedanken des Verstandes. Und diese sind wirklich alle am selben Ort, wenn der Pfingsttag eintritt, das heißt, wenn die fünf Sinne Vollkommenheit erreichen. Achten Sie auf die beiden Wörter: „alle zusammen“ und „am selben Ort“.
«Alle zusammen», also gleich und gemeinsam. Sie alle zusammen sind jene Gedanken des Geistes, die unter der gleichen Regel der Vernunft in Ordnung zusammenkommen und mit Diskretion vorgehen, so dass im Geist ein Gedanke dem anderen nicht überlegen, noch der andere dem ersten unterlegen erscheint; wenn dies geschehen würde, wäre die Ungleichheit selbst die Ursache für den Untergang des ganzen Gebäudes der Tugenden. Der Apostel sagt: „Lass alles der Reihe nach geschehen“ (vgl. 1 Kor 14,40), um zu diesem sagen zu können: „Geh“, und lass ihn gehen; und zu einem anderen: "Komm", und dieser kommt; und zum Diener, das heißt zum Leib: „Tue dies“, und der Diener, der Leib, tue es (vgl. Mt 8,9). Darum lasst die Jünger alle gleich sein, damit sich die Gedanken des Geistes wie ein Heer von Soldaten versammeln, sind in der Lage, gültig gegen die Mächte der Luft zu kämpfen (vgl. Eph 6,12). Und sie sind auch „am selben Ort“, nicht geteilt und getrennt, denn der geteilte Geist erreicht nichts. Tatsächlich sagt der Geistliche: „Deine Tätigkeit umfasst nicht viele Dinge“ (Pred 11,10); und wieder: „Wehe dem Sünder, der zwei Wege geht“ (Pred 2,14). Und Gregory: "Der Fluss, der sich in so viele Rinnsale verzweigt, vertrocknet in seinem Bett." Und Bernardo: «Der mit so vielen Dingen beschäftigte Geist wird zwangsläufig von so vielen Sorgen gequält»."
26.06.2022
Pfingstsonntag (1)
II. Die Infusion des Heiligen Geistes und die Auferstehung der Seele
(Teil VI)
9. Das fünfte Abteil ist den Menschen und Vögeln vorbehalten und ist ein Bild des Augenlichts, mit dem wir barmherzig auf die Armen und Bedürftigen blicken und himmlische Dinge sorgfältig erwägen müssen, denn wie er sagt der Apostel, „die unsichtbaren Vollkommenheiten Gottes können durch die geschaffenen Dinge betrachtet und verstanden werden“ (Röm 1,20). Jetzt bist du gut informiert über die fünf Kammern der Arche Noah, also über die fünf Sinne des Körpers der Gerechten.
Und er stellt auch fest, dass die Arche Noah nach dem Vorbild des menschlichen Körpers gebaut wurde: Sie hatte eine Länge von dreihundert Ellen, eine Breite von fünfzig und eine Höhe von dreißig (vgl. Gen 6,15). Beim menschlichen Körper beträgt die Höhe das Sechsfache seines Umfangs und das Zehnfache seines Durchmessers. Die Körpergröße wird von den Fußsohlen bis zum Scheitel gemessen; Der Umfang wird auf Höhe der Brust gemessen, der Durchmesser vom Rücken bis zum Bauch. Wenn also die fünf Sinne bei der Einhaltung der zehn Vorschriften des Dekalogs vollkommen sind, dann wird sich die Arche Noah auf fünfzig Ellen ausdehnen und somit wird der fünfzigste Tag erfüllt sein, und der Gerechte wird am Ende seines Lebens Vollkommenheit erreicht haben.
25.06.2022
Pfingstsonntag (1)
II. Die Infusion des Heiligen Geistes und die Auferstehung der Seele
(Teil V)
8. Das vierte Fach ist das der Haustiere und steht für das Gehör. Beachten Sie, dass das Ohr aus Knorpel und Fleisch besteht. Im Innenohr befindet sich ein gewundener Gehörgang, der einem Ring ähnelt und in einem Knochen endet, der in Form und Konfiguration dem Außenohr ähnelt. Jedes Geräusch und jeder Ton kommt zu diesem Knochen und wird von dort an das Gehirn weitergeleitet. Und vom Gehirn kommt eine Vene, die zum rechten Ohr geht, und eine andere Vene, die zum linken Ohr geht. Und alle Tiere, die Ohren haben, können sie bewegen, außer dem Menschen. Knorpel hat das Aussehen von Knochen, aber er hat weder die Härte noch die Festigkeit. Fleisch (lat. Caro) heißt so, weil es lieb und geliebt ist. Im Knorpel und Fleisch, aus dem das Ohr besteht, werden die Tugenden der Sanftmut und Demut angedeutet, von denen nichts Gott und den Menschen lieber ist. Das Gehör eines jeden Mannes muss mit diesen beiden Tugenden ausgestattet sein, um mit Sanftmut und Demut auf jede Beleidigung, Belästigung oder Beschimpfung zu reagieren. Und das lehrt die Natur selbst, die im Innenohr keinen geraden, sondern gewundenen Gehörgang geöffnet hat, denn wenn man hört, was einem nicht gefällt, trifft es nicht sofort die Seele, aber Worte und Reden gehen kaum als gemachter Weg durch eine gewisse Art von Verschlungenheit erschwert, so dass sie, nachdem sie ihre Heftigkeit verloren haben, am Ende kraftlos ankommen und dich so stechen, dich wenig oder gar nicht beleidigen. Seien Sie mit diesen beiden Tugenden ausgestattet, um auf jede Beleidigung, Belästigung oder verbale Beleidigung mit Sanftmut und Demut zu reagieren.
Und die beiden aus dem Gehirn austretenden Adern, von denen die eine zum rechten und die andere zum linken Ohr geht, symbolisieren Mäßigkeit und Gehorsam. Wohlstand wird rechts und Widrigkeiten links angezeigt. Wenn Sie günstige Dinge hören und was Ihnen gefällt, ist Mäßigung erforderlich; andererseits, wenn dir bedauert wird, was dir befohlen wird und du unwillkommene Dinge empfindest, dann brauchst du gehorsam mehr, weil er fruchtbarer ist.
Und alle Tiere, die Ohren haben, können sie bewegen, außer Menschen. Er ist es wirklich wert, ein Mensch genannt zu werden, er, der seine Ohren nicht bewegen kann, das heißt, der sich nicht durch die Stabilität seines Geistes wegen des Windes der Worte bewegen lässt. Andererseits ist der Mann, der juckende Ohren hat, der jedem Wort glaubt und Schmeicheleien eifrig und eifrig sein Ohr leiht, es nicht wert, ein Mensch genannt zu werden, sondern ein brutales Tier.
24.06.2022
Pfingstsonntag (1)
II. Die Infusion des Heiligen Geistes und die Auferstehung der Seele
(Teil IV)
7. Das dritte Fach ist das der wilden Bestien und repräsentiert den Takt der Hände, mit denen wir die Geißel ergreifen und uns selbst ohne Gnade für ungeordnete Gedanken, für unziemliche Worte, für böse Taten geißeln müssen, damit unsere Opfer sein mögen so viele der Versöhnung, so viele Freuden erfreuten uns.
Und er stellt fest, dass es, wie es zehn Finger in den Händen gibt, auch zehn Arten der Geißelung, also der Kasteiung gibt: die Entsagung des eigenen Willens, die Enthaltung von Essen und Trinken, die Strenge des Schweigens, die nächtlichen Gebetswachen. , das Vergießen von Tränen, dem Lesen ausreichend Zeit widmen, materielle Arbeit, großzügige Teilnahme an den Bedürfnissen anderer, sich anständig kleiden, Selbstverachtung. Mit diesen zehn Fingern müssen wir die Geißel ergreifen und uns gnadenlos schlagen, gnadenlos, fast mit Wildheit, denn am Tag der Strafe, die die Knochen brechen wird, können wir Barmherzigkeit finden.
23.06.2022
Pfingstsonntag (1)
II. Die Infusion des Heiligen Geistes und die Auferstehung der Seele
(Teil III)
6. Das zweite Fach ist das der Nahrung und repräsentiert den Geruchssinn der Nasenlöcher. Die Nasenlöcher heißen in Lat. nares, weil die Luft durch sie strömt (lat. nares, aër), das ist der Atem. Die Nasenlöcher haben drei Aufgaben: den Atem passieren lassen, Gerüche aufnehmen, das Gehirn ausbluten lassen. Es ist eine Störung, ein Defekt, nicht mit den Nasenlöchern zu atmen, was der richtige Weg ist, der von der Natur festgelegt wurde. Man atmet nur notgedrungen durch den Mund und es ist sehr unangenehm, weil es gegen die Natur ist. Und das Niesen folgt auch dem Weg der Nasenlöcher, wenn die Luft im Gehirn zunimmt und plötzlich herausplatzt. In den Nasenlöchern werden, wie wir bereits bei anderen Gelegenheiten gesagt haben, Diskretion und Klugheit symbolisiert: Mittels dieser beiden Tugenden, wie durch die Nasenlöcher, streben wir nach dem Geist der Kontemplation und vollkommener Nächstenliebe, wir wittern das gute Beispiel und reinigen schlechte Gedanken. Und wie durch die Nasenlöcher gesund und nützlich geatmet wird, so wird durch Umsicht und Besonnenheit der Geist der göttlichen Liebe erbeten, angezogen, Der dann ausströmt und Sich ausbreitet zum Trost und zur Erbauung des Nächsten. Und so wie das Atmen durch den Mund nur aus Notwendigkeit geschieht und unangenehm ist, so geschieht auch die Beichte des Mundes aus Notwendigkeit. Da du gesündigt hast, ist es notwendig, dass du bekennst: wenn du nicht bekennen willst, bist du dazu bestimmt, verdammt zu werden. Und es ist unangenehm, weil es das Sterilin entfernt, neu mischt, und von seinem Gestank lesen wir im Evangelium: "Meister, lass den Feigenbaum für dieses Jahr wieder, bis ich ihn umgrabe und den Mist ausbringe" (Lk 13,8). Die Feige steht für die Seele, die Ausgrabung ist die Reue, der Dünger ist das Bekenntnis der Sünden, das die zuvor unfruchtbare Seele Frucht bringen lässt. Und wenn der Wind des Stolzes oder der Prahlerei im Gehirn, das heißt im Verstand, zunimmt, wird er sofort durch Diskretion und Klugheit hinausgeworfen.
22.06.2022
Pfingstsonntag (1)
II. Die Infusion des Heiligen Geistes und die Auferstehung der Seele
(Teil II)
5. Das erste Fach ist das des Abfalls, der Sterilisation. Und es ist ein Bild der Zunge unseres Mundes, durch das wir den ganzen Mist unserer Sünden in der Beichte ausschütten müssen. Dies ist die Tür der Sterilisation, von der im zweiten Buch Esra gesagt wird, dass „Melchias, Sohn Rechabs, die Tür der Sterilisation baute und ihre Fensterläden, Schlösser und Riegel anbrachte“ (2Esd 3,14) 1. Sterquilinium, ein Ort voller Mist, wird so genannt, weil er mit Mist beschmiert und verschmutzt ist. Das Gewissen des Sünders, schwer und vom Kot des Teufels befleckt, muss durch die Tür der Beichte gereinigt werden. Diese Tür wurde von Malchia, dem Sohn von Recab, gebaut. Malchia wird als „Chor für den Herrn“ und Recab als „der aufsteigt“ interpretiert. Malchia ist die Figur der Büßerin, die mit dem Tympanon und dem Chor, das heißt, mit der Abtötung des Fleisches und der Vereinbarung der Nächstenliebe muss er eine Hymne an den Herrn erklingen lassen. Er ist der Sohn Jesus Christus, Der zur Rechten des Vaters aufsteigt. Dieser Malchia muss auf seine Zunge die Türen (in lat. valvae, verhüllen, verhüllen), die wie Innentüren sind, die sich von innen schließen, anwenden, damit alle seine Güter innen verschlossen sind, und auf der Stirn des geschrieben halten Gewissen: Jesajas Vers: „Mein Geheimnis ist für mich, mein Geheimnis ist für mich“ (Jes 24,16); und er muss die Schleusen anlegen, um mit den Schleusen der Liebe und Gottesfurcht die Regungen der Seele zurückzuhalten, die nach außen dringen wollen; Er muss auch nützliche Dinge rechtzeitig und an Ort und Stelle vorzuschlagen und niemals über schlechte Dinge sprechen, muss eine Hymne an den Herrn erklingen lassen.
21.06.2022
Pfingstsonntag (1)
II. Die Infusion des Heiligen Geistes und die Auferstehung der Seele (Teil I)
4. „Als die Pfingsttage vollendet waren, versammelten sich die Jünger alle am selben Ort“. Der Prophet Hesekiel sagt: „Komm, o Geist, von den vier Winden und blase über diese Toten, damit sie wieder leben“ (Hes 37,9). Die vier Winde sind die vier Teile der Welt: der Osten, der Westen, der Norden und der Süden. Im Osten wird die Menschwerdung Christi angedeutet, im Westen Sein Leiden, im Norden Seine Versuchung und im Süden die Sendung des Heiligen Geistes. Oder auch: im Osten die Erinnerung an unseren jämmerlichen Eintritt in die Welt, im Westen der Gedanke an unseren schmerzlichen Abgang, im Norden die Rücksicht auf unseren unglücklichen Zustand und im Süden die Anerkennung unserer Sünden.
Aus diesen vier Winden kommt der Heilige Geist und bläst nach Ablauf Seiner Gnade über diejenigen, die durch das Schwert der Schuld getötet wurden, damit sie mit dem Leben der Buße wiederbelebt werden. Wir lesen in der Tat in der Apostelgeschichte, dass „der Heilige Geist auf alle kam, die auf Seine Worte hörten, während Petrus noch redete“ (Apostelgeschichte 10,44).
20.06.2022
Pfingstsonntag (1)
Die Eingießung der Gnade des Heiligen Geistes in die Apostel in Form von Feuerzungen (Teil V)
Er beobachtet auch, dass die Zerstreuung [Verwirrung] der Sprachen im Turm von Babel stattfand (vgl. Gen 11: 8-9), aufgrund der Tatsache, dass Stolz entzweit und zerstreut, während Demut vereint. Im Stolz herrscht Zerstreuung, in Demut Harmonie. Hier ist die Erfüllung der Verheißung des Herrn: Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen, sondern Ich werde euch den Geist des Parakleten senden (vgl. Joh 14,18,26), Der ihr Fürsprecher war und für sie zu allen sprach. Er, Der wegen des Wortes kam, brachte Zungen. Es gibt eine Verwandtschaft zwischen Sprache und Wort: Sie können nicht voneinander getrennt werden; so sind das Wort (das Wort) des Vaters, d.h. des Sohnes, und der Heilige Geist untrennbar, ja sie haben eine einzige Natur.
"Und alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen verschiedene Sprachen zu sprechen, wie der Heilige Geist ihnen gab, sich auszudrücken." Hier ist das Zeichen der Fülle: Das volle Gefäß läuft über, das Feuer lässt sich nicht verbergen. Sie sprachen alle Sprachen, oder sie sprachen ihre eigene Sprache, Hebräisch, und jeder verstand sie, als ob sie die Sprache aller sprächen. Der Heilige Geist „teilt jedem Seine Gaben aus, wie Er will“ (1 Kor 12,11) und erfüllt Seine Gnade, wo Er will, wie Er will, wann Er will, in wen Er will und in dem Maße, wie Er will. Möge Er sie auch uns einflößen, die wir an diesem Tag den Aposteln durch Feuerzungen Gnade einflößten. Ihm sei Lob und Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
19.06.2022
Pfingstsonntag (1)
Die Eingießung der Gnade des Heiligen Geistes in die Apostel in Form von Feuerzungen (Teil IV)
3. „Es erschienen ihnen Feuerzungen, die sich teilten und auf jedem von ihnen ruhten“, denn durch die Zungen der Schlange kam Eva und Adam der Tod in die Welt (vgl. Weish 2,24). Die Zunge der Schlange impfte das Gift in Eva ein, die Zunge von Eva impfte es in Adam ein, und die Zunge von Adam versuchte, es gegen den Herrn zu wenden. Die Zunge ist ein kaltes Glied, sie ist immer in Feuchtigkeit getaucht, und daher ist sie ein rebellisches Übel und voller tödlichem Gift (vgl. Jak 3,8), von dem nichts kälter ist. Der Heilige Geist erschien daher in Form von Feuerzungen, um Zungen gegen Zungen und Feuer gegen tödliches Gift zu stellen.
Und bedenken Sie, dass Feuer vier Eigenschaften hat: es brennt, reinigt, wärmt und erleuchtet. Auf die gleiche Weise verbrennt der Heilige Geist Sünden, reinigt die Herzen, beseitigt die Taubheit der Kälte und erleuchtet, das heißt, macht die Dinge klar, die ignoriert werden. Feuer ist von Natur aus ebenfalls körperlos und unsichtbar, aber wenn es auf einen Gegenstand trifft, nimmt es je nach den Materialien, in denen es brennt, verschiedene Farben an. So kann der Heilige Geist nur durch die Geschöpfe gesehen werden, in denen er wirkt.
18.06.2022
Pfingstsonntag (1)
Die Eingießung der Gnade des Heiligen Geistes in die Apostel in Form von Feuerzungen (Teil III)
Der erste Tag war der der Menschwerdung Christi, der zweite der Seines Leidens, der dritte der der Herabkunft des Heiligen Geistes: Als Er kam, „ertönte Donner“, denn „plötzlich kam ein Gebrüll vom Himmel; Blitze wurden gesehen “, ein Symbol für die von den Aposteln gewirkten Wunder; „Und sehr dichte Wolken“, das heißt Herzenszerknirschung und Reue, „bedeckten den Berg“, das heißt die Menschen, die in Jerusalem waren; Tatsächlich lesen wir in der Apostelgeschichte, dass „die im Herzen Reuigen zu Petrus und den anderen Aposteln sagten: Was müssen wir tun, Brüder?“. „Und der Posaunenschall“, also die Predigt der Apostel, „dröhnte immer lauter“. Und Petrus sagte: „Tut Buße und lasst euch alle taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden; danach werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen“ (Apg 2,37-38). „Und alle Leute, die im Lager waren, wurden von Erschütterungen erschüttert“, und deshalb „wurden sie getauft, und etwa dreitausend Menschen schlossen sich ihnen an jenem Tag an“ (Apostelgeschichte 2,41).
17.06.2022
Pfingstsonntag (1)
Die Eingießung der Gnade des Heiligen Geistes in die Apostel in Form von Feuerzungen (Teil II)
"Als also die Pfingsttage zu Ende gingen, waren die Jünger alle zusammen am selben Ort." Niemand fehlte, erstens weil die Zahl der Zwölf vollständig war und zweitens weil sie alle ein Herz und eine Seele waren. "Sie waren am selben Ort", das heißt im Abendmahlssaal, wo sie hinaufgegangen waren. In der Tat, wer den Heiligen Geist empfangen möchte, tritt auf der Behausung des Fleisches herum und überwindet sie mit der Kontemplation des Verstandes. "Plötzlich kam ein Gebrüll vom Himmel, als würde ein mächtiger Wind wehen, und es erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren." Die Gnade des Heiligen Geistes zögert nicht, gemäß dem Sprichwort: „Das Rauschen des Flusses erfreut die Stadt Gottes“ (Ps 45,5). Er kam mit Donnergrollen, der kam, um Seine eigenen zu unterweisen.
Wir finden auch im Exodus einige Worte, die dies bestätigen: „Und siehe, als der dritte Tag kam, bei Tagesanbruch, wurde Donner gehört und Donner zuckte, und sehr dichte Wolken bedeckten den Berg; und ein sehr lauter Trompetenschall ertönte: Alle Leute, die im Lager waren, wurden von Zittern erschüttert" (Ex 19:16).
16.06.2022
Pfingstsonntag (1)
Die Eingießung der Gnade des Heiligen Geistes in die Apostel in Form von Feuerzungen (Teil I)
2. In diesen Rädern war der Lebensgeist, Der alles belebt. Tatsächlich lesen wir im heutigen Brief: „Als die Tage von Pfingsten erfüllt werden sollten, waren die Apostel alle zusammen am selben Ort. Plötzlich kam vom Himmel ein Brausen wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen zerstreute Zungen wie von Feuer, die sich auf jeden von ihnen niederließen. Und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt und fingen an, verschiedene Sprachen zu sprechen, wie der Heilige Geist ihnen gab, sich auszudrücken“ (Apostelgeschichte 2,1-4).
Pfingsten ist ein griechisches Wort und bedeutet "fünfzigster", und das alte auserwählte Volk feierte diesen Tag, weil ihm das Gesetz mitten im Feuer gegeben worden war, genau am fünfzigsten Tag nach der Opferung des Lammes die die Kinder Israel aus Ägypten gezogen waren. Und im Neuen Testament, am fünfzigsten Tag nach dem Passahfest Christi, kam der Heilige Geist auf die Apostel herab und erschien im Feuer. Das Gesetz kam auf den Berg Sinai, der Geist auf den Berg Zion. Das Gesetz wurde an einem hohen Ort auf dem Berg gegeben, der Geist im Obergemach.
15.06.2022
Pfingstsonntag (1)
Debüt – Der Heilige Geist und die Eigenschaft von Chrysolith
1. „Als die Pfingsttage zu Ende gingen, waren die Jünger alle zusammen an einem Ort“ (Apg 2,1).
Hesekiel sagt: „In den Rädern war der Geist des Lebens“ (Hes 1,20). Die Apostel waren Räder, die sich schnell drehten, um den Sohn Gottes in die ganze Welt zu bringen, und diese Räder hatten, wie der Prophet selbst hinzufügt, „das Aussehen eines Chrysolithsteins“ (Hes 10,9). Der Chrysolithstein (Topas) glänzt wie Gold: Sein Name setzt sich aus den griechischen Begriffen chrisòs, Gold, und lithos, Stein, zusammen. Dieser Stein scheint wie brennende Funken von sich selbst auszugehen und alle Arten von Schlangen in die Flucht zu schlagen; es stellt die Apostel dar, die, im Gold der septischen Anmut erstrahlend, die Funken der Predigt aus sich heraussprühten, die die Zuhörer entzündeten, und mit ihnen alle Arten von Dämonen in die Flucht schlugen. Diese Räder, wie Hesekiel immer sagt, sie waren von großer Größe und Höhe und von einem beängstigenden (beeindruckenden) Aussehen (s. Ez 1,18). Und auch die Apostel waren großartig in der Vollkommenheit ihrer Lehre und Lehre, erhaben in der Erhabenheit himmlischer Verheißungen und schrecklich in den furchtbaren Drohungen und Strafen, die folgen würden.
Tatsächlich sagt der Büßer mit den Worten des Hohelieds: „Meine Seele beunruhigte mich wegen der Streitwagen von Aminadab“ (Ct 6,11). Aminadab wird als „spontan“ interpretiert und ist die Figur von Jesus Christus, Der sich spontan für uns am Kreuz geopfert hat; und Seine Streitwagen waren die Apostel, von denen Habakuk sagt: „Und Deine Streitwagen sind das Heil“ (Ab 3,8), das heißt, durch sie gibt Er das Heil. Meine Seele, sagt der Büßer, war durch ihre Predigt völlig aufgewühlt, eine Aufregung, die mich zur Buße führte. Und dann Habakuk: «Du hast Deine Pferde ans Meer geschickt, um die tiefen Wasser zu bewegen; Ich habe es gehört und meine Eingeweide bebten“ (Ab 3,15-16). Der Herr sandte Pferde ins Meer, das heißt in die Welt, das heißt die Apostel, die mit ihrer Predigt die tiefen Wasser bewegten, das heißt, sie haben viele Völker verärgert und sie zur Buße bekehrt. Ich habe ihre Predigten gehört, sagt der Büßer, und meine Eingeweide, das heißt meine Fleischlichkeit, waren aufgewühlt.
14.06.2022
Sonntag II nach Ostern
IV. Die Kirche wird aus beiden Völkern bestehen: Den hebräischen und den Heiden (Teil VII)
"Und auf ihrem Haupt eine Krone aus zwölf Sternen." Die Sterne werden so genannt, dass sie stehen, weil sie immer am selben Punkt des Himmels fixiert sind und zusammen mit dem Himmel in ihrer ständigen Bewegung getragen werden. Und wenn Sie einen Stern fallen sehen, handelt es sich nicht um Sterne, sondern um kleine Feuer, die aus der Luft fallen, die entstehen, wenn der Wind, die höchsten Punkte erreichend, das ätherische Feuer mit sich zieht (Äther war die Feuerkugel). Im Kopf, das heißt im Verstand der Seele, muss eine Krone aus zwölf Sternen, das heißt aus zwölf Tugenden sein. Drei auf der Stirn: Glaube, Hoffnung und Nächstenliebe; drei auf der rechten Seite: Mäßigkeit, Klugheit und Tapferkeit; drei hinten: der Gedanke an den Tod, der bittere Tag des Gerichts und die ewige Strafe der Hölle; drei auf der linken Seite: Geduld, Gehorsam und letzte Ausdauer.
Darum bitten wir Dich, Herr Jesus, du guter Hirte, behüte uns, deine Schafe, beschütze uns vor dem Tagelöhner und dem Wolf und kröne uns in Deinem Reich mit der Krone des ewigen Lebens. Gib es uns herab, die wir gesegnet, herrlich und des Lobes würdig sind für immer und ewig.
Und jedes Schaf, jede treue Seele sagt: Amen. Alleluja!
13.06.2022
Festtag des Heiligen Antonius von Padua
siehe Anhang.doc
13.06.2022
Sonntag II nach Ostern
IV. Die Kirche wird aus beiden Völkern bestehen: Den hebräischen und den Heiden (Teil VI)
Die Frau muss diesen Mond unter ihren Füßen halten, das heißt unter den Neigungen des Verstandes, damit das Fleisch dem Geist dient und die Sinnlichkeit der Vernunft unterworfen ist. Im ersten Buch der Könige heißt es, dass Abigail auf einen Esel stieg und zu David ging (vgl. 1 Könige 25:42). Abigail wird als „Frohlocken meines Vaters“ interpretiert und stellt die Seele dar, die zur Buße zurückkehrt, damit es mehr Freude unter den Engeln im Himmel gibt ... (vgl. Lk 15,10) usw. Die Seele steigt auf den Esel, wenn sie den Körper züchtigt und zwingt, der Vernunft zu dienen, und nähert sich so David, das heißt Jesus Christus.
Dazu stimmen die Worte des Propheten Nahum: Gehe in den Schlamm, zerdrücke ihn und knete Ziegel (vgl. Na 3,14). Betritt den Schlamm, das heißt, betrachte dich als Schlamm und sogar Mist, damit auch du mit Hiobs Leid auf dem Misthaufen sitzen und mit einer Scherbe, das heißt mit der Härte der Buße, die Fäulnis der Schuld abkratzen kannst (vgl. Hiob 2:8); und statt Parfüm den Gestank des Fleisches in der Hand haltend, knetet er Ziegelsteine, das heißt, er straft das Fleisch. Der Ziegel erstarrt mit Feuer und mit Wasser zerfällt er. So wird das Fleisch, wie durch Leiden gekocht, gestärkt, während es bei Freuden schwächer wird. Jeremiah sagt: "Wie lange wirst du dich in Ausschweifungen aufreiben, oder vagabundierende Tochter" (Jer 31,22). Und Hosea: „Israel hat sich verirrt wie eine läufige Kuh“ (Hos 4,16). Die brünstige Färse läuft mit offenem Auge hierhin und dorthin, sie nimmt nichts zu sich, sie unterwirft sich dem Stier und sieht ihn nicht an, und während sie von seinem Gewicht bedrückt wird, wird sie von der Freude der Lust ergriffen. So wandert das Fleisch, wenn es von Freuden umgeben ist, durch die Felder der Zügellosigkeit, nimmt die Nahrung der Seele nicht zu sich; sie erleidet den Teufel und sieht ihn nicht, und der Teufel zermalmt sie unter der Last der Sünde, während sie von Begierde entflammt ist.
12.06.2022
Sonntag II nach Ostern
IV. Die Kirche wird aus beiden Völkern bestehen: Den hebräischen und den Heiden (Teil V)
Ruth ist die Seele, die angesichts des Elends dieser Welt, der Falschheit des Teufels, der Lust des Fleisches der Herrlichkeit des ewigen Lebens entgegeneilt. Er erweitert diesen Mantel, wenn er seine Keuschheit, Demut und Barmherzigkeit nicht sich selbst, sondern Gott zuschreibt, und diese Tugenden nur zur Erbauung seines Nächsten zeigt; und um sie nicht zu verlieren, hält er sie mit beiden Händen, das heißt mit der Furcht und Liebe Gottes.
Die Hand (manus) leitet ihren Namen davon ab, dass sie den Menschen verteidigt und stärkt (lat. Munio), oder auch, weil sie Dienst und Gabe (lat. Munus) des ganzen Körpers ist. Tatsächlich führt die Hand dem Mund Nahrung zu und erfüllt alle anderen Funktionen. So verteidigen und stärken Gottesfurcht und Gottesliebe den Menschen, damit er nicht fällt, und erfüllen ihn mit der Gabe der Gnade, damit er ausharren kann. Wenn die Seele den Mantel ausbreitet und mit den Händen hält, wird Booz, das ist Jesus Christus, der Starke und Mächtige, sechs Maß Gerste einschenken. Die Gerste repräsentiert die Strenge und Härte der Buße, die aus sechs Dingen besteht: Reue, Beichte, Fasten, Gebet, Almosen und letztes Ausharren.
"Und mit dem Mond unter ihren Füßen." Beachten Sie, dass es im Mond drei Vorrechte gibt, im Gegensatz zu denen, die oben [für die Sonne] angegeben wurden: der Fleck, die Dunkelheit, die Kälte. Der Mond repräsentiert den Körper des Menschen, der im Laufe der Jahre zu- und abnimmt. Sie wird zu dem Punkt zurückkehren, an dem sie begonnen hat, denn ihr seid Erde, und ihr werdet zur Erde zurückkehren (vgl. Gen 3,19); er hat den Fleck, weil er in Sünde (Erbsünde) empfangen wurde; es ist dunkel für die Gebrechen, kalt für die Verderbnis, zu der es bestimmt ist. Oder auch: Er hat den Makel, weil er von Lust befleckt ist, er ist geblendet von der Dunkelheit des Stolzes und er ist kalt von der Kälte von Groll und Hass.
11.06.2022
Sonntag II nach Ostern
IV. Die Kirche wird aus beiden Völkern bestehen: Den hebräischen und den Heiden (Teil IV)
15. Moralischer Sinn. "Eine Frau, die mit der Sonne bekleidet ist." Es ist die treue Seele, von der Salomo sagt: „Wer findet eine starke Frau? Sein Wert ist wie der von Dingen, die aus der Ferne und vom äußersten Ende der Erde gebracht werden“ (Pro 31,10). Gesegnet ist die Seele, die, bekleidet mit der Kraft von oben, furchtlos Widrigkeiten und Wohlstand widersteht und mutig die Mächte der Lüfte besiegt. Der Wert (der Preis) dieser Frau war Jesus Christus, Der zu ihrer Erlösung von weit her kam: aus dem Schoß des Vaters, in Seiner Göttlichkeit, und vom äußersten Ende der Erde, das heißt von sehr armen Verwandten, in Seiner Menschheit. Oder auch: für den Preis nimmst du die Tugenden: mit diesem Preis bist du erlöst, erlöst. Salomo sagt: Das Lösegeld des Menschen sind seine Reichtümer (vgl. Spr 13,8), d.h. die Tugenden. Die Tugenden kommen von weit her, das heißt von oben.
Diese Frau ist mit der Sonne gekleidet. Beachten Sie, dass es in der Sonne drei Vorrechte gibt: Weißheit, Glanz und Wärme. Keuschheit wird in der Offenheit dargestellt, Demut in der Pracht und Barmherzigkeit in der Wärme. Aus diesen drei Tugenden wird der Mantel der treuen Seele, der Braut des himmlischen Bräutigams gemacht. Über diesen Mantel sagt Booz zu Ruth: «Breite den Mantel aus, mit dem du bedeckt bist, und halte ihn mit beiden Händen. Sie streckte es aus und hielt es hoch, und er goss ihr sechs Maß Gerste ein und lud es ihr auf die Schultern“ (Rt 3,15). Booz interpretiert sich selbst als „stark“, Ruth „die sieht und eilt“. Mal sehen, welche Bedeutung die Ausdehnung des Mantels, die beiden Hände und die sechs Gerstenmaße haben.
10.06.2022
Sonntag II nach Ostern
IV. Die Kirche wird aus beiden Völkern bestehen: Den hebräischen und den Heiden (Teil III)
Der Narr, das heißt der Gefolgsmann dieser Welt, geht von den Hörnern (Form des Mondes im ersten und letzten Viertel) des Stolzes zur Rundheit der Fleischeslust über und umgekehrt. Dieses unbeständige Gedeihen vergänglicher Dinge muss der Kirche unter die Füße gelegt werden. Die Füße der Kirche sind alle Prälaten, die sie halten müssen, wie die Füße den Körper halten und stützen. Und unter diesen Füßen muss alles Zeitliche wie Mist zertreten werden. In der Tat lesen wir in der Apostelgeschichte: „Diejenigen, die Felder oder Häuser besaßen, verkauften sie, brachten den verkauften Betrag und legten ihn den Aposteln zu Füßen“ (Apostelgeschichte 4,34-35), weil sie all diese Dinge berücksichtigten wie Mist.
"Und auf ihrem Haupt eine Krone aus zwölf Sternen." Die zwölf Sterne sind die zwölf Apostel, die d Nacht dieser Welt erhellen. „Ihr – spricht der Herr – seid das Licht der Welt“ (Mt 5,14). Die Krone, so genannt, weil sie fast ein Rad um den Kopf ist (lat. Corona, capitis rota), aus zwölf Sternen, ist der Glaube der zwölf Apostel; und es ist Krone, weil es keine Hinzufügung oder Abnahme zulässt, wie jeder Kreis: und dies ist, weil es vollständig und vollkommen ist.
