Gebete in ursprünglicher Form





Fest-, Gedenk- und Feiertage im Kalenderjahr

Juli - Dezember 2022



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20.11.2022

Zu Christus König





Christkönigsfest

Das Christkönigsfest (Sollemnitas Domini Nostri Iesu Christi Universorum Regis „Hochfest unseres Herrn Jesus Christus, des Königs der Welt“) ist ein Hochfest und beschließt seit der Liturgiereform 1970 das liturgische Jahr am letzten Sonntag vor dem 1. Advent. Bis zur Kalenderreform von 1970 (MR 1962) war das Christkönigsfest am letzten Sonntag im Oktober.


Bedeutung

Das Fest betont die wahre Königsherrschaft Christi, die Jesus nach der Bibel beansprucht (z.B. Mt 27,11), und richtet sich damit gegen den Säkularismus und Laizismus einerseits, aber auch gegen Theokratie und Absolutismus. Allein der erhöhte König Jesus Christus ist Zielpunkt unserer irdischen Wanderschaft. Wir werden ihn eines Tages von Angesicht zu Angesicht sehen. Sein Königreich der Wahrheit, des Lebens, der Heiligkeit und der Gnade, der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens (vgl. Präfation vom Christkönigsfest) ist zwar nicht von dieser Welt, aber es bricht hier und jetzt schon an. Daher ist es möglich, dem Zusammenleben der Menschen mehr und mehr die Gebote Christi zugrunde zu legen.


Präfation vom Königtum Christi
Christus als Priester und König

In Wahrheit ist es würdig und recht, Dir, Herr, heiliger Vater, immer und überall zu danken. Du hast Deinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus, mit dem Öl der Freude gesalbt zum ewigen Priester und zum König der ganzen Schöpfung. Als makelloses Lamm und friedenstiftendes Opfer hat er sich dargebracht auf dem Altar des Kreuzes, um das Werk der Erlösung zu vollziehen. Wenn einst die ganze Schöpfung seiner Herrschaft unterworfen ist, wird er Dir, seinem Vater, das ewige, alles umfassende Reich übergeben: das Reich der Wahrheit und des Lebens, das Reich der Heiligkeit und der Gnade, das Reich der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens. Durch ihn rühmen Dich Himmel und Erde, Engel und Menschen und singen das Lob Deiner Herrlichkeit: Heilig, Heilig, Heilig ...


Ablass

Ein vollkommener Ablass wird unter den gewöhnlichen Bedingungen demjenigen Christgläubigen, der das Gebet zur Weihe der Menschheit an Jesus Christus, den König, (« O liebster Jesus, Erlöser des Menschengeschlechtes« - [Iesu dulcissime, Redemptor]) öffentlich (in Gemeinschaft) am Christkönigsfest betet; in anderen Fällen wird ein Teilablass gewährt.
Siehe: Christkönig-Litanei, Christkönigsjugend

V. Liebreicher Jesus, Dessen übergroße Liebe zu uns Menschen mit so viel Gleichgültigkeit, Nachlässigkeit, Verachtung und Undank vergolten wird, siehe, wir werfen uns hier vor Deinem Altare nieder, um die frevelhafte Kälte der Menschen und das Unrecht, das sie Deinem liebevollsten Herzen allenthalben zufügen, durch einen besonderen Ehrenerweis wieder gutzumachen.

A. Eingedenk jedoch, dass auch wir an diesem Unrecht nicht unbeteiligt waren, und durchdrungen von tiefem Reueschmerz, erflehen wir vor allem Deine Barmherzigkeit für uns selber.

V. Wir sind bereit, nicht nur unsere eigenen Sünden durch freiwillige Buße zu sühnen, sondern auch die Sünden jener, die weit vom Wege des Heiles abirrten, die, in Unglauben verstockt, dir als Hirt und Führer nicht folgen wollen oder ihre Taufgelübde treulos missachten und das süße Joch Deines Gesetzes zu tragen sich weigern.

A. Wir nehmen uns fest vor, alle diese beklagenswerten Vergehen zu sühnen.

V. Insbesondere aber wollen wir gutmachen: alle Unehrbarkeit und Unsittlichkeit im Leben und Treiben, wodurch so viele unschuldige Seelen ins Verderben gezogen werden, die Entheiligung der Sonn- und Feiertage, die schimpflichen Schmähungen gegen Dich und Deine Heiligen, die Beschimpfungen Deines Stellvertreters und des Priesterstandes, ferner die Entweihung des Sakramentes Deiner göttlichen Liebe durch Nachlässigkeit oder schändliche Sakrilegien, endlich die öffentlichen Vergehen der Völker, die sich den Rechten und Lehren der von dir gestifteten Kirche widersetzen. Könnten wir doch diese Sünden mit unserem Blute tilgen! Um indes für die Verletzung der Ehre Gottes einigermaßen Sühne zu leisten, bieten wir dir jene Genugtuung an, die Du Selber einst am Kreuz dem Vater dargebracht hast und noch täglich auf den Altären erneuerst, in Vereinigung mit der Genugtuung Deiner jungfräulichen Mutter, aller lieben Heiligen und frommen Christgläubigen.

A. Ernstlich geloben wir, die Sünden, die wir und andere begangen haben, sowie die Vernachlässigung Deiner großen Liebe wieder gutzumachen durch Festigkeit im Glauben, Reinheit im Lebenswandel und vollkommene Beobachtung des Gesetzes Deines Evangeliums, besonders des Gebotes der Liebe, soviel wir mit dem Beistand Deiner Gnade vermögen.

V. Auch wollen wir uns nach Kräften bemühen, in Zukunft alle Beleidigungen von Dir fernzuhalten und möglichst viele Menschen zu Deiner Nachfolge zu bewegen.

A. Wir bitten Dich, o gütigster Jesus, Du wollest durch die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau Maria diese unsere freiwillige Huldigung und Sühne wohlgefällig aufnehmen. Bewahre uns durch die große Gnade der Beharrlichkeit in der treuen Hingabe an deinen Dienst, bis wir endlich alle zu jenem Vaterland gelangen, wo du mit dem Vater und dem Heiligen Geiste lebst und herrschest, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Quelle: vgl. Enchiridion indulgentiarum 1999


Christkönig-Litanei

V/ A. Herr, erbarme Dich unser
V./ A. Christus, erbarme Dich unser

V./ A. Herr, erbarme Dich unser
V./ A. Christus höre uns
V./ A. Christus erhöre uns
V. Gott Vater Vater vom Himmel A. erbarme Dich unser.
Gott Sohn, Erlöser der Welt A. erbarme Dich unser.
Gott Heiliger Geist A. erbarme Dich unser.
Heiligste Dreifaltigkeit A. erbarme Dich unser.
V. Christus, König, Gott von Gott, Licht vom Licht, Ebenbild des ewigen Vaters A. Dein Reich komme
Christus, König, für den alles geschaffen ist
Christus, König, wahrer Gott und wahrer Mensch .
Christus, König, höchster Gesetzesgeber .
Christus, König, Quelle und Vorbild aller Heiligkeit .
Christus, König, unser Weg, unsere Wahrheit, unser Leben
Christus, König, dem alle Gewalt gegeben ist im Himmel und auf Erden
V. Christus, König, ewiger Hoherpriester A. Herrscher über die Seelen
Christus, König der Schmerzen, mit Dornen gekrönt
Christus, König der Liebe, am Kreuz für uns gestorben
Christus, König, dessen Reich nicht von dieser Welt ist
Christus, König, der du durch deine Eucharistie unter uns weilst
V. Christus, König, der du die Ehe zur Würde eines Sakramentes erhoben hast A. herrsche über die Familien
Christus, König, durch Deine Liebe mit Maria und Josef verbunden
Christus, König, du liebreicher Kinderfreund
V. Christus, König, dem alle Könige sich beugen müssen A.herrsche über die Völker
Christus, König, dem alle Herrscher untertan sind
Christus, König, du Fürst des Friedens
Christus, König, dessen Reich ohne Ende sein wird
Christus, König der Herrlichkeit, lasse uns alle zu Dir kommen
Schlussgebet
Herr Jesus Christus, wir huldigen Dir, dem König der Welt. Dir weihen wir das Wenige, das wir tun können. Wir wollen uns bemühen, Deine Ehre und den Triumph der heiligen Kirche zu fördern. Lasse alle Herzen Dein heiliges Königtum anerkennen. Amen.


Zum Fest Christkönig - Audio-Betrachtung
https://www.gloria.tv/post/DUuznzVfPvTQ2NMgCkuRccAuc



21.11.2022

Gedenktag Unserer Lieben Frau in Jerusalem





Der Gedenktag Unserer Lieben Frau in Jerusalem - früher das Fest Mariä Tempelgang oder Mariä Opferung - erinnert an die Erzählung im apokryphen Jakobus-Evangelium, wonach Maria im Alter von drei Jahren von ihren Eltern, Joachim und Anna, in den Tempel nach Jerusalem gebracht wurde, wo sie unter den Tempeljungfrauen erzogen werden sollte.
Der Tag war ursprünglich der Gedenktag der am 21. November 543 in Jerusalem unter Kaiser Justinian erfolgten Weihe der Kirche Sancta Maria Nova, die in der Nähe des jüdischen Tempels erbaut wurde. Unter Patriarch Germanus I. wurde Anfang des 8. Jahrhunderts der Tag in Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul - bereits als Mariengedenktag begangen. Durch die Kreuzfahrer kam der Tag ab dem 11. Jahrhundert ins Abendland, im 12. Jahrhundert wurde er in England, im 14. Jahrhundert in Frankreich bekannt, 1371 unter Papst Gregor XI. erstmals in der päpstlichen Kapelle in Avignon begangen. 1472 wurde er von Papst Sixtus IV. für die gesamte katholische Kirche als Mariä Opferung festgeschrieben. Papst Pius V. nahm den Tag aber nicht in den allgemeinen Festkalender auf, das tat erst Papst Sixtus V. 1585. Die Liturgiereform des 2. Vatikanischen Konzils benannte den Tag im Hinblick auf die Weihe der Marienkirche in Jerusalem um in Gedenktag Unserer Lieben Frau in Jerusalem.
Der Gedenktag Unserer Lieben Frau in Jerusalem im Liturgischen Jahr der Römisch-katholischen Kirche (mit anderem Namen und etwas anderem Festgeheimnis Mariä Tempelgang, Mariä Opferung oder Darstellung Mariens im Tempel, lateinisch Praesentatio Beatae Mariae Virginis), in den Ostkirchen Einführung unserer allheiligen Gebieterin, der Gottesgebärerin und Immerjungfrau Maria, in den Tempel, ist ein Mariengedenktag. Festdatum ist der 21. November. In den Ostkirchen, die dem julianischen Kalender folgen, fällt dieser Tag auf den 4. Dezember des gregorianischen Kalenders.
Ursprünglicher Festinhalt ist die im apokryphen Jakobusevangelium berichtete Darbringung der dreijährigen Maria im Jerusalemer Tempel als Jungfrau durch ihre Eltern Joachim und Anna:

„Dem Kinde aber mehrten sich seine Monate. Es wurde das Kind zweijährig. Und Joachim sagte: ‚Wir wollen es zum Tempel des Herrn hinaufbringen, um das Versprechen einzulösen, das wir abgegeben haben. Sonst schickt der Gebieter Gott zu uns, um es zu holen, und unsere Gabe wird als eine in diesem Fall erzwungene nicht genehm sein.‘ Und Anna sagte: ‚Wir wollen das dritte Jahr zuwarten, damit das Kind nicht bei früherer Trennung nach Vater und Mutter Verlangen trägt.‘ Und Joachim sagte: ‚Dann wollen wir warten.‘ Und das Kind wurde dreijährig. Da sagte Joachim: ‚Rufet die Töchter der Hebräer, die unbefleckten, als Begleiterinnen herbei! Sie sollen je eine Fackel nehmen, und die sollen zur Ablenkung für das Kind brennen, damit das Kind sich nicht nach hinten umdreht und sein Herz nicht verführt wird weg vom Tempel des Herrn.‘ Und sie hielten es so, bis sie zum Tempel des Herrn hinaufkamen. Und der Priester nahm Maria in Obhut, küsste und segnete sie und sprach: ‚Groß gemacht hat der Herr deinen Namen unter allen Geschlechtern. An dir wird am Ende der Tage der Herr sein Lösegeld den Kindern Israel offenbaren.‘ und er hieß sie sich auf der dritten Stufe des Altars niedersetzen, und der Herr Gott legte Anmut auf sie. Da begann sie auf ihren Füßen zu tanzen, und das ganze Haus Israel gewann sie lieb. Und ihre Eltern zogen wieder hinab, waren voller Staunen, und sie lobten Gott den Gebieter dafür, dass das Kind sich nicht ihnen zugewandt hatte um bei ihnen zu bleiben. Maria aber war im Tempel des Herrn, wie eine Taube mit ganz wenig Speise sich beköstigend, und empfing Nahrung aus der Hand eines Engels.“
Im Osten wird dieses Fest seit dem 6. Jahrhundert begangen. Es ist eines der zwölf großen Feste des orthodoxen Kirchenjahres und wird vom Vorabend des 21. bis zum 25. November gefeiert.
Die römisch-katholische Kirche übernahm das Fest, nachdem es lange abgelehnt worden war, im 14. Jahrhundert unter dem Namen Praesentatio Beatae Mariae Virginis, deutsch meist mit Mariä Opferung wiedergegeben. Es wurde 1371 von Papst Gregor XI. in Avignon und 1472 von Papst Sixtus IV. für die gesamte katholische Kirche festgeschrieben.[2]
Die Liturgiereform bestimmte den 21. November als den Gedenktag Unserer Lieben Frau in Jerusalem. Schon in der Darstellung des Lukasevangeliums ist Maria Urbild und vollkommene Verkörperung der Tochter Zion, als Bild Jerusalems und des Volkes Israel in seinem Leiden, seiner Hoffnung und seinem Glauben. Indem sie Mutter des Gottessohnes wird, ist sie zugleich der neue Tempel oder Tabernakel und Mutter und Lebensquelle der Kirche. Das Zweite Vatikanische Konzil hat diese enge Verbindung zwischen Maria und dem Geheimnis der Kirche dadurch zum Ausdruck gebracht, dass es die Darlegungen über die Gottesmutter zum Abschluss der Konstitution über die Kirche Lumen Gentium machte. Am 21. November 1964 verkündete Papst Paul VI. vor der Konzilsversammlung feierlich das marianische Attribut Mutter der Kirche.
11.11.2022

St. Martin




BENEDIKT XVI.
ANGELUS
Petersplatz
Sonntag, 11. November 2007


Liebe Brüder und Schwestern!