Die Gemeinde hat Kinder, empfangen mit dem Samen des Wortes Gottes; Sie schreit vor Schmerzen bei Büßern und leidet unter der Geburt für die Bemühungen, Sünder zu bekehren. Dann sagt sie mit den Worten von Baruch: «Ich bin allein gelassen worden; Ich habe mich der Stola des Friedens entledigt, ich habe mich in den Sack des Flehens gekleidet und ich werde für alle meine Tage zum Allerhöchsten schreien. Fasst Mut, Kinder, schreit zum Herrn, und der Herr wird euch den Händen und der Macht eurer Feinde entreißen. Er hat dich in Trauer und Weinen fortgeschickt, aber der Herr wird dich in Freude und Jubel zu mir zurückbringen“ (Takt 4,19-23). Und dies geschieht am Tag der Heiligen Asche, wenn die Büßer aus der Kirche gesandt werden, und am Tag des Abendmahls, wenn sie zurückgebracht werden.
09.06.2022
Sonntag II nach Ostern
IV. Die Kirche wird aus beiden Völkern bestehen: Den hebräischen und den Heiden (Teil II)
Hiob sagt: „Selbst wenn ich mich mit dem Wasser des Schnees wusch und meine Hände ganz klar wären, würdest Du mich immer noch in den Dreck stürzen und meine Kleider hätten mich entsetzt“ (Hiob 9,30-31). In den Wassern des Schnees wird die Reue der Tränen dargestellt und in den sehr klaren Händen Perfektion in Aktion. Er sagt daher: Selbst wenn ich mich mit Schneewasser, das heißt mit Gewissensbissen, wusch und meine Hände ganz klar wären mit dem Glanz vollkommenen Verhaltens, würdest Du mich dennoch in den Schmutz stürzen, das heißt, Du würdest es mir zeigen, dass ich immer noch dreckig bin, und Sie würden sich vor mir entsetzen, das heißt, meine Kleider würden mich abscheulich machen, das heißt meine Eigenschaften oder die Glieder meines Körpers, wenn Sie - Sie fügen mit mir hinzu - mich behandeln wollten mit Strenge. Und auch Jesaja: „Wir alle sind wie ein unreines Wesen geworden“, das heißt wie ein Aussätziger; «Alle unsere Richter wie das Tuch einer menstruierenden Frau; wir alle sind wie die Blätter gefallen und unsere Missetaten haben uns davongetragen wie der Wind“ (Jes 64,6). Darum ist das einzig Gute, das einzig Gerechte und Heilige jene Sonne, mit deren Glaube und Gnade die Kirche bekleidet ist.
„Und mit dem Mond unter ihren Füßen." Der Mond zeigt aufgrund der Variationen in seinem Aussehen die Instabilität unseres miserablen Zustands an. Daher der Spruch: Das Glücksspiel ändert sich wie das Erscheinen des Mondes. Es wächst und fällt und kann niemals gleich bleiben. Deshalb sagt der Geistliche: „Der Narr wechselt wie der Mond“ (Pred 27,12).
08.06.2022
Sonntag II nach Ostern
IV. Die Kirche wird aus beiden Völkern bestehen: Den hebräischen und den Heiden (Teil I)
14. Und Ich habe andere Schafe, die nicht aus dieser Herde sind; auch diese muss Ich führen: Sie werden auf Meine Stimme hören, und es wird nur einen Schafstall und einen Hirten geben“ (Joh 10,16). Das Schaf, ein an Leib und Wolle weiches Tier, wird im Lateinischen ovis von oblation (Opfergabe) genannt, weil anfangs nicht Stiere, sondern Schafe als Opfer dargebracht wurden. Die Schafe sind die Gläubigen der Kirche Christi, die sich täglich auf dem Leidensaltar des Herrn und im Opfer des zerknirschten Herzens Gott als reine, heilige und wohlgefällige Gastgeber darbringen (vgl. Röm 12,1). „Ich habe andere Schafe“, das heißt, die Heiden, „die nicht aus dieser Herde sind“, gehören nicht zum Volk Israel; „Auch diese muss Ich führen“ durch die Apostel, „und es wird nur einen Schafstall und einen Hirten geben“. Und das ist die Kirche, vereint und aus beiden Völkern zusammengesetzt. Und das ist die Frau, von der die Apokalypse spricht: „Ein großes Zeichen erschien am Himmel: eine Frau, bekleidet mit der Sonne, mit dem Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone aus zwölf Sternen. Sie war suchwanger und schrie vor Schmerzen und Geburtswehen“ (Ap 12,1-2).
Allegorischer Sinn. Diese Frau repräsentiert die Kirche, die zu Recht „Frau“ genannt wird, weil sie in vielen Kindern fruchtbar ist, die sie aus Wasser und dem Heiligen Geist gezeugt hat. Das ist die Frau, die mit der Sonne bekleidet ist. Die Sonne wird so genannt, weil sie allein erscheint, nachdem sie alle anderen Sterne mit ihrem Glanz verdunkelt hat. Die Sonne ist Jesus Christus, der ein unzugängliches Licht bewohnt (vgl. 1 Tim 6,16), und dessen Glanz die schwachen Strahlen aller Heiligen verhüllt und verdunkelt, wenn sie mit Ihm verglichen werden, denn „es gibt keinen Heiligen wie die Herr "(1 Könige 2: 2).
07.06.2022
Sonntag II nach Ostern
III. Gegenseitiges Wissen zwischen dem Hirten und den Schafen (Teil IV)
Darum, ihr Gläubigen, nehmt das Bündel des Glaubens und taucht es in das Blut Jesu Christi, besprengt damit den Architrav und beide Pfosten. Der Architrav ist der Intellekt; die beiden Pfosten sind Wille und Werk, die in Erinnerung an das Leiden Jesu Christi handeln müssen. Tatsächlich sagt die Braut des Hohen Liedes: „Lege mich wie ein Siegel auf Dein Herz, wie ein Siegel auf Deinen Arm“ (Ct 8,6). Der Wille zeigt sich im Herzen und die Tat im Arm: Beide müssen mit dem Siegel der Passion Jesu Christi gekennzeichnet sein. Alle, die mit diesem Siegel gekennzeichnet sind, wird der Herr erkennen und sie werden den Herrn erkennen. Deshalb sagt Er: „Ich kenne Meine Schafe und Meine Schafe kennen Mich; wie der Vater Mich kennt und Ich den Vater kenne »Der Sohn kennt den Vater für Sich, wir kennen Ihn durch den Sohn. Tatsächlich sagt Er: „Niemand kennt den Sohn als nur der Vater, und niemand kennt den Vater als nur der Sohn und jeder, dem der Sohn Ihn offenbaren will“ (Mt 11,27). "Und Ich gebe Meine Seele für Meine Schafe." Das ist ein Liebesbeweis für den Vater und für die Schafe. So erhält auch Petrus, nachdem er zum dritten Mal seine Liebe beteuert hat, den Auftrag, die Schafe zu hüten und bereit zu sein, für sie zu sterben. Deshalb sagt ihm der Herr dreimal "füttere ... füttere ... füttere! ...", und nicht "schere, schere, schere!". Liebe zum Vater und zu den Schafen.
Deshalb bitten wir Dich, Herr Jesus, uns mit dem Zeichen des Blutes Deines Leidens zu markieren; geruh, uns unter die Schafe zu stellen, die dazu bestimmt sind, zu Deiner Rechten zu sein. Gewähre es uns, die wir für immer und ewig gesegnet sind. Amen.
06.06.2022
Sonntag II nach Ostern
III. Gegenseitiges Wissen zwischen dem Hirten und den Schafen (Teil III)
13. In der Interpretation dieser zwölf Namen wird jede Vollkommenheit der Gnade und Herrlichkeit angezeigt. Wer sie erreichen will, muss sich mit einem Tau (T) auf der Stirn markieren lassen. Wir lesen in Hesekiel: „Der Herr sprach zu dem Mann, der mit Leinen bekleidet war: Geh durch die Stadt mitten in Jerusalem und markiere ein Tau auf der Stirn der Männer, die wegen all der Gräueltaten stöhnen und leiden mittendrin.“ (Hes 9,2-4). Der Mann, der in Leinen gekleidet ist, ist Jesus Christus, gekleidet in die Leinwand unseres Fleisches: Der Vater hat Ihm befohlen, ein Tau, das Zeichen Seines Kreuzes und die Erinnerung an Sein Leiden, auf die Stirn, das heißt in, einzuprägen in die Gedanken der Büßer, die vor Reue stöhnen und im Bekenntnis weinen wegen all der Greuel, die sie begangen haben oder die von anderen begangen werden. Die Entdecker erzählten Rahab von diesem Zeichen: „Wir werden von dem Eid befreit, den du uns abgenommen hast, wenn beim Betreten dieser Stadt kein Zeichen von dieser roten Schnur zu sehen ist und du sie nicht an das Fenster bindest“ (Jos 2: 17 -18). Die rote Schnur am Fenster ist die Erinnerung an die Leidenschaft in unseren Gliedern: Wenn wir sie nicht haben, gehen wir mit den Verdammten ins ewige Verderben.
Deshalb müssen wir tun, was der Herr geboten hat: „Tauche das Ysopbüschel in das Blut, das auf der Schwelle ist, und besprenge damit den Türsturz und beide Pfosten“ (Ex 12,22). Ysop ist ein Kraut, das die Lunge reinigen kann: Es sprießt zwischen den Steinen, mit seinen Wurzeln haftet es am Stein; es ist eine Figur des Glaubens an Jesus Christus, von Dem der Apostel sagt: „Er reinigte die Herzen durch den Glauben“ (Apostelgeschichte 15,9). Dieser Glaube ist in Christus Selbst verwurzelt und gegründet, Der der Eckstein ist.
05.06.2022
Sonntag II nach Ostern
III. Gegenseitiges Wissen zwischen dem Hirten und den Schafen (Teil II)
„Vom Stamm Juda“ usw. In der Genesis heißt es: „Jakob verfluchte drei Söhne, nämlich Ruben, Simeon und Levi, die die ersten in der Geburtsreihenfolge waren (vgl. Gen 49,3-7). Dies lässt uns verstehen, dass keiner der drei das Geburtsrecht hatte. Der vierte war Judas, den Jakob lobte und segnete, indem er sagte: „Judas, deine Brüder werden dich preisen“ (Gen 49,8). Hier ist die Bedeutung der zwölf Namen: Judas, „der bekennt“; Ruben, „Sohn der Vision“; Gad, „der umgürtet ist“; Asher, „gesegnet“; Naphtali, „Breite“; Manasse, „vergessen“; Simeone, "der Traurigkeit zuhören (hören)"; Levi, „hinzugefügt“ oder „auferweckt“; Issachar, „Lohn“; Sebulon, „Wohnung der Festung“; Joseph, „Wachstum“; Benjamin, „Sohn der Rechten“ (vgl. Gen 35,18).
Judas ist der Büßer, der elf Brüder bei sich haben muss, um eine klare Vision in seinem Bekenntnis zu haben; in Trübsal muss er sich mit Weisheit umgürten; er muss Gott fürchten, denn „selig der Mann, der den Herrn fürchtet“ (Ps 111,1); es muss sich in der Nächstenliebe ausbreiten; die Vergangenheit vergessend, muss er sich nach der Zukunft ausstrecken (s. Phil 3,13); er muss über Sünden trauern, damit Gott ihn erhört, und er muss Schmerz zu Schmerz hinzufügen, um von Schmerz zu Freude erhoben zu werden; auf diese Weise wird er den Lohn des ewigen Lebens erhalten, in dem er mit Kraft und Zuversicht wohnen wird (vgl. Dtn 33,28), weil es niemanden geben wird, der ihm Angst macht (vgl. Hiob 11,19); Zu der Zahl der Engel hinzugefügt, erfüllt mit wahren Reichtümern, mit dem Segen der Rechten, das heißt, auf der rechten Seite platziert, wird es für immer und ewig gesegnet sein.
04.06.2022
Sonntag II nach Ostern
III. Gegenseitiges Wissen zwischen dem Hirten und den Schafen (Teil I)
12. „Ich bin der gute Hirte, Ich kenne Meine Schafe und sie kennen Mich. Wie der Vater Mich kennt und Ich den Vater kenne; und Ich gebe Meine Seele (Leben) für Meine Schafe“ (Joh 10, 14-15). Der Ungerechtigkeit des falschen Hirten widersetzt Er Sich mit dem Verhalten des wahren Hirten. Ich bin der gute Hirte, anders als der Dieb und der Tagelöhner; und Ich kenne Meine Schafe, die von Meinem Charakter geprägt sind. Diese Schafe haben „den Namen des Hirten und den Namen Seines Vaters auf ihrer Stirn geschrieben“ (Offb 14,1). Und so stimmen die Worte der Apokalypse damit überein: „Dann hörte ich die Zahl der Gezeichneten: 144 000 aus allen Stämmen der Kinder Israels. Zwölftausend vom Stamm Juda, Zwölftausend vom Stamm Ruben, Zwölftausend vom Stamm Gad, Zwölftausend vom Stamm Ascher, Zwölftausend vom Stamm Naphtali,
„Ich habe die Zahl der Markierten gehört“, das heißt, Ich habe verstanden, welche markiert werden müssen: „Hundertvierundvierzigtausend“, eine Zahl, die für Vollkommenheit steht. Er setzt eine „endliche“ Zahl, weil Gott mit einer bestimmten Zahl das Ganze umfasst. „Von allen Stämmen der Kinder Israel“ (zwölf), das heißt von allen Völkern, die den Glauben Jakobs nachahmen. Mit Nummer zwölf meinen wir diejenigen, die in den vier Teilen der Welt vom Glauben an die Dreieinigkeit geprägt sind; und um zu beweisen, dass diese perfekt sind, multiplizieren wir zwölf mit vier und erhalten achtundvierzig. Und damit sich diese Vollkommenheit auf die Dreieinigkeit bezieht, verdreifachen wir die achtundvierzig und erhalten hundertvierundvierzig.
03.06.2022
Sonntag II nach Ostern
II. Die Flucht des Söldners und der Raub des Wolfes (Teil IX)
Der Söldner und der Teufel sind durch eine gewisse Freundschaft verbunden und durch einen Pakt verbunden. Der Teufel erzählt dem Prälaten, was der König von Sodom zu Abraham sagte: „Gib mir die Seelen, den Rest – das heißt die Wolle, das Fleisch, die Milch – nimm es für dich“ (Gen 14,21). Der Teufel und der Tyrann dieser Welt handeln mit den Prälaten unserer Zeit wie Wölfe mit den Fischern des Meotid-Sumpfes (aus den Teilen des Asowschen Meeres). Es wird gesagt, dass sich die Wölfe dem Ort nähern, an dem sich die Fischer befinden: Wenn die Fischer ihnen Fisch geben, richten sie keinen Schaden an; aber wenn sie sie nicht geben, zerreißen sie die Netze, wenn die Fischer sie auf dem Boden ausbreiten, um sie zu trocknen. So geben die Prälaten der Kirche dem Teufel die Fische, das heißt die Seelen, die im Wasser der Taufe leben, und geben dem Tyrannen der Welt die Güter der Kirche, damit er nicht die Netze ihrer Geschäfte zerreiße, von zeitlichen Intrigen und zerstören nicht die Beziehungen, die sie mit ihrer Verwandtschaft haben. Daher heißt es mit Recht: „Und siehe, ein grünliches Pferd, und der darauf ritt, hieß Tod, und die Hölle folgte ihm nach“, das heißt, die Unersättlichen des Irdischen ahmen ihn nach. „Und ihm wurde Macht gegeben über die vier Teile der Erde“, das heißt über alle Gottlosen, die überall wohnen; „Töten mit dem Schwert“ der bösen Suggestionen, „mit der Entbehrung“ des göttlichen Wortes, mit dem „Tod“ der Todsünde und mit „den Tieren der Erde“, das heißt mit den Impulsen und Instinkten der Verdorbenen Fleisch. das heißt, diejenigen, die mit irdischen Dingen unersättlich sind, ahmen ihn nach.
02.06.2022
Sonntag II nach Ostern
II. Die Flucht des Söldners und der Raub des Wolfes (Teil VIII)
Der Teufel lauert auf die Schafe, das heißt die Gläubigen der Kirche, und beißt ihnen in die Kehle, um sie daran zu hindern, Sünden zu bekennen. Und er hat einen so großen Stolz, dass er seinen Kopf nicht vor Demut beugen kann. Er greift plötzlich an und bricht vor Versuchung ein, wird aber von den Heiligen verspottet, die seine Tricks sicherlich nicht ignorieren. Aber wenn er einen unvorsichtigen Mann sieht, macht er ihn stumm, damit er seine Verbrechen nicht gesteht und das Lob des Schöpfers singt. Wenn der Mensch dagegen über sich selbst wacht und seine Versuchung verhindert, schämt sich der Teufel, entdeckt zu werden, und verliert damit alle Kraft der Versuchung. Und wenn er bei den Heiligen nichts zu essen findet, ernährt er sich von der Erde, das heißt von den Gierigen und Lüsternen. Dann geht er den Berg hinauf, das heißt, er geht zu denen, die hohe Positionen und Ämter bekleiden, und dort wird er vom Wind ihrer Prahlerei und ihres weltlichen Pomps erfrischt. Der Teufel fürchtet sich vor allem vor zwei Dingen: vor dem Feuer der Nächstenliebe und vor dem ausgetretenen Pfad der Demut. Wenn der Söldner mit diesen beiden Eigenschaften ausgestattet wäre, würde er sicherlich nicht weglaufen, aber genau aus diesem Grund läuft er weg, weil er ein Söldner ist und sich nicht um die Schafe kümmert.
01.06.2022
Sonntag II nach Ostern
II. Die Flucht des Söldners und der Raub des Wolfes (Teil VII)
11. Dieser "Söldner, da ihm die Schafe nicht gehören, rennt er davon, wenn er den Wolf kommen sieht". Der Wolf heißt so, weil er, fast wie der Löwe, eine Kraft in den Füßen hat, für die alles, was er zertrampelt, aufhört zu leben. Er überfällt die Schafe, greift sie an der Kehle an, um sie schnell zu erwürgen. Von eher starrem Körperbau, so dass er seinen Kopf nicht so leicht beugen kann, bewegt er sich mit einer gewissen Ungestümheit und sieht sich daher oft verspottet. Es wird gesagt, dass, wenn er jemanden zum ersten Mal sieht, ihm durch eine Naturgewalt die Stimme genommen wird; aber wenn er sich entdeckt sieht, verliert er seine Kühnheit und Wildheit. Wenn er hungrig ist und nicht leicht etwas zum Stehlen finden kann, ernährt er sich von der Erde, steigt dann auf einen Berg und füllt mit weit geöffneten Kiefern seine hungrigen Eingeweide mit Wind. Er hat vor zwei Dingen Angst: dem Feuer und der belebten Straße.
Und dies ist das vierte Pferd, von dem die Apokalypse sagt: "Und hier ist ein grünliches Pferd, und der darauf ritt, hieß Tod." Wie der Soldat das Pferd benutzt, so benutzt der Teufel, dessen Name Tod ist, weil durch ihn der Tod in die Welt gekommen ist (vgl. Weish 2,24), den grausamen Tyrannen dieser Welt, um die Kirche Christi zu stören und zu zerstören. Und der Tagelöhner, als er ihn kommen sieht, "verlässt die Schafe und läuft weg, und der Wolf entführt und zerstreut die Schafe." Der eine verlässt und dieser entführt, der eine flieht und dieser zerstreut sich. Der Teufel tötet wie ein Wolf alles, was er mit dem Fuß des Stolzes zermalmt. Deshalb betete David aus Angst, von diesem Fuß zermalmt zu werden, und sagte: „Der stolze Fuß komme nicht über mich“ (Ps 35,12).
31.05.2022
Sonntag II nach Ostern
II. Die Flucht des Söldners und der Raub des Wolfes (Teil VI)
Darauf beziehen sich die folgenden Worte: „Zwei Pfund (lat. Bilibris) Weizen für einen Denar …“, usw. Die Vase, die zwei "Sextari" (etwa einen Liter) enthält, wird "Bilibre" genannt. Der Glaube wird im Getreide dargestellt, das Blut Jesu Christi im einzigen Geld. Die bilibre (zwei Pfund) Getreide repräsentiert die Kirche der Gläubigen, die aus zwei Völkern besteht und mit dem Blut Jesu Christi erlöst wurde. "Und drei Galler Gerste für einen Denar." Dies sind die Gläubigen derselben Kirche, von niedrigerem Rang, die im Glauben an die Heilige Dreifaltigkeit verharren: Auch diese werden mit dem einen Geld des Blutes Jesu Christi erlöst.
Eine andere Deutung. Im Weizen sind die Ordensleute vertreten und in der Gerste die Laien. Die Galle des Weizens ist das Leben der Ordensleute, die wie der Weizen innen weiß sein müssen für die Reinheit des Geistes, außen rot wegen der Mazeration des Körpers. Dieses Leben muss zwei Sextari in sich enthalten. Die beiden Sestari bezeichnen das doppelte Gebot der Nächstenliebe: die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten, die jeden Menschen zur Vollkommenheit führen.
Gerste, so genannt, weil sie das erste aller Getreide ist, das vertrocknet (lat. Hordeum, aridum), weist auf die Laien hin, die, sobald die Sonne der Verfolgung aufgegangen ist, sofort verdorren, weil „sie glauben auf eine gewisse Zeit, aber an die Zeit der Versuchung scheitern“ (Lk 8,13). Daher sind "die drei Gerstenwaagen" alle Laiengläubigen, die zumindest an die Heilige Dreifaltigkeit glauben; sowohl Ordensleute als auch Laien werden mit dem einzigen Geld erlöst, gekennzeichnet durch das Bild des Königs und seine Inschrift, das heißt durch das Gebot des Gehorsams, genau wie der erste Mensch, der das Bild und Gleichnis Gottes nicht verloren hat, als solange er Seinem Befehl gehorchte.
«Und verschwenden sie nicht den Wein und das Öl». Im berauschenden Wein wird das kontemplative Leben dargestellt, das die Gemüter berauscht, so dass sie alles Zeitliche vergessen. Im Öl, das auf jeder Flüssigkeit schwimmt und ins Wasser gegossen wird, wird das Verborgene in der Tiefe klarer (sichtbar), das aktive Leben zeigt sich, das auf alle Nöte und Gebrechen des Nächsten achtet und mitarbeitet der Barmherzigkeit etwas Licht ins Dunkel der Armut bringen. Und da die Kirche aus Ordensleuten und Laien, Aktiven und Kontemplativen besteht, hat dieser Söldner den Auftrag, ihnen mit seinem schlechten Beispiel keinen Schaden zuzufügen. Gregory bekräftigt: "Der Prälat verdient so viele Todesfälle, wie er der Nachwelt schlechte Beispiele hinterlassen hat."
30.05.2022
Sonntag II nach Ostern
II. Die Flucht des Söldners und der Raub des Wolfes (Teil V)
"Und der darauf ritt, hielt eine Waage in der Hand." Der Reiter des schwarzen Pferdes, also der Söldner, ist die Seele (der Geist) des Geschäfts. Der Söldner, angeregt durch diese Sporen, verkauft wie ein Kaufmann die Taube zu einem bestimmten Preis, das ist die Gnade Gottes, die umsonst gegeben werden muss, und macht so aus dem Haus Gottes ein Markthaus (vgl. Joh 2: 16). ). Der Söldner hält eine erfundene Waage in der Hand, von der Hosea sagt: „Kanaan, mit einer erfundenen Waage in seiner Hand, liebte den Betrug“ (Hos 12,7). Kanaan versteht sich selbst als „Kaufmann“ und stellt den Söldner der Kirche dar, der sich in die Angelegenheiten dieser Welt nicht um die Schafe Gottes kümmert. Hieronymus sagt: Was beim Laien Wucher ist, ist beim Kleriker Geschäft.
In seiner Hand hält er eine manipulierte Waage, weil er so predigt, aber anders lebt; es handelt auf eine Weise, stellt aber eine andere zur Schau; er predigt Armut und ist stattdessen geizig, Keuschheit und stattdessen lüstern, Fasten und Abstinenz und ist stattdessen gierig und gierig; er legt den Menschen bedrückende und unerträgliche Lasten auf die Schultern, aber er berührt sie nicht einmal mit einem Finger (vgl. Mt 23,4). Das ist die manipulierte Waage, ganz im Gegensatz zu dem, was der Herr sagt: Habt gerechte Gewichte und gerechte Maße (vgl. Lev 19,36). Die Waage heißt so, weil sie im Gleichgewicht mit einem Stab in der Mitte zweier Platten hängt (Waage, von lat. Lanx, flach). Die beiden Gerichte sind die Weltverachtung und die Sehnsucht nach dem Himmelreich. Der Balken im Zentrum ist die Gottes- und Nächstenliebe. Dies ist die echte Waage, die genau wiegt, jedem das zu geben, was ihm rechtmäßig zusteht: Weltverachtung, Anbetung Gottes, Nächstenliebe. Aber in der Hand Kanaans, das heißt des Söldners, gibt es nicht diese Waage, sondern die falsche. „Er handelte mit Betrug – sagt der Prophet – und so wurde seine Ungerechtigkeit verhasst“ (Ps 35,3), weil er die Verleumdung (Betrug) liebte. Die Verleumdung kommt von Lat. betrügen, täuschen, betrügen.
Dieser Söldner stellt Kissen her, die man unter jeden Arm legt, und stellt Kissen her, die man [den Menschen] jeden Alters unter den Kopf legt (s. Ez 13,18), weil er aus Profitgier Lastern nachgibt, Sünden überredet und nicht angemessen auferlegt Buße; und seinen Geiz unter dem Deckmantel der Barmherzigkeit und Barmherzigkeit verbergend, sagt er: „Friede, Friede!“ Aber es gibt keinen Frieden (s. Ez 13,10), und macht die Seelen, die nicht leben sollten, lebendig (s. Ez 13,19). ) und täuscht damit die Gläubigen Jesu Christi.
29.05.2022
Sonntag II nach Ostern
II. Die Flucht des Söldners und der Raub des Wolfes (Teil IV)
10. "Und hier ist das schwarze Pferd: und wer darauf ritt, hielt eine Waage in seiner Hand." Es wird schwarz (lat. Niger) genannt, fast so, als würde man nubiger (das Wolken bringt) sagen, weil es nicht ruhig ist, sondern von Dunst bedeckt. Das schwarze Pferd ist der Söldner, von dem der Herr sagt: «Der Söldner und der kein Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören, wenn er den Wolf kommen sieht ...«. Der Söldner, so genannt, weil er „gegen Lohn“, also gegen Entgelt, angeheuert wird, bezeichnet den Prälaten, der der Kirche nur gegen zeitlichen Lohn dient. Der Prophet sagt über einen solchen Menschen: „Er wird es dir bekennen und dich preisen, wenn du von ihm profitiert hast“ (Ps 48,19). Und der Herr sagt noch einmal: „Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Ihr sucht Mich nicht, weil ihr Wunder gesehen habt, sondern weil ihr Brot gegessen habt und satt geworden seid“ (Joh 6,26).
Dieser Söldner ist kein Hirte, sondern ein Simulakrum (lat. Idolum). Deshalb sagt Zacharias: «Wehe dem Hirten und Simulator (Idolum), der die Herde verlässt! Ein Schwert ist auf seinem Arm und auf seinem rechten Auge: sein Arm wird verdorren und sein rechtes Auge wird verdunkelt“ (Zc 11,17). Die Handlungsfähigkeit zeigt sich im Arm und das Licht der Vernunft im Auge. Er sagt also: „Hirte und Simulator“, und er sagt es in einer Weise der Berichtigung, als ob er sagte: „Kein Hirte, sondern ein Simulator“. Du bist so schurkisch, dass man dich nicht als Götzenanbeter bezeichnet, sondern selbst als Götzenbild (Fiktion). Der Götze bemächtigt sich des Namens Gottes, aber er ist nicht Gott, und ebenso der falsche Hirte, der die Herde verlässt, weil ihm die Schafe nicht gehören. Und darum wird das Schwert, das heißt göttlicher Zorn, auf seinem Arm und auf seinem rechten Auge sein,
Tatsächlich steht im ersten Buch der Könige geschrieben: „Der Hohepriester Eli lag an der gewohnten Stelle; seine Augen waren vernebelt und er konnte die Leuchte des Herrn nicht sehen, bevor sie erlosch“ (1Kö 3,2 -3). Eli interpretiert sich selbst als „Fremder“, und bezeichnet den für das Gehalt angestellten Prälaten, also einen Fremden des Reiches Gottes, der an seinem Platz niedergelegt ist, das heißt im Sumpf des Fleisches, ausschweifend; seine Augen, das heißt das Licht der Vernunft und des Intellekts, sind verdunkelt durch den Dunst, das heißt durch die Liebe zu irdischen Dingen; und so kann er die Lampe, das heißt die Gnade Gottes, nicht sehen, bevor sie erloschen ist, das heißt, er fühlt und erkennt nicht, dass ihm das Licht der Gnade entzogen ist, es sei denn, dass dieses Licht bereits in ihm erloschen ist . Tatsächlich sind viele so geblendet, dass sie nicht erkennen, dass sie Gottes Gnade verloren haben, außer wenn sie aus dem Stand der Gnade in die Blindheit der Todsünde gefallen sind. Deshalb heißt es in der Apokalypse zu Recht: Hier ist das schwarze Pferd, das heißt der Söldner, nicht umhüllt von der Heiterkeit der Gnade, sondern vom dunklen Schatten der Sünde.
28.05.2022
Sonntag II nach Ostern
II. Die Flucht des Söldners und der Raub des Wolfes (Teil III)
9. Moralischer Sinn. Ich habe gesehen, und hier ist ein "weißes Pferd". Das weiße Pferd repräsentiert den Körper des guten Hirten und den des Prälaten der Kirche. Dieses Pferd muss weiß sein, mit dem Weiß der Keuschheit. Der Reiter dieses Pferdes ist der Geist, Der es mit der Bremse der Enthaltsamkeit beherrschen und mit den Sporen der Liebe und Gottesfurcht anstacheln muss, um den Lohn des ewigen Lebens zu erlangen. „Es schadet nicht, beim laufenden Pferd den Sporn zu benutzen“ (Ovid). Der Bogen stellt die Heilige Schrift dar: das Alte Testament ist im Holz angedeutet, in der Sehne, die Härte biegt, das Neue, und im Pfeil, Verstand, der die Herzen verwundet und durchdringt. Diesen Bogen muss der gute Hirte in der Hand, also in seinem Tun haben. Hiob sagt: „Mein Bogen wird in meiner Hand gestärkt“ (Hiob 29,20): Der Bogen wird in der Hand gestärkt,
"Und Ihm wurde eine Krone gegeben." Die Krone auf dem Haupt ist die richtige Absicht im Geist, von der Jeremia sagt: „Die Krone ist von unserem Haupt gefallen: Wehe uns, die wir gesündigt haben!“ (Klam 5:16). Die Krone fällt vom Kopf, wenn der Mann nicht mehr die richtige Absicht hat und deshalb: Wehe ihm! "Und er ging als Sieger hervor, um wieder zu gewinnen." Er kam aus der Gier der Welt heraus, überwand die Lust des Fleisches und überwand den Stolz des Teufels. Wenn der Prälat wie dieser Schimmel ist, kann er mit Recht sagen: Ich bin der gute Hirte.
"Und ein anderes Pferd kam heraus, feuerrot." Das feuerrote Pferd ist der Dieb und Räuber, „der den Schafstall nicht durch die Tür betritt“ (Joh 10,1). Die Tür ist Christus (vgl. Joh 10,9): Wer das seine sucht und nicht das, was Christus gehört, tritt nicht durch Christus ein (vgl. Phil 2,21). Der Begriff Brigant (lat. Latro) leitet sich von „sich verstecken“ (lat. Latère) ab; und Dieb (lat. Fell) aus Furvus, schwarz. Der Räuber ist derjenige, der sich versteckt, um die Unachtsamen, die Unvorsichtigen auszuziehen und zu töten. Der Dieb ist derjenige, der in dunkler Nacht anderen die Sachen wegnimmt. Räuber und Dieb ist, wer sich durch Ehrgeiz und Intrigen die Ehre anmaßt, ohne von Gott wie Aaron berufen zu werden (vgl. Hebr 5,4). Wer mit Simonie eine Prälatur erwirbt, ist ein Dieb, weil er sich mit Geld das Pfarramt anmaßt, und fast in der dunklen Nacht macht er sich zu eigen, was anderen gehört: er macht sich die Schafe Gottes zu eigen, die er dem Herrn gestohlen hat. Brigante ist derjenige, der sich unter dem Deckmantel der Heiligkeit verbirgt: Er präsentiert sich als Schaf, während er ein Wolf ist, und als Sperber, während er ein Strauß ist; und beraubt so die Unvorsichtigen ihrer Tugenden und tötet sie in der Seele. Aus gutem Grund wird es daher als feuerrotes Pferd bezeichnet.
Wer dieses Pferd reitet, ist der Geist des Ehrgeizes und des weltlichen Ruhms, der der Erde den Frieden nimmt, das heißt, dem Geist desselben Diebes und Räubers. Tatsächlich erlaubt der Geist des Ehrgeizes dem Unglücklichen nicht, die Ruhe des Geistes zu haben, weil er wie ein Jäger ist, der die Beute verfolgt, die ihm entgeht, und auf der Suche nach zeitlichen Dingen von überall her eilt. Der selige Bernhard sagt über ihn: „Du vervielfachst die Pfründen, steigst zum Erzdiakonat auf, strebst nach dem Bischofsamt, steigst Stück für Stück auf, aber plötzlich und unerwartet fällst du in die Hölle.“ Und wieder: „Der Entdecker geht fleißig umher, simuliert und verbirgt, stellt sich an und huldigt, klettert auf Hände und Füße, um sich irgendwie in das Erbe des Kruzifixes einzuschleichen“.