Die Kirche gedenkt heute, am 11. November, des hl. Martin, Bischof von Tours, eines der berühmtesten und am meisten verehrten Heiligen in Europa. Er wurde um 316 als Sohn heidnischer Eltern in Pannonien, im heutigen Ungarn, geboren und dann vom Vater für die Militärlaufbahn bestimmt. Bereits als Jüngling begegnete Martin dem Christentum; nach Überwindung vieler Schwierigkeiten schrieb er sich als Katechumene ein, um sich auf die Taufe vorzubereiten. Er empfing das Sakrament im Alter von ungefähr zwanzig Jahren, musste aber noch lange Zeit im Heer bleiben, wo er von seiner neuen Lebensweise Zeugnis ablegte: er war allen gegenüber respektvoll und entgegenkommend; er behandelte seinen Leibdiener wie einen Bruder und mied niedrige Vergnügungen. Nach seiner Verabschiedung aus dem Militärdienst begab er sich nach Poitiers in Frankreich zum heiligen Bischof Hilarius. Dieser weihte ihn zum Diakon und Priester; in der Folge wählte er das monastische Leben und gründete mit einigen Schülern in Ligugé das älteste bekannte Kloster in Europa. Nachdem ungefähr zehn Jahre später die Christen von Tours ohne Hirte geblieben waren, wählten sie ihn per Akklamation zu ihrem Bischof. Von da an widmete sich Martin mit brennendem Eifer der Evangelisierung der ländlichen Gegenden sowie der Ausbildung des Klerus. Auch wenn ihm viele Wunder zugeschrieben werden, ist der hl. Martin vor allem für eine Tat der brüderlichen Nächstenliebe bekannt. Noch als junger Soldat begegnete er auf der Straße einem vor Kälte erstarrten und zitternden Armen. Da nahm er seinen Mantel, teilte ihn mit dem Schwert in zwei Teile und reichte dem Mann die eine Hälfte. In der Nacht erschien ihm im Traum Jesus, der lächelte und mit eben jenem Mantel bekleidet war.
Liebe Brüder und Schwestern, die Geste der Nächstenliebe des hl. Martin folgt derselben Logik, die Jesus dazu drängte, das Brot für die hungernde Menge zu vermehren, vor allem aber Sich Selbst der Menschheit in der Eucharistie als Speise zu hinterlassen, höchstes Zeichen der Liebe Gottes, »Sacramentum caritatis«. Es ist dies die Logik des Teilens, in der auf authentische Weise die Liebe zum Nächsten zum Ausdruck kommt. Der hl. Martin helfe uns zu verstehen, dass es nur durch gemeinsames Teilen möglich ist, auf die große Herausforderung unserer Zeit zu antworten: eine Welt des Friedens und der Gerechtigkeit zu errichten, in der ein jeder Mensch mit Würde leben kann. Dies kann geschehen, wenn ein weltweites Modell echter Solidarität vorherrscht, das in der Lage ist, allen Bewohnern des Planeten Nahrung, Wasser, notwendige medizinische Versorgung, aber auch Arbeit und Energieressourcen sowie kulturelle Güter, wissenschaftliches und technologisches Wissen sicherzustellen.…
02.11.2022
Allerseelen




An Allerseelen (lateinisch [Dies] in commemoratione omnium fidelium defunctorum, „Tag des Gedenkens an alle verstorbenen Gläubigen“) begeht die römisch-katholische Kirche das Gedächtnis ihrer Verstorbenen. Das Gedächtnis aller Seelen wird im Kirchenjahr am 2. November begangen, einen Tag nach dem Hochfest Allerheiligen. Durch Gebet, Fürbitte, Almosen und Friedhofsgänge gedenken die Menschen aller Armen Seelen im Fegefeuer und wenden ihnen Ablässe zu. In der römisch-katholischen Kirche hat der Allerseelenablass daher eine besondere Bedeutung.
Wo die Gräbersegnung nicht bereits am Nachmittag von Allerheiligen stattgefunden hat, findet sie an Allerseelen statt, wohin sie eigentlich gehört.
In Österreich ist Allerseelen zwar kein gesetzlicher Feiertag, es findet jedoch an den öffentlichen Schulen kein Unterricht statt und an einigen Universitäten ist der Tag vorlesungsfrei.


Ursprung

Der Allerseelentag am 2. November geht auf Abt Odilo von Cluny zurück; er hat diesen Gedenktag in allen von Cluny abhängigen Klöstern eingeführt.[1] Das Dekret Odilos aus dem Jahr 998 ist noch erhalten. Bald wurde der Allerseelentag auch außerhalb der Klöster gefeiert. Für Rom ist er seit Anfang des 14. Jahrhunderts bezeugt. Von Cluny aus verbreitete sich der Allerseelentag in der ganzen lateinischen Kirche. Er steht theologisch in enger Verbindung mit der Lehre vom Fegefeuer (Reinigungsort, Purgatorium) als Ort der Läuterung der Verstorbenen, die Hilfe von den Lebenden durch Gebet, Fasten und Almosen erhalten. Allerseelen ist vor allem in den Alpenländern mit zahlreichen Volksbräuchen verbunden.


Römisch-katholische Liturgie

Allerseelen wurde durch die Reform der römisch-katholischen Liturgie nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil in der liturgischen Rangordnung den Hochfesten des Herrn gleichgestellt und verdrängt in den Jahren, in denen es auf einen Sonntag fällt, den Sonntag im Jahreskreis. Die liturgische Farbe beim Gedächtnis aller Seelen ist schwarz oder violett, in der heiligen Messe wird kein Gloria gesungen; an die Stelle des Halleluja-Rufs tritt ein Tractus oder ein Ruf vor dem Evangelium ohne Halleluja.
Das Missale Romanum bietet für den Allerseelentag drei verschiedene Proprien, da ein Priester an diesem Tag traditionell – wie am Weihnachtsfest – dreimal die heilige Messe feiern konnte. Auch gehörte zur Liturgie der heiligen Messe als Sequenz der Hymnus Dies irae; seit der Liturgiereform kann dieser Hymnus ad libitum beim Stundengebet verwendet werden, in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus gehört die Sequenz weiter zu den Propriumstexten der Messliturgie.
Der Ritus der Gräbersegnung ist ein Sakramentale und gehört liturgisch zu den frommen Übungen (pia exercitia). Er kann von einem Priester, einem Diakon oder einem vom Bischof dazu beauftragten Laien vorgenommen werden.


…Einen ganz anderen Charakter hat Allerseelen am 2. November. Hier feiern wir nicht die bereits vollendeten Heiligen, die in der Anschauung Gottes geborgen sind, sondern wir beten vielmehr für all jene Toten, die zwar in der Gnade Gottes gestorben sind, die aber noch Überbleibsel der Sünde an ihrer Seele haften haben und sich in einem Zustand der Reinigung („purgatorium“) bzw. einem Ort der Läuterung („Fegfeuer“) befinden. Das Zweite Vatikanische Konzil (Lumen gentium 50-51) bezieht sich bei der Lehre über diese Seelen, die „nach ihrem Tode noch gereinigt werden“ müssen, auf das bereits im Alten Testament praktizierte Gebet zur Entsühnung der Toten (vgl. 2 Makk 12,42-45). Die Kirche beruft sich bei ihrer Lehre vom Fegfeuer auch auf verschiedene neutestamentliche Bibelstellen (vgl. Mt 12,32; 1 Kor 3,10-15, Mt 5,26). Weil also an Allerseelen nicht Heilige gefeiert werden, sondern für Verstorbene gebetet wird, die noch der Läuterung bedürfen, und damit diese Reinigung rascher geschieht, feiert man an jenem Tag nicht Heilige, sondern bringt das Messopfer für die Verstorbenen dar. Der Priester trägt dabei zum Zeichen der Sühne und Buße ein violettes oder schwarzes Messgewand. An diesem Tag ist es ihm erlaubt, drei heilige Messen für Verstorbene zu zelebrieren. Und die Gläubigen werden ihrerseits eingeladen, für die Verstorbenen zu beten und insbesondere Ablässe für Verstorbene zu gewinnen. Unter einem Ablass versteht man den Nachlass von Sündenstrafen für bereits vergebene Sünden. Denn wenn man vor dem Tod nicht von diesen Sündenstrafen befreit ist, nimmt man sie als eine Last mit über die Todesschwelle hinüber und muss, wie der heilige Papst Paul VI. nach Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils lehrte, „noch durch das Feuer des Reinigungsortes entsündigt werden“. Und um dieses Reinigungsfeuer für die Verstorbenen abzukürzen oder zu mildern, lädt die Kirche die Gläubigen ein, Ablässe zu gewinnen und sie fürbittweise den Verstorbenen zukommen zu lassen.

An Allerheiligen sowie Allerseelen und an den folgenden Tagen bis zum 8. November gewährt die Kirche einen besonderen vollkommenen Ablass, den man ausschließlich fürbittweise den Verstorbenen zukommen lassen kann. Man gewinnt diesen Ablass, indem man folgende Bedingungen erfüllt:
1. einen Friedhof in frommer Gesinnung besucht und wenigstens im Geiste (also leise) für die Verstorbenen betet, z.B: „Herr, gib ihnen die ewige Ruhe“;
hinzu kommen die üblichen Bedingungen für einen vollkommenen Ablass:
2. Empfang des Bußsakramentes (Beichte) in einem Zeitraum von drei Wochen vorher bis drei Wochen nachher;
3. Abkehr von jeder Sünde, also der feste Vorsatz, nicht mehr zu sündigen;
4. Empfang der heiligen Kommunion (möglichst am selben Tag);
5. Gebet in den Anliegen des Papstes (z.B. Vaterunser und Gegrüßet seist du, Maria).
Und wenn man keinen solchen „vollkommenen“ Ablass gewinnt, weil nicht alle Bedingungen erfüllt werden, so gewinnt man für die Verstorbenen einen „Teilablass“, der zu einer Reduzierung der Sündenstrafen führt. Es ist also möglich, an jedem dieser acht genannten Tage jeweils einen (vollkommenen) Ablass den Verstorbenen zukommen zu lassen. Und wenn man glaubt, wie es die Kirche lehrt, dass dieser Ablass eine wirkmächtige Fürsprache bedeutet, ein Geschenk, mit der wir unsere Solidarität mit den verstorbenen „Armen Seelen“ zum Ausdruck bringen können, dann ist dieses Ablassgebet noch weitaus wichtiger als ein hübsch gepflegtes Grab mit frischem Blumenschmuck und rotem Grablicht. Auch das ist natürlich ein Zeichen unserer Liebe zu den Verstorbenen und kann so ebenfalls eine Form des Gebetes sein. Aber wichtiger noch als äußerer Grabschmuck ist es, wirklich für die Verstorbenen zu beten und die heilige Messe für Verstorbene zu feiern. Dies war schon der heiligen Monika bewusst, die auf dem Sterbebett ihren Sohn Augustinus († 430) inbrünstig bat: „Begrabt meinen Leib, wo es auch sei, und macht euch keine Gedanken darum. Nur um eins bitte ich euch, gedenkt meiner, wo immer ihr euch aufhalten möget, am Altar des Herrn.“ Und das gilt für alle Katholiken bis heute – ganz besonders an Allerseelen.


Tagesgebet

Allmächtiger Gott, wir glauben und bekennen, dass Du Deinen Sohn
als Ersten von den Toten auferweckt hast. Stärke unsere Hoffnung,
dass Du auch unsere Brüder und Schwestern auferwecken wirst zum
ewigen Leben. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, unseren
Herrn. Amen.


Gebete

Lieber Heiland, sei so gut,
lasse doch Dein teures Blut
in das Fegefeuer fließen,
wo die Armen Seelen büßen.
Ach, sie leiden große Pein,
wollest ihnen gnädig sein.
Höre das Gebet der Deinen,
die sich all’ mit Dir vereinen.
Nimm die Armen Seelen doch
heute in den Himmel noch.
Amen.


Schenke Heiland, Deinen Frieden
allen, die dahingeschieden,
die des Lebens Kampf bestanden
und die Ruhe noch nicht fanden.

Tilge aus, wofür sie dulden,
lasse nach, was sie noch schulden.
Einst hast Du am Kreuz gehangen,
hast Du alle Welt umfangen

mit den blutbedeckten Armen.
Streck sie jetzt doch voll Erbarmen
Zu des Kerkers dunklen Stätten,
lös` der armen Seelen Ketten.

Still` ihr Sehnen, hör ihr Flehen
Gnade lass vor Recht ergehen.
Schau ihr Zagen, hör ihr Klagen,
ew`ges Licht lass ihnen tagen!

Dir nur pochen ihre Herzen:
still` die Sehnsucht, end` die Schmerzen.
Alle, die uns teuer waren,
führ` sie zu den Himmelsscharen,

die verknüpft mit engen Banden
uns hienieden nahestanden.
Milder Jesus, schone, schone,
führe sie zu Deinem Throne. Amen


Liebesflamme des Unbefleckten Herzens Mariä

Wer sich auf meine Liebesflamme beziehend 3 Ave Maria betet, befreit eine Seele aus dem Fegfeuer.
Wer sich im Monat November auf die Liebesflamme des Unbefleckten Herzens Mariens bezieht und ein Ave betet, befreit zehn Arme Seelen aus dem Fegfeuer.

Durch die Große Verheißung Deiner Liebesflamme des Unbefleckten Herzens erbarme Dich der Armen Seelen im Fegfeuer. Ave Maria …
Ablassgebet für die verlassensten Armen Seelen
Jesus, um der Schmerzen willen, die Du bei Deiner Todesangst im Garten Getsemani, bei der Geißelung und Dornenkrönung, auf dem Weg zum Kalvarienberg, bei Deiner Kreuzigung und Deinem Hinscheiden erduldet hast, erbarme Dich der Seelen im Fegefeuer, besonders jener, die ganz vergessen sind! Erlöse sie aus ihren bitteren Qualen, rufe sie zu Dir und schließe sie im Himmel liebevoll in Deine Arme!
Vater unser… Gegrüßet seist du Maria… Herr, gib ihnen…
(500 Tage Ablass)


Gebet zur Königin der Armen Seelen

Heilige Maria, du große Fürbitterin, deine mütterliche Liebe umfasst in gleicher Weise alle Seelen, die erlöst sind durch das Blut deines Sohnes Jesus.
Trauer erfüllt unser Herz, wenn wir an unsere Toten denken. Doch wir haben ein unbegrenztes Vertrauen auf deine Fürbitte.
So kommen wir denn zu dir, hohe Königin. Der Tod hat die irdischen Bande zerrissen, doch er hat die Liebe nicht ausgelöscht, die uns mit denen verbindet, die in demselben Glauben lebten wie wir.
Maria, unzählige Seelen im Reinigungsort warten mit brennender Geduld, dass wir ihnen durch unser Gebet, durch verdienstvolle Werke Hilfe bringen. In der Liebe Jesu Christi erheben wir in ihrem Namen bittend Augen und Herzen zu dir, liebevolle Mutter aller Gläubigen.
Erhöre unser Gebet!
Durch deine Mütterliche Fürsprache rühre das Herz deines Sohnes, unseres Heilandes! Deine Heiligkeit ersetze unsere Armseligkeit, deine Liebe unsere Gefühllosigkeit, deine Macht unsere Schwäche!
Königin des Himmels, gib, dass das heiße Sehnen der dahingeschiedenen Seelen, zur seligen Anschauung Gottes zugelassen zu werden, bald in Erfüllung gehe!
Gute Mutter, wir bitten dich ganz besonders für die Seelen unserer Verwandten, der Priester, aller, die deine Verehrung förderten, die anderen Gutes taten und mit ihnen Mitleid fühlten, und schließlich für die Seelen, die vergessen sind. Gib, dass wir alle eines Tages im Himmel beisammen sind und in deiner beglückender Gegenwart gemeinsam mit den Heiligen uns der Anschauung Gottes erfreuen dürfen. Dann werden wir dir ohne Ende Dank sagen, gute Mutter, unermüdliche Trösterin, für alle Gnaden, die du uns erwirkt hast. Amen.
Von Papst Pius XI.


Siebenfaches Gebet für die Seelen im Fegfeuer

(Ein ehrwürdiges, altes Gebet)
(1) Herr, allmächtiger Gott, ich bitte Dich durch das Kostbare Blut, das Dein göttlicher Sohn Jesus Christus in Seiner Todesangst im Garten Getsemani vergossen hat: Befreie die Seelen aus dem Fegfeuer, besonders jene, die am meisten verlassen ist! Führe sie in Deine Herrlichkeit, damit sie Dich dort lobe und preise in Ewigkeit. Amen.

Vater unser - Gegrüßt seist du, Maria -

Herr, gib ihnen die ewige Ruhe.

(2) Herr, allmächtiger Gott, ich bitte Dich durch das Kostbare Blut, das Dein göttlicher Sohn Jesus Christus bei der grausamen Geißelung vergossen hat: Befreie die Seelen aus dem Fegfeuer, besonders jene, die dem Eingang in Deine Herrlichkeit am nächsten steht. Lass sie alsbald beginnen, Dich zu loben und zu preisen in Ewigkeit. Amen.

Vater unser - Gegrüßt seist du, Maria -

Herr, gib ihnen die ewige Ruhe.

(3) Herr, allmächtiger Gott, ich bitte Dich durch das Kostbare Blut, das Dein göttlicher Sohn Jesus Christus bei der schmerzvollen Dornenkrönung vergossen hat: Befreie die Seelen aus dem Fegfeuer, besonders jene, die der Fürbitte am meisten bedarf! Lass sie nicht länger mehr warten, Dich in Deiner Herrlichkeit zu loben und zu preisen in Ewigkeit. Amen.

Vater unser - Gegrüßt seist du, Maria -

Herr, gib ihnen die ewige Ruhe.

(4) Herr, allmächtiger Gott, ich bitte Dich durch das Kostbare Blut, das Dein göttlicher Sohn Jesus Christus in den Straßen von Jerusalem vergoss, als Er das Kreuz auf Seinen heiligen Schultern trug: Befreie die Seelen aus dem Fegfeuer, besonders jene, die in Deinen Augen die reichsten Verdienste hat, damit sie auf dem hohen, herrlichen Thron, der ihrer wartet, Dich preise und lobe in Ewigkeit. Amen.

Vater unser - Gegrüßt seist du, Maria -

Herr, gib ihnen die ewige Ruhe.

(5) Herr, allmächtiger Gott, ich bitte Dich durch das Kostbare Fleisch und Blut Deines göttlichen Sohnes Jesus Christus, das Er Selbst am Abend vor Seinem Leiden Seinen geliebten Jüngern als Speise' und Trank darreichte, das Er dann als immerwährendes Opfer und als lebenspendende Nahrung für die Gläubigen der ganzen Kirche hinterließ: Befreie die Seelen aus dem Fegfeuer, besonders jene, die dieses Geheimnis Seiner grenzenlosen Liebe am meisten verehrt hat, damit sie mit Deinem göttlichen Sohn und dem Heiligen Geist durch dieses heilige Sakrament Dich in Deiner Herrlichkeit lobe und preise in Ewigkeit. Amen.

Vater unser - Gegrüßt seist du, Maria -

Herr, gib ihnen die ewige Ruhe.

(6) Herr, allmächtiger Gott, ich bitte Dich durch das Kostbare Blut, das Dein göttlicher Sohn Jesus Christus am Stamme des Kreuzes aus Seinen heiligen Händen und Füßen vergossen hat: Befreie die Seelen aus dem Fegfeuer, besonders jene, für die ich am meisten beten muss. Lass sie durch meine Schuld nicht länger mehr aufgehalten werden, alsbald Dich in Deiner Herrlichkeit zu loben und zu preisen in Ewigkeit. Amen.

Vater unser - Gegrüßt seist du, Maria -

Herr, gib ihnen die ewige Ruhe.

(7) Herr, allmächtiger Gott, ich bitte Dich durch das Kostbare Blut, das aus der Seitenwunde Deines göttlichen Sohnes Jesus Christus vor den Augen Seiner heiligen Mutter und zu ihrem größten Schmerz geflossen ist:
Befreie die Seelen aus dem Fegfeuer, besonders jene, die die hohe Himmelskönigin am innigsten verehrt hat! Lass sie bald In Deine Herrlichkeit eingehen, um Dich mit Maria zu loben und zu preisen in Ewigkeit.Amen.

Vater unser - Gegrüßt seist du, Maria -

Herr, gib ihnen die ewige Ruhe.

(Dieses siebenfache Gebet kann sinnvoll auf die einzelnen Tage der Woche aufgeteilt werden.)
Gebet entnommen aus Helft den lieben Armen Seelen von Pfrarrer A. M. Weigl.

Gebet für die verstorbenen Eltern
Gott, Du hast uns geboten, Vater und Mutter zu ehren. Erbarme Dich gnädig der Seelen meines Vaters/meiner Mutter; verzeihe ihnen ihre Sünden und gib, daß ich sie einst wiedersehe in der Freude des ewigen Lichtes! Durch Christus, unsern Herrn. Amen.

3 Jahre Ablass - Vollkommener Ablass unter den gewöhnlichen Bedingungen, wenn man das Gebet einen Monat lang jeden Tag verrichtet

Gebet zu den heiligen Wunden Jesu für die Armen Seelen
Mein Jesus, ich küsse und verehre die heilige Wunde Deiner rechten Hand und bitte Dich durch Deine Schmerzen und durch das Kostbare Blut, das aus dieser Wunde geflossen ist, erbarme Dich der Armen Seelen.

Vater unser... Ave Maria ... Ehre sei ...
Mein Jesus,... Deiner linken Hand ...
Mein Jesus,... Deines rechten
Fußes ...
Mein Jesus,... Deines linken
Fußes ...
Mein Jesus,... Deiner heiligen
Seite ...
Herr Jesus Christus, ich bitte Dich durch Dein Kostbares Blut, das Du bei deiner grausamen Kreuzigung vergossen hast, erlöse die Seelen aller Gläubigen, besonders aber jene, die mir im Leben nahe gestanden haben und führe sie zu den ewigen Freuden, damit sie Dich loben und preisen in Ewigkeit. Amen.

Hilferuf zu den Engeln - Gebet für die Armen Seelen
Jesus, unser Herr, die Nacht vor Deinem Leiden verbrachtest Du am Ölberg im Garten Gethsemani. Vor Deinen Augen sahst Du die Sünden der ganzen Welt - eine Last, die Dich zermalmte und Dir das Blut aus den Poren presste.
Die Jünger schliefen und hatten nicht die Kraft, in dieser schweren Stunde mit Dir zu wachen. Nur Dein himmlischer Vater ließ sich rühren und sandte Dir einen Engel, um Dich zu trösten und zu stärken in Deiner Todesnot.
Herr, siehe unsere Brüder und Schwestern im Fegfeuer. Sie leiden mehr, als ein Mensch auf dieser Erde leiden kann, und Du willst, dass wir uns ihrer Not und Bedrängnis erbarmen, Du gibst uns Gelegenheit, etwas für sie zu tun, mit ihnen zu wachen, für sie zu beten, ein Opfer für sie zu bringen, vor allem aber dürfen wir das heilige Messopfer für sie darbringen, ja, wir dürfen sogar unseren Schutzengel zu ihnen senden, damit er sie in der Kraft Deines Blutes tröste und stärke.
Wie Gott barmherzig war mit Seinem Sohn am Ölberg, so will Er, dass auch wir barmherzig seien mit der leidenden Kirche im Fegfeuer. Jesus, erinnere Dich Deiner Verlassenheit am Ölberg. Erinnere dich daran, wie es Dir wohltat, als der Engel Deines himmlischen Vaters Dich stärkte und aufrichtete. Lehre uns barmherzig und vollkommen zu sein wie Dein Vater und erfülle die Armen Seelen mit dem gleichen Trost, den Du am Ölberg empfangen hast. AMEN.