Eine andere Bedeutung: „Er nimmt Frieden von der Erde“, wenn er durch diesen Sohn des Verderbens Zwietracht in die Kirche sät. Deshalb fährt er fort: "Damit sie sich gegenseitig umbringen." Die Diebe und Räuber, das heißt die simonischen Prälaten, töten einander mit dem Schwert der Zwietracht und des Neides, wenn sie einander verunglimpfen, wenn sie murren, wenn sie einander anbellen. Jesaja sagt: „Dort werden die Satyrn tanzen“ (Jes 13,21); und wieder: „Die Satyrn werden einander rufen“ (Jes 34,14). Heute tanzen und vergnügen sich die Satyrn, das sind die betuchten Simoniaken in der Kirche; und ein Simoniak klagt den anderen an; sie sind den ganzen Tag mit Prozessen, Intrigen, Erpressungen, Schreien und bitteren Hetzreden beschäftigt. Dann schließt er: "Und Ihm wurde ein großes Schwert gegeben." Das scharfe und scharfe Schwert ist zeitlicher Ruhm.
27.05.2022
Sonntag II nach Ostern
II. Die Flucht des Söldners und der Raub des Wolfes (Teil II)
Oder: «In einem blauen Garten». Myrte ist ein Ort, wo Myrten wachsen. Myrte ist eine Art Pflanze mit einem angenehmen Duft, die die Kraft hat, Schmerzen zu lindern; Der Name leitet sich vom Meer ab, da es sich um eine Pflanze handelt, die die Küsten bevorzugt. Myrte symbolisiert die Reinheit der Gerechten, die anderen gegenüber angenehm duftet und Selbstbeherrschung begünstigt; und es findet sich vorzugsweise im Litoral, d.h. in den Herzbeschwerden. Jesaja sagt dazu: „Statt des Salzes wird die Tanne wachsen und statt der Brennnessel die Myrte“ (Jes 55,13). Saliunca ist ein salziges Kraut, eine Art Strauch oder Weide. Die Tanne wird so genannt, weil sie sich über die anderen Bäume erhebt (lat.abies, von abeo, ich gehe weit). Die Saliunca repräsentiert Geiz, bitter und unfruchtbar, an deren Stelle Wenn Gott dem Geist Gnade einflößt, erhebt sich die Tanne der himmlischen Kontemplation. Die Brennnessel, so genannt, weil ihre Berührung den Körper zum Brennen bringt (lat. Uro) - sie ist tatsächlich feuriger Natur -, symbolisiert die Lust des Fleisches, an deren Stelle der Herr die Myrte der Enthaltsamkeit wachsen lässt. Deshalb wohnt der Herr im blauen Hain, das heißt in denen, die durch die Tugend der Reinheit und den Duft guten Rufs Gott im tiefen Tal der Demut dienen.
"Ich sah, und siehe, ein weißes Pferd, und Der darauf ritt, hatte einen Bogen." Wer auf dem Pferd reitet, ist die Gottheit, die die Menschheit wie ein Ritter reitet. Der aus Seil und Holz bestehende Bogen symbolisiert Gottes Barmherzigkeit und Gerechtigkeit, denn wie das Seil das Holz biegt, so biegt die Barmherzigkeit die Gerechtigkeit. Jakobus sagt: „Die Barmherzigkeit siegt über das Gericht“ (Jak 2,13). Bei Seinem ersten Kommen brachte Christus das flexible Band der Barmherzigkeit mit sich, um Sünder zu besiegen; aber beim zweiten Kommen wird Er mit dem Holz der Gerechtigkeit schlagen und jeden nach seinen Werken belohnen (vgl. Mt 16,27). "Und Ihm wurde eine Krone gegeben." Christus, Gott und Mensch, wurde in Bezug auf die Menschheit eine Krone gegeben, mit der Ihn Seine Mutter am Tag Seiner Hochzeit krönte (vgl. Ct 3,11). Oder: von seiner Stiefmutter, der Synagoge, bekam Er eine Dornenkrone geschenkt. "Und Er ging als Sieger hervor, um erneut zu gewinnen." „Er ging hinaus zum sogenannten Kalvarienberg – wie Johannes sagt – und trug Sein Kreuz“ (Joh 19,17), siegreich über die Welt, um sogar den Teufel zu besiegen.
26.05.2022
Sonntag II nach Ostern
II. Die Flucht des Söldners und der Raub des Wolfes (Teil I)
8. «Der Tagelöhner dagegen, der kein Hirte ist und dem die Schafe nicht gehören, verlässt die Schafe und rennt davon, wenn er den Wolf kommen sieht; und der Wolf schnappt und zerstreut die Schafe. Der Mietling flieht, weil er ein Mietling ist und sich nicht um die Schafe kümmert“ (Joh 10, 12-13). Etwas weiter oben hatte der Herr gesagt: „Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Wer den Schafstall nicht durch die Tür betritt, sondern woanders hinaufgeht, ist ein Dieb und ein Räuber“ (Joh 10,1) .
Vier Personen werden hier hervorgehoben: der gute Hirte, der Dieb und Räuber, der Söldner und der Wolf. Und sie stellen die vier Pferde dar, die wir im Zitat aus der Apokalypse finden. Johannes schreibt: „Ich sah, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf ritt, hatte einen Bogen; und ihm wurde eine Krone gegeben und er ging als Sieger hervor, um wieder zu siegen. Dann kam ein anderes Pferd heraus, feuerrot, und demjenigen, der darauf ritt, wurde die Macht gegeben, Frieden von der Erde zu nehmen, damit [Menschen] sich gegenseitig töten würden; und ihm wurde ein großes Schwert gegeben. Und hier war wieder ein schwarzes Pferd, und der, der darauf ritt, hatte eine Waage in der Hand. Und ich hörte eine Stimme unter den vier Lebewesen schreien: Zwei Pfund Getreide für einen Denar und sechs Pfund Gerste für einen Denar, und verschwendet kein Öl und keinen Wein. Und schließlich ist hier ein grünliches Pferd: wer darauf ritt, hieß Tod und die Hölle folgte ihm. Und ihm wurde Macht gegeben über die vier Teile der Erde, um sie auszurotten mit dem Schwert, mit Hunger (Entbehrung) und der Pest und den wilden Tieren der Erde“ (Offb 6,2-8).
Allegorischer Sinn. "Ich sah, und hier ist ein weißes Pferd." Das weiße Pferd symbolisiert die Menschlichkeit des guten Hirten Jesus Christus, der zu Recht im weißen Pferd dargestellt wird, weil er gegen jeden Makel der Sünde immun war. Der Prophet Sacharja sagt über dieses Pferd: „Ich hatte in der Nacht eine Vision, und siehe, ein Mann auf dem Rücken eines roten Pferdes, der war in einem blauen Hain, in einem tiefen Tal“ (Zc 1,8). Die Nacht, in der die Vision stattfindet, symbolisiert das Mysterium, das mystische Phänomene umgibt. Der Mann, der auf dem roten Pferd sitzt, ist der Retter, Dessen Kleider, das heißt Sein Fleisch und Seine Glieder, rot sind von dem in der Leidenschaft vergossenen Blut: Deshalb zeigt Er Sich auf einem roten Pferd den Menschen, die noch immer in Sklaverei gehalten werden . . . In der Apokalypse des Johannes hingegen zeigt Er Sich auf einem weißen Pferd den bereits Befreiten. Er ist unter den Myrten, das heißt unter den Heerscharen der Engel, die Ihm dienen, selbst wenn Er in einem tiefen Tal ist, das heißt im menschlichen Fleisch. Tatsächlich sagt Matthäus: „Die Engel kamen zu Ihm und dienten Ihm“ (Mt 4,11).
25.05.2022
Sonntag II nach Ostern
I. Sich um die Schafe des guten Hirten kümmern (Teil V)
7. "Er war auf seiner Brust mit einer goldenen Schärpe gegürtet." Daniel sah den Menschen umgürtet an den Nieren, an den Hüften, denn im Alten Testament werden fleischliche Werke verurteilt; Johannes sah ihn an der Brust (an den Brüsten) gegürtet, weil im Neuen Testament auch Gedanken gerichtet werden. Dann wird mit einer goldenen Schärpe, d.h. mit der Liebe Gottes, die Brust gestrafft (die Brüste werden gestrafft), das heißt, der Fluss schlechter Gedanken wird unterdrückt.
Dann fährt er fort: «Sein Kopf und Sein Haar waren weiß wie weiße Wolle und wie Schnee». Der Kopf wird so genannt, weil er alle Sinne umfasst und auf den Geist hinweist, der wie der Kopf der Seele ist; und das Haar repräsentiert Gedanken. Im Geist wohnt normalerweise Unreinheit und der Keim der Sünde. Daher müssen der Geist und die Gedanken so weiß sein wie weiße Wolle gegen den Schmutz der Sünde und wie Schnee gegen ihren Träger.
"Und Seine Augen waren wie eine Feuerflamme." Die Augen des Prälaten stellen die Betrachtung Gottes und das Mitgefühl für den Nächsten dar, das wie eine Feuerflamme sein muss: das heißt, sie müssen Vertrauen zu Gott und Unschuld gegenüber anderen ausstrahlen.
"Und Seine Füße waren dem Orichalcum ähnlich." Die Füße repräsentieren die Wirkungen des Geistes und die Wirkungen von Werken. Von diesen beiden Füßen blieb der verkrüppelte Mifiboseth – ein Name, der „Mann der Verwirrung“ bedeutet – zurück, der aus den Armen der Amme fiel, wie es im zweiten Buch der Könige heißt (vgl. 2 Könige 4:4). In ihm sehen wir den Sünder geschildert, einen Mann der ewigen Verwirrung, der wegen Todsünde aus den Armen der Amme fällt, also aus der Gnade des Heiligen Geistes kommt, und an beiden Beinen verkrüppelt wird. Andererseits müssen die Füße des guten Prälaten dem Orichalcum ähnlich sein. Das Orichalcum hat, wie gesagt, die Farbe von Gold und Bronze: In Gold wird die Zuneigung des Geistes symbolisiert, in Bronze die Resonanz (das Beispiel) guter Werke. L' Orichalcum wird oft erhitzt und verbessert so seine Farbe; so der gute Prälat: Je mehr es vom Feuer der Trübsal verbrannt wird, desto leuchtender wird es.
"Und Seine Stimme war wie die Stimme vieler Wasser." So wie viele Wasser, die ungestüm fließen, jedes Hindernis überwältigen, so muss die Predigtstimme des Prälaten jedes Hindernis der Laster und jedes Hindernis überwinden, das dem Seelenheil im Wege steht.
"Und Er hatte sieben Sterne in Seiner rechten Hand." Die sieben Sterne sind die sieben Verherrlichungen des Körpers und der Seele. Die der Seele sind: Weisheit, Freundschaft und Harmonie; die des Körpers sind: Leuchtkraft, Beweglichkeit, Subtilität (Durchdringung) und Unsterblichkeit. Der Prälat muss diese Eigenschaften in seiner rechten Hand haben, damit alles, was er denkt, alles was er tut, richtig ist, das heißt, richtig ist, und damit er die sieben Sterne in der rechten Hand des ewigen Lebens, das heißt er, haben kann wird mit seinen Schafen rechts platziert.
"Und aus Seinem Mund kam auf beiden Seiten ein scharfes Schwert." Das Schwert ist das Bekenntnis, das auf beiden Seiten geschärft werden muss, um die geistlichen Laster, die Stolz und Prahlerei sind, und die fleischlichen Laster, die Gier, Völlerei und Wollust sind, durchschneiden zu können.
"Und Sein Gesicht war wie die Sonne, wenn sie in ihrer ganzen Pracht scheint." Das Gesicht des Prälaten sind seine Werke, an denen er wie am Gesicht erkannt wird. „Ihr werdet sie an ihren Früchten erkennen“ (Mt 7,16). Wenn die Früchte gut sind, werden sie wie die Sonne in ihrer ganzen Pracht strahlen. Ja, der Herr sagt: „Lass dein Licht leuchten vor den Menschen, damit sie deine guten Werke sehen und deinen Vater im Himmel preisen“ (Mt 5,16). Wenn dies der Fall ist, kann der Prälat mit gutem Gewissen sagen: „Ich bin der gute Hirte“.
Liebe Brüder, lasst uns zu unserem Herrn Jesus Christus beten, dass der Hirte Seiner Kirche die Gnade gewährt, die Herde der Gläubigen zu weiden, wie es sich gehört, und schließlich den Verdienst, zu Ihm zu kommen, Der die ewige Weide der Heiligen ist. Möge Er, Der für immer und ewig gesegnet ist, es gewähren. Amen.
24.05.2022
Sonntag II nach Ostern
I. Sich um die Schafe des guten Hirten kümmern (Teil IV)
6. Moralischer Sinn. "Ich bin der gute Hirte." Selig der Prälat der Kirche, der in aller Aufrichtigkeit sagen kann: Ich bin der gute Hirte. Um gut zu sein, muss er dem Menschensohn ähnlich sein und sich inmitten von sieben goldenen Leuchtern befinden. Johannes sagt von ihnen: „Ich sah sieben goldene Leuchter“: In ihnen werden die sieben Eigenschaften angezeigt, die für den Prälaten der Kirche notwendig sind: Unschuld des Lebens, Wissenschaft der Heiligen Schrift, Beredsamkeit der Rede, Fleiß im Gebet, Barmherzigkeit gegenüber den Armen, Disziplin gegenüber seinen Untertanen, rücksichtsvolle Fürsorge für die ihm anvertrauten Menschen. Diese sieben Leuchter finden eine Entsprechung im Sinne der sieben Kirchen.
Ephesus wird als „mein Wille“ oder „mein Rat“ interpretiert. Hier wird die Unschuld des Lebens angedeutet, von der der Apostel sagt: „Das ist der Wille Gottes, deine Heiligung: dass jeder seinen eigenen Leib in Würde und Heiligkeit zu bewahren weiß“ (1Ts 4,3-4). Und Jesaja: „Gib uns Rat, entscheide dich“ (Jes 16,3). Gib uns einen Rat, um in Bezug auf die Seele in Unschuld zu leben; eine Entscheidung treffen, das heißt, die fünf Sinne zurückhalten, um in Keuschheit zu leben, soweit es den Körper betrifft.
Smyrna interpretiert "ihr Lied". Und hier ist die Wissenschaft angedeutet, die Kenntnis der Heiligen Schrift. Der Prophet sagt: „Singt dem Herrn ein neues Lied“ (Ps 95,1). Alle weltlichen und lukrativen Wissenschaften sind das alte Lied, das Lied von Babylon. Nur Theologie ist das neue Lied, das leise in Gottes Ohren erklingt und den Geist erneuert. Es muss das Lied der Prälaten sein. Wenn es in Israel keinen Schmied gibt – sagt das erste Buch der Könige –, sollte es nicht überraschen, wenn die Kinder Israels zu den Philistern gehen, um ihren Pflug, ihre Hacke, ihre Axt und ihre Hacke schärfen zu lassen (vgl. 1 Könige 13: 19- 20). Aber Gott sei Dank gibt es in Israel, das heißt in der Kirche, nicht nur einen Schmied, sondern es gibt viele Schmiede, also viele Theologen, die den Pflug, die Hacke, die Axt und das Unkraut sehr gut zu schärfen wissen gut und reparieren sie perfekt. . Die Pflugschar wird so genannt, weil sie die Erde gräbt oder auch, weil sie Erde erbricht; die Hacke (lat. ligo), weil sie die Erde anhebt; die Axt (lat. securis), weil sie die Bäume schneidet (lat. succidit); der sarchiello ist ein Eisenwerkzeug mit einem Griff, ein notwendiges Werkzeug für die Kultivierung der Felder. Mit diesen Arbeitswerkzeugen ist die Praxis des Predigens angezeigt, die den Humus der Gier und das Land der Ungerechtigkeit gräbt, den Geist davon überzeugt, die Anziehungskraft dieser Laster zu verachten, die toten Äste des fruchtlosen Baumes zu schneiden und das Feld der militanten Kirche zu kultivieren. .
Warum gehen dann die Kinder Israel, also die Prälaten der Kirche, zu den Philistern, ein Name, der „Todtrunkene“ bedeutet, das heißt, sie widmen sich den lukrativen Wissenschaften? Und sie greifen zu ihnen, um sich mit dem Getränk einer vergänglichen Würde, Völlerei und Wollust, mit dem Ehrgeiz nach Prahlerei und Geld zu betrinken, und so betrunken fallen sie in die Tiefen der Hölle. Zu ihnen sagt Bernard: «Oder wahrhaft unglücklicher Ehrgeiz, der nicht weiß, wie man nach großen Dingen strebt: Sie lieben zwar die ersten Plätze, aber man muss fürchten, dass sie fallen wie Feigen, die nicht reifen. Diejenigen, die sich nach den ersten Plätzen sehnen, sollten aufpassen, nicht einmal die zweiten zu verlieren, um dann am Ende schmählich auf den letzten Platz in der Hölle zu fallen ».
Pergamon wird interpretiert als „der die Hörner zerbricht“ (Arroganz) oder „der das Tal austrocknet“. Hier wird die Beredsamkeit der gelehrten Sprache dargestellt, die die Hörner der Stolzen bricht und das Tal des Fleischlichen austrocknet. Der Herr sagt durch den Mund des Propheten: „Ich werde alle Hörner (Hochmut) der Sünder zerbrechen“ (Ps 74,11). Und Hiob: "Wirst du in der Lage sein, das Nashorn mit dem Zaumzeug zum Pflügen zu binden oder die Schollen der Täler hinter dir zu brechen?" (Hiob 39,10). Das Nashorn ist ein gedrungenes Tier, das einer Ziege (sic) ähnelt und ein extrem spitzes Horn über seinen Nasenlöchern hat: Es stellt den seligen Paulus dar, der unter Drohungen und Massakern auf seinem Weg nach Damaskus mit dem göttlichen Zaum gefesselt war Macht zu pflügen, das heißt zu predigen. Tatsächlich sagte der Herr zu Ananias: „Dies ist für Mich ein erlesenes Gefäß [auserwähltes Instrument], um Meinen Namen vor die Heiden, Könige und Kinder Israels zu tragen“ (Apostelgeschichte 9,15). Er zerbrach die Schollen der Täler, das heißt die Gedanken der Fleischlichen und der Ungläubigen, mit dem predigenden Pflug.
Tiatira wird als „erleuchtet“ interpretiert. Es symbolisiert Beharrlichkeit im Gebet, das den Geist erleuchtet. Wir lesen in der Apokalypse: „Der Glanz Gottes erleuchtet sie, und Seine Leuchte ist das Lamm“ (Ap 21,23). Im Lamm werden Unschuld und Schlichtheit dargestellt, zwei Tugenden, die für die Betenden besonders notwendig sind: Sie erhellen wie Glanz und Lampe den Geist der Eifrigen im Gebet.
Sardi bedeutet "Prinzip der Schönheit". Und das ist Barmherzigkeit gegenüber den Armen, die den Aussatz der Gier vertreibt und die Seele schön macht. Tatsächlich heißt es: „Gib Almosen ... und siehe, alles wird dir Welt sein“ (Lk 11,41).
Philadelphia wird interpretiert als „der diejenigen bewahrt oder rettet, die sich an den Herrn halten.“ Hier wird die Korrektur gegenüber Untertanen dargestellt, die diejenigen bewahrt, die sich an den Herrn in Seinem Dienst halten, und vor der Gefahr des Todes rettet. : „Jede Korrektur bei der Moment scheint kein Grund zur Freude, sondern zur Traurigkeit zu sein; danach bringt er jedoch denen, die sich von Ihm leiten lassen, eine Frucht des Friedens und der Gerechtigkeit“ (Hebr 12,11).
Laodicea bedeutet „liebevoller Stamm“ . Und hier ist die katholische Kirche des christlichen Volkes dargestellt, über die der Prälat mit eifriger Sorgfalt wachen muss. Von der Liebe zu ihr sagt Johannes: „Nachdem Er die Seinen geliebt hatte, die in der Welt waren, liebte Er sie bis ans Ende „(Joh 13,1), das heißt, Er liebte sie so sehr, dass die Liebe Ihn in den Tod führte.
Dies sind die sieben Leuchter, die alle Kirchen erleuchten, die vom Geist der siebförmigen Gnade versammelt sind, in deren Mitte der Prälat, ähnlich wie der Menschensohn, das heißt Jesus Christus, in Armut, Demut und Gehorsam wandeln muss , weißer Anzug. Die Alb ist die Soutane, jene leinene Tunika, die Aaron trug, und sie bedeutet die Keuschheit des Körpers, mit der die Reinheit des Herzens vereint sein muss.
23.05.2022
Sonntag II nach Ostern
I. Sich um die Schafe des guten Hirten kümmern (Teil III)
5. Die Schafe, für die der gute Hirte Jesus Christus Sein Leben gab, stellen jene sieben Gemeinden dar, von denen die Passage aus der Apokalypse spricht: „Ich hörte hinter mir – sagt Johannes – eine mächtige Stimme, wie eine Posaune, die Er sagte : Was du siehst, schreibe es in ein Buch und sende es an die sieben Gemeinden: Ephesus, Smyrna, Pergamon, Thyatira, Sardes, Philadelphia und Laodicea. Ich drehte mich um, um die Stimme zu erkennen, die zu mir sprach: und ich sah sieben goldene Leuchter und inmitten der sieben goldenen Leuchter sah ich einen wie einen Menschensohn, gekleidet in eine Soutane und umgürtet an der Brust (an den Brüsten) mit Goldband. Sein Haupt und Sein Haar waren weiß wie weiße Wolle und Schnee, und Seine Augen waren wie eine Feuerflamme. Seine Füße waren wie poliertes Erz, wenn er im Feuerofen ist; Seine Stimme wie die Stimme vieler Wasser. Und Er hatte sieben Sterne in Seiner Rechten, ein beidseitig geschärftes Schwert kam aus Seinem Mund: Sein Angesicht leuchtete wie die Sonne in ihrem ganzen Glanz“ (Ap 1,10-16).
Wir werden diese Passage zuerst in einem allegorischen Sinn erklären, indem wir sie auf Christus anwenden, und dann in einem moralischen Sinn, indem wir sie auf den Prälaten der Kirche anwenden.
Allegorischer Sinn. Ephesus wird als „mein Wille“ oder „mein Rat“ interpretiert; Smyrna „ihr Lied“; Kanzel, „die die Hörner teilt“ oder „die das Tal austrocknet“; „Erleuchtete“ Thyatira; Sardi «Prinzip der Schönheit»; Philadelphia „der bewahrt“ oder „der diejenigen rettet, die sich an den Herrn klammern“; und schließlich Laodicea, was „liebenswerter Stamm“ bedeutet. „Die sieben goldenen Leuchter“ stellen alle Kirchen dar, die von der Weisheit des göttlichen Wortes brennen und erleuchtet werden. Wie im Feuer geläutertes und geschlagenes Gold sich in einen Leuchter verwandelt, so wird die Kirche, gereinigt durch Trübsal und geschlagen von den Schlägen der Verfolgung, vervollkommnet und breitet sich in die entferntesten Länder aus.
„Und inmitten der sieben goldenen Leuchter“, das heißt in der Gemeinschaft aller Kirchen – denn in allen Kirchen ist Gott gegenwärtig und immer bereit, zur Rettung zu kommen – „sah ich einen wie einen Menschensohn ", das ist ein Engel in der Gestalt Christi, Der nicht mehr Menschensohn, sondern nur ähnlich ist, weil Er nicht mehr stirbt; oder wie ein Menschensohn, weil Er nicht der Sünde unterworfen war, sondern nur das Abbild des Fleisches der Sünde annahm. „Bekleidet mit Soutane“, priesterlich, das heißt das Gewand des Fleisches, in dem Er Sich jeden Tag darbot und darbot, indem Er Sich dem Vater präsentierte. „Und umgürtet an Seiner Brust mit einer goldenen Schärpe“, das ist die Schärpe der Barmherzigkeit, kraft derer Er Sich für uns dem Tod hingegeben hat.
"Ihr Kopf und ihr Haar waren so weiß wie weiße Wolle und Schnee." Der Kopf ist die Gottheit. Der Apostel sagt: „Christus Haupt ist Gott“ (1 Kor 11,3). Das Haupt stellt auch Christus Selbst dar, Der das Haupt der Kirche ist (vgl. Eph 5,23): In Ihm ist alles, was für die Leitung der Kirche selbst notwendig ist. Das Haar stellt die Gläubigen dar, die fest mit demselben Haupt verbunden sind. Daher sind Haupt und Haar, das heißt Christus und Seine Christen, weiß wie Wolle, weiß der Schlichtheit und Reinheit wegen und wie Schnee der Unsterblichkeit wegen, denn so wie Er lebt, werden auch wir mit Ihm leben (vgl. Joh 14:19).
"Und Seine Augen waren wie eine Feuerflamme." Die Augen weisen auf den Blick der Gnade Jesu Christi hin, die das gefrorene Herz des Sünders zum Schmelzen bringt, wie die Flamme des Feuers das Eis auflöst. So blickte der Herr Petrus mit den Augen der Barmherzigkeit an, und Petrus weinte bitterlich (vgl. Lk 22,61-62), weil die Kälte seines Herzens in Tränen der Reue zerschmolz.
„Und seine Füße“, also die Prediger, die ihn in alle Welt tragen, waren „wie die glänzende Bronze (orichalcum)“, nicht irgendein Orichalcum, sondern das „im Feuerofen“ gereinigte. Das Spalier wird so genannt, weil es sowohl Gold als auch Bronze ähnelt: Tatsächlich heißt Bronze auf Griechisch Chalkòs. In Gold wird der Glanz der Weisheit angedeutet, in Bronze die Klangfülle der Beredsamkeit. Die Füße von Jesus Christus ähneln den Ursprüngen, weil Prediger mit dem Glanz der Weisheit und der Klangfülle der Beredsamkeit erstrahlen müssen.
"Und Seine Stimme war wie die Stimme vieler Wasser." Die Predigt Christi besitzt die Kraft des Wassers, weil es wäscht. Tatsächlich sagte Er zu den Aposteln: „Ihr seid rein durch das Wort, das Ich zu euch geredet habe“ (Joh 15,3). Es gibt jetzt viele Völker, die die Stimme Jesu Christi willkommen heißen und wegen des Flusses von Leben und Tod mit den Wassern verglichen werden. Oder auch „seine Stimme, wie die Stimme vieler Wasser“, die viele Wasser sprudeln lässt, die so viele Gnaden gibt. Deshalb fährt er fort: „Und er hatte sieben Sterne in Seiner rechten Hand“, das heißt die sieben Gnaden, die sieben Gaben des Heiligen Geistes, die Er in Seiner rechten Hand hält, so genannt, weil Er ausgibt (dat extra): tatsächlich gewährt Er aus dem Schatz Seiner Großzügigkeit Gnaden, wem Er will, wann Er will und wie Er will. Oder sogar die Sterne repräsentieren die Bischöfe,
"Und aus Seinem Mund kam auf beiden Seiten ein scharfes Schwert." Aus Seinem Mund, das heißt aus Seinem Gebot, kam die Predigt, die beide Seiten beschneidet: im Alten Testament die fleischlichen Werke, im Neuen die verschiedenen Lüste.
"Und Sein Gesicht war wie die Sonne, wenn sie in ihrer ganzen Kraft scheint." Das Antlitz Christi sind die würdigen Prälaten der Kirche und alle Heiligen, durch die wir wie durch das Antlitz Christus erkennen. Sie leuchten wie die Sonne in ihrer ganzen Kraft, das heißt im Süden ohne Wolken; oder wenn die Sonne in Ewigkeit stillsteht, werden sie so leuchten, das heißt, sie werden wie die wahre Sonne, Jesus Christus.
22.05.2022
Sonntag II nach Ostern
I. Sich um die Schafe des guten Hirten kümmern (Teil II)
4. Deshalb sagt Petrus im heutigen Brief: „Er hat unsere Sünden mit Seinem Leib auf das Holz des Kreuzes getragen, weil wir, den Sünden gestorben, der Gerechtigkeit leben; durch Seine Wunden sind wir geheilt“ (1 Petr 2: 24) .
„Und Er trägt die Schwangeren“, das heißt die schwangeren Seelen der Büßer, Erben des ewigen Lebens. Tatsächlich heißt es im Exodus: „Ihr habt selbst gesehen, was Ich den Ägyptern angetan habe, und wie Ich euch auf Adlerflügeln erhoben und euch zu Mir gebracht habe“ (Ex 19,4). Er versenkt die Ägypter, das heißt die Dämonen und Todsünden, im Roten Meer, das heißt in der Bitterkeit der Buße, Tränen und Leiden, nass und gerötet von Blut; Dann trägt Er die Büßer auf Adlerflügeln, wenn Er die irdischen Dinge verachtend zu den himmlischen erhebt, damit sie mit klaren Augen die Sonne der Gerechtigkeit betrachten. So sagt Er zu Recht: "Ich bin der gute Hirte." Und David: „Gut bist Du, und in Deiner Güte lehrst du mich“ (Ps 118,68), ein wanderndes Schaf. „Ich bin umhergeirrt wie ein Schaf auf dem Weg ins Verderben“ (Ps 118,176). Und im Buch der Weisheit: "O wie gütig und süß ist Dein Geist, Herr, in allen Dingen!" (Weish 12:1).
„Der gute Hirte lässt sein Leben für seine Schafe“ (Joh 10,11). Es hebt hervor, was dem guten Hirten eigen und exklusiv ist, sein Leben für seine Schafe hinzugeben: was Christus getan hat. Petrus sagt im heutigen Brief: „Christus hat für uns gelitten und euch ein Beispiel hinterlassen, damit ihr in Seine Fußstapfen tretet“ (1Pt 2,21). Kommentar zum Gloss: Freut euch, denn Christus ist für euch gestorben. Aber achte auf das Folgende: "Euch ein Beispiel zu hinterlassen" an Frevel, Drangsal, Kreuz und Tod.
„Deshalb lässt der gute Hirte sein Leben für seine Schafe“. Und von diesen sagt Petrus immer am Ende des Briefes: „Ihr wart wie wandernde Schafe, nun aber seid ihr zurückgekehrt zum Hirten und Hüter (lat. Episcopus) eurer Seelen“ (1Pt 2,25). Welch ungeheure Barmherzigkeit! Der Introitus der heutigen Messe verkündet es: "Die Erde ist voll der Barmherzigkeit des Herrn!" „Durch das Wort des Herrn hatten die Himmel Halt“ (Ps 32,56), das heißt, vom Sohn Gottes hatten die Apostel und apostolischen Männer Halt, um nicht wie wandernde Schafe zu sein, sondern immer unter der Rute des Herrn gehalten zu werden Hirte und Wächter der Seelen.
21.05.2022
Sonntag II nach Ostern
I. Sich um die Schafe des guten Hirten kümmern (Teil I)
3. „Ich bin der gute Hirte“. Christus kann mit Recht sagen: „Ich bin“, denn für ihn ist nichts Vergangenheit, nichts Zukunft, sondern alles gegenwärtig. Tatsächlich sagt Er in der Apokalypse: „Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende, spricht der Herrgott, Der ist, Der war und Der kommen wird, der Allmächtige“ (Ap 1,8); und im Exodus: «Ich bin. So werdet ihr zu den Kindern Israel sagen: „Ich bin“, Er sendet Mich zu euch“ (Ex 3,14). So sagt Er zu Recht: "Ich bin der gute Hirte."
Pastore leitet sich von pasco (weiden, füttern) ab, und Christus nährt uns jeden Tag mit Seinem Fleisch und Blut im Sakrament des Altars. Sagt Isai (Isai, Vater Davids) im ersten Buch der Könige: „Da ist noch der Jüngste, der die Schafe weidet“ (1Kö 16,11). Unser David, klein und bescheiden, weidet wie ein guter Hirte. Er ist unser Abel, der, wie wir in der Genesis lesen, ein Schafhirte war (vgl. Gen 4,2): Der Brudermord Kain, also das jüdische Volk, tötete ihn aus Hass.
Der Vater sagt von diesem Hirten: „Ich werde einen Hirten erwecken, Der Meine Herde weiden wird, Meinen Knecht David“, das heißt Meinen Sohn Jesus; „Er wird sie weiden, wird ihr Hirte sein“ (Ez 34,23). Und weiter: «Wie ein Hirte seine Herde weidet: mit seinem Arm wird Er die Lämmer sammeln und sie an Seine Brust heben; Er Selbst wird die schwangeren Schafe tragen“ (Jes 40,11). Er spricht wie ein guter Hirte, Der, wenn Er Seine Herde auf die Weide führt und zurückbringt, die kleinen Lämmer, die nicht laufen können, mit Seinem Arm sammelt und die trächtigen Schafe (lat. Fetas) und die müden an Seine Brust hebt, und Er bringt sie Selbst mit. Der lateinische Begriff Fötus (befruchtet) bedeutet mal „voll“, mal „befreit“.
So nährt uns Jesus Christus jeden Tag mit den evangelischen Lehren und mit den Sakramenten der Kirche; Er sammelte uns mit ausgestrecktem Arm am Kreuz. Johannes sagt: „Um die zerstreuten Kinder Gottes zu sammeln“ (Joh 11,52). "Und Er wird sie an Seine Brust heben"; Er wird uns in den Schoß Seiner Barmherzigkeit heben, wie eine Mutter ihr Kind. Tatsächlich sagt Er: „Ich war Amme (nutritius) in Ephraim, ich trug Ihn auf Meinen Armen“ (Hos 11,3). Er ernährt uns mit Seinem Blut wie mit Milch. In der Brust oder unter der Brust wurde Er für uns durch den Speer auf dem Kalvarienberg verwundet, um uns Sein Blut anzubieten, wie eine Mutter ihrem Kind Milch anbietet; und er trug uns auf Seinen Armen, ausgestreckt am Kreuz.