Kurze Gebete für die Armen Seelen

Himmlischer Vater, wir bitten Dich um der Verdienste des bitteren Leidens Deines Sohnes willen, erlöse uns von allem Übel und befreie die Armen Seelen aus dem Fegfeuer.
*
Göttliches Herz Jesu, bekehre die Sünder, rette die Sterbenden, befreie die Armen Seelen aus dem Fegfeuer.
*
Heiliger Geist, Du Quelle der Liebe und der Heiligkeit, tröste die Armen Seelen und tilge ihre Schuld.
*
Heilige Maria, du Königin der Armen Seelen, du unsere Mittlerin und Fürsprecherin, bitte für uns und für die Armen Seelen.
Jesus, Maria, Josef, ich liebe euch, rettet die Armen Seelen aus dem Fegfeuer.

Requiem aeternam dona eis, Domine, et lux perpetua luceat eis.



PREDIGT VON PAPST BENEDIKT XVI.
Allerseelen
Vatikanische Basilika, Kathedra-Altar
Donnerstag, 3. November 201

Verehrte Mitbrüder,
liebe Brüder und Schwestern!

Am Tag nach dem liturgischen Gedenktag Allerseelen haben wir uns um den Altar des Herrn versammelt, um Sein Opfer darzubringen für die Kardinäle und Bischöfe, die im Lauf des vergangenen Jahres ihre irdische Pilgerschaft beendet haben. Mit tiefer Zuneigung gedenken wir der verehrten Mitglieder des Kardinalskollegiums, die von uns gegangen sind: Urbano Navarrete SJ, Michele Giordano, Varkey Vithayathil CSSR, Giovanni Saldarini, Agustín García-Gasco Vicente, Georg Maximilian Sterzinsky, Kazimierz Świątek, Virgilio Noè, Aloysius Matthew Ambrozic, Andrzej Maria Deskur. Mit ihnen bringen wir die Seelen der verstorbenen Mitbrüder im Bischofsamt vor den Thron des Allerhöchsten. Für alle und jeden einzelnen bitten wir im Gebet, beseelt von dem Glauben an das ewige Leben und das Geheimnis der Gemeinschaft der Heiligen. Ein Glaube voller Hoffnung, der auch durch das Wort Gottes erhellt wird, das wir eben gehört haben.
Der Abschnitt aus dem Buch des Propheten Hosea lässt uns unmittelbar an die Auferstehung Jesu denken, an das Geheimnis Seines Todes und Erwachens zum ewigen Leben. Diese Stelle des Buches Hosea – die erste Hälfte des sechsten Kapitels – war tief in Geist und Herz Jesu eingeprägt. Denn mehr als einmal greift Er in den Evangelien Vers 6 auf: »Liebe will ich, nicht Schlachtopfer, Gotteserkenntnis statt Brandopfer.« Vers 2 dagegen zitiert Jesus zwar nicht, aber Er macht ihn Sich zu eigen und verwirklicht ihn im Ostergeheimnis: »Nach zwei Tagen gibt Er uns das Leben zurück, am dritten Tag richtet Er uns wieder auf, und wir leben vor Seinem Angesicht.« Jesus, der Herr, hat im Licht dieser Worte Sein Leiden auf Sich genommen und entschieden den Weg des Kreuzes eingeschlagen; Er sprach zu Seinen Jüngern offen über das, was Ihm in Jerusalem geschehen musste, und die Weissagung des Propheten Hosea klingt in Seinen eigenen Worten wider: »Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert, und sie werden Ihn töten; doch drei Tage nach Seinem Tod wird er auferstehen« (Mk 9,31).
Der Evangelist merkt an, dass die Jünger »den Sinn Seiner Worte nicht verstanden, sich jedoch scheuten, Ihn zu fragen« (vgl. V. 32). Angesichts des Todes empfinden auch wir zwangsläufig Gefühle und Gedanken, die unserer menschlichen Natur entstammen. Und immer wieder überrascht und übersteigt uns ein Gott, der uns so nahe wird, dass Er nicht einmal vor dem Abgrund des Todes Halt macht, sondern vielmehr durch Ihn hindurchgeht, indem Er zwei Tage im Grab verweilt. Aber gerade hier verwirklicht sich das Geheimnis des »dritten Tages«. Christus nimmt unser sterbliches Fleisch bis ins Letzte an, damit es von der glorreichen Macht Gottes bekleidet würde, vom Hauch des lebensspendenden Geistes, Der es verwandelt und erneuert. Es ist die Taufe des Leidens (vgl. Lk 12,50), die Jesus für uns empfangen hat und von der der hl. Paulus im Brief an die Römer schreibt. Der Ausdruck, den der Apostel gebraucht – »auf Seinen Tod getauft worden sein« (Röm 6,3) – versetzt uns immer wieder in Staunen, so prägnant fasst er das schwindelerregende Geheimnis zusammen. Der Tod Christi ist Quelle des Lebens, weil Gott in ihm Seine ganze Liebe verströmt hat, wie in einem enormen Wasserfall, was an das in Psalm 41 verwendete Bild denken lässt: »Flut ruft der Flut zu beim Tosen deiner Wasser, all deine Wellen und Wogen gehen über mich hin« (V. 8). Der Abgrund des Todes wird von einem anderen Abgrund erfüllt, der noch größer ist: vom Abgrund der Liebe Gottes, so dass der Tod keine Macht mehr über Ihn hat (vgl. Röm 6,9) und auch nicht über die, die durch den Glauben und die Taufe mit Ihm vereint sind: »Sind wir nun mit Christus gestorben«, sagt der hl. Paulus, »so glauben wir, dass wir auch mit Ihm leben werden« (Röm 6,8). Dieses »leben mit Christus« ist die Erfüllung der Hoffnung, die Hosea prophezeit hat: »…und wir leben vor Seinem Angesicht« (6,2).
Tatsächlich findet eine solche Hoffnung allein in Christus ihr wahres Fundament. Vorher bestand das Risiko, dass sie lediglich eine Illusion war, nur ein dem Rhythmus der Jahreszeiten entnommenes Symbol: »wie der Frühjahrsregen, der die Erde tränkt« (Hos 6,3). Zur Zeit des Propheten Hosea drohte der Glaube der Israeliten mit den Naturreligionen des Landes Kanaan vermischt zu werden, aber dieser Glaube kann niemanden vom Tod erretten. Das Eingreifen Gottes in das Drama der menschlichen Geschichte dagegen unterliegt keinem natürlichen Zyklus, er folgt allein Seiner Gnade und Seiner Treue. Das neue und ewige Leben ist die Frucht des Kreuzesbaumes, eines Baumes, der Blüten und Früchte hervorbringt durch das Licht und die Kraft, die von der Sonne Gottes kommen. Ohne das Kreuz Christi bleibt die gesamte Energie der Natur ohnmächtig angesichts der negativen Kraft der Sünde. Es war eine größere segensreiche Kraft notwendig als die, welche die Zyklen der Natur hervorbringt, ein noch größeres Gut als die Schöpfung selbst: eine Liebe, die aus dem »Herzen « Gottes selbst hervorgeht und die, während sie den letzten Sinn der Schöpfung offenbart, diese erneuert und auf ihr ursprüngliches und letztes Ziel hin orientiert.
All dies geschah in jenen »drei Tagen«, als das »Weizenkorn« in die Erde fiel, dort so lange blieb, wie es nötig war, um das Maß der Gerechtigkeit und der Barmherzigkeit Gottes zu erfüllen, und schließlich »reiche Frucht« brachte, indem es nicht allein blieb, sondern Jesus der Erstgeborene von vielen Brüdern wurde (vgl. Joh 12,24; Röm 8,29). Jetzt erst sind durch Christus, durch das von der heiligsten Dreifaltigkeit in Ihm vollbrachte Werk, die der Natur entnommenen Bilder nicht mehr nur Symbole, illusorische Mythen, sondern sie sprechen von der Wirklichkeit. Fundament dieser Hoffnung ist der Wille des Vaters und des Sohnes, wie wir es im Evangelium dieser Liturgiefeier gehört haben: »Vater, ich will, dass alle, die Du Mir gegeben hast, dort bei Mir sind, wo Ich bin« (Joh 17,24). Und unter denen, die der Vater Jesus gegeben hat, sind auch die verehrten Mitbrüder, für die wir diese Eucharistie feiern: Sie »haben Gott gekannt« durch Jesus, sie haben Seinen Namen gekannt, und die Liebe des Vaters und des Sohnes, der Heilige Geist, hat in ihnen gewohnt (vgl. Joh 12,25–26) und ihr Leben dem Himmel, der Ewigkeit geöffnet. Danken wir Gott für dieses unschätzbare Geschenk. Und bitten wir auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau Maria, dass sich dieses Geheimnis der Gemeinschaft, das ihr ganzes Leben erfüllt hat, sich in einem jeden von ihnen vollkommen erfülle.

https://www.vatican.va/content/benedict-xvi/de/homilies
/2006/documents/hf_ben-xvi_hom_20061101_all-saints.html


Fr. Hunwicke spricht...
http://beiboot-petri.blogspot.com/2021/11/fr-hunwicke-spricht.html


Verheißung

Ave Maria....

Sancta Maria, Mater Dei,
. Ora pro nobis peccatoribus
er inundare universum hominum et purgatorium
genus expone de gratia tui amoris
flamma,
nunc, et in hora mortis nostrae.
Amen.

Gegrüßet seist du, Maria,...

Heilige Maria, Muttergottes,
bitte für uns Sünder und überflute die ganze Menschheit, und das ganze Fegefeuer,
mit dem GNADENWIRKEN
deiner Liebesflamme,
jetzt und in der Stunde unseres Todes.
Amen.

Verheißung:

Im Monat November werden pro Ave Maria 10 Arme Seelen aus dem Fegefeuer befreit, wenn man sich auf die Liebesflamme beruft!



01.11. - 08.11.2022

Der Allerseelen-Ablass




Ablass für die Verstorbenen und Befreiung der Armen Seelen im Monat November

01.11.2022

Allerheiligen





Allerheiligen (lateinisch Festum Omnium Sanctorum) ist ein christliches Fest, an dem aller Heiligen gedacht wird, der „verherrlichten Glieder der Kirche, die schon zur Vollendung gelangt sind“, der bekannten wie der unbekannten Das Fest wird in der Westkirche am 1. November begangen, in den orthodoxen Kirchen am ersten Sonntag nach Pfingsten.

Liturgie

Allerheiligen ist in der Liturgie der römisch-katholischen Kirche ein Hochfest. In nahezu allen Diözesen ist es auch gebotener Feiertag. Die Texte der Schriftlesungen in der heiligen Messe sind Offb 7,2–4.9–14 EU, 1 Joh 3,1–3 EU und die Seligpreisungen der Bergpredigt, Mt 5,1–12a EU.
In der anglikanischen Kirche hat es den Rang eines Principal Feasts. Die liturgische Farbe ist Weiß.
In den lutherischen Kirchen kann es als Gedenktag der Heiligen (hier ist die liturgische Farbe Rot) begangen werden, ähnlich auch in weiteren protestantischen Kirchen.