20.05.2022
Sonntag II nach Ostern
Themen der Predigt (Teil II)
2. Beachten Sie, dass in diesem Evangelium vier Punkte hervorgehoben werden. Erstens die fürsorgliche Fürsorge des guten Hirten für die Schafe und die Bereitschaft, notfalls sein Leben für sie zu geben, wo er sagt: „Ich bin der gute Hirte“. Zweitens die Flucht des Söldners und der Raub des Wolfes, wenn er hinzufügt: "Der Söldner dagegen, der kein Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören ...". Drittens das gegenseitige Wissen zwischen dem Hirten und den Schafen: "Ich kenne Meine Schafe und meine Schafe kennen Mich." Viertens die katholische Kirche, die aus der Vereinigung der beiden Völker (vgl. Eph 2,14), des jüdischen und des Heiden (Heiden), entstehen wird, wo es heißt: „Ich habe auch andere Schafe, die nicht aus dieser Hürde sind ".
An diesem und am nächsten Sonntag wird eine Passage aus der Apokalypse gesungen und gelesen, die wir in sieben Teile unterteilen wollen. Der erste Teil spricht von den sieben Kirchen, der zweite von den vier Pferden, der dritte von den Auserwählten der zwölf Stämme, der vierte von der mit der Sonne bekleideten Frau. Wir werden diese ersten vier Teile mit den vier Teilen dieses Evangeliums vergleichen.
Der fünfte Teil der Passage aus der Apokalypse spricht von den sieben Engeln, die die mit dem Zorn Gottes gefüllten Schalen tragen; der sechste Teil spricht von der Verdammnis der großen Hure, dh der weltlichen Eitelkeit; schließlich spricht der siebte Teil vom Strom des lebendigen Wassers, dh von der Dauerhaftigkeit des ewigen Lebens. Und diese drei Teile – so Gott will – werden wir mit den drei Teilen des Evangeliums vom nächsten Sonntag vergleichen.Außerdem wird immer an diesem Sonntag im Introito der Messe gesungen: „Die Erde ist voll der Barmherzigkeit Gottes“ (Ps 32,5), und wir lesen den Brief des seligen Apostels Petrus: „Christus hat für uns gelitten“ (1Pt 2.21).
19.05.2022
Sonntag II nach Ostern
Themen der Predigt (Teil I)
1. Damals sagte Jesus zu Seinen Jüngern: „Ich bin der gute Hirte ...“ (Joh 10,11).
Johannes sagt in der Apokalypse: „Mir wurde ein Rohr gegeben wie ein Stab“ (Offb 11,1). Das Rohr ist die Verkündigung des Evangeliums. Wie das Schilf tatsächlich die Worte in die Haut (Pergament) schreibt, so muss die Predigt den Glauben und die guten Sitten in das Herz des Hörers schreiben. Stock und Feder sind die Werkzeuge des Schreibers. Das Schilf wird so genannt (lat. Càlamus), weil es eine Flüssigkeit legt: daher sagen die Seefahrer, dass man sich absenkt, um zu legen. Aber da Unheil von Kalmus kommt und Unglück auf Leere folgt, wird das Predigen mit dem Stab verglichen, in dem drei Eigenschaften symbolisiert zu sehen sind: Festigkeit, Gerechtigkeit und Zurechtweisung. Das Predigen muss solide sein, das heißt, durch die Beständigkeit guter Werke bewiesen sein; und muss Worte präsentieren, die wahr, nicht falsch, nicht lächerlich, nicht leichtfertig oder schmeichelhaft sind, aber Worte, die zu Emotionen und Tränen bewegen. Deshalb sagt Salomo: „Die Worte der Weisen sind wie Stacheln und tief eingeschlagene Nägel“ (Prediger 12,11). Denn wie der Stachel das Blut hervorbringt, wenn er sticht, und der Nagel, wenn er sich in die Hand bohrt, große Schmerzen verursacht, so müssen die Worte der Weisen das Herz des Sünders anstacheln und das Blut der Tränen hervorbringen - die, wie Augustinus sagt, das Blut der Seele sind - und den Schmerz vergangener Sünden und die Angst vor den Schmerzen der Hölle erwecken.
Die Predigt muss geradlinig (konsequent) sein, damit der Prediger nicht mit seinen Werken dem widerspricht, was er mit Worten sagt. Die Autorität des Wortes wird aufgehoben, wenn das Wort nicht durch Werke gestützt wird. Die Predigt muss auch korrigierend sein, damit die Zuhörer, nachdem sie die Predigt miterlebt haben, ihr Leben korrigieren und ändern. Mit einem ähnlichen Stab korrigiert und füttert der gute Hirte, der würdige Prälat der Kirche, und auch der Prediger seine Schafherde, wie der gute Hirte sie korrigierte und weidete, der im Evangelium der heutigen Messe sagt: "Ich bin der Guter Hirte“.
18.05.2022
Sonntag des Achten von Ostern
V. Thomas‘ Glaubensbekenntnis und Bestätigung unseres Glaubens (Teil IV)
13. Moralischer Sinn. Der äthiopische Eunuch und der Zenturio Cornelius sind Figuren bekehrter Sünder. Cornelius interpretiert sich selbst als „dass er Beschneidung versteht“. Cornelius und der Eunuche sind zu Recht vereint: Büßer werden in der Tat zu Eunuchen für das Himmelreich (vgl. Mt 19,12), das heißt, sie beschneiden, beseitigen ihre fleischlichen Begierden und glauben an den Namen Jesu Christi waschen sich an der lebendigen Quelle der Reue und werden erneuert mit der Taufe der Buße.
Sie mögen also Elefanten, von denen Solino sagt: Weibchen vor dem zehnten Lebensjahr kennen das Geschlecht nicht, und Männchen vor dem fünfzehnten Lebensjahr. Zwei Jahre lang haben sie nicht mehr als fünf Tage im Jahr Geschlechtsverkehr und kehren nicht zu den Rudelkameraden zurück, ohne sich vorher in Quellwasser gewaschen zu haben. So schämen sich die Bußfertigen und Gerechten, wenn sie in irgendeine Sünde gefallen sind, wieder in die Zahl der Gläubigen einzutreten, wenn sie sich nicht vorher in den Quellwassern der Tränen und der Buße gereinigt haben.
Lasst uns deshalb beten, liebe Brüder, und die Barmherzigkeit Jesu Christi erflehen, dass Er kommt und unter uns Halt macht, uns Frieden schenkt, uns von Sünden befreit, alle Zweifel aus unseren Herzen ausrottet und in unsere Seelen den Glauben an Seine Auferstehung einprägt, damit wir mit den Aposteln und mit den Gläubigen der Kirche das ewige Leben erlangen. Möge Er es uns gewähren, Der gesegnet, lobenswert und herrlich ist von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Und jede treue Seele antwortet: Amen. Alleluja.
17.05.2022
Sonntag des Achten von Ostern
V. Thomas‘ Glaubensbekenntnis und Bestätigung unseres Glaubens (Teil III)
"Angemessen, ohne Täuschung." Vernünftig ist, was man mit Vernunft tut. Die Vernunft ist der Blick der Seele, mit der die Wahrheit für sich betrachtet wird und nicht durch den Körper; oder es ist auch die Betrachtung der Wahrheit selbst, nicht durch den Körper; oder es ist auch das gleiche Wahre, das in Betracht gezogen wird. Vernünftig also gegenüber Gott und uns selbst; ohne Betrug gegenüber dem Nächsten.
"Lust auf Milch." Jene Milch, von der Augustinus spricht: „Das Brot der Engel ist zur Milch der Kleinen geworden“. Milch (lat. Lac) wird nach ihrer Farbe so genannt: Sie ist eigentlich eine weiße Flüssigkeit. Weiß ist auf Griechisch leukòs, auf Latein albus. Seine Substanz wird vom Blut produziert. In der Tat steigt nach der Geburt, wenn ein Teil des Blutes noch nicht für die in der Gebärmutter erfolgte Ernährung verbraucht wurde, es auf natürliche Weise zu den Brüsten auf und nimmt, indem es von diesen weiß wird, die Natur und Substanz von Milch an. Und von diesem Moment an wird sie zur Nahrung jedes Neugeborenen, da die Substanz, für die die Erzeugung stattfindet, dieselbe ist, mit der die Ernährung erfolgt: Milch ist tatsächlich wie gekochtes, verdautes, unverdorbenes Blut (Aristoteles). Der Zorn Gottes ist im Blut dargestellt, das ihn zu sehen ekelt; stattdessen in Milch, die von angenehmem Geschmack und sehr angenehmer Farbe ist, stellt die Barmherzigkeit Gottes dar. Das Blut des Zorns verwandelte sich in die Milch der Barmherzigkeit in der Brust, das heißt in der Menschlichkeit Jesu Christi. Tatsächlich sagt der Prophet: „Er verwandelte Blitze in Regen“ (Ps 134,7). Die Blitze des göttlichen Zorns verwandelten sich in einen Regen der Barmherzigkeit, als das Wort Fleisch wurde (vgl. Joh 1,14).
16.05.2022
Sonntag des Achten von Ostern
V. Thomas‘ Glaubensbekenntnis und Bestätigung unseres Glaubens (Teil II)
12. „Selig sind, die glauben, ohne gesehen zu haben“. Mit diesen Worten preist Er den Glauben der Heiden (Heiden); aber Er verwendet die Vergangenheitsform, weil Er in Seinem Vorherwissen sah, was in der Zukunft geschehen würde, als bereits geschehen. Wir finden dies in der Apostelgeschichte bestätigt, als Philippus den Eunuchen von Candàce, Königin von Äthiopien, befragte: „Glaubst du von ganzem Herzen? Er antwortete: Ich glaube, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist. Und er taufte ihn "(Apostelgeschichte 8:37. 38); so auch dort, wo es um den Hauptmann Kornelius geht, den Petrus zusammen mit seiner ganzen Familie auf den Namen Jesu Christi taufte. Diese beiden, die an Christus glaubten, ahnten die Kirche der Heiden vorweg, die im Sakrament der Taufe wiedergeboren werden und an den Namen Jesu Christi glauben würde. Zu diesen spricht Petrus heute mit den Worten des Introitus der Messe und sagt:
Das Kind (lat. Infans) wird so genannt, weil es nicht sprechen kann (lat. In fans, nicht sprechen). Die vom Wasser und vom Heiligen Geist erzeugten Gläubigen der Kirche müssen Säuglinge sein, die nicht sprechen (non fantes), die die Sprache Ägyptens nicht sprechen, von der Jesaja sagt: „Der Herr wird die Sprache der Ägypten verwerfen Ägyptenmeeres“ (Jes 11,15). In der Sprache ist Eloquenz angedeutet, im Meer philosophische Weisheit und in Ägypten die Welt. Der Herr lehnt daher die Sprache des ägyptischen Meeres ab, wenn Er durch die Einfachen und Ungebildeten zeigt, dass die Weisheit der Welt trocken und fade ist.
15.05.2022
Sonntag des Achten von Ostern
V. Thomas‘ Glaubensbekenntnis und Bestätigung unseres Glaubens (Teil I)
11. «Acht Tage später waren die Jünger wieder im Haus und Thomas war bei ihnen. Jesus kam, hinter verschlossenen Türen, blieb zwischen ihnen stehen und sagte: Friede sei mit euch!“ (Joh 20:26). Ich möchte nicht noch einmal erklären, was hier bereits erklärt wurde.
«Dann sagte Er zu Thomas: Leg deinen Finger hierher und sieh dir Meine Hände an; Strecke deine Hand aus und lege sie in Meine Seite: und sei nicht mehr ungläubig, sondern gläubig. Thomas antwortete: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du Mich gesehen hast, hast du geglaubt. Selig, die, obwohl sie es nicht gesehen haben, geglaubt haben“ (Joh 20,27-29).
Der Herr sagt durch den Mund Jesajas: „Ich habe dich in Meine Hände gezogen“ (Jes 49,16). Beachten Sie, dass zum Schreiben drei Dinge benötigt werden: Papier, Tinte und Stift. Die Hände Christi waren das Papier, Sein Blut die Tinte und die Nägel die Feder. Christus hat uns deshalb aus drei Gründen in Seine Hände gezogen. Erstens, um dem Vater die Narben der Wunden zu zeigen, die Er für uns erlitten hat, und Ihn so zur Barmherzigkeit zu bewegen. Zweitens, uns nie zu vergessen, und deshalb sagt Er Selbst durch den Mund Jesajas: "Kann eine Frau ihr Kind vergessen und sich nicht mehr erbarmen mit dem Kind ihres Leibes?" Aber selbst wenn es vergisst, Ich werde dich nicht vergessen. Siehe, ich habe dich in Meine Hände gezogen“ (Jes 49,15-16). Drittens schrieb Er in Seine Hände, was wir sein und was wir glauben sollten. Also sei nicht ungläubig, Thomas, o Christ, aber ein Gläubiger! "Thomas rief: Mein Herr und mein Gott!", Usw. Als Antwort sagte der Herr nicht: Weil du berührt hast, sondern „weil du gesehen hast“, weil das Sehen irgendwie ein allgemeiner Sinn ist, der normalerweise den anderen vier hilft. Sagt der Glossa: Vielleicht hat er sich nicht getraut zu berühren, sondern hat nur geschaut, oder vielleicht hat er auch beim Tasten geschaut. Er sah und berührte einen Menschen, und darüber hinaus glaubte er, jeden Zweifel beseitigend, dass es Gott war, und bekannte so, was er nicht sah. «Thomas, du hast Mich gesehen», Mensch, «und du hast Mir geglaubt», Gott.
14.05.2022
Sonntag des Achten von Ostern
IV. Der Unglaube des Thomas (Teil II)
Und hier ist genau die Konkordanz in der Apostelgeschichte. Ananias sagt: „Saul, mein Bruder, der Herr Jesus hat mich zu dir gesandt, Der dir auf dem Weg, auf dem du gekommen warst, erschienen ist, damit du wieder sehend und mit dem Heiligen Geist erfüllt wirst. Und plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen und er konnte wieder sehen. Er stand auf und ließ sich taufen. Er nahm etwas zu essen und fühlte sich erfrischt“ (Apostelgeschichte 9: 17-19). Damit bewahrheitete sich die Prophezeiung des Jesaja (Jes 65,25): „Der Wolf wird zusammen mit dem Lamm weiden“, also Saul mit Hananias, dessen Name genau als „Lamm“ gedeutet wird. Der Körper der Schlange wird mit Schuppen bedeckt. Die Juden sind Schlangen und ein Otterngeschlecht (vgl. Mt 23,33). Saul, der die Treulosigkeit der Juden nachahmte, hatte sozusagen die Augen seines Herzens mit Schlangenhaut bedeckt, aber dann, als die Waage unter die Hand von Ananias fiel, es manifestiert im Gesicht das Licht, das es im Geist empfangen hat. So fielen unter der Hand des Ananias, also Jesu Christi, Der wie ein Lamm zum Opfer geführt wurde (vgl. Jes 53,7), die Schuppen des Zweifels von den Augen des Thomas und er erlangte die Sicht des Glaubens zurück.
13.05.2022
Sonntag des Achten von Ostern
IV. Der Unglaube des Thomas (Teil I)
10. «Thomas, einer der Zwölf, genannt Didimo (Zwilling), war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Da sagten die anderen Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Aber er sagte zu ihnen: Wenn ich das Durchbohren der Nägel in Seinen Händen nicht sehe und meine Finger nicht an die Stelle der Nägel lege und meine Hände nicht in Seine Seite lege, werde ich nicht glauben. (Joh 20: 24-25). Thomas interpretiert sich selbst als „Abgrund“, weil er durch das Zweifeln ein tieferes Wissen erlangte und sich dadurch sicherer fühlte. Dìdimo ist ein griechischer Begriff, der „doppelt“ bedeutet, also zweifelhaft, zweifelhaft (skeptisch). Nicht zufällig, sondern durch göttliche Absicht war Thomas abwesend und wollte nicht glauben, was er da hörte. O göttlicher Plan! O heiliger Zweifel des Jüngers! «Wenn ich nicht in Seinen Händen sehen werde ...». Er wollte sehen, wie Davids Zelt wieder aufgebaut wurde, das zusammengebrochen war.
In David, der sich selbst als „mit starker Hand“ interpretiert, müssen wir Göttlichkeit sehen; im Zelt der Leib Christi Selbst, in dem, fast wie in einem Zelt, die Gottheit lebte: ein Zelt, das vor Leidenschaft und Tod zusammenbrach. Mit Öffnungen der Mauern meinen wir die Wunden an Händen, Füßen und Seiten: Der Herr baute sie in Seiner Auferstehung wieder auf. Dazu sagt Thomas: «Wenn ich die Male in Seinen Händen nicht sehe ...». Der barmherzige Herr wollte diesen Jünger nicht in seinem ehrlichen Zweifel verlassen, der ein Gefäß der Wahl werden würde: Er nahm ihm barmherzig jeden Nebel, jeden Schatten des Zweifels, so wie Er später die Blindheit des Unglaubens genommen hatte von Saul.
12.05.2022
Sonntag des Achten von Ostern
III. Die Macht, die den Aposteln gegeben wurde, zu binden und zu lösen (Teil II)
Der selige Bernhard sagt in einem Schreiben an Papst Eugen: „Denken sie über das Erbe nach, das ihnen ihre Väter hinterlassen haben: Die Schriften des Erblassers legen nichts von all diesen Gütern fest. Hören sie die Stimme ihres Vorgängers sagen: Ich habe weder Silber noch Gold. Es ist wahr – sagt die Glossa – dass das erste Zelt [des Bundes] die Vorschriften des Landes (die Anordnung der Ernten) enthielt und dass das weltliche Heiligtum (der Tempel Salomos) für Gold und Silber bekannt war. Aber das Blut des Evangeliums glänzt kostbarer als die Metalle des Gesetzes, denn die Menschen, die krank vor den goldenen Türen liegen, betreten den himmlischen Tempel nur im Namen des gekreuzigten Christus“. Und Girolamo: „Willst du an Gold und Silber in der Kirche erinnern, erinnere auch an das vergossene Blut, das die Alten haben durften, weil ihnen diese Dinge versprochen wurden. Nun heiligte der arme Christus stattdessen die Armut seines Leibes und verhieß ihm nicht zeitliche Güter, sondern himmlische Güter ».
«Im Namen Jesu Christi ...«. Hier ist der Weg zur Vollkommenheit: Zuerst steht der auf, der gelogen hat; zweitens geht er den Weg der Tugend und tritt so mit den Aposteln durch die Tür des Reiches ein. Achte auf die Worte: „erhebe dich“ durch Reue; „Wandert“ durch Beichte; und so "fasste er ihn bei der rechten Hand und hob ihn auf", das heißt, er sprach ihn frei und schickte ihn in Frieden zurück.
Auch hier stimmen die Worte der Apostelgeschichte überein, wo zu lesen ist, dass Petrus „in Lydda einen Mann namens Aeneas fand, der seit acht Jahren im Bett lag und gelähmt war. Und Petrus sagte zu ihm: Äneas, Jesus Christus heilt dich! Steh auf und mach dein Bett. Und alsbald stand er auf“ (Apostelgeschichte 9:33-34). Aeneas interpretiert sich selbst als "arm" oder "elend" und stellt den Sünder dar, der sich in Todsünde, arm an Tugend und Elend befindet, weil er ein Sklave des Teufels ist. Er liegt wie ein Gelähmter im Bett der Fleischeslust, in allen seinen Gliedern verwüstet: Zu ihm muss der Stellvertreter des Petrus sagen: „Aeneas“, arm und elend, „Möge Jesus Christus dich heilen! Steh auf "mit Reue und" mache dein Bett "mit Geständnis. "Du, nicht ein anderer, machst dein Bett." «Und alsbald stand er auf», befreit von allen Fesseln der Sünde.
Eine weitere Konkordanz: «Petrus sagte: Tabita, steh auf! Und sie öffnete ihre Augen. Er reichte ihr die Hand und hob sie hoch“ (Apostelgeschichte 9,40-41). Tabita wird als „Gazelle“ gedeutet (vgl. Apg 9,36), und das Tier heißt so, weil es wegläuft (lat. Dammula, de manu), es ist scheu und ängstlich, eine Art wilde Ziege. Es stellt die Seele des Sünders dar, ängstlich und faul, die vor der Hand des himmlischen Vaters flieht. Ihr wird gesagt: Erhebe dich mit Reue; und dann öffnet er seine Augen mit der Beichte und hält inne, erniedrigt sich mit Buße und steht dann kraft der Absolution aller seiner Sünden auf.
Möge der wahre Priester und höchste Papst Jesus Christus, Der in Ewigkeit gesegnet ist, uns diese Absolution erteilen. Amen.
11.05.2022
Sonntag des Achten von Ostern
III. Die Macht, die den Aposteln gegeben wurde, zu binden und zu lösen (Teil I)
9. „Nachdem Er dies gesagt hatte, hauchte Er sie an und sagte: Empfangt den Heiligen Geist. Denen, deren Sünden Sie vergeben, wird vergeben; wem du sie nicht gibst, dem wird nicht vergeben bleiben“ (Joh 20,22-23). Das Atmen Christi deutete darauf hin, dass der Heilige Geist nicht nur der Geist des Vaters war, sondern auch Seiner. Gregor sagt: «Der Geist ist auf die Erde gesandt, damit der Nächste geliebt werde; Er wird vom Himmel gesandt, damit Gott geliebt wird». Er sagte: "Empfange den Heiligen Geist: denen du die Sünden vergibst ...", das heißt, diejenigen, die du der Vergebung für würdig beurteilst, mit den beiden Schlüsseln der Macht und des Urteils, das heißt mit der Anwendung der Macht und Urteil; natürlich: Beachtung der Modalitäten und der Ordnung in der Macht zu binden und zu lösen.
Sehen wir uns also an, wie der Priester Sünden erlässt und den Sünder freispricht. Man sündigt tödlich: Er macht sich sofort der Gehenna würdig, verbunden mit der Kette des ewigen Todes. Aber dann bereut er und verspricht wirklich zerknirscht zu gestehen. Der Herr befreit ihn sofort von der Schuld und vom ewigen Tod, der sich kraft der Reue in die Strafe des Fegefeuers verwandelt. Und die Reue konnte so groß sein, wie bei Magdalena und dem guten Schächer, dass dieser Sünder, wenn er starb, sofort in den Himmel fliegen würde. Er geht zum Priester und beichtet; der Priester legt ihm eine vorübergehende Buße auf, wodurch sogar die Strafe des Fegefeuers in diesem Leben abgebüßt werden kann: und wenn er es richtig gemacht hat, wird er in Herrlichkeit davonfliegen. Auf diese Weise vergeben Gott und der Priester und sprechen frei.
Und damit stimmt überein, was wir in der Apostelgeschichte lesen, wo Petrus [zum Krüppel] sagt: „Ich habe weder Silber noch Gold, aber was ich habe, gebe ich dir: im Namen Jesu Christi, des Nazareners, aufstehen und gehen. Und er nahm ihn bei der rechten Hand und hob ihn auf: sofort wurden seine Füße und Knöchel gestärkt. Und sprang auf, ging. Und er ging mit ihnen in den Tempel von Jerusalem“ (Apostelgeschichte 3,6-8).
10.05.2022
Sonntag des Achten von Ostern
II. Der dreifache Friedensgruß (Teil III)
8. «Jesus stand mitten unter den Jüngern und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch. Nachdem Er dies gesagt hatte, zeigte Er ihnen Seine Hände und Seine Seite ». Lukas schreibt, dass Jesus gesagt hat: „Schaut auf Meine Hände und Meine Füße: Ich bin es wirklich!“ (Lk 24,39).
Meiner Meinung nach zeigte der Herr den Aposteln aus vier Gründen Seine Hände, Seine Seite und Seine Füße. Erstens, um zu zeigen, dass Er wirklich auferstanden ist, und damit jeden Zweifel von uns zu nehmen. Zweitens, damit die Taube, das heißt die Kirche oder auch die treue Seele, in ihren Wunden, fast wie in tiefen Öffnungen, ihr Nest baute und sich so vor dem Anblick des Sperbers verstecken konnte, der Schlingen ausheckt, um sie zu entführen. Drittens, um die unverwechselbaren Zeichen Seiner Leidenschaft in unsere Herzen einzuprägen. Viertens zeigte Er ihnen, warum auch wir, die an Seiner Leidenschaft teilhaben, Ihn nicht mehr mit den Nägeln der Sünden ans Kreuz nageln. Dann zeigte Er uns Seine Hände und Seine Seite und sagte: Hier sind die Hände, die dich geformt haben, als wären sie von Nägeln durchbohrt worden; hier ist die Seite, aus der ihr, Meine Gemeinde, gezeugt wurdet, wie Eva aus der Seite Adams gezeugt wurde; so wurde es durch den Speer geöffnet, um dir die Tür des Paradieses zu öffnen, versperrt durch das flammende Schwert des Cherubs. Die Kraft des Blutes, das von der Seite Christi floss, vertrieb den Engel und machte sein Schwert unschädlich, und das Wasser löschte das Feuer.
Also wollt Mich nicht wieder kreuzigen und das Blut des Bundes, in dem ihr geheiligt wurdet, entweihen und den Geist der Gnade beleidigen. Wenn du genau auf diese Dinge achtest und ihnen zuhörst, wirst du Frieden mit dir haben, Mann. Dann sagte der Herr, nachdem Er ihnen Seine Hände und Seine Seite gezeigt hatte, noch einmal: «Friede sei mit euch. So wie der Vater Mich trotz der Liebe, die Er für Mich hat, „in die Leidenschaft gesandt hat, so sende Ich auch euch mit derselben Liebe, um jenen Leiden zu begegnen, zu denen Mich der Vater gesandt hat.
09.05.2022
Sonntag des Achten von Ostern
II. Der dreifache Friedensgruß (Teil II)
7. Die Worte der Apostelgeschichte stimmen mit all dem überein: „In jenen Tagen – wie Lukas berichtet – stand Petrus inmitten der Brüder auf (eine Gruppe von fast hundertzwanzig Männern versammelte sich) und sagte: Brüder …“ (Apostelgeschichte 1,15-16) usw. , und all das geschah für die Wahl von Matthias.
Christus, von den Toten auferstanden, stand inmitten der Jünger; und Petrus, der als erster fiel, verleugnete ihn, stand unter den Brüdern auf und zeigte uns damit an, dass wir, wenn wir uns von der Sünde erheben, unter den Brüdern stehen bleiben, denn im Mittelpunkt steht die Liebe, die sich sowohl auf den Freund als auch auf ihn erstreckt zum Feind. „Daher kam Jesus und stellte sich unter die Jünger und sprach: ‚Friede sei mit euch‘.
Denken Sie daran, dass es einen dreifachen Frieden gibt. Erstens: der Friede der Zeit, von dem im dritten Buch der Könige geschrieben steht, dass „Salomon ringsumher Frieden hatte“ (mit seinen Nachbarn) (3 Könige 4,24). Zweitens: Herzensfrieden, von dem gesagt wird: „In Frieden lege ich mich nieder und schlafe sogleich ein“ (Ps 4,9); und noch einmal: «Die Kirche hatte Frieden für ganz Judäa, Galiläa und Samaria; es wuchs und wandelte in der Furcht des Herrn, erfüllt vom Trost des Heiligen Geistes“ (Apostelgeschichte 9,31). Judäa wird als „Geständnis“, Galiläa als „Übergang“ und Samaria als „Gewahrsam“ interpretiert. Deshalb findet die Kirche, das heißt die treue Seele, in diesen drei Akten Frieden: in der Beichte, im Übergang von den Lastern zu den Tugenden, in der Obhut des göttlichen Gebots und der empfangenen Gnade. Und so wächst er und schreitet von Tugend zu Tugend in der Furcht des Herrn: keine unterwürfige Angst, sondern eine liebevolle kindliche Angst; und in jeder Trübsal ist es mit dem Trost des Heiligen Geistes erfüllt. Drittens: der Friede der Ewigkeit, von dem der Psalm sagt: „Er hat Frieden in deine Grenzen gebracht“ (Ps 147,14).
Den ersten Frieden musst du mit deinem Nächsten haben, den zweiten mit dir selbst, und so wirst du in der Oktave der Auferstehung auch den dritten Frieden haben, mit Gott im Himmel. Also bleib in der Mitte stehen und du hast Frieden mit deinem Nachbarn. Wenn du nicht in der Mitte bist, wirst du keinen Frieden haben können. Tatsächlich herrscht in den „Umfängen“ weder Ruhe noch Ruhe, sondern eher Bewegung und Volatilität.
Von den Elefanten wird gesagt, dass sie sich besonders um die Verwundeten kümmern, wenn sie sich einem Kampf stellen müssen: Tatsächlich schließen sie sie zusammen mit den Schwächsten in der Mitte der Gruppe ein. So heißen auch Sie den schwachen und verwundeten Nächsten im Zentrum der Nächstenliebe willkommen. So wie der in der Apostelgeschichte erwähnte Gefängniswärter, der Paulus und Silas um dieselbe Nachtstunde beiseite nahm, ihre Wunden wusch, sie in sein Haus führte, ihnen den Tisch bereitete und sich gemeinsam mit ihnen freute seiner ganzen Familie dafür, dass sie an Gott geglaubt haben (vgl. Apg 16,33-34).
08.05.2022
Sonntag des Achten von Ostern
II. Der dreifache Friedensgruß (Teil I)
6. «Jesus kam, stellte Sich unter die Jünger und sagte: Friede sei mit euch. Nachdem Er das gesagt hatte, zeigte Er ihnen Seine Hände und Seine Seite. Die Jünger freuten sich, den Herrn zu sehen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch. Wie Mich der Vater gesandt hat, sende Ich auch euch“ (Joh 20, 19-21). Zuallererst muss beachtet werden, dass in diesem Evangelium dreimal gesagt wird: „Friede sei mit euch“, wegen des dreifachen Friedens, den der Herr wiederhergestellt hat: zwischen Gott und den Menschen, indem Er letztere mit dem Vater durch Sein Blut versöhnte; zwischen dem Engel und dem Menschen, indem Er die menschliche Natur annimmt und sie über die Chöre der Engel erhebt; zwischen Mensch und Mensch, Der in Sich Selbst den Eckstein zusammenführte, das Volk der Juden und das der Heiden (Heiden).
Beachten Sie dann, dass es im Wort Frieden, Pax, drei Buchstaben gibt, die eine einzige Silbe bilden: Darin werden die Einheit und die Dreifaltigkeit Gottes dargestellt. in A, das der erste der Vokale ist, wird der Sohn angezeigt, der die Stimme des Vaters ist; im X, das ein Doppelkonsonant ist, wird der Heilige Geist angezeigt, der von beiden [dem Vater und dem Sohn] ausgeht. Als er deshalb sagte: Friede sei mit euch, empfahl er uns den Glauben an die Einheit und Dreieinigkeit.
«Jesus kam und blieb mittendrin stehen». Das Zentrum ist der Ort, der Jesus gehört: im Himmel, im Schoß der Jungfrau, in der Krippe der Herde und am Galgen des Kreuzes.
Im Himmel: „Das Lamm, das mitten auf dem Thron ist“, das heißt im Schoß des Vaters, „wird sie leiten und zu den Wasserquellen des Lebens führen“ (Offb 7,17), das ist, zur Befriedigung himmlischer Freude.
Im Schoß der Jungfrau: „Freut euch und singt Lobgesänge, Bewohner Zions, denn groß ist der Heilige Israels unter euch“ (Jes 12,6). O gesegnete Maria, die die Gestalt der Bewohner Zions ist, das heißt der Kirche, die in der Menschwerdung Deines Sohnes den Grund zum Bau ihres Glaubens gelegt hat, freut sich von ganzem Herzen und singt Sein Lob mit ihrem Mund : „Meine Seele erhebt den Herrn!“ (Lk 1,46), denn die Großen, die Kleinen und die Geringen, die Heiligen und die Heiligmacher Israels sind in Deiner Mitte, das heißt in deinem Schoß.
In der Krippe der Herde: „Unter zwei Tieren wirst du erkannt werden“ (Ab 3,2 - Trad. Der LXX). „Der Ochse kennt seinen Herrn und der Esel die Krippe seines Herrn“ (Jes 1,3).
Auf dem Gerüst des Kreuzes: „Sie kreuzigten mit Ihm zwei andere zu beiden Seiten und Jesus in der Mitte“ (Joh 19,18Also kam Jesus und stellte Sich in die Mitte. „Ich bin unter euch – sagt er uns bei Lukas – als ein Diener“ (Lk 22,27). Es ist das Zentrum eines jeden Herzens; Er ist im Zentrum, so dass von Ihm wie vom Zentrum alle Strahlen der Gnade auf uns strahlen, wenn wir umhergehen und uns um die Peripherie bewegen.
07.05.2022
Sonntag des Achten von Ostern
I. Das Treffen der Jünger (Teil III)
5. Heiligt den Sabbattag, wer in der Stille des Geistes verweilt und sich der verbotenen Werke enthält. "Und die Türen waren geschlossen." Die Türen sind die fünf Sinne des Körpers, die wir mit den Schlössern der Liebe und Gottesfurcht verschließen müssen, damit uns nicht widerfährt, was Paulus in der Apostelgeschichte sagt: „Ich weiß, dass ich nach meiner Abreise ausgehungert bin. Wölfe werden sich unter euch erheben, die die Herde nicht verschonen werden "(Apostelgeschichte 20:29). Paul interpretiert sich selbst als „demütig“. Wenn die Demut aus dem Herzen verschwindet, dringen gefräßige Wölfe, das heißt fleischliche Begierden, durch die Türen der fünf Sinne ein und verschlingen die Herde guter Gedanken.