Geschichte

Im Lauf der ersten Jahrhunderte wurde es wegen der steigenden Zahl von Heiligen zunehmend schwierig, jedes Heiligen an einem eigenen Fest zu gedenken. Jährliche Gedenktage für Verstorbene gab es bereits im antiken Christentum. In der Ostkirche finden sich seit Anfang des 4. Jahrhunderts dann ausdrücklich Allerheiligenfeste, die als Herrentag aller Heiligen am 1. Sonntag nach Pfingsten gefeiert wurden. In der Westkirche weihte Papst Bonifatius IV. am 13. Mai 609 oder 610 das zuvor allen Göttern Roms geweihte Pantheon der Jungfrau Maria und allen Märtyrern (Sancta Maria ad Martyres) und ordnete eine jährliche Feier an, zunächst am Freitag nach Ostern, da das Fest inhaltlich stark von Ostern und dem Pascha-Mysterium her geprägt ist. Papst Gregor III. weihte über hundert Jahre später eine Kapelle in der Basilika St. Peter allen Heiligen und legte dabei für die Stadt Rom den Feiertag auf den 1. November. Ende des 8. Jahrhunderts begann man an diesem Tag das Fest vor allem auch in Frankreich zu feiern, und der Termin verbreitete sich allmählich in der gesamten Westkirche, bis Papst Gregor IV. 835 Allerheiligen für die gesamte Westkirche auf den 1. November festlegte. Seit Ende des 10. Jahrhunderts wird, ausgehend von der Benediktinerabtei Cluny, am 2. November mit Allerseelen zusätzlich ein Gedenktag aller Verstorbenen gehalten, die sich nach katholischem Verständnis im Purgatorium befinden und die volle Gemeinschaft mit Gott noch nicht erreicht haben.[5]


Allerheiligen als gesetzlicher Feiertag

In den katholisch geprägten Kantonen der Schweiz (siehe Feiertage in der Schweiz) und den katholisch geprägten deutschen Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland sowie in Österreich, Belgien, Liechtenstein, Andorra, Frankreich, Italien, Kroatien, Luxemburg, Litauen, Monaco, Polen, Portugal, San Marino, Slowakei, Slowenien, Spanien, Ungarn, Vatikanstadt und den südostasiatischen Philippinen ist Allerheiligen ein gesetzlicher Feiertag und wird am 1. November begangen. In Schweden und Finnland fällt der Feiertag auf den Samstag zwischen dem 31. Oktober und 6. November. Beide Daten liegen normalerweise in Kalenderwoche 44, nur in Schaltjahren, die mit einem Donnerstag beginnen (Sonntagsbuchstabe DC, 13-mal in 400 Jahren), liegen beide in KW 45 nach DIN ISO 8601. In den Niederlanden wurde Allerheiligen als gesetzlicher Feiertag 1960 abgeschafft.
In den genannten deutschen Bundesländern ist Allerheiligen ein sogenannter stiller Feiertag. Das heißt, dass an diesem Tag keine öffentlichen Tanzveranstaltungen durchgeführt werden dürfen und laute Musik verboten ist.
V./ A. Herr, erbarme Dich unser
V./ A. Christus, erbarme Dich unser
V./ A. Herr, erbarme Dich unser
V./ A. Christus höre uns
V./ A. Christus erhöre uns
V. Gott Vater im Himmel, A. erbarme Dich unser.
Gott Sohn, Erlöser der Welt
Gott Heiliger Geist
Heiligste Dreifaltigkeit, ein Einiger Gott
V. Heilige Maria, A. bitte für uns.
Heiliger Michael
Heiliger Gabriel
Heiliger Raphael
Ihr heiligen Engel
Heiliger Abraham
Heiliger Mose
Heiliger Johannes der Täufer
Heiliger Josef
Ihr heiligen Patriarchen und Propheten
Heiliger Petrus
Heiliger Paulus
Heiliger Andreas
Heiliger Johannes
Ihr heiligen Apostel und Evangelisten
Heiliger Gregor
Heiliger Ignatius
Ihr heiligen Päpste und Bischöfe
Heiliger Hieronymus
Heiliger Laurentius
Heiliger Pfarrer von Ars
Ihr heiligen Diakone und Priester
Heiliger Athanasius
Heiliger Augustinus
Heilige Theresia
Ihr heiligen Lehrer der Kirche
Heiliger Stephanus
Heilige Agnes
Ihr heiligen Märtyrer
Heiliger Benedikt
Heiliger Franziskus
Heilige Klara
Ihr heiligen Jungfrauen und Mönche
Heiliger Thomas Morus
Heilige Monika
Ihr heiligen Väter und Mütter
Ihr Heiligen unseres Landes
Ihr Heiligen unseres Bistums
Ihr heiligen Bekenner
Alle Heiligen Gottes
(Heilige [Tagesheilige, Patrone, Landesheilige, Bistumsheilige] können eingefügt werden).

V. Jesus, sei uns gnädig, A. Herr, befreie uns
Sei uns barmherzig
Von allem Bösen
Von aller Sünde
Von der Versuchung durch den Teufel
Von Zorn, Hass und allem bösen Willen
Von Süchtigkeit und Unzucht
Von Stolz und Hochmut
Von Spott und Verrat
Von Gleichgültigkeit und Trägheit
Von Schwermut und Verzweiflung
Von Verblendung des Geistes
Von Verhärtung des Herzens
Von Unwetter und Katastrophen
Von Hunger und Krankheit
Von der Vergiftung der Erde
Von einem plötzlichen Tode
Von der ewigen Verdammnis
Durch Deine Geburt und Dein heiliges Leben
Durch Dein Leiden und Sterben
Durch Deine Auferstehung und Himmelfahrt
Durch die Sendung des Heiligen Geistes
Durch Deine Gegenwart bis zum Ende der Zeit
Am Tag Deiner Wiederkunft
V. Wir armen Sünder, A. wir bitten Dich, erhöre uns
Schütze Deine Kirche und leite sie
Erleuchte den Papst, unseren Bischof und alle Hirten
Erfülle alle Glieder der Kirche mit der Kraft des Heiligen Geistes
Erneuere Deine Kirche im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe
Offne den Ungläubigen die Ohren für Deine Botschaft
Stärke Deine Kirche in Bedrängnis und Verwirrung
Gib ihren Feinden Einsicht und Umkehr
Führe Dein Volk zur Einheit
Schenke den Völkern der Erde Frieden und Freiheit
Bewahre sie vor Missbrauch der Macht und allem Unrecht
Lass alle Menschen teilhaben an den Gütern der Erde
Erfülle uns mit Liebe und Barmherzigkeit
Segne alle, die uns Gutes tun
Dass die Eheleute fest bleiben in Treue
Dass Eltern und Kinder einander verstehen
Mach uns bereit zu Buße und Umkehr
Dass wir in Deinem Dienste bleiben
Dass du uns wachend findest bei Deinem Kommen
Gib den Verstorbenen das ewige Leben
V. Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt,
A. verschone uns, o Herr.
V. Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt,
A. erhöre uns, o Herr.
V. Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt,
A. erbarme Dich unser.

V. Lasset uns beten. Barmherziger Gott, Du hilfst Deinen Dienern in ihrer Not und erhörst ihr Bitten. Wir danken Dir, denn Du hast uns Barmherzigkeit erwiesen. Bewahre uns vor Unheil und schenke uns Freude in Deinem Dienst. Durch Christus, unseren Herrn.
A. Amen


Gebete zu Allerheiligen

Tagesgebet

Allmächtiger, ewiger Gott,
Du schenkst uns die Freude,
am heutigen Fest
die Verdienste aller Deiner Heiligen zu feiern.
Erfülle auf die Bitten so vieler Fürsprecher
unsere Hoffnung
und schenke uns Dein Erbarmen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
(Schott Messbuch)


Bittgebet

Allmächtiger, ewiger Gott,
Dich ehren wir, wenn wir der Heiligen gedenken.
Erfülle auf die Bitten so vieler Fürsprecher unsere Hoffnung
und schenke uns Dein Erbarmen.
Wir glauben, dass Deine Heiligen bei Dir leben
und dass Leid und Tod sie nicht mehr berühren.
Erhöre ihr Gebet und lass uns erfahren,
dass sie uns nahe bleiben und für uns eintreten
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Der gütige Gott, der die Heiligen zur Vollendung geführt hat,
segne uns und bewahre uns vor allem Unheil.
Das Vorbild der Heiligen lehre uns,
und ihre Fürsprache helfe uns, Gott und den Menschen zu dienen.
Am heutigen Festtag gedenkt die Kirche in Freude aller Heiligen.
Gott führe uns nach diesem Leben zur ewigen Gemeinschaft mit ihnen.
Das gewähre uns der dreieinige Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.


Schlussgebet

Gott Du allein bist heilig,
Dich ehren wir, wenn wir der Heiligen gedenken.
Stärke durch dein Sakrament in uns das Leben der Gnade
und führe uns auf dem Weg der Pilgerschaft
zum ewigen Gastmahl,
wo Du selbst die Vollendung der Heiligen bist.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
(Schott Messbuch)


Ansprache Papst Benedikt XVI.
am Hochfest Allerheilgen
01.11.2007

Liebe Brüder und Schwestern!

Am heutigen Hochfest Allerheiligen überschreitet unser Herz die Grenzen von Zeit und Raum und weitet sich in die Dimension des Himmels aus. Zur Beginn des Christentums wurden die Mitglieder der Kirche auch „die Heiligen“ genannt. Im ersten Brief an die Korinther zum Beispiel wendet sich der heilige Paulus „an die Geheiligten in Christus Jesus, berufen als Heilige mit allen, die den Namen Jesu Christi, unseres Herrn, überall anrufen, bei ihnen und bei uns“ (1 Kor 1,2). Der Christ ist nämlich schon heilig, da die Taufe ihn mit Jesus und Seinem Ostergeheimnis vereint; gleichzeitig aber muss er es werden, indem er sich Ihm immer inniger anschließt.
Manchmal meint man, dass die Heiligkeit ein privilegierter Zustand ist, der wenigen Auserwählten vorbehalten wäre. Heilig zu werden ist in Wirklichkeit Aufgabe eines jeden Christen. Ja, mehr noch, wir könnten sagen: eines jeden Menschen!
Der Apostel schreibt, dass Gott uns von je her gesegnet und uns in Christus erwählt hat, „damit wir heilig und untadelig leben vor Gott“ (Eph 1,3-4). Alle Menschen sind somit zur Heiligkeit berufen, die letztendlich in einem Leben als Kinder Gottes besteht, in jener „Ebenbildlichkeit“ mit Ihm, nach der sie geschaffen worden sind. Alle Menschen sind Kinder Gottes, und alle müssen werden, was sie sind – über den anspruchvollen Weg der Freiheit. Gott lädt alle ein, Teil Seines heiligen Volkes zu sein. Der „Weg“ ist Christus, der Sohn, der Heilige Gottes: Niemand kommt zum Vater außer durch Ihn (vgl. Joh 14,6).
In ihrer Weisheit hat die Kirche das Fest Allerheiligen und den Gedenktag Allerseelen eng aneinandergereiht. Unserem Gebet des Lobpreises Gottes und der Verehrung der seligen Geister, die uns heute die Liturgie als „eine große Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen“ vorstellt (Off 7,9), schließt sich das Fürbittgebet für all jene an, die uns im Übergang von dieser Welt zum ewigen Leben vorangegangen sind. Ihnen werden wir morgen in besonderer Weise unser Gebet widmen, und für sie werden wir das eucharistische Opfer darbringen. Tatsächlich lädt uns die Kirche jeden Tag dazu ein, für sie zu beten und dabei auch die Leiden und die alltäglichen Mühen aufzuopfern, damit sie, vollends geläutert, zum ewigen Genuss des Lichtes und des Friedens des Herrn zugelassen werden.
Inmitten der Schar der Heiligen erglänzt die Jungfrau Maria, „demütiger, höher als was je gewesen“ (Dante, Paradies XXXIII, 2). Mit unserer Hand in der ihrigen fühlen wir uns dazu beseelt, schwungvoller auf dem Weg der Heiligkeit voranzuschreiten. Ihr vertrauen wir unseren täglichen Einsatz an, und sie bitten wir heute auch für unsere lieben Verstorbenen – in der innigsten Hoffnung, dass wir uns eines Tages in der herrlichen Gemeinschaft der Heiligen alle zusammen wiederfinden werden.
[Nach dem Angelus sagte der Papst in seiner Muttersprache:]
Zum Hochfest Allerheiligen grüße ich ganz herzlich alle Pilger und Besucher hier auf dem Petersplatz. Die Heiligen sind Zeugen der unendlichen Liebe Gottes, die über den Tod hinausreicht. Wir wollen ihr Vorbild nachahmen und uns ihrer treuen Fürsprache anvertrauen. Der Heilige Geist bestärke uns dabei und führe uns zur vollkommenen Gemeinschaft mit Jesus Christus, dem wahren Leben, und mit allen Seinen Heiligen. – Liebe Freunde, euch und euren Familien erbitte ich den Beistand des Herrn auf allen Wegen.
[ZENIT-Übersetzung des italienischen Originals; © Copyright 2007 – Libreria Editrice Vaticana]


Gebete und Exorzismen - nicht nur für Halloween

Gebet zur Siegerin in allen Schlachten Gottes

Königin des Himmels, höchste Herrin der Engel, Du hast von Gott die Macht und die Sendung erhalten, den Kopf des Satans zu zertreten. Wir bitten Dich demütig, sende Deine himmlischen Legionen, damit sie auf Deinen Befehl hin und durch Deine große Macht die höllischen Geister verfolgen, sie überall bekämpfen, ihre Verwegenheit zuschanden machen und sie in den Abgrund zurückstoßen.

Erhabene Mutter Gottes, sende Dein unüberwindliches Kriegsheer aller Engel Gottes in den Kampf gegen die Sendlinge der Hölle unter den Menschen. Zerstöre, o Maria, die Pläne der Gottlosen, vernichte und zertrümmere ihre List und ihren Trug und beschäme alle, die Übles wollen, die uns zu schädigen verlangen an Leib und Seele, an Ehre, Hab und Gut, die Land und Volk und den Glauben vernichten wollen. Erwirke allen diesen die Gnade der Einsicht und der Bekehrung, auf dass sie dem Dreieinigen Gott und Dir, o Maria, die Ehre geben.

Verhilf überall der Wahrheit und der Gerechtigkeit, der Göttlichen Liebe und dem Göttlichen Frieden zum vollen Sieg in allen Menschenseelen.

Mächtige Schutzfrau, durch Deine flammenden Geister, die Engel Gottes, behüte ferner auf der ganzen Erde Deine Heiligtümer und Gnadenstätten. Bewache durch die Engel die Gotteshäuser, namentlich das Allerheiligste Altarssakrament. Verhindere, dass es verunehrt, zerstört oder geschändet wird durch sakrilegische Kommunionen. Die Engel, Deine Diener, brennen ja vor Verlangen, Böses und Verbrecherisches in den Seelen, in den Familien, in der Kirche Gottes und in der ganzen Welt zu verhindern.

Himmlische Mutter, unbefleckt empfangene Mutter und Königin vom Sieg, beschütze durch die Engel auch unser Eigentum, unsere Wohnungen und Wohnorte und alle Seelen, die darin sind, alle Menschen, die mit uns geistig verbunden sind, die täglich den Rosenkranz beten, die rein züchtig und opferfreudig leben. Beschütze diese alle vor den Nachstellungen sichtbarer und unsichtbarer Feinde. 0 Maria, befehlige die Engel Gottes, dass sie den Frieden und die Freude des Heiligen Geistes in Ihre Herzen tragen und sie begleiten bei Tag und bei Nacht auf allen Wegen und Stegen.

O Maria, Du bist die Königin der Engel, die Besiegerin aller höllischen Macht und Gewalt. Du wirst immer unsere Liebe und Hoffnung sein in jeder Gefahr und Not. 0 Maria, unbefleckt empfangene Mutter und Königin vom Sieg, sei Du unser Schutz, unsere Rettung und Hilfe, so oft wir Dich vertrauensvoll anrufen. Heiliger Michael, heilige Erzengel und Engel, verteidigt uns überall und allezeit! Amen.

Im Namen des Dreieinigen Gottes, in der Macht und Kraft des Allerheiligsten Namens Jesu, Seines kostbaren Blutes, Seiner heiligen Wunden, Seines heiligsten Antlitzes: Im Namen Maria und Josef, aller Engel und Heiligen, beschwören wir euch, ihr höllischen Geister: Weichet von uns, und von all den Seelen, für die wir jetzt beten, von diesem Ort und all den Orten, wo die sind, die mit uns verbunden sind. Waget nicht wiederzukehren und uns noch sie zu versuchen und uns noch ihnen zu schaden.

Jesus, Maria und Josef! Jesus, Maria und Josef! Jesus, Maria Josef, helft uns, rettet uns, segnet uns, und führt uns alle in den Himmel.

Amen.

Der Segen des Allmächtigen Gottes: des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes komme über uns und verbleibe bei uns in Ewigkeit. Amen.


Laien Exorzismus

Exorzismus gegen Satan und die abtrünnigen Engel

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Glorreichster Fürst der himmlischen Heerscharen, heiliger Erzengel Michael, verteidige uns im Kampfe gegen die Fürsten und Gewalten, gegen die Weltherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geister unter dem Himmel.

Komm den Menschen zu Hilfe, die Gott nach Seinem Ebenbild erschaffen und aus der Tyrannei des Teufels um einen hohen Preis erkauft hat.

Dich verehrt die heilige Kirche als ihren Schutzherrn; dir hat der Herr die Seelen der Erlösten übergeben, damit du sie an den Ort der himmlischen Seligkeit führest.

Bitte den Gott des Friedens, dass Er Satan unter unseren Füßen vernichte, damit er nicht mehr imstande ist, die Menschen gefangen zu halten und der Kirche zu schaden.

Bringe unsere Gebete vor das Angesicht des Allerhöchsten, damit Er uns mit seinem vielfältigen Erbarmen schnell zuvorkomme. Und ergreife den Drachen, die alte Schlange, das heißt den Teufel und Satan, und stürze ihn gefesselt in den Abgrund der Hölle, damit er die Völker nicht weiter verführe.

(es folgt der Bannspruch)

Im Namen Jesu Christi, unseres Gottes und Herrn, und durch die Fürsprache der unbefleckten Jungfrau und Gottesmutter Maria, des heiligen Erzengels Michael, der heiligen Apostel Petrus und Paulus und aller Heiligen, (und gestützt auf die heilige Gewalt unseres Amtes) (Anm.: wer kein Priester oder Bischof ist, der auch die Genehmigung des Ortsbischofs zum Exorzismus braucht, lässt dies weg), gehen wir voll Zuversicht daran, die arglistigen teuflischen Angriffe abzuwehren.

Psalm 68 (67)

Gott erhebt sich. Da zerstieben Seine Feinde, Seine Gegner fliehen vor Ihm.
Wie flüchtiger Rauch verweht, wie Wachs vor dem Feuer zerfließt, so vergehen die Frevler vor Gottes Antlitz.
V. Seht das Kreuz des Herrn!
Flieht, ihr feindlichen Mächte!
R. Gesiegt hat der Löwe aus dem Stamm Juda, der Spross Davids.

V. Deine Barmherzigkeit sei über uns, Herr.

R. Je nachdem wir auf Dich gehofft haben.

(Bannspruch)

Im Namen und in der Kraft unseres Herrn Jesu † Christi beschwören wir dich, jeglicher unreine Geist, jegliche satanische Macht, jegliche feindliche Sturmschar der Hölle, jegliche teuflische Legion, Horde und Bande: Ihr werdet ausgerissen und hinausgetrieben aus der Kirche Gottes, von den Seelen, die nach Gottes Ebenbild erschaffen und durch das kostbare Blut des göttlichen Lammes erlöst wurden †.
Wage es nicht länger, hinterlistige Schlange, das Menschengeschlecht zu täuschen, die Kirche Gottes zu verfolgen und die Auserwählten Gottes zu schütteln und zu sieben wie den Weizen †.
Dir gebietet Gott, der Allerhöchste †, dem du in deinem großen Hochmut noch immer gleichgestellt sein willst; Er, der will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen.

Dir gebietet Gott Vater †;
dir gebietet Gott Sohn †;
dir gebietet Gott, der Heilige Geist †.

Dir gebietet Christus, das ewige Wort Gottes, das Fleisch geworden ist †; Er, der zur Rettung des wegen deines Neides verlorengegangenen Geschlechtes Sich Selbst erniedrigt hat, gehorsam bis zum Tod; Der Seine Kirche auf festen Fels gebaut und ihr verheißen hat, dass die Pforten der Hölle sie nie überwältigen werden, weil Er selbst bei ihr bleibt alle Tage bis ans Ende der Welt.
Dir gebietet das heilige Zeichen des Kreuzes † und die Kraft aller Geheimnisse des christlichen Glaubens Dir gebietet die glorreiche Jungfrau und Gottesmutter Maria †, die vom ersten Augenblick ihrer Unbefleckten Empfängnis an dein über alle Maßen stolzes Haupt in ihrer Demut zertreten hat.
Dir gebietet der Glaube der heiligen Apostel Petrus und Paulus und der übrigen Apostel †.
Dir gebietet das Blut der Märtyrer wie auch die fromme Fürsprache aller heiligen Männer und Frauen †.

Wir beschwören dich also, verfluchter Drache und alle teuflischen Legionen, durch Gott † den Lebendigen, durch Gott † den Wahrhaftigen, durch Gott † den Heiligen, durch Gott, der die Welt so sehr geliebt hat, dass Er Seinen eingeborenen Sohn dahingab, damit alle, die an Ihn glauben, nicht verlorengehen, sondern das ewige Leben haben: höre auf, die menschlichen Wesen zu täuschen und ihnen das Gift der ewigen Verderbnis einzuträufeln; lass ab, der Kirche zu schaden und ihrer Freiheit Fesseln anzulegen.
Weiche, Satan, Erfinder und Lehrmeister jeglicher Falschheit, Feind des menschlichen Heils.
Mach Platz für Christus, in dem du nichts von deinen Werken gefunden hast: mach Platz für die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche, die Christus selbst mit Seinem Blut erkauft hat.
Beuge dich demütig unter die mächtige Hand Gottes; zittere und ergreife die Flucht, während wir den heiligen und schrecklichen Namen Jesu anrufen, vor dem die Hölle bebt, dem die Mächte der Himmel und die Gewalten und Herrschaften untergeben sind, den die Cherubim und Seraphim unaufhörlich preisen mit den Worten: Heilig, heilig, heilig ist der Herr, der Gott der Heerscharen.

V. Herr, erhöre mein Gebet.
R. Und lass mein Rufen zu Dir kommen.
V. Der Herr sei mit euch.
R. Und mit deinem Geiste.

Gebet
V Lasset uns beten.

Gott des Himmels, Gott der Erde, Gott der Engel, Gott der Erzengel, Gott der Patriarchen, Gott der Propheten, Gott der Apostel, Gott der Märtyrer, Gott der Bekenner, Gott der Jungfrauen, Gott, der Du die Macht hast, das Leben nach dem Tod zu geben, die Ruhe nach der Arbeit: denn außer Dir gibt es keinen Gott und es kann keinen geben außer Dir, Schöpfer alles Sichtbaren und Unsichtbaren, dessen Reich kein Ende haben wird. Demütig flehen wir Deine erhabene Majestät an: Befreie uns mit Deiner Macht von aller Gewalt, List, Täuschung und Bosheit der verruchten höllischen Geister und bewahre uns mit Deiner Gnade unversehrt. Durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Herr, befreie uns von den Nachstellungen des Teufels.
Dass Du Deiner Kirche die Sicherheit und Freiheit geben wollest, Dir zu dienen, wir bitten Dich, erhöre uns.
Dass Du die Feinde der heiligen Kirche demütigen wollest, wir bitten Dich, erhöre uns.

Und man besprenge den Ort mit Weihwasser.

(Anmerkung: bei jedem kreuzzeichen im text muss man sich selber bekreuzigen!)


Gebet zu Ehren aller Engel, Heiligen und Seligen

VATER UNSER ... 3 Mal
AVE MARIA ...3 MAL
EHRE SEI.... 3 MAL

Alle Heiligen (auch unbekannten) Exorzisten bittet für uns! Amen.


BIBLISCHES BETEN mit Tob. 8,3 ZUM HL. ERZENGEL RAPHAEL

Heiliger Erzengel Raphael, du Engel des Herrn, ergreife und binde den bösen Geist. Amen.


STURMGEBET ZUM HL. MICHAEL!

Heiliger Erzengel Michael, verteidige uns im Kampf gegen die Bosheit und die Nachstellungen des Teufels, sei du unser Schutz. Gott Gebiete ihm, so bitten wir flehentlich. Du aber, Fürst der himmlischen Heerscharen, stürze den Satan und die anderen bösen Geister, die zum Verderben der Seelen die Welt durchstreifen, durch die Kraft Gottes hinab in den Abgrund der Hölle. Amen.

Heiligstes Herz Jesu, erbarme dich unser. (3mal)
Unbeflecktes Herz Mariens, sei unsere Rettung. (3 Mal)
Reinstes Herz des heiligen Josefs, bitte für uns (3 Mal)



Halloween ist gefährlich

„Die grösste List des Teufels ist es, uns zu überzeugen, dass es ihn nicht gibt“ – so das bekannte, treffende Zitat. Genauso ist es die Absicht des Bösen, uns einzureden, Halloween sei nur ein harmloser Klamauk. Doch weit gefehlt. Das Böse will verehrt werden – indirekt oder direkt. Und dies ist keine Spielerei, sondern brandgefährlich. Selbst wer ohne üble Absicht Kontakt zum Bösen sucht, öffnet sich dem Bösen.

Das Spektakel namens Halloween treibt alle Jahre wieder leider sein Unwesen. Am kommenden Sonntag ist es wiederum soweit – ausgerechnet unmittelbar bevor in christlichen Gemeinden an Allerheiligen bzw. Allerseelen (am 1. und 2. November) für die Seelen der Verstorbenen gebetet wird. Halloween ist eine Attacke gegen das Christentum. Eine Kriegsführung auf geistiger Ebene.

Es gibt Kräfte des Guten – und auch Kräfte des Bösen. Leider sind sich meines Erachtens allzu viele Eltern bzw. Kinder und Jugendliche nicht bewusst: Der böse Geist kann gerade auch in gruselig-heiterer, scheinbarer Harmlosigkeit sein Unwesen treiben und so gefährlich auf die Seelen der von Halloween „Be-Geisterten“ einwirken.

Der bekannte deutsche Fernsehmoderator Peter Hahne ist Christ. Er bringt es folgendermassen auf den Punkt: „Weil ich ein Freund von Spass und Lebensfreude bin, halte ich nichts von der Lust am okkulten Gruseln. Halloween hat seinen Ursprung im Satanismus und ist alles andere als ein kindgerechtes Gruselfest! Wir sollten lieber das Lob Gottes feiern, als alte Geistesriten auszugraben. Informieren Sie sich bitte, welchen okkulten Hintergrund Ihr spassiges Umherziehen von Haus zu Haus wirklich hat!“ –

Als christliches Land hat man sich klar und unmissverständlich von okkulten, satanischen Mächten und Festen zu distanzieren.