"Wo waren die Jünger aus Angst vor den Juden versammelt?" Die Jünger sind die Urteile der Vernunft, die aus Angst vor den Juden, also vor den Dämonen, zusammenkommen müssen, damit diese keinen Schaden anrichten können. Tatsächlich heißt es im Hohelied: Du bist schön und anmutig, Tochter Jerusalems, furchtbar wie ein Heer in der Schlacht (vgl. Ct 6,3). Die Seele ist die Tochter des himmlischen Jerusalems, schön für den Glauben und anmutig für die Nächstenliebe; Es wird auch für unreine Geister schrecklich sein, wenn es die Urteile der Vernunft und die Gedanken des Verstandes aufstellt, wie eine Armee von Soldaten aufgestellt wird, um gegen Feinde zu kämpfen.
Und was in einem anderen Teil der Apostelgeschichte gesagt wird, stimmt auch mit diesem Treffen [der Jünger] überein: „Dann kehrten sie vom sogenannten Ölberg nach Jerusalem zurück, der Jerusalem so nahe ist, wie es der Weg am Sabbat erlaubt. Und sie betraten das obere Zimmer und gingen hinauf [in das obere Stockwerk], wo sie wohnten. Da waren Petrus und Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, Sohn des Alphäus, Simon, der Zelot sowie Judas, der Sohn des Jakobus. Alle diese waren eifrig und einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen, mit Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern“ (Apostelgeschichte 1,12-14). Der Ölberg ist eine Meile von Jerusalem entfernt, der am Samstag erlaubte Weg, also tausend Schritte: Am Samstag war es den Juden nicht erlaubt, mehr zu gehen. Der Abendmahlssaal wird von der Glossa „drittes Dach“ genannt und ist eine Figur der Nächstenliebe, des gefestigten Glaubens und der Hoffnung. Wir müssen in diesen Abendmahlssaal hinaufgehen, bei den Jüngern bleiben und einmütig im Gebet, in der Kontemplation und im Weinen verharren, um würdig zu sein, die Gnade des Heiligen Geistes zu empfangen. Deshalb sagt der Herr: „Bleib in der Stadt, bis du mit Kraft aus der Höhe bekleidet bist“ (Lk 24,49).
Wenn daher der Tag der weltlichen Herrlichkeit zu Ende geht und auf den Abend der Buße untergeht, an dem der Mensch wie am Sabbat von bösen Werken ablassen muss, und die Türen der fünf Sinne geschlossen werden, und alle Jünger Christus, das heißt, die Gefühle der Gerechten werden gesammelt, dann wird der Herr tun, was das Evangelium sagt, indem Er die Geschichte fortsetzt.
06.05.2022
Sonntag des Achten von Ostern
I. Das Treffen der Jünger (Teil II)
4. Und auch das, was wir in der heutigen Epistel lesen, stimmt mit diesen drei Elementen überein: „Drei sind Zeugen auf Erden: der Geist, das Wasser und das Blut“ (1 Joh 5,8).
Allegorischer Sinn. Der Geist ist die menschliche Seele, die Christus in der Passion ausgeatmet hat; Wasser und Blut strömten aus Seiner Seite, was nicht hätte passieren können, wenn Er nicht die wahre Natur des Fleisches (des Menschen) gehabt hätte.
Moralisches Bewusstsein. Der Geist ist Nächstenliebe, Wasser ist Gewissensbisse und Blut ist die Mazeration des Fleisches. Darin stimmen auch die Worte des Exodus überein: «Der ganze Berg Sinai rauchte, denn auf ihn war der Herr ins Feuer herabgestiegen, und daraus stieg Rauch auf wie aus einem Schmelzofen: und der Berg erschreckte alle. Und der Klang der Posaune wurde allmählich lauter und durchdringender“ (Ex 19: 18-19). Der Berg Sinai stellt den Bußfertigen dar, in dem der ganze Berg raucht, wenn der Herr im Feuer der Liebe herabsteigt – von dem Er selbst gesagt hat: „Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu bringen“ (Lk 12,49). , und daraus steigt der Rauch der Reue auf wie aus einem Ofen, das heißt aus der Glut des Geistes. Und so erschreckt der ganze Berg wegen der Mazeration des Fleisches, oder es erschreckt unreine Geister. Tatsächlich lesen wir bei Hiob: „Niemand sprach ein Wort mit ihm: Sie sahen tatsächlich, dass Sein Leiden schrecklich war!“ (Hiob 2:13).
„Und der Klang der Posaune“, also der Beichte, „wurde nach und nach lauter und durchdringender“, denn der Bußfertige muss, wenn er beichtet, mit bösen Gedanken beginnen, dann zu Worten und dann zu schlechten Werken übergehen.
"Die Sonne wird sich in Dunkelheit verwandeln und der Mond in Blut." Die Sonne verwandelt sich in Dunkelheit, wenn weltlicher Luxus durch den Sack der Buße verdunkelt wird; und der Mond verwandelt sich in Blut, wenn die Lust des Fleisches mit Mazerationen, Wachen und Abstinenz unterdrückt wird. Deshalb heißt es zu Recht: "Als der Abend jenes Tages kam, der erste nach dem Sabbat." Und der Herr sagt im Exodus: „Denkt daran, den Sabbat heilig zu halten“ (Ex 28,8).
05.05.2022
Sonntag des Achten von Ostern
I. Das Treffen der Jünger (Teil I)
3. "Der Abend dieses Tages kam". In diesem ersten Teil müssen fünf Momente beachtet werden: Am Abend, an diesem Tag, dem ersten nach dem Sabbat, die verschlossenen Türen, versammelten sich die Jünger aus Angst vor den Juden.
Der Tag (lat. Dies, aus dem Sanskrit dian, Leuchtkraft) weist auf den Glanz (die Herrlichkeit) der Eitelkeiten der Welt hin. Der Herr sagt darüber: „Ich empfange keine Ehre von Menschen“ (Joh 5,41); und Jeremia: „Ich habe den Tag der Menschen nicht begehrt, das weißt du“ (Jer 17,16); und Lukas: „Und nun an diesem euren Tag“ und nicht Mir, wenn ihr wüsstet, „was zu eurem Frieden nützt“ (Lk 19,42) und nicht zu Meinem; und in der Apostelgeschichte: „Am nächsten Tag kamen Agrippa und Berenike mit viel Pomp“ (Apg 25,23) (lat. ambitione), das heißt, mit einer großen Menge um sie herum. Für Ehrgeiz gibt es im Griechischen – so sagt es die Glossa – den Begriff phantasia (Protzerei).
Agrippa interpretiert sich selbst als „dringende Anhäufung“ und Berenice als „von Eleganz erregte Tochter“. Agrippa schildert den reichen Mann dieser Welt, der mit Wucher und falschen Schwüren zu Reichtum eilt: „Aber den Reichtum, den er verschlungen hat – sagt Hiob – wird er ausspeien, und der Herr wird ihn aus seinem Bauch reißen“ (Hiob 20: 15). Berenice stellt die Lust des Fleisches dar, Tochter des Teufels, die sich mit äußerer Eleganz erregt und andere erregt. So gehen Agrippa und Berenike, das heißt die Reichen und Lüsternen, in den Tagen weltlicher Pracht mit großem Ehrgeiz vor, was nur eine enttäuschende Phantasie ist, da es den Eindruck erweckt, etwas zu sein, obwohl es in Wirklichkeit nichts ist, und wann man meint etwas zu fassen, alles verschwindet und verschwindet.
«Der Abend dieses Tages kam». Der Abend dieses Tages ist Buße, in der sich die Sonne des weltlichen Glanzes in Dunkelheit verwandelt und der Mond der Fleischeslust sich in Blut verwandelt. In der Apostelgeschichte sagt Petrus mit den von Joel überlieferten Worten des Herrn: „Ich werde Wunder tun oben im Himmel und Zeichen unten auf der Erde, Blut, Feuer und Rauchdampf. Die Sonne wird sich in Finsternis verwandeln und der Mond in Blut“ (Apg 2,19-20; Gl 2,30-31).
Allegorischer Sinn. Der Herr wirkte Wunder im Himmel und auf Erden, als Er durch das am Kreuz vergossene Blut auf die Erde herabkam; im Feuer, als er den Heiligen Geist auf die Apostel sandte; und so stieg der Rauch der Gewissensbisse auf. In der Tat heißt es in der Apostelgeschichte: „Sie fühlten sich durchbohrt im Herzen und sagten zu Petrus und den anderen Aposteln: Was müssen wir tun, Brüder? Und Petrus: Tut Buße – sagte er – und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen“ (Apostelgeschichte 2,37-38).
Moralisches Bewusstsein. Die Mazeration des Fleisches zeigt sich im Blut, die Glut der Nächstenliebe im Feuer und die Befangenheit des Herzens im Rauchdampf. Diese Wunder tut der Herr im Himmel, das heißt in der Gerechtigkeit, und auf Erden, das heißt im Sünder.
04.05.2022
Sonntag des Achten von Ostern
Debüt - Der Prediger und wem er predigen muss (Teil II)
2. In diesem Evangelium werden fünf Momente hervorgehoben: Erstens: die Begegnung der Jünger, wenn sie mit den Worten „Es ist Abend“ beginnt usw. Zweitens: der dreifache Friedensgruß, wenn er hinzufügt: "Jesus kam, trat in ihre Mitte und sprach: Friede sei mit euch." Drittens: die den Aposteln verliehene Macht zu binden und zu lösen: „Und indem Er dies sagte, hauchte Er sie an“ usw. Viertens: Ungläubigkeit von Thomas: "Thomas, einer der Zwölf, war nicht dabei" usw. Fünftens: Das Glaubensbekenntnis von Thomas und die Bestätigung unseres Glaubens: „Acht Tage später“ usw.
Beachten Sie noch einmal, dass wir an diesem Sonntag den Brief des seligen Johannes lesen: „Alles, was aus Gott geboren ist, besiegt die Welt“ (1 Joh 5,4). In der Nacht wird nach dem Brauch der römischen Kirche die Apostelgeschichte gelesen. Wir wollen fünf Episoden, die in der Apostelgeschichte erzählt werden, kurz erwähnen und sie mit den oben berichteten fünf Teilen des Evangeliums vergleichen. Die fünf Episoden sind: Erstens das Treffen der Apostel in Jerusalem: „Dann kehrten sie vom Ölberg nach Jerusalem zurück“. Zweitens, wo er sagt: "In jenen Tagen stand Petrus mitten unter den Brüdern auf" usw. Drittens der Krüppel aus Mutterleibe, zu dem Petrus sagte: „Ich habe weder Gold noch Silber“ usw. Viertens die Bekehrung Saulus. Fünftens, der Eunuch und der Hauptmann Cornelius.
03.05.2022
Sonntag des Achten von Ostern
Debüt - Der Prediger und wem er predigen muss (Teil I)
1. Zu jener Zeit: „Als der Abend jenes Tages kam, der erste nach dem Sabbat, und die Türen [des Hauses], wo sich die Jünger aus Angst vor den Juden versammelt hatten, geschlossen wurden, kam Jesus, trat in ihre Mitte und Er sagte: Friede sei mit dir!“ (Joh 20:19).
In der Apostelgeschichte erzählt Petrus: „Ich war in der Stadt Jaffa im Gebet und hatte eine Vision in Ekstase: Eine Art Bündel, ähnlich einem großen Tischtuch, kam herab, als ob es vom Himmel gefallen wäre, gestützt von den vier Häuptern, und kam auf mich zu. Als ich es betrachtete, untersuchte ich es sorgfältig, und ich sah darin Vierfüßler, Tiere und Reptilien der Erde und Vögel des Himmels. Da hörte ich eine Stimme, die mir sagte: Steh auf, Peter, töte und iss!“ (Apostelgeschichte 11: 5-7).
Die „vier Führer“ sind die Lehren der vier Evangelisten; „Sie kam vom Himmel herab“, denn „jede gute Gabe und jede vollkommene Gabe kommt von oben“ (Jak 1,17). "Und es kam auf mich zu." In dieser Tatsache wird besonders auf das Vorrecht des Predigers hingewiesen, dem die Predigtaufgabe gerade vom Himmel anvertraut ist. Und in dieser Vase, in diesem geheimnisvollen Bündel, sind „die Vierbeiner der Erde“, also die Gefräßigen und Lüsternen, und „die Bestien“, ein Name, der nach Vastiae (Verwüster), also Verräter und Mörder, klingt ; und "die Reptilien", das heißt, die Habgierigen und die Wucherer; und "die Vögel des Himmels", das heißt, die Stolzen und all jene, die sich mit den Federn der Prahlerei erheben.
Dieses Gefäß ist wie das ins Meer geworfene Netz, das alle Arten von Fischen fängt (vgl. Mt 13,47); und dem Prediger wird gesagt: "Steh auf, töte und iss." Steh auf, um zu evangelisieren; töte die Welt; es kasteit und opfert, Gott Opfer darzubringen, damit sie alterslos zur Neuheit gelangen; und essen, das heißt, den Leib der Kirche in Einheit und Gemeinschaft willkommen heißen. Von dieser Einheit und Gemeinschaft heißt es im heutigen Evangelium genau: „Am Abend jenes Tages, dem ersten nach Sonnabend, ... versammelten sich die Jünger“ usw.
02.05.2022
Ostern des Herrn
IV. Die Auferstehung Jesu Christi (Teil X)
16. 10. Und schließlich erschien Er den Elfen wieder, wie Lukas berichtet, als „Er sie aus der Stadt führte nach Bethanien, das heißt zum Ölberg, und Seine Hände erhob, um sie zu segnen“ (Lk 24 ,50); „Er wurde emporgehoben vor ihren Augen, und eine Wolke entzog Ihn ihnen“ (Apostelgeschichte 1,9). Der Herr erscheint denen, die auf dem Ölberg sind, das heißt aus Barmherzigkeit. Tatsächlich heißt es im Exodus: „Der Herr erschien Mose in einer Feuerflamme mitten in einem Busch; und er sah, dass der Dornbusch brannte, aber nicht verzehrt wurde“ (Ex 3,2). Dem Mose, also dem barmherzigen Menschen, erscheint der Herr in der Feuerflamme, also während Er an den Leiden anderer teilnimmt. Aber woher kommt diese Flamme? Aus der Mitte des Busches, das heißt der Armen, Dornigen, Bekümmerten, Hungrigen, Nackten, Leidenden; und der Gerechte, durchbohrt von den Dornen dieser Armut, Er brennt vor Mitgefühl und zeigt ihm dann Barmherzigkeit. Und so wird Er sehen können, dass der Busch, also die Armen, mit größerer Hingabe brennen und nicht in seiner Armut verzehrt werden.
So bitte ich euch, liebe Brüder, die ihr hier versammelt seid, um das Passah der Auferstehung zu feiern, zusammen mit den frommen Frauen mit dem Geld des guten Willens die Düfte der Tugenden zu kaufen, mit denen ihr die Glieder salben könnt Christus mit der Güte des Wortes und mit dem Wohlgeruch eines guten Beispiels; Ich bitte sie, an Ihren Tod denkend, zu kommen und das Grab der himmlischen Betrachtung zu betreten, in dem sie den Engel des Ewigen Rates, den Sohn Gottes, zur Rechten des Vaters sitzen sehen werden. In der letzten Auferstehung, wenn Er kommt, um die Welt im Feuer zu richten, wird Er Sich dir offenbaren, ich sage nicht zehnmal, sondern für immer: für immer und ewig wirst du Ihn sehen, wie Er ist, mit Ihm dich genießen, mit Ihm wirst du regieren.
Das alles möge uns der Auferstandene gewähren: Ihm seien Ehre und Herrlichkeit, Herrschaft und Macht im Himmel und auf Erden von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Und alle Gläubigen rufen an diesem Tag der Osterfreude aus: Amen, Halleluja!
01.05.2022
Ostern des Herrn
IV. Die Auferstehung Jesu Christi (Teil IX)
9. Der Herr erschien den Elf erneut, während sie bei Tisch saßen – wie Markus berichtet (vgl. Mk 16,14) –, am Tag Seiner Himmelfahrt, als Lukas, während Er mit ihnen aß, angibt: Er befahl ihnen, nicht von Jerusalem wegzugehen (vgl. Apg 1,4). Der Herr erscheint daher denen, die sich im Obergemach ihres Geistes von den Sorgen dieser Welt befreien, sich in der Erinnerung an ihre Sünden und der Erfahrung himmlischer Süße vom Brot der Tränen nähren. Genesis sagt: „Der Herr erschien Isaak und sprach zu ihm: Zieh nicht hinab nach Ägypten, sondern halte in dem Land, das Ich dir zeigen werde, und pilgere darin: Ich werde mit dir sein und dich segnen“ (Gen 26 ,2-3). Drei Dinge gebietet der Herr den Gerechten: nicht nach Ägypten hinabzugehen, das heißt, sich nicht in die Schwierigkeiten der Dinge der Welt zu stürzen, wo Ziegel aus dem Schlamm der Lust, aus dem Wasser der Gier und dem Stroh des Stolzes gemacht werden; im Land seines Gewissens anzuhalten und zu ruhen; und in all den Tagen seines Lebens, die einem ununterbrochenen Kampf gleichen (vgl. Hiob 14,14), betrachtet er sich nur als Pilger. Und so wird der Herr mit ihm sein und ihn mit dem Segen Seiner rechten Hand segnen.
30.04.2022
Ostern des Herrn
IV. Die Auferstehung Jesu Christi (Teil VIII)
15. 8. Dann erschien Er den Elf auf einem Berg in Galiläa (vgl. Mt 28,16-17). Galiläa wird als "Seelenwanderung" gedeutet und weist auf Buße hin, mit der eine Seelenwanderung vollzogen wird, wenn der Mensch vom Ufer der Todsünde durch die Brücke der Beichte zum Ufer des Bußwerks der Genugtuung gelangt. Dann erscheint der Herr auf einem Berg in Galiläa, das heißt in vollkommener Buße; erscheint den elf Jüngern, also den Büßern, die zu Recht elf sind, denn elf waren die Ziegenwolltücher, mit denen das Dach des Zeltes des Zeugnisses bedeckt war, wie es im Exodus geschrieben steht (vgl. Ex 26,7 ). Zwei Dinge sind in den Ziegenwolltüchern angedeutet: die Strenge der Buße und der Gestank der Sünde, dem sich Büßer als Sklaven bekennen. Mit diesen Tüchern ist das Dach des Zeltes, also der kämpferischen Kirche, bedeckt: Sie halten die Sonnenhitze zurück, sie tragen das Gewicht des Tages und der Hitze (vgl. Mt 20,12); sie schützen die Vorhänge, die aus zweifach gefärbtem Leinen, Seide, Purpur und Scharlach gewebt sind; diese Vorhänge stellen die Gläubigen der Kirche dar, geschmückt mit dem Leinen der Keuschheit, der Seide der Kontemplation, dem Purpur der Passion des Herrn, dem doppelt gefärbten Scharlach, das heißt geschmückt mit dem doppelten Gebot der Nächstenliebe. Und die elf Blätter schützen sie vor den Regenfluten, das heißt vor dem Hochmut der Ketzer; vom Wirbelwind, der die teuflische Suggestion ist; vom Schmutz des Staubes, das heißt von der Eitelkeit der Welt. So erschien also der Herr den elf Jüngern. sie halten die Sonnenhitze zurück, sie tragen die Last des Tages und der Hitze (vgl. Mt 20,12); sie schützen die Vorhänge, die aus zweifach gefärbtem Leinen, Seide, Purpur und Scharlach gewebt sind; diese Vorhänge stellen die Gläubigen der Kirche dar, geschmückt mit dem Leinen der Keuschheit, der Seide der Kontemplation, dem Purpur der Passion des Herrn, dem doppelt gefärbten Scharlach, das heißt geschmückt mit dem doppelten Gebot der Nächstenliebe. Und die elf Blätter schützen sie vor den Regenfluten, das heißt vor dem Hochmut der Ketzer; vom Wirbelwind, der die teuflische Suggestion ist; vom Schmutz des Staubes, das heißt von der Eitelkeit der Welt.
29.04.2022
Ostern des Herrn
IV. Die Auferstehung Jesu Christi (Teil VII)
14. 7. Dann erschien Er den sieben Jüngern, die fischten. Der Pfirsich repräsentiert das Predigen, und der Herr erscheint sicherlich denen, die sich ihm widmen. Tatsächlich steht im Buch Numeri geschrieben, dass „die Herrlichkeit des Herrn über Mose und Aaron erschienen ist. Und der Herr sprach zu Mose und sprach: Nimm den Stab und sammle das Volk, du und dein Bruder Aaron, und rede vor ihnen mit dem Felsen, und der Felsen wird Wasser sprudeln lassen. Und wenn du das Wasser aus dem Felsen geholt hast, wird die ganze Menge und ihr Vieh trinken“ (Num 20,6-8). In dieser Passage porträtiert Mose den Prediger. Aaron interpretiert sich selbst als "starker Berg", in dem zwei Dinge angedeutet werden: die Heiligkeit des Lebens und die Beständigkeit der Standhaftigkeit. Ohne diesen Bruder darf sich Moses niemals bewegen. Der Herr sprach zu ihm: Nimm den Predigtstab und versammele das Volk, du und Aaron, dein Bruder, ohne den das Volk niemals mit Gewinn versammelt wird, denn wenn das Verhalten einer Person verachtet wird, wird auch seine Predigt verachtet; und sprich zum Felsen, das heißt zum verhärteten Herzen des Sünders, und dieser Felsen wird die Wasser der Reue fließen lassen. Und zu Recht heißt es „sprechen“ und nicht „sprechen“. In der Tat, wenn nur der Mund spricht und das Leben schweigt, wird es niemals Wasser aus dem Felsen kommen lassen können. Der Herr verfluchte den Feigenbaum, an dem Er keine Frucht, sondern nur Blätter fand (vgl. Mt 21,19; Mk 11,13-14): Die aus dem Paradies vertriebenen Vorfahren wurden mit Blättern bekleidet (vgl. Gen 3,7). Lassen Sie also Mose und Aaron sprechen, und das Wasser wird fließen, und die Menge des Volkes und das ganze Vieh werden trinken: Sowohl die Geistlichen als auch die Laien, sowohl die Geistlichen als auch die Lasterhaften werden mit dem zufrieden sein Wasser der Reue. Das ist die Menge, von der Johannes sagt: „Sie warfen die Netze aus und konnten sie wegen der großen Menge [der Menge] der gefangenen Fische nicht mehr an Land ziehen“ (Joh 21,6).
28.04.2022
Ostern des Herrn
IV. Die Auferstehung Jesu Christi (Teil VI)
Bei der letzten Auferstehung wird der „Garten des Herrn“, das ist unser verherrlichter Leib, von vier Flüssen bewässert, dem Pison, dem Gihon, dem Tigris und dem Euphrat; Das heißt, es wird mit vier Vorrechten ausgestattet: Helligkeit, Subtilität, Beweglichkeit und Unsterblichkeit. Pison wird gedeutet als „Änderung des Aussehens“, Gihon „Brust“, Tigris „Pfeil“, Euphrat „fruchtbar“ (vgl. Gen 2: 10-14). Im Pison wird der Glanz der Auferstehung angedeutet: aus unserer großen Hässlichkeit und Finsternis werden wir wie in eine Sonne verwandelt. In der Tat heißt es: „Der Gerechte wird leuchten wie die Sonne ...“ (Mt 13,43). Im Gihon ist Subtilität angedeutet; Genauso wie die Brust eines Mannes nicht zerrissen, nicht verletzt, nicht geöffnet oder in irgendeiner Weise gelitten wird, wenn Gedanken aus dem Herzen kommen (vgl. Mt 15,19), so wird der verherrlichte Körper mit einer so großen Subtilität ausgestattet, dass nichts für ihn undurchdringlich sein wird; und doch wird er unantastbar, untrennbar, kompakt und solide sein, wie es der verherrlichte Leib Christi war, Der hinter verschlossenen Türen [im Obergemach] zu den Aposteln eintrat (vgl. Joh 20,26). Beim Tigris ist Wendigkeit angedeutet, die effektiv durch die Geschwindigkeit des Pfeils dargestellt wird. Im Euphrat ist die Unsterblichkeit angedeutet, in der wir von der Fülle des Gotteshauses berauscht werden (vgl. Ps 35,9): In ihm gepflanzt wie der Baum des Lebens inmitten des irdischen Paradieses werden wir Frucht bringen . Sie werden die Früchte der ewigen Sättigung sein, nach der wir nicht mehr ewig hungern werden.
27.04.2022
Ostern des Herrn
IV. Die Auferstehung Jesu Christi (Teil V)
13. 6. Acht Tage nach der Auferstehung erschien Er den Jüngern, während auch Thomas bei ihnen war, aus dessen Herzen er alle Zweifel auslöschte. Tatsächlich wird der Herr am achten Tag der endgültigen Auferstehung jeden Fleck des Zweifels und jeden Makel der Sterblichkeit und Gebrechlichkeit von uns beseitigen. Jesaja sagt: „Das Licht des Mondes wird sein wie das Licht der Sonne, und das Licht der Sonne wird siebenmal stärker sein, wie das Licht von sieben Tagen, an dem Tag, an dem der Herr die Wunde Seines Volkes heilt und heilt den blauen Fleck Seiner Wunde“ (Jes 30,26). Achten Sie auf diese beiden Wörter: Wunde und Wunde. Die Wunde bezieht sich auf die Seele, die Wunde auf den Körper. Der unreine Gedanke der Seele wird in der Wunde dargestellt, der Tod des Körpers in der Wunde. Aber am Tag der letzten Auferstehung, wenn die Sonne und der Mond - wie Isidor im Buch der Geschöpfe sagt - den Lohn ihrer Arbeit erhalten werden, denn die Sonne wird siebenmal mehr als jetzt im Osten regungslos lodern und brennen, um die zu quälen, die in der Hölle sind , und der Mond, der im Westen steht, wird den Glanz haben, den die Sonne heute hat, dann wird der Herr wahrlich die Wunde unserer Seele heilen, denn, wie der Prophet sagt, kein Tier, das heißt, kein böser Gedanke , wird durch Jerusalem gehen (vgl. Jes 35,9). Tatsächlich wird, wie Johannes in der Apokalypse sagt, „die Stadt“ – also unsere Seele – „wie reines Gold sein, wie kristallklar“ (Offb 21,18). Was ist heller als Gold, heller als Kristall? Und ich frage sie: Was wird in der endgültigen Auferstehung strahlender und leuchtender sein als die Seele der Verherrlichten? Dann wird der Herr die Wunde unserer Wunde heilen, von der wir wegen des Ungehorsams unserer Vorväter geschlagen wurden, und dieser sterbliche Körper wird Unsterblichkeit tragen und dieser vergängliche Körper wird mit Unvergänglichkeit bekleidet sein (vgl. 1 Kor 15, 53-54 ).
26.04.2022
Ostern des Herrn
IV. Die Auferstehung Jesu Christi (Teil IV)
12. 4. Er erschien den beiden Jüngern auf ihrem Weg nach Emmaus. Emmaus wird interpretiert als „Wunsch nach Rat“, der Rat des Herrn, der sagte: „Wenn du vollkommen sein willst, gehe hin, verkaufe alles, was du hast, und gib es den Armen“ (Mt 19,21). Die beiden Jünger repräsentieren die beiden Gebote der Nächstenliebe: Gottes- und Nächstenliebe. Wer Liebe hat und arm sein will wie Christus, dem erscheint der Herr. Wir lesen in der Genesis, dass Isaak nach Beerscheba hinaufging, wo ihm der Herr erschien (vgl. Gen 26,23-24). Beerscheba wird interpretiert als „gut, das sättigt“ und darin werden die Nächstenliebe und die Armut dargestellt, die die Seele sättigen: Wer diese beiden Tugenden hat, „wird nicht mehr dürsten“ (Joh 4,13).
12. 5. Er erschien den zehn Jüngern, die [im Abendmahlssaal] hinter verschlossenen Türen versammelt waren. Wenn die Jünger, das heißt die Vernunftgefühle, zu einem bestimmten Zweck versammelt sind und die Türen der fünf Sinne für Eitelkeiten verschlossen sind, dann erscheint dem Geist sicherlich die Gnade des Heiligen Geistes. Wir lesen bei Lukas: „Als Zacharias in den Tempel des Herrn eingetreten war, erschien der Engel des Herrn und stand zur Rechten des Räucheraltars“ (Lk 1,9, 11). Wenn Sacharja, der sich selbst als „Gedächtnis des Herrn“ versteht – also ein gerechter Mann, weil er den Herrn in den Schatz seines Gedächtnisses gelegt hat –, wenn Sacharja den Tempel des Herrn betritt, das heißt in seinen Gewissen, in dem der Herr wohnt, dann der Engel des Herrn, das heißt die Gnade des Heiligen Geistes, erscheint ihm, erleuchtet ihn und steht rechts vom Räucheraltar. L' Räucheraltar repräsentiert die Gewissensbisse; Recht ist richtige Absicht. Deshalb ist die Gnade des Herrn zur Rechten des Räucheraltars, denn sie billigt jene Reue, lobt und begrüßt jenes Räucherwerk, das der Gerechte aus der rechten Absicht des Geistes erhebt.
25.04.2022
Ostern des Herrn
IV. Die Auferstehung Jesu Christi (Teil III)
12. 1. Er erschien Maria Magdalena. Tatsächlich erscheint die Gnade Gottes der reumütigen Seele vor anderen. Im Exodus heißt es: „Das Manna erschien in der Wüste, ein winziges Ding, wie in einem Mörser zerstoßen, wie der Reif, der sich auf der Erde niederlässt“ (Ex 16,14). In der Wüste, das heißt im Büßer, erscheint das Manna der göttlichen Gnade, zerschmettert in der Reue, zerstampft im Mörser der Beichte, gleich dem Frost im Bußwerk der Genugtuung.
12 .2. Er erschien den Frauen, die von ihrem Besuch am Grab zurückkehrten. Tatsächlich erscheint der Herr denen, die aus dem Grab zurückkehren, das heißt, sie kommen aus ihrem jämmerlichen geistlichen Tod und betrachten den tränenreichen Eintritt ihrer Geburt. Wir lesen in der Genesis: „Der Herr erschien Abraham im Tal Mamre, als er in der heißesten Stunde des Tages am Eingang seines Zeltes saß“ (Gen 18,1). Abraham ist der Gerechte, das Tal ist die doppelte Demut; Mamre wird als "Pracht" interpretiert; der Vorhang zeigt den Körper, den Eingang zum Zelt, den Ein- und Ausgang von der Taille; Die heißeste Stunde des Tages zeigt die Reue der Seele. Der Herr erscheint daher dem Gerechten, der in der doppelten Demut des Herzens und des Körpers bewahrt wird, was zum Glanz der himmlischen Herrlichkeit führt; dem Gerechten, der sitzt.
12. 3. Er erschien Petrus. Jeremia schreibt: „Der Herr erschien mir [und sprach zu mir]: Ich habe dich mit ewiger Liebe geliebt; darum habe Ich dich mit Barmherzigkeit zu Mir gezogen; wieder werde Ich dich aufbauen“ (Jer 31:3-4). Petrus sagt: Der von den Toten auferstandene Herr ist Mir erschienen, mir reuig, mir bitterlich weinend! Und der Herr antwortet: „Ich habe dich mit ewiger Liebe geliebt“. Tatsächlich „wandte sich der Herr um und sah Petrus an“ (Lk 22,61). Er sah ihn an, weil Er ihn liebte; darum mit dem Seil der Liebe „mit Barmherzigkeit zog Ich dich zu Mir“. Augustinus sagt: Er will sich nicht rächen an den Sündern, Er, Der sich danach sehnt, denen, die Buße tun, Vergebung zu gewähren. «Und wieder werde Ich dich aufbauen», Ich werde dich auf die Würde des Apostolats zurückbringen: «Geh und sage es seinen Jüngern und Petrus». Gregor kommentiert: «Peter wird beim Namen gerufen, damit er nicht an seiner dreifachen Verneinung verzweifelt.
24.04.2022
Ostern des Herrn
IV. Die Auferstehung Jesu Christi (Teil II)
Wir lesen im Evangelium, dass der Herr nach der Auferstehung Seinen Jüngern zehnmal erschienen ist, davon die ersten fünfmal am Tag der Auferstehung. Das erste Mal erschien Er Maria Magdalena, das zweite Mal den Frauen, die aus dem Grab zurückkehrten, das dritte Mal Petrus, gemäß Lukas: „Der Herr ist wirklich auferstanden und dem Simon erschienen“ (Lk 24,34); beim vierten Mal erschien Er den beiden Jüngern auf dem Weg nach Emmaus; der fünfte der zehn Apostel im Obergemach hinter verschlossenen Türen, in Abwesenheit von Thomas. Beim sechsten Mal erschien Er den Jüngern acht Tage später wieder, auch Thomas war anwesend; beim siebten Mal erschien Er sieben Jüngern, die fischten; der achte war auf dem Berg Tabor, wo der Herr angeordnet hatte, dass sich alle versammeln würden, um Ihn zu erwarten; und so erschien Er vor Seiner Himmelfahrt acht Mal; und am Tag der Himmelfahrt erschien noch zwei Mal, nämlich während die Elf im Abendmahlssaal aßen, so sagt Lukas: „Während Er mit ihnen aß, befahl Er ihnen, Jerusalem nicht zu verlassen“ (Apg 1,4). Dann zeigte Er Sich nach der Reflexion erneut: Die elf Apostel und andere Jünger, die Jungfrau Maria und andere Frauen gingen zum Ölberg, wo ihnen der Herr erschien und „während sie schauten, stieg Er auf und eine Wolke verbarg sich ihn aus ihren Augen" (Apostelgeschichte 1,9).
Mal sehen, was die moralische Bedeutung dieser zehn Erscheinungen ist. die Jungfrau Maria ging mit anderen Frauen zum Ölberg, wo ihnen der Herr erschien und „während sie schauten, stieg Er auf, und eine Wolke verbarg Ihn vor ihren Augen“ (Apostelgeschichte 1,9).
23.04.2022
Ostern des Herrn
IV. Die Auferstehung Jesu Christi (Teil I)
11. «Der junge Mann sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Sie suchen Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten: Er ist auferstanden, Er ist nicht hier. Hier ist der Ort, an dem sie Ihn hinlegten. Aber geh, sag Seinen Jüngern und Petrus, dass er dir nach Galiläa vorangehen wird; dort wirst du Ihn sehen, wie Er es dir gesagt hat“ (Mk 16,6-7). "Die bittere Wurzel des Kreuzes ist verschwunden, die Blume des Lebens ist mit ihren Früchten erblüht." "Wer im Tod lag, ist in Herrlichkeit auferstanden." „Am Morgen ist Er auferstanden, Der am Abend begraben wurde“, damit sich das Wort des Psalms erfülle: „Am Abend währt das Weinen, aber am Morgen ist Freude!“ (Ps 29,6).
Jesus wurde dann am sechsten Tag der Woche begraben, der Parasceve genannt wird; gegen Sonnenuntergang, vor Beginn des Sabbats; in der folgenden Nacht, am Samstag und in der folgenden Nacht wurde Er ins Grab gelegt; am dritten Tag, das heißt am Morgen des ersten Tages nach dem Sabbat, stand Er wieder auf. Er blieb genau einen Tag und zwei Nächte im Grab, weil Er das Licht Seines einzigen Todes mit der Dunkelheit unseres doppelten Todes vereinte. Wir waren tatsächlich Sklaven des Todes der Seele [natürliches Leben] und des Geistes [geistiges Leben]. Er hat für uns nur einen Tod erlitten, den des Fleisches, und uns so von unserem doppelten Tod befreit. Er verband Seinen einen Tod mit unserem doppelten Tod, und indem er starb, zerstörte er sie beide.
22.04.2022
Ostern des Herrn
III. Die Vision des Engels (Teil II)
Der Gerechte, Der die Welt verlässt und das Grab betritt, muss diesen „jungen Mann“ sehen, betrachten, so wie es der selige Bernhard angedeutet hat: „Wie das Tier, das zur Arbeit geschickt wird, so muss der junge Lehrling Christi unterrichtet werden der Weg, sich Gott zu nähern, damit Gott Sich ihm nähert. Er muss ermahnt werden, sich mit größtmöglicher Reinheit des Herzens an Denjenigen zu wenden, Dem er sein Gebet darbringt. Je mehr er Denjenigen sieht und versteht, Dem er sein Angebot macht, desto mehr wird er vor Liebe für Ihn brennen, und das Verständnis selbst wird sich in Liebe verwandeln; und je mehr er in Ihn verliebt ist, desto mehr wird er verstehen, ob das, was er Ihm anbietet, wirklich Gottes würdig ist und ob er davon profitieren wird. Für denjenigen, der auf diese Weise betet oder meditiert, ist es jedoch besser und sicherer, das Bild von vorzuschlagen Menschheit des Herrn, Seiner Geburt, Seines Leidens und Seiner Auferstehung, damit der schwache Geist, der nur an Materie und Materielles denken kann, etwas findet, woran er sich mit mitleidigem Blick festhalten und anhängen kann, nach seinen Verfügungen. Was wir bei Hiob lesen, dass der Mensch nicht sündigen wird, wenn er innehält, um über seine Natur nachzudenken (vgl. Hiob 5,24), ist sicherlich in Bezug auf den Mittler Christus gesagt und bedeutet: Wenn der Mensch den Blick auf Ihn richtet, Seine Intelligenz, die die menschliche Natur in Gott betrachtet, weicht nie von der Wahrheit ab, und während er Gott nicht durch den Glauben vom Menschen trennt, lernt er schließlich, seinen Gott im Menschen zu erkennen, in der Seele der geistlich Armen und der einfacheren Kinder Gottes ist das Gefühl meist umso süßer, desto näher kommt es der menschlichen Natur. In einem zweiten Moment jedoch, wenn sich der Glaube in Zuneigung verwandelt, indem sie im Herzen ihres Herzens mit der süßen Umarmung der Liebe Christus Jesus, den vollkommenen Menschen, angenommen für den Menschen, und den wahren Gott als annehmenden Gott, willkommen heißen, beginnen sie zu erkennen ihn nicht mehr nach dem Fleisch, obwohl sie ihn noch nicht ganz nach Gott denken können und ihn in ihren Herzen segnen, lieben sie es, ihm ihre Gelübde darzubringen" (Guigo Certosino, Epistole) und ihre Düfte zusammen mit den heiligen Frauen , von dem es heißt: "Sie betraten das Grab und sahen rechts einen jungen Mann sitzen" usw.
21.04.2022
Ostern des Herrn
III. Die Vision des Engels (Teil I)
10. „Als sie das Grab betraten, sahen sie rechts einen jungen Mann sitzen, der mit einer weißen Stola bekleidet war, und sie waren sehr erstaunt“ (Mk 16,5).
Moralisches Bewusstsein. Das Grab stellt das kontemplative Leben dar, in dem sich der der Welt abgestorbene Mensch im Verborgenen begräbt. Hiob sagt: „Ihr werdet in Fülle ins Grab gehen, wie ein Haufen Weizen zur rechten Zeit geerntet wird“ (Hiob 5,26). Der Gerechte, der die Spreu der zeitlichen Dinge verweht hat, die Welt verlässt, tritt in der Fülle der göttlichen Gnade in das Grab des kontemplativen Lebens ein, in dem er wie ein Weizenhaufen beiseite gelegt wird, da sich seine Seele mit himmlischer Süße sammelt die Betrachtung. Als er das Grab betritt, sieht er auf der rechten Seite einen jungen Mann sitzen, der in ein weißes Gewand gehüllt ist. Der „junge Mann“, so genannt, weil er bereit ist zu „nützen“ (helfen), ist der Sohn Gottes, der uns wie ein junger Mann hilft und immer bereit ist zu helfen. Zu Recht heißt es: "Er saß auf der rechten Seite." Es wird richtig gesagt, als wollte man „ausgeben“ (lat. Dextera, dans extra) sagen. Er hat uns wunderbar geholfen, als Er uns Göttlichkeit gab und unser Menschsein annahm, sodass wir, die wir draußen waren, drinnen waren; damit wir eintreten konnten, ging Er hinaus und bedeckte Sich mit dem weißen Gewand, das heißt mit Menschenfleisch, aber ohne Flecken. Der selige Bernhard sagt: «Nach all den Vorteilen wollte Er auf der rechten Seite gepierct werden, um uns zu zeigen, dass er nur von rechts einen Platz für uns auf der rechten Seite vorbereiten wollte».
20.04.2022
Ostern des Herrn
II. Entfernen des Steins von der Tür des Grabes
9. «Und sie sagten untereinander: Wer wälzt für uns den Stein von der Tür des Grabes? Und als sie sahen, sahen sie den Stein bereits entfernt: Es war ein sehr großer Stein! " (Mk 16: 3-4).
Allegorischer Sinn. Die Entfernung des Steins erinnert uns an die Offenbarung der heiligen Geheimnisse Christi, die mit dem Schleier des Buchstabens des Gesetzes bedeckt waren. Denn das Gesetz war in Stein gemeißelt, und als seine Hülle entfernt wurde, offenbarte sich die Herrlichkeit der Auferstehung, und die Abschaffung des uralten Todes und des endlosen Lebens, auf das wir hoffen durften, begann in der ganzen Welt verkündet zu werden.
Moralisches Bewusstsein. Der Stein wird entfernt, wenn das Gewicht der Sünde durch Gnade aufgehoben wird. Wann dies geschieht und wie sich der Mensch verhalten muss, damit dies in ihm geschieht, steht in der Genesis: „Es war Brauch, dass, wenn alle Schafe versammelt waren, der Stein von der Brunnenmündung entfernt wurde (vgl. Gen 29: 3). . Wenn Sie also möchten, dass der Stein der Sünde entfernt wird, der Sie am Aufstehen hindert, sammeln Sie die Schafe um Christus, das heißt gute Gedanken. Und Genesis fährt fort: „Und siehe, Rahel kam mit den Schafen ihres Vaters an, da sie die Herde weidete“ (Gen 29,9). Rachel, die sich selbst als "Schaf" interpretiert, weidet die Schafe, weil der einfache Mann auf ehrlichen Gedanken stehen bleibt.
In gleicher Weise geht im moralischen Sinne derjenige ins Grab, der vorhat, in einem Kloster oder in einem religiösen Orden Buße zu tun. Aber angesichts der Größe und des Gewichts des Steins, also der Schwierigkeiten des Ordenslebens, sagt er sich: Wer wird mir den Stein von der Grabtür entfernen? Groß und schwer ist der Stein, schwierig ist der Eingang, schwierig die langen Wachen, das häufige Fasten, die Nahrungsknappheit, die grobe Kleidung, die strenge Disziplin, die freiwillige Armut, der bereitwillige Gehorsam: und wer wird dies von ihm entfernen mich Stein v.on der Tür des Grabes? O weiblicher Geist, nähert euch und schaut, seid nicht vorsichtig und ihr werdet sehen, dass der Stein bereits entfernt ist. „Ein Engel – sagt Matthäus – kam vom Himmel herab und entfernte den Stein, und nun saß er darauf“ (Mt 28,2). L' Engel ist die Gnade des Heiligen Geistes, der den Stein von der Tür des Grabes entfernt, unsere Zerbrechlichkeit unterstützt, jede Bitterkeit mildert und jede Bitterkeit mit dem Balsam seiner Liebe mildert. Das Pferd – das heißt der gute Wille – ist für den Kampf gerüstet, aber es ist der Herr, der das Heil gibt (vgl. Spr 21,31). "Nichts ist schwierig für die, die lieben" (Bernardo).
19.04.2022
Ostern des Herrn
I. Die Hingabe fromme Frauen und der Kauf von Aromen (Teil V)
8. „Maria Magdalena, Maria von Jakobus und Salome kauften die Gewürze, um hinzugehen und den Leichnam Jesu einzubalsamieren 16:1-2).
So schreibt Matthäus: „Am Samstagabend, da der erste Tag nach dem Samstag beginnt, gingen Maria Magdalena und die andere Maria zum Grab“ (Mt 28,1). Und Lukas: „Am ersten Tag nach Sonnabend gingen sie frühmorgens zum Grab und brachten die Gewürze, die sie zubereitet hatten“ (Lk 24,1). Und Johannes: „Am ersten Tag nach Samstag ging Maria Magdalena am Morgen, als es noch dunkel war, zum Grab“ (Joh 20,1).
Deshalb sagt Markus: „früh am Morgen“, und darin unterscheidet er sich nicht von Lukas und Johannes. Wenn dagegen Matthäus vom ersten Teil der Nacht, also vom Abend, spricht, bezeichnet er die Nacht, an deren Ende [also am Morgen] sie zum Grab gingen. Deshalb müssen Sie seine Worte so verstehen: Sie gingen am Abend zum Grab, das heißt in der Nacht, die beginnt, wenn das Licht untergeht, da die Dämmerung nicht der erste, sondern der letzte Teil der Nacht ist. Also am Samstagabend, also zu Beginn der Nacht nach Samstag; sicherlich machten sie sich abends auf den Weg, um die Aromen zuzubereiten, aber sie kamen in der ersten Morgendämmerung an: Was Matteo der Kürze halber undeutlich sagt, sagen die anderen ausdrücklich.
Und hier ist der moralische Sinn. "Früh am Morgen, am ersten Tag nach Samstag." Am Morgen, das heißt am Anfang der Gnade, ohne die Nacht in der Seele ist. Der Prophet sagt: „Am Morgen werde ich vor dir stehen“ (Ps 5,5), aufrecht und aufrecht, wie du mich aufrecht und aufrecht gemacht hast. Am ersten Tag nach Samstag gehen die heiligen Seelen zum Grab, denn wenn die Seele nicht aufhört, sich um zeitliche Dinge zu sorgen, kommt sie Gott nicht nahe. Der Herr sagt durch Jeremias Mund: „Behüte deine Seelen und mangele nicht den Sabbattag wiegen und sie nicht durch die Tore Jerusalems hereinbringen“ (Jer 17,21). Der Samstag wird als "Ruhe" interpretiert; Jerusalem ist die Seele und die Tore sind die fünf Sinne des Körpers. Dann tragen sie Lasten am Sabbattag und bringen sie durch die Tore Jerusalems, die in die Schwierigkeiten zeitlicher Dinge verwickelt, bringen sie durch die Türen der fünf Sinne das Gewicht der Sünden, das Gepäck der Sorgen dieser Welt, in die Seele und schützen die Seele daher nicht vor der Sünde. Stattdessen gehen die treuen Seelen, nachdem sie jedes Summen der ägyptischen Fliegen vermieden haben (vgl. Jes 7,18), „am ersten Tag nach Samstag zum Grab“.
18.04.2022
Ostern des Herrn
I. Die Hingabe fromme Frauen und der Kauf von Aromen (Teil V)
7. Ihrem Beispiel folgend sollten treue Seelen, erleuchtet vom Glanz der Demut, der Armut und des Friedens, mit dem Geld des guten Willens, gekennzeichnet mit dem Bild des Kaisers (vgl. Mt 22,19-21), diese Düfte kaufen von denen Moses sagt: «Beschafft Aromen: erlesene und jungfräuliche Myrrhe, Zimt, duftendes Rohr, Cassia und Olivenöl: Ihr werdet die Salbe für die heilige Salbung machen, hergestellt mit der Kunst des Parfümeurs. Damit sollst du das Zelt des Zeugnisses und die Lade des Bundes, den Tisch mit seinen Gefäßen, den Leuchter mit seinem Zubehör, den Räucheraltar und den Brandopferaltar salben“ (Ex 30,23-28). In jungfräulicher und erlesener Myrrhe ist die Hingabe des Geistes angedeutet, zu der wir mehr als alle anderen streben müssen; in Zimt, der aschfarben ist, wird der Gedanke an den Tod angezeigt; im duftenden Schilf die Melodie der Beichte; in der Cassia, die ihren Lebensraum an feuchten Orten hat und sehr hoch wächst, ist der Glaube angedeutet, der in den Wassern der Taufe genährt und durch die Liebe nach oben getrieben wird; im Olivenöl wird die Barmherzigkeit des Herzens angezeigt. Mit diesen fünf Elementen müssen wir die heilige Salbe zubereiten, die uns heiligt, verpackt mit der Kunst des Parfümeurs, das heißt des Heiligen Geistes.
Diese fünf Dinge müssen mit dieser Salbe gesalbt werden: das Zelt des Zeugnisses, das heißt die Armen Christi, die, während sie in dieser Welt sind, wie im Exil, fern vom Herrn sind, gekennzeichnet durch den Charakter seiner Armut ; die Bundeslade, das heißt diejenigen, die die Lade des Gehorsams auf dem neuen Streitwagen tragen, das heißt in einem Herzen und in einem durch Buße erneuerten Körper; den Tisch mit seinen Gefäßen, das heißt, diejenigen, die alle zwölf Brote darbringen, was die Lehre der zwölf Apostel ist, mit einer Handvoll Weihrauch, was Demut und Hingabe des Geistes ist, und die goldene Patene, das heißt die Licht der Bruderliebe; der Leuchter und sein Zubehör, das heißt alle heiligen Prälaten der Kirche, die den Leuchter ihrer Würde nicht unter den Scheffel, das heißt unter materiellen Gewinn verstecken, aber sie stellen es auf den Berg eines wahrhaft heiligen Lebens, damit es allen im Haus (vgl. Mt 5,15), das heißt in der Kirche, erleuchte und den Weg weise; und das gilt nicht nur für den Leuchter, sondern auch für sein Zubehör, also für alle anderen, die weniger Würde haben; und schließlich die beiden Altäre des Holocaust und des Weihrauchs. Im Altar des Holocaust werden die Aktiven angezeigt, diejenigen, die sich ganz den Nöten ihres Nächsten widmen; während im Weihrauchaltar Kontemplative angezeigt werden, die die Süße der himmlischen Süße erfahren. das heißt für alle anderen, die eine geringere Würde haben; und schließlich die beiden Altäre des Holocaust und des Weihrauchs. Im Altar des Holocaust werden die Aktiven angezeigt, diejenigen, die sich ganz den Nöten ihres Nächsten widmen; während im Weihrauchaltar Kontemplative angezeigt werden, die die Süße der himmlischen Süße erfahren. das heißt für alle anderen, die eine geringere Würde haben; und schließlich die beiden Altäre des Holocaust und des Weihrauchs. Im Altar des Holocaust werden die Aktiven angezeigt, diejenigen, die sich ganz den Nöten ihres Nächsten widmen; während im Weihrauchaltar Kontemplative angezeigt werden, die die Süße der himmlischen Süße erfahren.
Deshalb müssen mit dieser Salbe, hergestellt durch das Wirken des Heiligen Geistes, all jene, die wir genannt haben, gesalbt werden, die die Glieder Jesu Christi sind, gekreuzigt am Kreuz der Buße, Tod für die Welt, fern von der Aufregung der Menschen, weil Sie sind im Grab des Besuchs himmlischer Dinge eingesperrt.
17.04.2022
Ostern des Herrn
I. Die Hingabe fromme Frauen und der Kauf von Aromen (Teil IV)
6. Zu diesen beiden Marien kommt die dritte hinzu, nämlich Salome, die „die Fülle des Friedens“ ist. Salomo sagt darüber: „Drei Dinge haben mir in meinem Geist gefallen, drei Dinge, die Gott und den Menschen wohlgefällig sind: die Harmonie der Brüder, die Liebe zwischen den Nächsten und Mann und Frau, die gut miteinander auskommen“ ( Pred 25: 1-2). Aus diesem dreifachen Frieden kommt die Freude Gottes und seiner Engel und die Freude für die Menschen. „Siehe – sagt der Prophet – wie gut und wie süß ist das Zusammenleben von Brüdern“ (Ps 132,1).
"Maria Magdalena, Maria von Jakobus und Salome kauften die Aromen, um den Leichnam Jesu einzubalsamieren". Lukas schreibt: «Die Frauen, die mit Jesus aus Galiläa gekommen waren, sahen sich das Grab und die Beisetzung seines Leichnams genau an. Sie gingen zurück und bereiteten die Gewürze und Salben vor; und am Sabbat ruhten sie nach dem Gebot "(Lk 23,55-56).
Matthäus (Mt 28,1) sagt: Es wurde befohlen, dass die Stille des Sabbats von Vesper zu Vesper eingehalten werden sollte; dann besorgten die frommen Frauen, nachdem sie den Herrn begraben hatten, während die Arbeit noch erlaubt war - das heißt am Tag der Parasceve (Freitag) bis zum Sonnenuntergang - die Zubereitung der verschiedenen Salben. Und da sie aufgrund der knappen Zeit die Vorbereitungen nicht abschließen konnten, beeilten sie sich nach Samstag, also bei Sonnenuntergang, als wieder gearbeitet werden durfte, die Aromen einzukaufen, um am nächsten Morgen startklar zu sein den Leichnam Jesu einbalsamieren.“ Diese frommen Frauen eilten: sie arbeiteten daran, Salben zu bereiten, wie Bienen Honig und Wachs produzieren.
Die Naturgeschichte sagt, dass die verschiedenen Aktivitäten der Bienen sehr unterschiedlich sind, da einige Wachs und andere Honig produzieren; einige bringen Wasser, andere sammeln Honig und wieder andere pressen ihn; einige gehen bei Tagesanbruch zur Arbeit und andere ruhen sich aus, bis man sie aufweckt. Also fliegen sie alle los, um gemeinsam zu arbeiten. In dieser Biene, die die anderen Schlafenden weckt, sehe ich die selige Magdalena dargestellt, die, da sie vor großer Liebe brannte, die anderen nachdrücklich ermahnte, die Salben vorzubereiten. Auf der anderen Seite hat sich die Jungfrau Maria, nachdem ihr Sohn Jesus in das Grab gelegt wurde, nie davon entfernt, wie manche sagen, sondern sie blieb immer dort, um unter Tränen zuzusehen, bis sie die erste war, die ihn wieder auferstehen sah: Aus diesem Grund feiern die Gläubigen ihr zu Ehren den Samstagstag.
16.04.2022
Ostern des Herrn
I. Die Hingabe fromme Frauen und der Kauf von Aromen (Teil III)
5. „Christus, unser Passah, wurde geopfert“. Laut Augustinus leitet sich der Name Pasqua nicht von „Passion“ ab, sondern von „Passage“, weil an diesem Tag der Vernichtungsengel durch Ägypten zog, eine Figur des Herrn, der kam, um sein Volk zu befreien. Mit demselben Namen (Ostern) bezeichneten sie das Lamm, das an diesem Tag von dieser Welt zum Vater übergehen würde. Und er stellt fest, dass das Lamm Ostern genannt wird und auch die Stunde des Abends, in der das Lamm getötet wurde, das heißt der vierzehnte Mond des Monats; und es wird auch "Tage der ungesäuerten Brote" gesagt, die vom zehnten Mond bis zum einundzwanzigsten Tag desselben Monats reichten. Aber die Evangelisten schreiben gleichgültig ungesäuerte Tage für Ostern und Ostern für ungesäuerte Tage. Tatsächlich schreibt Lukas: „Es nahte das Fest der ungesäuerten Brote, das Ostern heißt“ (Lk 22,1). "Christus, unser Passah, wird daher geopfert". Deshalb lasst uns an diesem Osterfest dieses Lamm essen, das für uns am Kreuz „verbrannt“ und dem Vater für die Versöhnung der Menschheit geopfert wurde; Lasst es uns mit wilden Kräutern essen, wie es den Kindern Israel geboten wurde, das heißt mit Schmerz und Zerknirschung des Herzens.
Der Herr sagte: „Gürtet eure Hüften, zieht Sandalen an, haltet den Stock in der Hand und esst schnell das Lamm: Es ist tatsächlich Ostern, das heißt, der Durchgang des Herrn“ (Ex 12,11 ). Achten Sie auf diese drei Wörter: die Hüften, die Sandalen, der Stock.
Die Hüften, in lat. renes; die Nieren werden so genannt, weil sie fast ströme (lat. rivi) von abstoßender Flüssigkeit gebären. Tatsächlich sondern die Venen und Eingeweide eine leichte Stimmung in den Nieren ab, die, von den Nieren selbst freigesetzt, herabsteigt und die Sinne anregt. Das Nierensekret ist heiß, und die Nieren sind von viel Fett umgeben: darum sagt der Herr mit Recht: Du wirst deine Nieren (Nieren, Hüften) gürten, das heißt, du wirst die Glut der Lust mit der Kasteiung der Geilheit unterdrücken.
Die Sandalen stellen die Beispiele der Heiligen dar, mit denen wir die Füße schützen müssen, das heißt die Neigungen des Geistes, um sicher auf den Schlangen gehen zu können, das heißt den Einflüsterungen des Teufels, und auf den Skorpionen, das heißt auf die falschen Versprechungen der Welt.
Der Stock in den Händen repräsentiert die Worte der Predigt, übersetzt in die Praxis der Werke.
Wer also den Leib des Herrn würdig empfangen will, gürte seine Hüften mit dem Gürtel der Keuschheit, stärke die Neigungen des Gemüts mit dem Vorbild der Heiligen und übersetze die Worte in Werke: So feiere mit den wahren Israeliten das Wahre Pessach, um von dieser Welt zum Vater überzugehen (vgl. Joh 13,1). Ein Philosoph sagte über diese Passage: Die Welt ist wie eine Brücke: überquere sie, ohne anzuhalten. Und noch eins: Die Welt ist eine unsichere Brücke, ihr Eingang ist der Schoß der Mutter, und ihr Ausgang wird der Tod sein. Es ist daher eine hervorragende Sache, mit Maria Magdalena den Turm der Demut zu bauen und gemeinsam mit Maria von Jakobus die Welt zu verdrängen, das heißt zu verachten.
15.04.2022
Ostern des Herrn
I. Die Hingabe fromme Frauen und der Kauf von Aromen (Teil II)
4. Maria von Jakobus wird fröhlich zur Magdalena begleitet, deren Name als „Bitterin“ gedeutet wird. Es stellt die Verachtung der Welt dar, wodurch man alle vergänglichen Dinge wie Schlamm mit Füßen tritt und den Sauerteig des früheren [schlechten] Verhaltens wegwirft. Tatsächlich sagt der Apostel im heutigen Brief: „Nimm den alten Sauerteig weg, damit er neuer Teig wird, denn du bist ungesäuert (rein). Tatsächlich wurde Christus, unser Passah, geopfert“ (1 Kor 5,7).
Hefe, lateinisch fermentum, leitet sich von Inbrunst oder Kochen ab. Nach der ersten Stunde ist es nicht mehr aufzuhalten, weil es mit dem Wachsen überläuft und alle Grenzen überschreitet; im Griechischen heißt es zyma (daher azimo, ohne Hefe und daher rein). In der von Adam von San Vittore komponierten „Sequenz“ heißt es: „Lass die alte Gärung auslaufen, damit die neue Auferstehung mit aufrichtigem Herzen verkündet werden kann“. Der Sauerteig oder Ferment repräsentiert die Gier nach irdischen Dingen und die Lust fleischlicher Begierden, die, wenn sie zu kochen beginnen, jedes Maß übersteigen: Tatsächlich ist der Geizhals niemals mit Geld gesättigt, noch ist der lüsterne Mann jemals damit zufrieden Genuss der Sinne. .
In der Tat sagt Jesaja: „Die Gottlosen, das heißt die Geizigen und die Lüsternen, sind wie ein aufgewühltes Meer, das nicht besänftigt werden kann und dessen Wellen Schmutz und Schlamm an die Oberfläche bringen. Es gibt keinen Frieden für die Gottlosen, spricht der Herr“ (Jes 57,20-21). Die Wellen des brodelnden und stürmischen Meeres stellen die Begierden des perversen Mannes dar, die seine Seele demütigen und sie kläglich zu Dreck und Schlamm machen, in dem sich die Schweine, dh die Dämonen, bereitwillig niederlassen. Also werfen Sie den alten Sauerteig weg! Aus diesem Grund gebietet der Herr: «Sieben Tage lang soll in euren Häusern kein Sauerteig gefunden werden; und wer etwas Gesäuertes isst, dessen Seele wird umkommen aus dem Land Israel“ (Ex 12,19). Sieben Tage lang, das heißt die ganze Zeit unseres Lebens, die sich fast innerhalb von sieben Tagen entwickelt, ist es nicht in euren Häusern, das heißt in euren Herzen, nichts gärte, das heißt, es brannte vor weltlicher und fleischlicher Lust. Andernfalls wird die Seele dessen, der davon gegessen hat, aus dem Land Israel, das heißt aus dem ewigen Leben, in dem wir Gott von Angesicht zu Angesicht sehen werden, zugrunde gehen (vgl. 1 Kor 13,12). "Also wirf die alte Hefe weg, um neuer Teig zu werden, denn du bist rein".
Wir lesen im Exodus: „Das Volk nahm das geknetete Mehl, bevor es gesäuert war, wickelte es in ihre Mäntel, das Volk legte es auf ihre Schultern“ (Ex 12,34). Und wenig später: „Sie kochten das Mehl, das sie aus Ägypten mitgebracht hatten, bereits geknetet und machten es zu ungesäuertem Brot, das unter der Asche gebacken wurde“ (Ex 12,39). In diesem Zitat sind drei Dinge zu beachten: Reue, Geständnis und Zufriedenheit. Das Mehl, so genannt nach Dinkel (Weizen), das die Speise der Kranken ist, stellt die Buße dar, die die Speise der Sünder ist: Wir müssen es mit dem Wasser der Reue mischen und es in unsere Mäntel, das heißt in unser Gewissen schließen, mit dem Band der Beichte und trage es mit den Bußwerken der Genugtuung auf unseren Schultern. Dieses Mehl, damit es nicht gärt, müssen wir mit Feuer kochen, das heißt mit der Liebe des Heiligen Geistes.
14.04.2022
Ostern des Herrn
I. Die Hingabe fromme Frauen und der Kauf von Aromen (Teil I)
3. "Maria Magdalena, Maria von Jakobus und Salome kauften die Aromen". In diesen drei Frauen werden drei Tugenden unserer Seele angedeutet, nämlich Demut des Geistes, Weltverachtung, Friedensfreude.
In der Magdalena, so genannt vom Dorf Magdala, die als „Turm“ gedeutet wird, wird Demut des Geistes angedeutet; in der Maria des Jakobus, die sich selbst als „bittende“, Mutter des Jakobus des Jüngeren (vgl. Mk 15,40) versteht, ist Weltverachtung angedeutet; in Salome, was „friedlich“ bedeutet, Mutter des Evangelisten Jakobus und Johannes, wird die Freude des Friedens dargestellt. Diese drei Frauen tragen nur einen Namen: Maria, was als „Erleuchtung“ interpretiert wird, weil die drei Tugenden, die sie repräsentieren, den Geist, in dem sie wohnen, erleuchten. Lassen Sie uns etwas über jeden von ihnen sagen.
Maria Magdalena ist die Demut des Geistes, der sich, obwohl er sich für ein Nichts hält, wie ein Turm in die Höhe reckt. Deshalb sagt Jakobus: „Der demütige Bruder freue sich seiner Erhöhung“ (Jak 1,9), denn wo Erniedrigung herkommt, da kommt auch Erhöhung. Von diesem Turm heißt es in der Genesis, dass Jakob „ein Zelt hinter dem Turm der Herde aufschlug“ (Gen 35,21). Im Turm zeigt sich Demut, in der Herde wahre Schlichtheit. Jakob, das heißt der Gerechte, errichtet das Zelt seines Lebens, ein Zelt, in dem er kämpft – denn das Leben des Gerechten auf Erden ist eine Miliz (vgl. Hiob 7,1) – jenseits des Turms der Herde, weil Er bewahrt sich ständig in Demut, die die Mutter wahrer Einfachheit ist. Und beachte, dass es heißt "jenseits des Turms" und nicht im Turm, denn der Gerechte, solange er hier unten lebt,
Johannes sagt über die Magdalena: «Maria weinte vor dem Grab. Während er weinte, bückte er sich und schaute in das Grab. Und er sah zwei Engel in weißen Gewändern, die einen am Kopf und einen am Fuß der Stelle saßen, wo der Leichnam Jesu hingelegt worden war“ (Joh 20,11-12). Achten Sie auf die einzelnen Wörter. Das Grab, im Lateinischen monumentum, Denkmal genannt, weil es den Geist ermahnt, sich an den Verstorbenen zu erinnern, bedeutet den Gedanken an unseren Tod, den Gedanken an unsere Beerdigung: und diese Gedanken ermahnen uns, in unserem Geist zu trauern und an den Werken des Verstorbenen festzuhalten Buße.
„Maria war außerhalb des Grabes“, weil die Demütigen eifrig an ihren Tod denken, damit sie ihn, wenn sie kommt, wachsam findet. Und wie war er am Grab? Draußen weinen. Draußen, nicht drinnen. Draußen ist nichts als „Weinen und großes Wehklagen“. Rahel – ein Name, der „Schaf“ bedeutet –, also die einfache Seele des Büßers, „weint um seine Kinder“, also seine Werke, die wegen der Sünde tot waren, „und will nicht getröstet werden, weil sie sind nicht mehr so lebendig“ (Mt 2,18) wie vor ihrem Tod durch die Sünde. Ach, wie leicht ist der Abstieg, und wie schwer der Aufstieg! Es zerstört kurz, was lange aufgebaut wurde! (Kato).
"Während er weiter weinte, bückte er sich und schaute in das Grab." Hier ist die wahre Demut des Bußfertigen. Achten Sie auf diese drei Worte: Sie weinte, bückte sich, schaute. Er weinte, hier ist Reue; niedergebeugt, hier ist das Geständnis; er sah, hier ist die Genugtuung (die Bußarbeit), der er sich ernstlich verpflichtet, wenn er den Blick auf das Denkmal richtet, d.h. wenn er an seinen Tod denkt.
"Und er sah zwei Engel." Diese beiden Engel – Engel bedeutet „Nuntius“ – repräsentieren im moralischen Sinne unseren jämmerlichen Eintritt ins Leben und unseren bitteren Abschied. Wir, die wir der Leib Christi sind, versuchen, diese zwei Engel zu haben, einen an der Spitze und einen am Fuß unseres Lebens, während wir über unseren jämmerlichen Eintritt und Austritt aus ihm meditieren. Sie werden zu Recht Engel genannt, weil sie die Vergänglichkeit unseres Körpers und die Eitelkeit dieser Welt ankündigen. Dies sind die beiden Engel, die, wie es in der Genesis heißt, „Lot aus Sodom herausführten und zu ihm sagten: Rette dein Leben; Schau nicht zurück und bleib nirgendwo stehen. Steig auf den Berg, damit du nicht mit allen anderen umkommst“ (Gen 19,17). Jeder, der sorgfältig über seinen Eintritt und Austritt aus diesem Leben meditiert, würde Sodom sofort verlassen, das heißt, vor dem Gestank der Welt und der Sünde, und würde seine Seele retten; er würde nicht umkehren, das heißt, er würde nicht zu vergangenen Sünden zurückkehren; und es würde nirgendwo halt machen: es halt um den herum, der, nachdem er die Sünde aufgegeben hat, nicht einmal vor den Gelegenheiten und Phantasien der Sünde fliehen möchte; aber er würde auf dem Berg gerettet werden, das heißt in einem vollkommenen Leben. Daher ist bei Magdalena mit Recht Demut angedeutet.
13.04.2022
Ostern des Herrn
Debüt – Predigt an den Prediger
1. Damals: „Maria Magdalena, Maria von Jakobus und Salome kauften die Aromen, um Jesus einzubalsamieren“, usw. (Mk 16:1).