28.10.2022

Hl. Simon und Hl Judas Thaddäus
http://beiboot-petri.blogspot.com/2021/10/hl-simon-und-hl-judas-thaddaus.html



24.10.2022

Christkönigssonntag Bis zur Kalenderreform von 1970 (MR 1962) war das Christkönigsfest am letzten Sonntag im Oktober
https://www.gloria.tv/post/JBd2VwXBe3Yw2gxam4egKN2Lm



22.10.2022

Gedenktag des Hl. Papstes Johannes Paul II




Lebensdaten: geboren am 18. Mai 1920 in Wadowice, Polen, gestorben am 2. April 2005 in Rom
Lebensgeschichte: Karol Josef Wojtyła verlor mit neun Jahren seine Mutter, drei Jahre später seinen älteren Bruder. Karol blieb mit dem Vater allein zurück. Nach seinem Abitur zogen sie nach Krakau, wo Karol Literatur studierte und sich seiner Leidenschaft widmete: dem Theaterspielen. 1940 begann er, im Steinbruch zu arbeiten, um nicht nach Deutschland deportiert zu werden. Ein Jahr später starb auch der Vater. Karol studierte im Untergrund Theologie, weil die polnischen Geistlichen von den Nazis verfolgt wurden, und empfing 1946 die Priesterweihe.
Anschließend ging er für zwei Jahre nach Rom, um weiter zu studieren, und wurde nach seiner Rückkehr Professor für Ethik an der Universität Lublin. 1958 wurde er als Weihbischof von Krakau zum jüngsten Bischof Polens geweiht. Sein Wappen mit der Inschrift „Totus tuus – Ganz dein“, bezogen auf die Gottesmutter Maria, begleitete ihn zeitlebens. Er nahm am Zweiten Vatikanischen Konzil teil, wurde 1964 Erzbischof von Krakau und 1967 zum Kardinal erhoben.
Am 16. Oktober 1978 entschied sich das Konklave in Rom für Karol Wojtyła – den ersten slawischen Papst. Seine Amtseinführung fand am 22. Oktober (daher sein Gedenktag) statt. Am 13. Mai 1981, dem Jahrestag der Marienerscheinungen von Fatima, wurde er bei einem Attentat auf dem Petersplatz lebensgefährlich verletzt. Seinen Attentäter Mehmet Ali Ağca besuchte Johannes Paul II. später im Gefängnis und vergab ihm.
Ein großes Anliegen war ihm die Überwindung des Kommunismus in seiner Heimat. Er führte einen Dialog mit anderen Konfessionen und Religionen, als erster Papst besuchte er auch nichtchristliche Gebetsstätten. Auf seinen zahlreichen Reisen – insgesamt kam er in mehr als 120 Länder – begeisterte er Millionen Menschen.
Johannes Paul II. begründete die Weltjugendtage, bei denen er alle zwei Jahre an verschiedenen Orten der Welt mit Jugendlichen den Glauben feierte und vertiefte. Millionen folgen bis heute seiner Aufforderung, die „neuen Heiligen“ zu werden. Im Jahr 2000 rief er ein Heiliges Jahr aus und bat um Verzeihung für alle Schuld, die die Kirche in Glaubenskriegen, bei der Inquisition und der Judenverfolgung auf sich geladen hatte.
2003 wurde seine Parkinson-Erkrankung offiziell bestätigt. Doch an Rückzug dachte er nicht. Solange ihn seine Beine irgendwie trugen, ging er zu den Menschen, um ihnen Christus, den Erlöser, zu verkünden. Auch seine Gebrechlichkeit setzte auf ihre Art ein Zeichen der Menschlichkeit. Damit zeigte er, dass auch Alt- und Kranksein zum Leben gehört und bejaht werden kann.
Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung starb er am Vorabend des Barmherzigkeitssonntags 2005, den er selbst Jahre zuvor eingeführt hatte. Tausende Gläubige beteten und weinten am Petersplatz in Rom vor seinem Fenster und forderten die sofortige Heiligsprechung.
Verehrung: Bereits fünf Wochen nach seiner Beerdigung wurde das Seligsprechungsverfahren eingeleitet. Am 1. Mai 2011 erfolgte sie durch seinen Nachfolger, Papst Benedikt XVI. Seitdem ruhen seine Gebeine in der Sebastianskapelle des Petersdoms und werden dort täglich von zahlreichen Gläubigen besucht. Am 27. April 2014, dem Barmherzigkeitssonntag, wurde er zusammen mit Johannes XXIII. von Papst Franziskus unter Beisein von rund einer Million Menschen auf dem Petersplatz in Rom heiliggesprochen.
Patron: der slowakischen Bergretter



Gebet von Papst Johannes Paul II, geschrieben im Jahr 1986:

Steh auf, der du enttäuscht bist, steh auf, der du keine Hoffnung mehr hast. Steh auf, der du an die Eintönigkeit gewöhnt bist und nicht mehr glaubst, dass man Neues schaffen kann. Steh auf, denn Gott ist daran, alle Dinge neu zu schaffen. Steh auf, der du dich an die Gaben Gottes gewöhnt hast. Steh auf, der du die Fähigkeit zu staunen verlernt hast. Steh auf, der du das Vertrauen verloren hast, Gott Vater zu nennen. Steh auf und beginne wieder voll Bewunderung für die Güte Gottes zu sein. Steh auf, der du leidest! Steh auf, dem es dir scheint, dass das Leben dir viel verweigert hat. Steh auf, wenn du dich ausgeschlossen, verlassen, beiseitegeschoben fühlst. Steh auf, denn Christus hat dir Seine Liebe gezeigt und hält dich für die Verwirklichung einer unverhofften Möglichkeit bereit. Steh auf, steh auf und geh!
13.10.2022

Jahrestag des Sonnenwunders von Fatima





Bei der Marienerscheinung in Fatima, einem kleinen Dorf rund 130 Kilometer nördlich der portugiesischen Hauptstadt Lissabon, erschien sie "strahlender als die Sonne" erstmals im Mai 1917 Lucia de Jesus, 10 Jahre alt. ihrem Vetter Francisco Marto, 9 Jahre alt, und ihrer Cousine Jacinta Marto, 7 Jahre alt. Insgesamt zeigte sie sich sechs Mal - jeweils am 13. des Monats.

Bei der letzten dieser Erscheinungen der Madonna beobachteten 70.000 Menschen am 13. Oktober desselben Jahres ein "Sonnenwunder": Die Sonne drehte sich mit rasender Geschwindigkeit, schien auf die Erde zu stürzen und nahm dann ihre normale Lage wieder ein, berichteten die Beobachter.
Foto aus dem Jahre 1917

Die Leute schauen in die Richtung der Sonne. Manche zeigen erstaunte Gesichter, andere Glücksgefühle bis zur Verzückung, manche Neugierde und manche sind in Verwirrung.
Dieses Sonnenwunder soll sich mehrfach, auch in anderen Ländern, wiederholt haben, so im Oktober und November 1950 vor Papst Pius XII. in den Vatikanischen Gärten. Aus Fatima werden Lourdes vergleichbar, zahlreiche Wunderheilungen berichtet.

Das Sonnenwunder galt fortan als Bestätigung der Botschaften über die bevorstehende Bolschewisierung Russlands und den Zweiten Weltkrieg, die die Madonna den Hirtenkindern übermittelt haben soll.

Das Sonnenwunder ist eine Erscheinung, die von mindestens 30.000 Menschen am 13. Oktober 1917 in der Cova da Iria nahe Fátima in Portugal beobachtet wurde und teilweise als Wunder eingestuft wird. Die Anwesenden hatten sich versammelt, um den gegenüber Jacinta und Francisco Marto sowie Lúcia dos Santos angekündigten letzten Besuch Marias mitzuerleben.


Geschehen

Vielen Zeugenaussagen entsprechend sollen nach einem Regenguss die Wolken aufgebrochen und die Sonne als eine undurchsichtige, sich drehende Scheibe am Himmel erschienen sein. Es wurde berichtet, sie sei erheblich weniger hell als gewöhnlich gewesen und habe bunte Lichter auf Landschaft, Anwesende und Wolken sowie Schatten geworfen. Die Sonne habe sich dann zur Seite geneigt und in einem Zickzackkurs auf die Erde zubewegt, worüber einige der Anwesenden so erschraken, dass sie dachten, das Ende der Welt stehe bevor. Augenzeugen berichteten, dass der vom Regen nasse Boden und ihre Kleidung binnen der ungefähr zehn Minuten, in denen das Ereignis stattfand, trocken geworden seien.
Schätzungen der Zahl der Augenzeugen reichen von 30.000 bis 40.000 Menschen durch Avelino de Almeida, der für die portugiesische Zeitung O Século schrieb; und bis zu 100.000 Menschen, geschätzt von Joseph Garrett, einem Professor für Naturwissenschaften an der Universität Coimbra, die beide an diesem Tag anwesend waren.
Das Wunder wurde von den Gläubigen der Nossa Senhora de Fátima („Unsere Liebe Frau von Fátima“) zugeschrieben, einer Erscheinung der Jungfrau Maria gegenüber drei jungen Schäferkindern im Jahr 1917, die – wie den drei Kindern vorhergesagt – am 13. Juli, 19. August und 13. September stattfand. Die Kinder berichteten, die Frau habe ihnen versprochen, am Mittag des 13. Oktober in der Cova da Iria ihre Identität ihnen gegenüber zu offenbaren und ein Wunder zu wirken, „damit alle glauben können.“
Die drei Schäferkinder sollen an jenem Tag beim Segnen der anwesenden Menschenmenge ein Panorama von Visionen über Jesus von Nazaret, die Jungfrau Maria und den heiligen Josef gesehen haben. Das Sonnenwunder selbst haben sie nach eigenen Angaben nicht beobachtet.


Beschreibungen

Die am häufigsten zitierten Beschreibungen des Geschehens, die zu Fátima berichtet werden, stammen aus Texten von John De Marchi, einem italienischen katholischen Priester und Forscher. De Marchi verbrachte sieben Jahre in Fátima, von 1943 bis 1950, wo er Ursprungsforschung und Interviews von Hauptpersonen in unbeschränkter Länge durchführte. In The Immaculate Heart, veröffentlicht 1952, berichtet De Marchi, dass „ihr Status (der Anwesenden am 13. Oktober) Gläubige und Ungläubige, fromme alte Damen und spottende junge Männer einschloss. Hunderte, von diesen gemischten Gruppen, haben formal Zeugnis gegeben. Berichte variieren; Eindrücke sind in kleineren Details verworren, aber keiner hat unseres Wissens direkt das sichtbare Sonnenwunder geleugnet.“ Dem widerspricht Kevin McClure und gibt an, dass er noch nie solch eine Ansammlung widersprüchlicher Erzählungen eines Falles in irgendeiner Forschung gesehen habe, die er in den vorhergehenden zehn Jahren gemacht habe.

Einige der Zeugenaussagen folgen unten. Sie sind John De Marchis verschiedenen Büchern über diese Angelegenheit entnommen.

• Avelino de Almeida:
„Vor den Augen der erstaunten Menge, deren Anblick biblisch war, wie sie ohne Kopfbedeckung dastand, den Himmel begierig absuchend, zitterte die Sonne, machte plötzliche unglaubliche Bewegungen außerhalb aller kosmischen Gesetze – die Sonne 'tanzte' übereinstimmend im typischen Ausdruck der Leute.“
Avelino de Almeida schrieb für O Século, Portugals weitverbreitetste und einflussreichste Zeitung, die zu dieser Zeit regierungsfreundlich und antiklerikal war. Almeidas vorhergehende Artikel waren spöttisch zu den zuvor berichteten Fällen bei Fátima gewesen.

• Domingos Pinto Coelho:
„Die Sonne, in einem Moment umgeben von einer scharlachroten Flamme, in einem anderen umstrahlt in Gelb und Tiefpurpur, schien in einer außerordentlich schnellen und wirbelnden Bewegung zu sein, manchmal schien sie vom Himmel gelöst zu werden und sich der Erde zu nähern, starke Hitze ausstrahlend.“
Domingos Pinto Coelho schrieb für die Zeitung Ordem.

• Reporter für die Lissabonner Zeitung O Dia:
„Die silberne Sonne, umhüllt im gleichen florartig grauen Licht, wurde wirbelnd gesehen und drehend sich im Kreis aufgebrochener Wolken […] Das Licht wechselte in ein schönes Blau, als ob es durch die Buntglas-Fenster einer Kathedrale gekommen sei, und verbreitete sich über die Leute, die mit ausgestreckten Händen knieten […] Leute weinten und beteten barhäuptig, in Gegenwart eines Wunders, das sie erwartet hatten. Die Sekunden schienen wie Stunden, so anschaulich waren sie.“

• Almeida Garrett:
„Die Sonnenscheibe blieb nicht unbeweglich. Dies war nicht das Funkeln eines Himmelskörpers, denn sie wirbelte um sich herum in einem wilden Strudel, als plötzlich ein Lärm von allen Leuten gehört wurde. Die Sonne schien sich wirbelnd vom Firmament zu lösen und bedrohlich auf die Erde zuzurücken, als ob sie uns mit ihrem riesigen feurigen Gewicht zerquetschen wolle. Die Empfindung während jener Momente war schrecklich.“
Almeida Garrett war Professor der Naturwissenschaften an der Universität Coimbra.