Der Geistliche sagt: „Der Apotheker macht süße Farbstoffe und bereitet wohltuende Salben“ (Pred 38,7). Man nennt sie Pigmente – man könnte sie Piligmente nennen – weil sie im Haufen (Mörser) mit dem Pilum (Stößel) eingearbeitet werden. Die Pigmente sind jene Gewürze, von denen die reumütige Seele sagt: „Als auserlesene Myrrhe verströmte ich einen süßen Duft: wie Styrax, Galbanum, Onyx (Nagel) und Gutta (Gummiessenz)“ (Pred 24,20-21). Diese Essenzen sind, wie die Glossa sagt, wertvolle Pigmente für Ärzte und stellen die verschiedenen Tugenden dar, die wahre Ärzte, dh Ärzte des Geistes, anwenden, um Menschen zu heilen. In Myrrhe wird Buße angezeigt; aber es gibt keine wirkliche Buße, wenn diese vier Essenzen nicht damit vermischt werden: Storax, Gàlbanum, Onyx und Gutta.
Storax ist eine sehr angenehme Parfümessenz; es tropft von einer Pflanze, die es ausstrahlt wie eine honigsüße Flüssigkeit; Gàlbano ist ein Gewürz (Harz), das mit seinem Geruch Schlangen in die Flucht schlägt; Onyx, auch im Exodus erwähnt (vgl. Ex 35,27), ist ein Edelstein, der mit dem griechischen Wort Onyx, in lat. ungula, Nagel, weil er dem Nagel eines Mannes ähnelt; Gutta ist eine Essenz, die Verhärtungen heilt und Schwellungen reduziert.
So wird im Storax die Reue der Tränen angedeutet, die in den Augen Gottes wohlriechend sind und der reumütigen Seele süßer sind als Honig und Honigwaben (vgl. Ps 18,11); im gàlbano ist das Geständnis angegeben, das die Schlangen, das heißt die Dämonen, in die Flucht schlägt; in der Gutta wird Demut angezeigt, um das Werk der Buße zu vollbringen, das die Härte des Geistes heilt und die Frechheit des Körpers unterdrückt. Da aber nicht gesagt wird, wer beginnt, sondern wer bis zum Ende ausharrt (vgl. Mt 10,22; 24,13), müssen wir zu diesen drei Essenzen den Onyx, den Nagel, hinzufügen, der das äußerste Teil des Körpers darstellt ., und schildert damit die endgültige Beharrlichkeit. Der Apotheker, das heißt der Prediger, muss also diese Gewürze im Mörser zerstoßen, das heißt im Herzen des Sünders,
"Und gesunde Salben machen." Die Salbung (die Salbe), die in der Lage ist, den Menschen in all den Dingen zu unterweisen, die für ihn notwendig sind, besteht aus zwei Elementen: Wein und Öl; der Wein, der aus dem wahren Weinstock floss, gepresst in der Presse des Kreuzes; das Öl, mit dem die frühe Gemeinde am Pfingsttag gesalbt wurde: das heißt, das Blut Christi und die Gnade des Heiligen Geistes. Der Apotheker muss mit diesen beiden Stoffen Salben herstellen, um zusammen mit den drei Frauen die Glieder Christi, also die Gläubigen der Kirche, zu salben. Tatsächlich lesen wir im heutigen Evangelium: „Maria Magdalena, Maria von Jakobus und Salome kauften die Düfte, um den Leichnam Jesu zu salben“.
2. Beachten Sie, dass in diesem Evangelium vier Tatsachen hervorgehoben werden. Erstens die Verehrung frommer Frauen und der Kauf von Aromen, wenn es heißt: Maria Magdalena usw. sie kauften die Aromen; zweitens: das Entfernen des Steins, wenn er hinzufügt: Und sie sagten untereinander: Wer wird den Stein für uns wälzen?; drittens: die Vision der Engel, wo es heißt: Betritt das Grab, sie sahen usw. ; viertens: die Auferstehung Christi: "Er sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! ..."
12.04.2022
Zweiter Sonntag der Fastenzeit (1)
Die Verklärung Jesu Christi (Teil III)
9. Über den Geschmack der Kontemplation sagt der Prophet: „Schmeckt und seht, wie gut der Herr ist!“ (Ps 33,9). Schmecken Sie, das heißt, drücken Sie die Kehle Ihres Geistes zusammen und erinnern Sie sich zusammendrückend an die Glückseligkeit dieses himmlischen Jerusalems, das die Verherrlichung heiliger Seelen, die unaussprechliche Herrlichkeit der Engelscharen, die ewige Süße des dreieinigen Gottes ist. und denken Sie auch daran, wie groß die Herrlichkeit sein wird, an den Chören der Engel teilzunehmen, zusammen mit ihnen Gott mit unermüdlicher Stimme zu preisen, Gottes Antlitz in der Gegenwart zu betrachten und das Manna der Göttlichkeit in der goldenen Urne der Menschheit zu bewundern. Wenn Sie diese Dinge gründlich schmecken, wahrlich, wahrlich, Sie werden sehen, wie süß der Herr ist. Gesegnet ist die Seele, deren Gesicht mit solchen Sinnen ausgestattet und geschmückt ist! Beachten Sie noch einmal, dass der Geruchssinn platziert ist, fast wie der Nadel der Waage, zwischen dem Anblick des Glaubens und dem Geschmack der Kontemplation. Im Glauben ist in der Tat Diskretion erforderlich, damit wir es nicht wagen, uns dem brennenden Dornbusch zu nähern (vgl. Ex 3,3), die Schnürsenkel der Sandalen zu lösen (vgl. Lk 3,16), also zu das Geheimnis der Menschwerdung des Herrn erforschen wollen. Glauben Sie einfach, und das ist genug. Es liegt nicht in deiner Macht, die Fesseln zu lösen. Salomo sagt: „Wer behauptet, die Majestät Gottes zu prüfen, wird von der Herrlichkeit bedrückt“ (Spr 25,27). Deshalb glauben wir fest und bekennen unseren Glauben mit Einfachheit. das heißt, das Geheimnis der Menschwerdung des Herrn erforschen wollen. Glauben Sie einfach, und das ist genug. Es liegt nicht in deiner Macht, die Fesseln zu lösen. Salomo sagt: „Wer behauptet, die Majestät Gottes zu prüfen, wird von der Herrlichkeit bedrückt“ (Spr 25,27). Deshalb glauben wir fest und bekennen unseren Glauben mit Einfachheit. das heißt, das Geheimnis der Menschwerdung des Herrn erforschen wollen. Glauben Sie einfach, und das ist genug. Es liegt nicht in deiner Macht, die Fesseln zu lösen. Salomo sagt: „Wer behauptet, die Majestät Gottes zu prüfen, wird von der Herrlichkeit bedrückt“ (Spr 25,27). Deshalb glauben wir fest und bekennen unseren Glauben mit Einfachheit.
Diskretion ist auch in der Kontemplation notwendig, um nicht zu erwarten, himmlische Dinge mehr als bequem zu genießen (vgl. Röm 12,3). Tatsächlich sagt Solomon: "Sohn, hast du Honig gefunden?", Das heißt, die Süße der Kontemplation? „Iss nur so viel davon, um es nicht zu erbrechen, wenn du zu viel isst“ (Pro 25,16). Er erbricht Honig, der, unzufrieden mit der Gnade, die ihm ohne sein Verdienst zuteil geworden ist, die Süße der Kontemplation mit menschlicher Vernunft erforschen will, wobei er vernachlässigt, was in der Genesis gesagt wird, dass Rahel bei der Geburt Benjamins starb (vgl. Gen 35 , 17-19).
In Benjamin ist die Gnade der Kontemplation vertreten, in Rachel die menschliche Vernunft. Bei der Geburt von Benjamin stirbt Rachel, denn wenn der Verstand, der vorgibt, sich über seine Kräfte zu erheben, etwas vom Licht der Göttlichkeit erblickt, versagt alle menschliche Vernunft. Rachels Tod repräsentiert das Versagen der Vernunft. Deshalb sagte jemand: "Niemand mit menschlichem Verstand kann so weit gehen, wie Paulus entführt wurde" (Riccardo di San Vittore).
Daher ist der Geruchssinn der Diskretion wie ein Gleichgewicht zwischen der Vision des Glaubens und dem Geschmack der Kontemplation, damit das Antlitz unserer Seele wie die Sonne strahlen kann.
11.04.2022
Zweiter Sonntag der Fastenzeit (1)
Die Verklärung Jesu Christi (Teil II)
8. Über den Geruchssinn (Nase) der Diskretion lesen wir im Liebesgesang (Lied der Lieder): „Deine Nase ist wie der Libanonturm, der auf Damaskus blickt“ (Ct 7,4). In diesem Zitat gibt es vier sehr wichtige Wörter: Nase, Turm, Libanon und Damaskus. In der Nase ist Diskretion angesagt; Demut im Turm; im Libanon, was als "Weiße", Keuschheit interpretiert wird; in Damaskus, was als „der Blut trinkt“, die Treulosigkeit des Teufels interpretiert wird.
Die Nase der Seele ist also die Tugend der Diskretion, durch die sie, wie mit einer Nase, Parfüm von Gestank, Laster von Tugend unterscheiden und auch weit entfernte Dinge wahrnehmen können muss, das heißt die Versuchungen des Teufels, die kommen werden. Gerade Hiob sagt über den wahren Gerechten: „Er hört den Kampfgeruch aus der Ferne, die Hetze der Anführer und das Geschrei der Heere“ (Hiob 39,25). Die treue Seele mit dem Geruchssinn, das heißt mit der Tugend der Diskretion, sieht den Krieg des Fleisches voraus und die Befehle der Führer, das heißt die Einflüsterungen der eitlen Vernunft, die in den Führern dargestellt werden, und dies, um es nicht zu tun unter dem Schein der Heiligkeit in die Grube der Ungerechtigkeit fallen; hört die Schreie der Armee, das heißt, die Versuchungen der Dämonen, die wie wilde Tiere heulen.
Diese „Nase“ der Braut muss wie der Turm des Libanon sein: Die Tugend der Diskretion besteht vor allem in der Demut des Herzens und der Keuschheit des Körpers. Und die Demut wird zu Recht „Turm der Keuschheit“ genannt, denn wie der Turm das Lager verteidigt, verteidigt die Demut des Herzens die Keuschheit des Körpers vor den Pfeilen der Unzucht. Wenn dies der Geruchssinn der Braut ist, kann sie leicht Damaskus entgegensehen, also den Teufel, der sich danach sehnt, das Blut unserer Seelen zu saugen, und so seine subtile Treulosigkeit entlarvt.
10.04.2022
Zweiter Sonntag der Fastenzeit (1)
Die Verklärung Jesu Christi (Teil I)
6. „Und Er wurde vor ihnen verklärt“ (Mt 17,2). Prägen Sie sich wie weiches Wachs auf diese Figur ein, um die Figur Jesu Christi zu erhalten. So war es: „Sein Angesicht leuchtete wie die Sonne und Seine Kleider wurden weiß wie Schnee“ (Mt 17,2). Bei diesem Ausdruck sind vier Details zu beachten: das Gesicht, die Sonne, die Kleidung und der Schnee. Wir werden sehen, was ihre moralische Bedeutung ist.
Im vorderen Teil des Kopfes, der das Gesicht des Menschen darstellt, befinden sich drei Sinne, Sehen, Riechen und Schmecken, auf bewundernswerte Weise geordnet und arrangiert. Der Geruch wird zwischen Sehen und Schmecken gestellt, fast wie eine Waage. In ähnlicher Weise gibt es im Angesicht unserer Seele drei spirituelle Sinne, die durch die Weisheit des höchsten Architekten in perfekter Ordnung angeordnet sind: das Sehen des Glaubens, der Geruchssinn (die Nase) der Diskretion und der Geschmack der Kontemplation. Bezüglich der Vision des Glaubens lesen wir im Exodus, dass „Mose und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig Älteste den Herrn Israels sahen; unter Seinen Füßen war wie ein Werk aus Saphirstein, wie der Himmel, wenn er klar ist "(Ex 24: 9-10).
In diesem Zitat werden all jene beschrieben, die mit dem Auge des Glaubens sehen, und was sie sehen, das heißt glauben sollen. Moses interpretiert sich selbst als "Wassermann" und repräsentiert alle Ordensleute, die sich in das Wasser der Tränen eintauchen müssen; zu diesem Zweck wurden sie vom Fluss Ägyptens genommen, damit sie in dieser schrecklichen Einsamkeit [der Welt] in Tränen säen und dann im verheißenen Land in Freude ernten. Aaron, der oberste Papst, der sich selbst als „Berg“ interpretiert – [Gott sandte ihn, um Moses auf dem Berg zu treffen (vgl. Ex 4,27)] –, repräsentiert alle hohen Prälaten der Kirche, die auf dem Berg von Würde und Autorität. Nadab, der sich selbst als „spontan“ versteht, steht stellvertretend für alle Untertanen, die spontan, bereitwillig und nicht gezwungen gehorchen müssen. Abiu, der sich selbst als "ihren Vater" interpretiert, stellt all diejenigen dar, die nach der Form der Kirche in der Ehe vereint sind, um Eltern von Kindern zu sein. Schließlich repräsentieren die siebzig Ältesten Israels alle Getauften, die im Sakrament den Heiligen Geist empfangen haben, der die sieben Gnadengaben eingießt. Alle diese sehen, das heißt glauben, und müssen den Gott Israels sehen und glauben.
"Und unter Seinen Füßen war wie ein Saphirwerk." Hier ist, was sie glauben müssen. Die Worte „Herr Israels“ weisen auf Göttlichkeit hin, die Worte „unter Seinen Füßen“ weisen auf die Menschlichkeit Jesu Christi hin, an Den wir als wahren Gott und wahren Menschen glauben müssen. Von diesen Füßen sagt Mose: „Die zu Seinen Füßen kommen, werden Seine Lehre empfangen“ (Dtn 33,3). Deshalb wird gesagt, dass Maria [von Magdala] zu den Füßen des Herrn saß und auf Sein Wort hörte (vgl. Lk 10,39). Unter den Füßen des Herrn, das heißt, nach der Menschwerdung von Jesus Christus, erschien das Werk des Herrn, wie aus Saphirstein und dem Himmel ähnlich, wenn es klar ist. Der Saphir und der klare Himmel haben dieselbe Farbe.
Und beachten Sie, dass Saphir vier Eigenschaften hat: Er zeigt einen Stern in sich selbst, er lässt den Karfunkel [des Menschen] verschwinden, er ist wie ein klarer Himmel und stoppt Blut. Der Saphir stellt die heilige Kirche dar, die nach der Menschwerdung Christi begann und bis zum Ende der Zeit bestehen wird. Er ist in vier Orden unterteilt, nämlich die Apostel, Märtyrer, Bekenner des Glaubens und Jungfrauen, die wir mit Recht mit den vier Eigenschaften des Saphirs vergleichen können. Der Saphir zeigt einen Stern an sich: Diese Tatsache ist die Figur der Apostel, die als erste den Morgenstern des Glaubens denen zeigten, die in der Finsternis und im Schatten des Todes saßen (vgl. Lk 1,79). Der Saphir mit dem Kontakt lässt den Karbunkel verschwinden, was eine tödliche Krankheit ist: und dies ist die Figur der Märtyrer, die mit ihrem Martyrium die tödliche Krankheit des Götzendienstes besiegt haben. Der Saphir, der die Farbe des Himmels hat, stellt die Bekenner des Glaubens dar, die alle zeitlichen Dinge für schmutzig hielten und sich mit dem Seil der göttlichen Liebe zur Betrachtung der himmlischen Seligkeit erhoben und mit dem Apostel sagten: „Denn unser Land ist im Himmel“ (Phil 3,20). Schließlich stoppt der Saphir das Blut: und dies stellt die Jungfrauen dar, die um der himmlischen Braut willen das Blut der Fleischeslust vollständig in sich gestoppt haben. Und dies ist das wunderbare Werk des Saphirsteins, der unter den Füßen des Herrn erschien.
Es ist daher klar, was deine Seele sehen und was du mit dem Auge des Glaubens glauben sollst.
09.04.2022
Zweiter Sonntag der Fastenzeit (1)
Der Aufstieg zum Berg Jesu Christi mit den drei Aposteln (Teil III)
5. Beachten Sie, dass die Treppe zwei "Arme" (Pfosten) und sechs Stufen hat, über die sie leicht zu besteigen ist. Diese Treppe zeigt Jesus Christus; die beiden Arme sind göttlicher und menschlicher Natur; die sechs Stufen sind seine Demut und Armut, Weisheit und Barmherzigkeit, Geduld und Gehorsam. Er nahm unsere Natur demütig an, als „Er auf die Demut seiner Magd blickte“ (Lk 1,48). Er war arm in Seiner Geburt, in der die arme Jungfrau, die Denselben Sohn Gottes gebar, keinen Platz hatte, um Ihn in Windeln zu legen, wenn nicht in eine Schafkrippe (vgl. Lk 2,7). Er war weise in Seiner Predigt, denn „Er fing an zu tun und zu lehren“ (Apostelgeschichte 1,1). Er war barmherzig, indem Er Sünder freundlich willkommen hieß: „Ich bin nicht gekommen, um die Gerechten zu rufen, sondern die Sünder“ (Mt 9,13) zur Buße. Er war geduldig unter den Geißeln, den Ohrfeigen, dem Spucken; tatsächlich sagte Er durch den Mund Jesajas: „Ich habe mein Gesicht sehr hart gemacht“ (Jes 50,7). Wenn der Stein getroffen wird, reagiert er nicht oder beschwert sich nicht über diejenigen, die ihn treffen. So sagt Christus: „Wütend reagierte Er nicht mit Gewalttaten, und im Leiden drohte Er nicht mit Rache (1 Pt 2,23). Er war dann „gehorsam bis zum Tod und bis zum Tod am Kreuz“ (Phil 2,8). Diese Leiter lehnte am Boden, als Christus Sich dem Predigen und Wirken von Wundern widmete; Er berührte den Himmel, als Er, wie uns Lukas erzählt, die Nächte im Gebet verbrachte (vgl. Lk 6,12), im Gespräch mit dem Vater.
Hier wird die Leiter begradigt. Also warum gehst du nicht hoch? Warum kriechst du immer mit Händen und Füßen auf dem Boden? Geh hinauf, denn Jakob sah die Engel auf der Leiter auf und ab gehen. Steigt also hinauf, Engel, Prälaten der Kirche, Gläubige Jesu Christi! Steig hinauf, sage ich dir, um zu betrachten, wie süß der Herr ist (vgl. Ps 33,9); komm herunter, um deinem Nächsten zu helfen und ihn zu beraten, denn dein Nachbar braucht das. Warum versuchst du, statt über die Leiter einen anderen Weg hinaufzugehen? Wo immer Sie klettern wollen, türmt sich ein Abgrund über Ihnen auf. „O ihr Narren und Spätherzigen“, ich sage nicht „im Glauben“ (Lk 24,25), denn ihr glaubt, und selbst die Dämonen glauben (vgl. Jak 2,19); aber du bist hart. Sie vermuten, dass Sie den Berg Tabor auf einem anderen Weg besteigen können, im Rest des Lichts, zur Herrlichkeit der himmlischen Glückseligkeit statt der Leiter der Demut, der Armut und der Leidenschaft des Herrn? Überzeugen Sie sich selbst, dass es nicht möglich ist! Hier ist das Wort des Herrn: „Wer Mir nachfolgen will, muss sich selbst verleugnen, sein Kreuz auf sich nehmen und Mir nachfolgen“ (Mt 16,24). Und bei Jeremia lesen wir: „Du wirst Mich Vater nennen, und du wirst Mir nicht versagen“ (Jer 3,19).
Augustinus sagt: "Der Arzt trinkt zuerst die bittere Medizin, damit die Kranken sich nicht weigern, sie zu trinken." Und Gregory: «Durch das Trinken des bitteren Kelches erreichen wir die Freude der Heilung». „Um Leben zu retten, muss man sich Eisen und Feuer stellen“ (Ovid). Steigen Sie also hinauf, fürchten Sie sich nicht, denn der Herr steht ganz oben auf der Leiter und ist bereit, diejenigen willkommen zu heißen, die hinaufsteigen. „Tatsächlich nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes mit und stieg auf einen sehr hohen Berg“.
08.04.2022
Zweiter Sonntag der Fastenzeit (1)
Der Aufstieg zum Berg Jesu Christi mit den drei Aposteln (Teil II)
4. Aber glauben Sie mir, der Aufstieg ist schwierig, weil der Berg sehr hoch ist. Möchten Sie ihn dennoch mit Leichtigkeit erklimmen? Holen Sie sich die Leiter, von der wir im biblischen Bericht dieses Sonntags lesen und singen: „Jakob sah in einem Traum eine gerade Leiter, das heißt, auf dem Boden ruhend, deren Spitze den Himmel berührte; er sah auch die Engel Gottes darauf auf- und niedersteigen und den Herrn oben auf der Leiter“ (Gen 28,12). Achte auf die einzelnen Worte und du wirst ihre Übereinstimmung mit dem Evangelium sehen.
Er sah, hier ist die Erkenntnis der Sünde, von der der selige Bernhard sagt: Gott gewähre mir keine andere Schau als die Erkenntnis meiner Sünden. Jakob, was dieselbe Bedeutung wie „Jakob“ hat: hier ist die Überwindung des Fleisches; von Jakob sagte Esau: "Siehe, zum zweiten Mal überwältigte er mich!" (Gen 27,36). In einem Traum ist hier die Gnade des Herrn, die den Schlaf mit Stille und Frieden erfüllt. So beschreibt der Philosoph den Schlaf: „Schlaf ist die Stille der tierischen Fähigkeiten, mit der Intensivierung und Stärkung der natürlichen“ (Aristoteles, Schlaf und Wachen).
In der Tat, wenn jemand den Schlaf der Gnade schläft, lassen in ihm die Kräfte des Fleisches (quiescunt) von ihren bösen Werken nach und werden wiederbelebt, die Kräfte des Geistes werden gestärkt. In der Genesis heißt es tatsächlich: „Beim Untergang der Sonne“.
Hier meinen wir mit „Sonne“ die fleischliche Lust: wenn diese überwunden ist, überkommt uns eine Schläfrigkeit, das heißt die Ekstase der Kontemplation, und ein großes Entsetzen über vergangene Sünden und Höllenqualen überfällt uns. Willst du die Stärkung der spirituellen Fähigkeiten und die Unterdrückung der fleischlichen spüren? „Ich schlafe“, sagt die Braut des Hohen Liedes, das heißt, ich lasse die Sehnsucht nach zeitlichen Dingen, „und mein Herz wacht“ (Ct 5,2) in der Betrachtung der Himmlischen. Deshalb heißt es zu Recht: „Jakob sah im Traum eine Leiter“: Mit ihr kann man auf den Berg Tabor steigen.
07.04.2022
Zweiter Sonntag der Fastenzeit (1)
Der Aufstieg zum Berg Jesu Christi mit den drei Aposteln (Teil I)
3 „Jesus nahm Petrus, Jakobus und Johannes mit“. Diese drei Apostel, vertraute Gefährten Jesu Christi, repräsentieren die drei Fähigkeiten unserer Seele, ohne die niemand zum Berg des Lichts aufsteigen kann, das heißt zur Erhabenheit der göttlichen Vertrautheit. Petrus wird interpretiert als „der Wissende“, Jakobus „derjenige, der verdrängt oder entwurzelt“, Johannes „die Gnade des Herrn“.
Deshalb nahm Jesus Petrus mit usw. Auch du, die du an Jesus glaubst und von Jesus die Errettung erhoffst, nimm Petrus mit, das heißt das Wissen, das Bewusstsein deiner Sünde, das aus drei Lastern besteht: Hochmut des Herzens, Fleischeslust und Anhänglichkeit die Dinge der Welt. Nimm Jakobus mit dir, das ist die Vernichtung (supplantatio) dieser drei Laster, damit du fast unter der Pflanze der Vernunft, das heißt mit der Kraft der Vernunft, den Stolz deines Geistes zerstören, die Lust deines Fleisches abtöten kannst und lehne die eitle Falschheit der Dinge der Welt ab. Schließlich nimm auch Johannes, das heißt die Gnade des Herrn, Der an der Tür steht und anklopft (vgl. Offb 3,20), damit Er dich erleuchte und dir das Böse, das du getan hast, bewusst macht und dich beharrlich macht in dem Guten, das du begonnen hast zu tun. .
Die drei Apostel sind jene drei Menschen, von denen Samuel zu Saul sagte: „Wenn du an der Eiche von Tabor ankommst, werden dir drei Männer begegnen, die zu Gott nach Bethel hinaufgehen: einer bringt drei Zicklein, der zweite drei Brote , die dritte eine Amphore Wein“ (1 Könige 10,3).
Die Eiche von Tabor und Tabor selbst sind Figuren der Erhabenheit des heiligen Lebens, das zu Recht und Eiche und Berg und Tabor: Eiche genannt wird, weil sie bis zum letzten Ausharren beständig und unerschütterlich ist; Berg, weil er zum Punkt der Kontemplation Gottes erhaben und erhaben ist; Tabor – was als „der kommende Glanz“ interpretiert wird – weil es das Licht des guten Beispiels verbreitet. In der Erhabenheit des heiligen Lebens sind diese drei Eigenschaften erforderlich: dass es in sich selbst beständig ist, in die Betrachtung Gottes eingetaucht und ein Licht, das den Nächsten erleuchtet. „Wenn du also kommst“, das heißt, du entscheidest dich, zur Eiche oder zum Berg Tabor zu kommen oder zu gehen, werden dir drei Männer begegnen, die zu Gott in Bethel hinaufgehen. Diese drei Männer sind Petrus, der erkennt, Jakobus, der verdrängt oder entwurzelt, und Johannes, die Gnade Gottes.
Petrus, also derjenige, der sich als Sünder erkennt, bringt drei Kinder mit. Der Gestank der Sünde wird im Kind symbolisiert; bei den drei Kindern die drei Arten von Sünden, in die man häufiger verfällt, nämlich Hochmut des Herzens, Frechheit des Fleisches, Anhaftung an die Dinge der Welt. Wer also auf den Berg des Lichts steigen will, muss diese drei Kinder mitbringen, sich also dieser drei Arten von Sünden schuldig bekennen.
Jakobus, das ist derjenige, der die Laster des Fleisches verdrängt oder ausrottet, bringt drei Brote. Das Brot symbolisiert die Güte der Seele, die in der Demut des Herzens, in der Keuschheit des Körpers und in der Liebe zur Armut besteht; Niemand kann diese Güte haben, wenn er nicht zuerst die Laster ausgerottet hat. Deshalb bringt er drei Brote – nämlich die dreifache Güte der Seele – nur dem, der den Hochmut des Herzens unterdrückt, der die Frechheit des Fleisches bändigt und die Habgier der Welt ablehnt.
Johannes, das heißt derjenige, der mit der Gnade Gottes – der voraussieht, begleitet und kooperiert – all diese Dinge mit Treue und Beständigkeit bewahrt, trägt wirklich die Amphore des Weins. Der Wein in der Amphore repräsentiert die Gnade des Heiligen Geistes, die in den Willen zum Guten eingegossen ist.
Also nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes mit. Nehmen Sie diese drei Charaktere mit und machen Sie sich auf, den Berg Tabor zu besteigen.
06.04.2022
Zweiter Sonntag der Fastenzeit (1)
Debüt – Predigt an die Prediger
1. „Jesus nahm Petrus, Jakobus und Johannes mit sich und führte sie auf einen sehr hohen Berg“ usw. (Mt 17:1).
Im Exodus lesen wir, dass der Herr zu Mose sprach und sagte: „Komm zu Mir auf den Berg und halte dort an; Ich werde dir zwei Tafeln geben, das Gesetz und die Gebote, die Ich für Dich geschrieben habe, damit du sie den Kindern Israel beibringst“ (Ex 24,12).
Moses versteht sich als „Wassermann“ (vgl. Ex 2,10) und ist die Figur des Predigers, der die Gedanken der Gläubigen mit dem Wasser der Lehre bewässert, „das zum ewigen Leben sprudelt“ (Joh 4,14). Zum Prediger sagt der Herr: "Komm herauf zu Mir auf den Berg." Der Berg repräsentiert aufgrund seiner Höhe die Erhabenheit des heiligen Lebens, zu dem der Prediger die Leiter der göttlichen Liebe erklimmen muss, indem er das Tal der zeitlichen Dinge verlässt: und dort wird er den Herrn finden. Tatsächlich ist der Herr in der Erhabenheit des heiligen Lebens zu finden. Deshalb heißt es in der Genesis: „Auf dem Berg wird der Herr sehen“ (Gen 22,14); das heißt, der Herr wird ihn in der Erhabenheit des heiligen Lebens sehen und verstehen lassen, was er Gott und was er seinem Nächsten schuldet.
"Ich gebe dir zwei Teller." Die beiden Tafeln weisen auf die Kenntnis der beiden Testamente hin, das einzige, das lehren kann, das einzige, das einen weise macht. Dies ist die einzige Wissenschaft, die lehrt, Gott zu lieben, die Welt zu verachten, das Fleisch zu unterwerfen. Dies muss der Prediger die Kinder Israel lehren, denn von ihnen hängen das ganze Gesetz und die Propheten ab (vgl. Mt 22,40). Aber wo ist diese wertvolle Wissenschaft zu finden? Direkt am Berg. „Steige zu Mir auf den Berg, sagte Er, und halte dort an“, denn es gibt „die Wandlung durch die rechte Hand des Höchsten“ (Ps 76,11), die Verklärung des Herrn, die Betrachtung wahrer Freude . Genau von diesem Berg heißt es im heutigen Evangelium: „Jesus nahm Petrus, Jakobus und Johannes mit sich“ usw.
2. Beachten Sie, dass es in diesem Evangelium fünf Momente gibt, denen die größte Aufmerksamkeit geschenkt werden muss: der Aufstieg zum Berg Jesu mit den drei Aposteln, Seine Verklärung, das Erscheinen von Moses und Elia, der Schatten, der von der leuchtenden Wolke erzeugt wird, und die Erklärung der Stimme des Vaters: "Dies ist Mein geliebter Sohn".
Zu Ehren Gottes und zum Wohle eurer Seelen werden wir die moralische Bedeutung dieser fünf Episoden sehen, je nachdem, was der Herr uns inspirieren möchte.
05.04.2022
Buße
II. Das Geständnis des Mundes
Die Anklage (Teil IX)
14. Diese sieben Tiere, in deren Zahl allerlei Sünden eingeschlossen werden können, müssen in großer Zahl, ja alle in der Wüste unserer Beichte erscheinen, damit dem Priester nichts verborgen bleibe, dem Bußfertigen nichts entgehe, sondern bekennt alles mit größter Genauigkeit, sowohl Sünden als auch Umstände. Tatsächlich sagt der Herr durch Jesaja: „Nach siebzig Jahren wird Tyrus sein wie das Lied einer Hure. Nimm die Leier, zieh durch die Stadt, oder lass die Hure in Vergessenheit geraten: Singe gut, wiederhole dein Lied, damit dein Gedächtnis wieder auflebe“ (Jes 23,15-16).
In dieser Passage wird mit der Zahl siebzig der Jahre und der Zahl sieben der Tiere die Gesamtheit der Sünden angedeutet. Deshalb heißt es, der Herr habe sieben Dämonen aus Magdalena ausgetrieben, das heißt alle Laster. Mit den siebzig Jahren und den sieben Tieren meinen wir also alle Laster. Deshalb sagt Jesaja: „Nach siebzig Jahren“, das heißt, nachdem sie allerlei Verbrechen begangen haben, „für Tyrus“ – was Bedrängnis bedeutet –, also für die von Sünden gequälte Seele, „bleibt nur das Lied“, das ist Geständnis; Tatsächlich hat die unglückliche Seele, nachdem sie alle Arten von Verbrechen begangen hat, kein anderes Heilmittel als das Sündenbekenntnis, „das die zweite Tafel des Heils nach dem Schiffbruch ist“ (P. Lombardo). Zur Seele wird gesagt: "O Hure", da du den wahren Ehemann Jesus Christus ausgestoßen und dich dem ehebrecherischen Teufel angeschlossen hast,Achten Sie auf die Wörter. In diesem Verb „nehmen“ (sume) wird der willige Wille angezeigt, bereit, nicht erzwungen, aber bereit zu gestehen; in der Leier wird das Bekenntnis jeder Sünde und ihrer Umstände angezeigt. Also nimm die Leier, bekenne spontan: „Lebendig und gesund, sagt der Geistliche, wirst du bekennen“ (Pred 17,27), das heißt, du wirst Gott preisen.
04.04.2022
Buße
II. Das Geständnis des Mundes
Die Anklage (Teil VIII)
13. Und er fährt fort: "Dort hat der Igel sein Lager." Beachten Sie, dass der Igel ganz dornig ist, und wenn jemand versucht, ihn zu fangen, rollt er sich vollständig auf und wird wie ein Ball in der Hand desjenigen, der ihn fangen möchte; es hat seinen Kopf und sein Maul ziemlich niedrig und in seinem Maul hat es fünf Zähne.
Der Igel ist der hartnäckige Sünder, ganz bedeckt mit den Dornen der Sünde. Wenn man ihm die begangene Sünde vorwerfen will, zieht er sich sofort in sich zurück und verbirgt die begangene Sünde mit diversen Ausreden: aus diesem Grund hält er Kopf und Mund nach unten gerichtet. Im Kopf ist der Verstand angedeutet, im Mund das Wort. Was tut der Sünder, wenn er sich für das begangene Böse entschuldigt, als seinen Sinn und seine Worte irdischen Dingen zuzuwenden? Deshalb heißt es, er habe fünf Zähne im Mund. Die fünf Zähne im Mund des Igels sind die fünf Arten von Ausreden des hartnäckigen Sünders. In der Tat führt er, wenn ihm Vorwürfe gemacht werden, Unwissenheit, Verhängnis, diabolische Andeutungen, Zerbrechlichkeit des Fleisches oder die von anderen geschaffene Gelegenheit als Entschuldigung an; und so fügt Jesaja hinzu, "füttert die Welpen", das heißt, seine sündigen Impulse.
03.04.2022
Buße
II. Das Geständnis des Mundes
Die Anklage (Teil VII)
11. "Und die Satyrn werden einander zurufen." Die Satyrn (Ziegen) sind die Geizhälse und Wucherer, die zu Recht Satyrn (lat. Pilosi, haarig, struppig), also betucht genannt werden. Gier nennt Wucher und Wucher nennt Gier: das führt zu diesem, und das führt zu jenem. O wehe! Das Geschrei dieser Satyrn hat nun die ganze Welt erfüllt. Und von diesen ist der "haarige" Esau, ein Name, der als "Eiche" interpretiert wird; und die Geizhälse und Wucherer sind haarig im Empfangen, aber sie sind wie aus Eichenholz, das heißt hart und unerschütterlich, wenn es darum geht, zurückzugeben.
12. "Dort hockte der Schakal und fand dort Ruhe." Der Schakal, sagen sie, ist ein Tier, das ein menschliches Gesicht hat, aber mit einem Schwanz eines Tieres endet. Es zeigt die Ketzer, die sich, um leichter zu täuschen, mit menschlichem Antlitz und überzeugenden Worten präsentieren. Jeremia sagt in den Klageliedern über sie: „Die Schakale entblößen die Euter und säugen ihre Jungen“ (Kl 4,3). Ketzer entdecken den Euter, wenn sie ihre Sekte verherrlichen, und sie stillen ihre Welpen, wenn sie in dieser Lüge ihre Meineidsanhänger belehren, die zu Recht Welpen und keine Kinder heißen, weil sie nichts wissen, als gegen die Kirche zu bellen und gegen Katholiken zu lästern sie sind grob, vulgär und ausschweifend.
02.04.2022
Buße
II. Das Geständnis des Mundes
Die Anklage (Teil VI)
10. „Und die Dämonen werden die Onocentàuri treffen“ (Esel und Stier). Onos auf Griechisch, Asinus auf Latein.
Der Esel repräsentiert das Lüsterne. Tatsächlich ist der Esel unwissend, faul und ängstlich. So ist der Wollustige unwissend, weil er die wahre Weisheit verloren hat, deren Geschmack den Menschen weise und nüchtern macht und so die Fleischeslust beseitigt, die den Menschen unwissend und eitel macht. Der Lüsterne ist auch faul. Der Dichter sagt: «Man fragt sich, warum Egisto ein Ehebrecher wurde; die Ursache liegt auf der Hand: er war faul“ (Ovid).
Und es ist auch unheimlich, wie der Esel. Wir lesen in Natural History, dass das Tier mit einem großen Herzen ängstlich ist, dasjenige, das es gemessen hat, mutiger ist. Und die Situation, in die sich dieses Tier aus Angst befindet, hängt nur davon ab, dass die Wärme des Herzens begrenzt ist und nicht seinen ganzen Körper erwärmen kann; und es wird noch schwächer in den erweiterten Herzen, und daher wird das Blut kalt. Das Herz wird auch von Hasen, Hirschen und Mäusen sowie Eseln vergrößert. So wie ein kleines Feuer in einem großen Haus weniger wärmt als in einem kleinen Haus, so wärmt auch die Herzenswärme dieser Tiere. Dasselbe geschieht bei den Lüsternen, die ein weites Herz haben, wenn sie ein großes Verbrechen und eine schwere Sünde der Lust begehen, aber wenig oder gar nichts von der Wärme und Liebe des Heiligen Geistes haben; und deshalb ist er ein Feigling, unsicher und unbeständig in all seinen Taten (vgl. Jak 1,8). Der Stier stellt dann den Stolzen dar. Und der Herr klagt durch den Mund des Propheten: „Große Stiere haben mich belagert“ (Ps 21,13). Die Stiere, das heißt die Stolzen, groß für den Überfluss an materiellen Dingen, belagerten mich, wie die Juden, mit dem Willen, mich wieder zu kreuzigen.
Diesen "onocentàuri", das heißt den Lüsternen und Stolzen, werden in der Todesstunde die Dämonen nahe kommen, um ihre Seele zu ergreifen, wenn sie den Körper verlässt, um sie zu ewigen Qualen zu zerren: und so werden sie als Folterknechte herhalten ihre Bestrafung diejenigen, die als Anstifter in der Schuld hatten.
01.04.2022
Buße
II. Das Geständnis des Mundes
Die Anklage (Teil V)
9. "Es wird die Weide der Strauße sein." Der Strauß, der Flügel hat, aber wegen seiner Körpergröße nicht fliegen kann, ist eine Figur des Heuchlers, der sich, niedergedrückt von der Anhaftung an irdische Dinge, als Sperber verkleidet, indem er vorgibt, sich mit seinen Flügeln zur Kontemplation zu erheben eine falsche Religiosität.
Hiob sagt: „Der Flügel des Straußes ist wie der des Storchs und des Sperbers“ (Hiob 39,13). Daher gibt es im Geiste der falschen Religiosität die „Weide des Straußes“. Beachten Sie, wie gut es "Weide" genannt wird, weil der Heuchler, während er damit prahlt, die Flügel eines Falken zu haben, sich tatsächlich von seiner eigenen Prahlerei ernährt; er benimmt sich wie der Pfau, der, wenn er von Kindern bewundert wird, die ganze Pracht seines Gefieders entfaltet, mit seinem Schwanz ein Rad macht, aber durch Drehen des Rades schamhaft den Hintern freilegt. So der Heuchler: Während er sich rühmt, stellt er die Federn der Heiligkeit zur Schau, die er zu haben vorgibt, und macht das Rad seiner Prahlerei. Tatsächlich sagt er: Ich habe dies und das getan, ich habe das eine begonnen, ich habe das andere vollendet. Und während er auf diese Weise "das Rad macht" und sich stolziert, enthüllt es nur die Hässlichkeit seiner Schande. Tatsächlich wird der Dummkopf gerade wegen dem abstoßend, wofür er sich attraktiv zu machen glaubt.
31.03.2022
Buße
II. Das Geständnis des Mundes
Die Anklage (Teil IV)
8. "Es wird eine Drachenhöhle sein" usw. Der Verstand oder das Gewissen des Sünders ist aufgrund des Giftes von Hass und Verleumdung eine Drachenhöhle. Tatsächlich heißt es im Lobgesang des Mose: „Drachengalle ist ihr Wein, tödliches Schlangengift“ (Dt 32,33). Ihr Wein, das heißt der Hass und die Verleumdung der Sünder, der die Gemüter derer, die ihnen zuhören, betäubt und vergiftet, ist die Galle der Drachen und das tödliche Gift der Vipern. Deshalb sagt Salomo im Prediger: „Der okkulte Verleumder ist nicht geringer als die Schlange, die schweigend beißt“ (Prediger 10,11). Und er sagt zu Recht „tödlich“, denn „der Peitschenhieb verursacht einen blauen Fleck, aber der Zungenschlag zerbricht die Knochen“ (Pred 28,21). Tatsächlich erzeugt der Hieb der Peitsche einen äußerlich sichtbaren blauen Fleck, aber die Hiebe der Verleumdungszunge zersplittern die Knochen der Tugenden. So heißt es zu Recht: Es wird eine Drachenhöhle sein.
30.03 2022
Buße
II. Das Geständnis des Mundes
Die Anklage (Teil III)
7. Die Beichte wird auch Wüste genannt, weil sie voller Bestien ist. Mal sehen, was diese Bestien sind, von denen das Geständnis voll sein muss.
Die Tiere sind die Todsünden; der lateinische Begriff Bestiae klingt fast wie Vastiae, verheerend, denn Todsünden verwüsten und zerreißen die Seele. Von ihnen sagt Jesaja, wenn er vom heimtückischen Judäa spricht, das heißt von der sündigen Seele: „Es wird eine Drachenhöhle und eine Straußenweide sein. Dort begegnen Sie Dämonen mit Onocentàuri (fabelhafte Tiere, Kreuzung zwischen Esel und Stier), und die Satyrn (Ziegen) werden sich gegenseitig anschreien; dort kauerte der Schakal (Lamia) und fand dort Ruhe. Dort fand der Igel seine Höhle und fütterte seine Jungen, wühlte herum und wärmte sie in seinem Schatten“ (Jes 34:13-15).
Beachten Sie, dass in dieser Passage sieben Arten von Tieren genannt werden, nämlich der Drache, der Strauß, der Onocentàuro, der für zwei steht: Esel und Stier, der Satyr, der Schakal und der Igel. In diesen sieben Tieren erkennen wir sieben Arten von Sünden, die alle genau in der Beichte offenbart werden müssen, zusammen mit denen, die ihnen ähnlich sind; wie sie in Zustimmung des Geistes und in der Ausführung der Arbeit begangen wurden. Er sagt daher: Es wird eine Drachenhöhle sein usw. Im Drachen wird die giftige Bosheit des Hasses und der Verleumdung angedeutet, im Strauß die Falschheit der Heuchelei, im Esel Geilheit, im Stier Stolz, im Satyrn (Ziegen) Geiz und Wucher, im Schakal die Perfidie der Ketzerei, im Igel die schrullige Ausrede des Sünders.
29.03.2022
Erster Sonntag der Fastenzeit (2)
Buße
II. Das Geständnis des Mundes
Die Anklage
(Teil II)
6. Es wird daher mit Recht gesagt, dass die Beichte wie ein unbewohnbares und unzugängliches Land sein muss, damit das Geheimnis der Beichte niemandem offenbart wird. Deshalb befiehlt der Herr drohend im Exodus: «Hütet euch, auf den Berg zu steigen und seine Hänge zu berühren: wer den Berg berührt, wird mit dem Tod bestraft. Jedoch darf ihn keine Hand berühren; er wird mit Steinen geschlagen und mit Pfeilen durchbohrt werden müssen; ob er ein Tier oder ein Mensch ist, er darf nicht überleben“ (Ex 19: 12-13).
Dieser Berg Sinai, dessen Name als „Maß“ interpretiert wird, stellt die Beichte dar, die aufgrund ihrer Erhabenheit zu Recht „Berg“ genannt wird, was die Vergebung der Sünden ist. Was könnte in der Tat erhabener sein als die Vergebung der Sünden? Und es heißt ein „Maß“ für die genaue Entsprechung, die zwischen der Schuld und dem Eingeständnis bestehen muss. Das heißt, der Sünder muss darauf achten, dass das Geständnis genau dem Fehler entspricht, um nicht aus Scham oder Angst weniger zu sagen oder unter dem Deckmantel der Demut mehr hinzuzufügen, wie die Dinge wirklich sind. Tatsächlich ist es nicht einmal aus Demut erlaubt zu lügen.
Deshalb, o Beichtväter, o Priester, hütet euch, diesen Berg zu besteigen. Den Berg zu besteigen bedeutet, das Geheimnis der Beichte zu lüften. Und ich sage nicht nur: nicht rauf, sondern "nicht einmal die Piste berühren". Die Hänge des Berges sind die Umstände des Geständnisses, die weder in Worten noch Gesten noch auf andere Weise offenbart werden dürfen. Leider gibt es einige, die Angst haben, den Berg zu besteigen, aber keine Angst haben, seine Hänge zu verletzen, indem sie die Umstände der Sünde mit ein paar Worten und Gesten enthüllen. Deshalb sollten sich diese Unglücklichen ihr Todesurteil anhören: „Wer den Berg berührt, wird mit dem Tod bestraft“. Und welcher Tod, oh Herr? Die Hand der weltlichen Macht berührt ihn nicht, wie ein Dieb oder Mörder gehängt zu werden, was ihm vielleicht weniger schmerzlich wäre, als mit Steinen geschlagen zu werden, das heißt, mit strengen Exkommunikationen, oder von den Pfeilen der ewigen Verdammnis durchbohrt werden; und ob es ein Tier ist, das heißt ein einfacher Priester, oder ein Mensch, das heißt ein Priester, der gebildet und voller Wissen ist, er wird nicht überleben müssen.
Anders verstanden: ob es ein Tier ist, also ein Laie oder ein einfacher Kleriker, dem wir im äußersten Notfall Sünden beichten können, wenn kein Priester anwesend ist; ob es ein Mensch ist, das heißt ein Priester der Kirche, er wird nicht mehr leben können, aber er wird für immer sterben, weil er den Berg bestiegen und seine Hänge berührt hat. Daher wird zu Recht gesagt, dass die Beichte ein unbewohnbares und unzugängliches Land ist.
28.03.2022
Erster Sonntag der Fastenzeit (2)
Buße
III. Das Geständnis des Mundes
Die Anklage
(Teil I)
5. Aus diesem Geist der Reue wird der Bußfertige also in die Wüste der Beichte geführt, die aus drei Gründen mit Recht »Wüste« genannt wird.
Beachten Sie, dass ein unbewohnbares Land voller Bestien auch Furcht einflößende Wüste genannt wird. Das war genau die Wüste, in der Jesus vierzig Tage und vierzig Nächte blieb. So muss auch die Beichte unbewohnbar sein, d.h. privat, geheim, vor aller Erkenntnis der Menschen verborgen und im Gedächtnisschatz des Beichtvaters allein unter einem unantastbaren Siegel eingeschlossen und für jedes menschliche Gewissen verborgen, ja sogar wenn alle Menschen auf der Welt die Sünde des Sünders kannten, der Ihnen bekannt hat, müssen Sie sie gleichermaßen verborgen halten und unter den Schlüssel Ihres ewigen Schweigens sperren.
Sie sind wirklich Kinder des Teufels, vom lebendigen und wahren Gott verurteilt, aus der triumphierenden Kirche vertrieben, von der militanten Kirche exkommuniziert, aus Ämtern und Wohltaten entlassen und der öffentlichen Schande ausgesetzt, diejenigen, die ich nicht mit Worten sage , was schlimmer ist als jeder Mord, aber auch mit einer Geste oder auf andere okkulte oder offenkundige Weise, als Scherz oder ernsthaft, entdecken oder offenbaren sie das Geheimnis der Beichte. Ich sage es ausdrücklich: Wer die Beichte verletzt, sündigt schwerer als ein Verräter Judas, der den Sohn Gottes, Jesus Christus, an die Juden verkauft hat. Ich bekenne den Menschen, nicht wie den Menschen, sondern wie Gott.“ Und der Herr sagt durch Jesaja: „Mein Geheimnis ist für mich, mein Geheimnis ist für mich“ (Jes 24,16).
27.03.2022
Erster Sonntag der Fastenzeit (2)
Buße
I. Reue des Herzens (Teil II)
4. Was Reue sein muss, weist der Prophet darauf hin, indem er sagt: „Opfer für Gott ist der trauernde, niedergeschlagene Geist; ein zerknirschtes und demütiges Herz verachtest du nicht, o Gott“ (Ps 50,19). In diesem Vers werden vier Taten angedeutet: die Buße des betrübten Herzens über die Sünden, die Versöhnung des Sünders, die allgemeine Reue aller Sünden, die fortwährende Demütigung des reuigen Sünders. Es heißt daher: Der Geist des Bußfertigen, der wegen Sünden, die wie Trübsale sind, beunruhigt und berechnet wird, ist ein Opfer für Gott, das heißt, der Gott in Bezug auf den Sünder besänftigt und den Sünder selbst mit Gott versöhnt Zerknirschung muss universell sein, fügt er "zerknirschtes Herz" hinzu.
Und er stellt fest, dass es nicht nur tritum (gehackt), sondern contritum (zusammengehackt) heißt. Der Sünder muss ein zerknirschtes und zerknirschtes Herz haben: zerschmettert, um es mit dem Hammer der Reue zu brechen, und damit das Schwert des Schmerzes es in viele Teilchen teilt, und ein Teilchen auf jede Todsünde gelegt wird, und vor Schmerz weinen, und trauert im Weinen und trauert mehr um eine begangene Todsünde, als wenn er, nachdem er in ihren Besitz gekommen ist, die ganze Welt und alles, was darin ist, verloren hätte. Tatsächlich hat er durch die Todsünde den Sohn Gottes verloren, der würdiger, teurer und kostbarer ist als die ganze Schöpfung. Er muss auch ein zerknirschtes, also zerknirschtes Herz haben, um sich nach allen begangenen Sünden, nach allen Unterlassungssünden und nach den Vergessenen, nach allen weltweit zu sehnen.
Und da die Vollkommenheit alles Guten die Demut ist, heißt es an vierter und letzter Stelle: [ein Herz] „ein gedemütigter Gott verachtet ihn nicht“. In der Tat, wie Jesaja sagt: „Der Erhabene und Erhabene, der einen ewigen Sitz hat, hat seine Wohnung im zerknirschten und demütigen Geist, um den Geist der Demütigen zu beleben und den Geist der Zerknirschten zu beleben“ (Jes 57: fünfzehn).
O Güte Gottes! O Würde des Büßers! Wer eine ewige Heimat hat, wohnt auch im Herzen der Demütigen und im Geiste der Bußfertigen! Dem wahrhaft zerknirschten Herzen gehört es, sich in allem zu demütigen und sich für einen toten Hund und einen Floh zu halten (vgl. 1 Könige 24,15).
26.03.2022
Erster Sonntag der Fastenzeit (2)
Buße
II. Reue des Herzens (Teil I)
3. Jesus wurde in die Wüste geführt“. „Ich habe euch ein Beispiel gegeben – sagt Jesus – damit auch ihr es tut wie Ich“ (Joh 13,15). Was hat Jesus getan? Er wurde vom Geist in die Wildnis geführt. Und ihr, die ihr an Jesus glaubt und von Jesus Rettung erhofft, lasst euch, ich beschwöre euch, durch den Geist der Reue in die Wüste der Beichte führen, um die Zahl Vierzig der Genugtuung (Wiedergutmachung) in vollkommener Weise zu erfüllen.
Beachte, dass die Zerknirschung des Herzens „Geist“, Atem genannt wird; tatsächlich sagt David: „Mit dem heftigen Odem wirst du die Schiffe von Tarsis zerschmettern“ (Ps 47,8). Tarsis wird als "Streben nach Genuss" interpretiert. Die Schiffe von Tarsis stellen die Bestrebungen der Weltlichen dar, die auf der Suche nach dem Genuss weltlichen Wohlergehens vom Segel der Fleischeslust und dem Wind der Prahlerei über das Meer dieser Welt getragen werden. Deshalb zerschmettert der Herr im stürmischen Wind der Reue die Schiffe von Tarsis, das heißt die Bestrebungen der Weltlichen, damit sie, von der Reue verwandelt, keinen falschen Genuss suchen, sondern einen wahren.
Beachten Sie, dass der Geist (Wind) der Reue aus zwei Gründen „ungestüm“ genannt wird: weil er den Geist erhebt (vehemens, vehit sursum mentem) und weil er das ewige „Wehe“ unterdrückt! (vae dimit). Von diesem Geist heißt es in der Genesis: „Er blies ihm einen Hauch des Lebens ins Gesicht“ (Gen 2,7). Der Herr bläst der Seele den Odem des Lebens ins Gesicht, der die Reue des Herzens ist, wenn das durch die Sünde verunstaltete Bild und Gleichnis Gottes wieder in die Seele eingeprägt und durch die Reue erneuert wird. des Herzens.
25.03.2022
Erster Sonntag der Fastenzeit (2)
Buße
Anfang – Predigt an die Klausur, d.h. Predigt an eine reumütige Seele
1. „Jesus wurde vom Geist in die Wüste geführt“ usw. (Mt 4,1).
Wir lesen in der Apokalypse: „Der Frau wurden zwei Adlerflügel gegeben, um in der Wüste zu fliegen“ (Offb 12,14). Diese Frau stellt die reumütige Seele dar, von der der Herr im Johannesevangelium sagt: „Die Frau“, das heißt die Seele, „ist in Traurigkeit, wenn sie im Bekenntnis eine Sünde gebiert“, die sie in Freude empfangen hat “ (Joh 16,21), und das zu Recht. Diese Frau bekommt zwei Adlerflügel. Der Adler, so genannt wegen der Schärfe seines Blicks oder sogar des Schnabels, repräsentiert die Gerechten; Tatsächlich hat der Adler eine sehr scharfe Sicht, und wenn sein Schnabel altersbedingt anschwillt, schärft er ihn, indem er ihn an einem Stein reibt, und verjüngt sich so. In gleicher Weise richtet der Gerechte mit der Schärfe der Kontemplation seinen Blick auf den Glanz der wahren Sonne und nach und nach auf seinen Schnabel, das heißt die Glut des Gemüts, es schwächt wegen irgendeiner Sünde, so dass es sich nicht mehr von der gewohnten Speise innerer Süße ernähren kann, es schärft es sofort zum Stein der Beichte und verjüngt es so in der Jugend der Gnade. Tatsächlich sagt der Prophet über ihn: „Deine Jugend wird erneuert wie die des Adlers“ (Ps 102,5).
Es gibt zwei Flügel dieses Adlers, die Liebe und die Furcht Gottes, von denen der Herr zu Hiob sagt: "Vielleicht kleidet sich der Falke wegen deiner Weisheit in Federn und breitet seine Flügel nach Süden aus?" (Hiob 39,26). Auch der Sperber ist wie der Adler eine Figur der Gerechten. Und beachten Sie, dass der Sperber zwei Dinge tut: Er greift mit den Klauen seines Fußes und er greift einen Vogel nur im Flug. So auch das Rechte: er greift mit dem Fuß der Zuneigung und ergreift das Gute nur mit dem Fliegen: er kümmert sich nicht um die irdischen Dinge.
Er stellt die Federn der Weisheit Gottes dar. Die Federn des Geiers sind die reinen Gedanken des Gerechten, die in seinem Geist durch die Weisheit Gottes, so genannt durch "Geschmack", fein säuberlich geformt werden: in der Tat insofern Sie Geschmack Gottes, legte rechtzeitig die Stifte; Während Sie den Geschmack seiner Süße probieren, legen Sie mit der Zeit die Stifte guter Gedanken fest. Und so breitet dieser Geier seine Flügel, das heißt göttliche Liebe und Furcht, gegen Mittag aus, also gegen Jesus Christus, Der ab Mittag kommt (vgl. Ab 3,3), um die Wärme, die er nährt und durchdringt, auszuströmen ihnen die Gnade, die erhält. Diese beiden Flügel sind der Frau, also der reumütigen Seele gegeben, mit denen sie, befreit von irdischen Dingen, in die Wüste der Buße fliegen kann, von der es im Evangelium dieses Sonntags heißt: „Jesus wurde in die Wüste geführt ".
2. Und immer an diesem Sonntag lesen wir im Introitus der Messe: „Er wird mich anrufen, und ich werde Ihn hören“; und der Brief des seligen Paulus an die Korinther sagt: „Wir ermahnen euch, die Gnade Gottes nicht umsonst zu empfangen“.
Und da für uns die Tage der Buße zur Vergebung der Sünden und zum Heil der Seelen gekommen sind, werden wir uns mit der Buße befassen, die aus drei Akten besteht: der Reue des Herzens, dem Bekenntnis des Mundes und dem Werk der Genugtuung (Sühne). ; dann werden wir uns mit den Sünden befassen, die der Buße widersprechen, nämlich Völlerei, Prahlerei und Geiz. Alle diese sechs Argumente sind dem heutigen Evangelium entnommen. Und alles ist zum Lobe Gottes und zum Nutzen unserer Seele.
24.03.2022
Erster Sonntag der Fastenzeit (1)
Die dreifache Versuchung von Adam und Jesus Christus
3. „Jesus wurde vom Geist in die Wüste geführt“. Es ist üblich, sich zu fragen, von wem Jesus in die Wüste geführt wurde. Lukas sagt es deutlich: „Jesus, erfüllt vom Heiligen Geist, zog aus dem Jordan und wurde vom Geist in die Wüste geführt“ (Lk 4,1). Er wurde von demselben Geist geleitet, mit dem Er erfüllt war und mit dem Er Selbst durch den Mund Jesajas sagt: „Der Geist des Herrn ist auf Mir, weil Er Mich gesalbt hat“ (Jes 61,1). Durch diesen Geist, von Dem Er mehr als seine Gefährten „gesalbt“ (geweiht) wurde (vgl. Heb 1,9), wurde Er in die Wüste geführt, um vom Teufel versucht zu werden.
Da der Sohn Gottes, unser Zorobabel, ein Name, der „Herr von Babylon“ bedeutet, gekommen war, um die von der Sünde zerstörte Welt wieder aufzubauen und als Arzt die Kranken zu heilen, war es für Ihn notwendig, Krankheiten mit gegensätzlichen Mitteln zu heilen : wie in der Heilkunst wird Heißes mit Kälte geheilt und Kaltes mit Wärme.
Der Untergang und die Zerbrechlichkeit der Menschheit waren Adams Sünde, die aus drei Leidenschaften bestand: Völlerei, Prahlerei, Gier. Tatsächlich heißt es in dem Vers: „Völlerei, Prahlerei und Gier überwanden den alten Adam“ (unbekannter Autor). Sie finden diese drei Sünden beschrieben in der Genesis: „Die Schlange sagte zu der Frau: An dem Tag, an dem du diese Frucht isst, werden deine Augen geöffnet“, hier ist die Kehle; „Ihr werdet wie Götter sein“ ist die Prahlerei; „Ihr werdet Gut und Böse kennen“, das ist Geiz (Gen 3,4-5). Dies waren die drei Speere, mit denen Adam zusammen mit seinen Söhnen [mit seinen Nachkommen] getötet wurde.
4. Der Sohn Gottes kam daher in günstiger Zeit und gehorchte Gott dem Vater, fügte das Verlorene wieder ein und heilte die Laster mit den entgegengesetzten Mitteln. Adam wurde in das Paradies versetzt, in das er, eingetaucht in Freuden, fiel. Stattdessen wurde Jesus in die Wüste geführt, wo Er durch Beharren auf dem Fasten den Teufel besiegte.
Beachten Sie, wie die drei Versuchungen in Genesis und Matthäus miteinander übereinstimmen: "Sagte die Schlange: An dem Tag, an dem Sie sie essen"; „Und der Versucher kam näher und sprach zu ihm: Wenn Du Gottes Sohn bist, sage diesen Steinen, dass sie zu Broten werden“ (Mt 4,3): Hier liegt die Versuchung der Völlerei. Ebenso: "Ihr werdet wie Götter sein"; „Dann nahm Ihn der Teufel mit in die heilige Stadt und stellte Ihn auf die Zinne des Tempels“ (Mt 4,5), das ist die Prahlerei. Und schließlich: „Du wirst Gut und Böse kennen“; „Wieder nahm Ihn der Teufel mit auf einen sehr hohen Berg, zeigte Ihm alle Königreiche der Welt und ihre Herrlichkeit und sprach zu Ihm: Das alles will ich Dir geben, wenn Du Dich vor mir niederbeugst“ (Mt 4,8-9 ). Der Teufel, wie er tückisch ist, spricht ebenso tückisch: Das ist die Versuchung des Geizes.
Aber die Weisheit, da sie immer weise handelt, überwand die drei Versuchungen des Teufels mit drei Sätzen Deuteronomium.
Als der Teufel Ihn an der Kehle versuchte, antwortete Jesus: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“ (Mt 4,4; vgl. Dtn 8,3), wie Er sagte: Wie der äußere Mensch von materiellem Brot lebt, so der innere Mensch lebt vom himmlischen Brot, das das Wort Gottes ist, das Wort Gottes ist der Sohn, das ist die Weisheit, die aus dem Mund des Höchsten hervorgeht (vgl. Pred 24,5). Weisheit ist nach Geschmack benannt. Daher ist das Brot der Seele der Geschmack der Weisheit, mit dem sie die Gaben des Herrn schmeckt und schmeckt, wie süß der Herr Selbst ist (vgl. Ps 33,9). Von diesem Brot heißt es im Buch der Weisheit: „Du hast ihnen ein Brot vom Himmel bereitet, das alle Wonne und jeden süßen Geschmack hat“ (Weish 16,20). Und das meint er, wenn Er sagt: „Aber von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes kommt“ (Mt 4,4; vgl. Dtn 8,3). "Von jedem Wort", denn das Wort Gottes und die Weisheit haben jeden süßen Geschmack, der alle Gaumenfreuden geschmacklos macht. Und da Adam dieses Brot satt hatte, erlag er der Versuchung der Kehle. Daher heißt es mit Recht: Nicht nur vom Brot usw.
Als der Teufel ihn aus Prahlerei versuchte, antwortete Jesus: „Du wirst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen“ (Mt 4,7; Dtn 6,16). Jesus Christus ist Herr der Schöpfung, Er ist Gott für die Ewigkeit. Und diesen versuchte Jesus, der Teufel, indem er den Schöpfer des Tempels ermahnte, sich von der Zinne des Tempels zu stürzen, und dem Gott aller himmlischen Mächte die Hilfe von Engeln versprach. «Du wirst also den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen!». Adam versuchte auch den Herrn Gott, als er das Gebot des Herrn und Gottes nicht hielt, aber er gab der falschen Verheißung leichten Glauben: "Ihr werdet wie Götter sein." Welch eine Prahlerei zu glauben, man könne zu Göttern werden! O Elende! Umsonst erhebst du dich über dich selbst, und darum stürzt du noch elender unter dich zusammen. Versucht daher nicht den Herrn, euren Gott.
Als schließlich der Teufel ihn aus Habgier in Versuchung führte, antwortete Jesus: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und Ihm allein dienen“ (Mt 4,10; vgl. Dtn 6,13; 10,20). Alle, die das Geld oder den Ruhm der Welt lieben, knien vor dem Teufel und beten ihn an.
Wir hingegen, für die der Herr in den Schoß der Jungfrau kam und den Galgen des Kreuzes erlitt, belehrt durch Sein Beispiel, gehen in die Wüste der Buße und unterdrücken mit Seiner Hilfe die Gier der Kehle, der Wind der Prahlerei und das Feuer der Gier.
Auch wir beten Den an, den die Erzengel selbst anbeten, wir dienen Dem, Dem die Engel dienen, dem Gesegneten, Herrlichen, Lobenswerten und Erhabenen für immer und ewig. Und alle Schöpfung sagen: Amen!
23.03.2022
Erster Sonntag der Fastenzeit (1)
Debüt – Die Engaddi-Wüste
1. Jesus wurde vom Geist in die Wüste geführt, um vom Teufel versucht zu werden“ usw. (Mt 4,1).
Wir lesen im ersten Buch der Könige, dass David in der Engaddi-Wüste lebte (vgl. 1 Könige 24: 1-2). David interpretiert sich selbst „mit starker Hand“ und weist auf Jesus Christus hin, Der mit ans Kreuz genagelten Händen die Mächte der Luft besiegte (teuflisch). O wunderbare Macht: mit gefesselten Händen den Feind zu besiegen! Christus lebte in der Engaddi-Wüste, ein Name, der "Auge der Versuchung" bedeutet.
Beachten Sie, dass das Auge der Versuchung dreifach ist. Der erste ist der des Halses, von dem in der Genesis gesagt wird: „Und die Frau sah, dass der Baum gut zu essen war, schön für die Augen und angenehm von Aussehen; sie nahm von seiner Frucht, aß sie und gab sie ihrem Mann“ (Gen 3,6). Die zweite ist die des Hochmuts und der Prahlerei, von der Hiob, wenn er vom Teufel spricht, sagt: „Schau auf alles, was hoch ist, er ist der König aller Kinder des Hochmuts“ (Hiob 41,25). Der dritte ist der Geiz, von dem der Prophet Zacharias spricht: „Das ist ihr Auge auf der ganzen Erde“ (Zc 5,6). Christus lebte daher vierzig Tage und vierzig Nächte in der Engadi-Wüste; darin erlitt er vom Teufel die Versuchungen der Völlerei, der Prahlerei und des Geizes.
2. Deshalb heißt es im heutigen Evangelium: „Jesus wurde in die Wüste geführt“. Beachten Sie, dass es drei Wüsten gibt, und in jede von ihnen wurde Jesus geführt: Die erste ist der Schoß der Jungfrau, die zweite ist die des heutigen Evangeliums, die dritte ist der Galgen des Kreuzes. Im ersten war Er nur von der Barmherzigkeit geleitet, im zweiten, um uns ein Beispiel zu geben, im dritten, dem Vater zu gehorchen.
Über den ersten sagt Jesaja: „Sende, Herr, das Lamm, Herrscher der Erde, vom Stein der Wüste zum Berg der Tochter Zion“ (Jes 16,1). O Herr, Vater, sende das Lamm, nicht den Löwen, den Herrscher, nicht den Zerstörer, vom Stein der Wüste, das heißt von der heiligen Jungfrau, die "Stein der Wüste" genannt wird: "Stein", für den fester Zweck der Jungfräulichkeit, also antwortete er dem Engel: "Wie kann das passieren, da ich keinen Mann kenne?" (Lk 1,34), das heißt: Habe ich den festen Entschluss gefasst, ihn nicht zu kennen?; „Von der Wüste“, weil es nicht bearbeitbar war (lat. Inarabilis): es blieb unversehrt, jungfräulich vor der Geburt, während der Geburt und nach der Geburt. Sende ihn zum Berg der Tochter Zion, das heißt zur heiligen Kirche, der Tochter des himmlischen Jerusalem.
Matthäus sagt über die zweite Wüste: „Jesus wurde in die Wüste geführt, um vom Teufel versucht zu werden“ usw.
Johannes der Täufer spricht vom dritten: „Ich bin die Stimme Dessen, Der in der Wüste schreit“ (Joh 1,23). Johannes der Täufer wird „Stimme" genannt, weil, wie die Stimme dem Wort vorausgeht, er dem Sohn Gottes vorangeht. Ich, sagte er, bin die Stimme Christi, die in der Wüste schreit, das heißt auf dem Schafott der Gottheit Kreuz: „Vater, in Deine Hände vertraue Ich meinen Geist“ (Lk 23,46). In dieser Wüste war alles voller Dornen und er war ohne jede Form menschlicher Hilfe.