• Professor Formigão:
„So wie ein Blitz aus heiterem Himmel wurden die Wolken beiseite gerissen und die Sonne erschien am Zenit in all ihrer ganzen Pracht. Sie begann auf ihrer Achse wirbelnd zu rotieren, wie beim großartigsten Feuerrad, das man sich vorstellen könnte, alle Farben des Regenbogens annehmend und mehrfarbige Lichtblitze aussendend, den verblüffendsten Effekt produzierend. Dieses sublime und unvergleichbare Schauspiel, das drei verschiedene Male wiederholt wurde, dauerte ungefähr zehn Minuten. Die ungeheure Menge, überwältigt durch den Beweis von solch einem gewaltigen Wunder, warf sich auf ihre Knie.“
Formigão war ein Professor am Priesterseminar von Santarém und ein Priester.

• Reverend Joaquim Lourenco:
„Ich fühle mich unfähig zum Beschreiben, was ich sah. Ich schaute unverwandt zur Sonne, die blass schien und meinen Augen nicht schmerzte. Aussehend wie ein Schneeball, um sich rotierend, schien sie plötzlich in einem Zickzack herunterzukommen, die Erde bedrohend. Erschrocken rannte ich und versteckte mich unter den Leuten, die weinten und das Ende der Welt in jedem Moment erwarteten.“
Reverend Joaquim Lourenco beschrieb sein Jugenderlebnis in Alburitel, achtzehn Kilometer von Fátima entfernt.

• Afonso Lopes Vieira:
„An diesem Tag, dem 13. Oktober 1917, ohne mich an die Vorhersagen der Kinder erinnernd, wurde ich verzaubert durch ein bemerkenswertes Schauspiel am Himmel in einer Art, die ich nie vorher gesehen hatte. Ich sah es von dieser Veranda.“
Afonso Lopes Vieira war ein portugiesischer Poet.


Bewertung des Ereignisses

Visionäre behaupteten, die Gottesmutter habe im Rahmen der sich im Juli, August und September 1917 ereignenden Marienerscheinungen, heute bekannt als „Unsere Liebe Frau von Fátima“, versprochen, dass am 13. Oktober 1917 ein Wunder geschehen würde, „damit alle glauben könn[t]en“. Pio Scatizzi SJ beschreibt die Ereignisse von Fátima und folgert:
„Die [...] Sonnenphänomene wurden in keiner Sternwarte beobachtet. Unmöglich, dass die Nachricht so vielen Astronomen und natürlich den anderen Einwohnern der Hemisphäre entgehen sollte [...]; es ist unfraglich ein astronomisch oder meteorologisch sich ereignendes Phänomen. [...] Entweder wurden alle Beobachter in Fátima kollektiv getäuscht und irrten in ihrem Zeugnis oder wir müssen eine übernatürliche Intervention annehmen.“
Stewart Campbell postulierte 1989 im Journal of Meteorology, dass eine Wolke von stratosphärischem Staub das Aussehen der Sonne am 13. Oktober so geändert habe, dass sie gelb, blau und violett aussah und sich zu drehen schien. Zur Unterstützung seiner Hypothese verweist Campbell darauf, dass 1983 über eine blaue und gerötete Sonne in China berichtet wurde.
Joe Nickell argumentiert, dass die Position des Phänomens – wie durch die verschiedenen Zeugen beschrieben – am falschen Azimut und in falscher Höhe lag, um die Sonne gewesen sein zu können. Er deutet an, dass die Ursache eine Nebensonne gewesen sein könnte. Eine andere von Nickell vorgeschlagene Erklärung ist eine temporäre Netzhautverzerrung, verursacht durch Starren in intensives Licht und/oder durch den Effekt hin- und herschießender Augen, um vollständig fixiertes Anstarren zu vermeiden. Er schlussfolgert, dass es „wahrscheinlich eine Kombination von Faktoren [gab], einschließlich optischer und meteorologischer Phänomene.“
Paul Simons gibt in einem Artikel, erschienen in der Times, an, dass einige der optischen Effekte bei Fátima durch Staubwolken aus der Sahara verursacht worden sein könnten.
Kevin McClure behauptet, dass die Menge in der Cova da Iria erwartet haben könnte, Zeichen in der Sonne zu sehen, weil ähnliche Phänomene in den bis zum Wunder führenden Wochen berichtet worden waren. Auf dieser Grundlage glaubt er, dass die Menge sah, was sie sehen wollte.
Leo Madigan glaubt, dass die Berichte der Augenzeugen von einem Wunder subjektiv zutreffend, aber nicht übereinstimmend waren, und meint, dass Erstaunen, Furcht, Verherrlichung und Phantasie Wahrnehmung und Berichte geformt haben müssen. Madigan vergleicht die Erfahrungen mit Gebeten und sieht dementsprechend die Erfahrungen als spirituell und daher subjektiv sowie individuell an.
Autorin Lisa Schwebel behauptet, dass das Ereignis ein übernatürliches, außersinnliches Phänomen war. Sie merkt an, dass das Sonnenphänomen, das bei Fátima berichtet wird, nicht einzigartig sei, da es einige Berichte über Versammlungen von Gläubigen mit ähnlich hochgespannten Erwartungen gegeben habe, bei denen ungewöhnliche Lichterscheinungen am Himmel aufgetreten seien.
Es ist argumentiert worden, dass das Fátima-Phänomen und viele UFO-Sichtungen eine gemeinsame Ursache teilen.
Protestantische Kommentatoren nehmen im Allgemeinen keine wundersame Natur des Phänomens an; einige nehmen einen übernatürlichen Vorgang an, schreiben ihn aber Satan statt Gott zu.
Viele Jahre nach den fraglichen Ereignissen schlug Stanley L. Jaki, ein benediktinischer Priester und Autor einer Anzahl von Büchern über die Vereinbarkeit von Naturwissenschaft und Katholizismus, eine Theorie über das angenommene Wunder vor. Jaki glaubt, dass das Ereignis meteorologisch war, aber dennoch ein Wunder, da das Ereignis zur genau vorausgesagten Zeit aufgetreten sei.


Anerkennung

Das Ereignis wurde am 13. Oktober 1930 durch die römisch-katholische Kirche als Wunder anerkannt. Am 13. Oktober 1951 erklärte der päpstliche Legat und Kardinal Federico Tedeschini der in Fátima versammelten Menschenmenge, dass am 30. Oktober, 31. Oktober, 1. November und 8. November 1950 Papst Pius XII. selbst das Sonnenwunder von den Vatikanischen Gärten aus gesehen habe.
07.10.2022

Rosenkranzfest und Rosenkranzmonat Oktober





Ursprung und Bedeutung

Nach alter Tradition wird der Monat Oktober in der katholischen Kirche auch Rosenkranzmonat genannt und es ist üblich, in diesen Tagen besonders oft den Rosenkranz zu beten.


Herkunft von Rosenkranzfest und Rosenkranzmonat

Der Ursprung des Rosenkranzfestes auch Gedenktag der allerseligsten Jungfrau Maria vom Rosenkranz oder Beatae Mariae Virginis a Rosario genannt, ist im Jahre 1571 zu suchen.
Damals standen sich am 7. Oktober in der Meerenge von Lepanto (Griechenland) eine durch Papst Pius V. gegründete Flotte der »Heiligen Liga« (verschiedene europäische Mächte) mit 210 Schiffen einer bis dahin ungeschlagenen und zahlenmäßig überlegenen osmanischen Flotte von 260 Schiffen gegenüber. Es kam zur berühmten Seeschlacht von Lepanto und das Unglaubliche geschah: Die päpstliche Allianz besiegte die osmanische Flotte.
Als Dank für diesen Sieg ordnete Papst Pius V. für den ersten Jahrestag ein Rosenkranzfest zur Ehre der Muttergottes an, denn er schrieb diesen Triumph dem Rosenkranzgebet zu, welches die Rosenkranzbruderschaften während der Schlacht unentwegt beteten. Dieses Fest wurde im 18. Jahrhundert dann auf die gesamte Kirche ausgedehnt und wird von der Kirche seither offiziell als »Gedenktag der allerseligsten Jungfrau Maria vom Rosenkranz« (kurz Rosenkranzfest) begangen.
Hier hat auch der Rosenkranzmonat seinen Ursprung. Im Jahre 1884 verfügte Papst Leo XIII., dass den gesamten Oktober hindurch in allen katholischen Pfarrkirchen der Rosenkranz gebetet werden solle. Diese Vorschrift wurde 1958 aufgehoben, aber das 1974 von Papst Paul VI. empfohlene familiäre Rosenkranzgebet wird auch weiterhin dem Oktober zugeordnet. Eine ausführliche Anleitung zum Gebet des Rosenkranzes gibt es hier zum Herunterladen und Ausdrucken.



Der Oktober gilt seit dem Mittelalter als Rosenkranzmonat und ist - wie der Mai - als Marienmonat der Gottesmutter geweiht. Alle Gläubigen sind eingeladen, gerade in diesem Monat privat oder gemeinschaftlich den Rosenkranz zu beten.

Das meditative, wiederholende Gebet, bei dem die Gebete mit einer Schnur abgezählt werden, ist in vielen Religionen verbreitet. Im Christentum ist spätestens seit dem Hochmittelalter die sogenannte "Pater-Noster-Schnur" zum Gebet des Vaterunser bekannt. Aus ihr hat sich der Rosenkranz in seiner heutigen Form als marianisches Gebet entwickelt.

Seit dem 15. Jahrhundert bemühten sich von Dominikanern gegründete bzw. unterstützte "Rosenkranz-Bruderschaften" um die Verbreitung des Rosenkranzgebetes in ganz Europa.
Der Sieg der christlichen Flotte über die Türken in der Seeschlacht von Lepanto am 7. Oktober 1571 wurde der Fürsprache der Gottesmutter zugeschrieben. Weil Rosenkranz-Bruderschaften am Tag der Schlacht um den Sieg gebetet hatten, ordnete Papst Pius V. für den Jahrestag am 7.10.1572 ein Marienfest an. Sein Nachfolger, Papst Gregor XIII., gestattete am ersten Sonntag im Oktober ein "Fest des hl. Rosenkranzes" für alle Kirchen, die einen Rosenkranzaltar hatten. 1716 wurde dieses Fest auf alle Kirchen ausgedehnt. Pius X. verlegte es zu Beginn des 20. Jh.s wieder auf den ursprünglichen Termin. Im aktuellen liturgischen Kalender wird am 7. Oktober der "Gedenktag Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz" begangen.


Ausgehend von diesem Fest führte Papst Leo XIII. den "Rosenkranzmonat" ein, indem er die Gläubigen zum täglichen Rosenkranzgebet aufforderte.



Das Rosenkranzfest: Ein Gedenktag zwischen Krieg und Frieden https://www.gloria.tv/post/aYS81MpHoVop6UKD7iBn4SQcH

02.10.2022

Erntedankfest





Das Erntedankfest (auch Erntedank, Erntefest, Erntedanksonntag) ist im Christentum ein Fest nach der Ernte im Herbst, bei dem die Gläubigen Gott für die Gaben der Ernte danken.

Bei der Feier, die meist in einer Kirche, aber regional auch als Prozession veranstaltet wird, werden Feldfrüchte, Getreide und Obst dekorativ aufgestellt. Dazu kommen auch andere als Gaben bezeichnete Produkte von besonderer Naturnähe, wie Mehl, Honig oder Wein.
In manchen Orten gibt es eine aus Getreide oder Weinreben geflochtene „Erntekrone“ in der Kirche oder sie wird in einer Prozession durch das Gemeindegebiet getragen.
In ländlichen volkskirchlichen Gemeinden kommen zu den Gottesdiensten zahlreiche Gemeindemitglieder zusammen. Mit dem Erntedankfest soll in Dankbarkeit an den Ertrag in Landwirtschaft und Gärten erinnert werden – und auch daran, dass es nicht allein in der Hand des Menschen liegt, über ausreichend Nahrung zu verfügen. Die Erntegaben werden nach dem Fest zuweilen an Bedürftige in der Gemeinde, in Obdachlosenheimen oder an karitative Einrichtungen verteilt.
Erntedank feiert man auch in anderen Kulturkreisen, wobei sich in Süd- und Ostasien die Tradition großer Volksfeste entwickelt hat, etwa das tamilische Pongal oder das japanische Matsuri. In vielen Regionen gibt es auch im Frühjahr und Sommer Feste, Riten und Gebete für eine gute Ernte oder günstiges Wetter.

Erntedankfeste gab es schon in vorchristlicher Zeit. Vergleichbare Riten sind aus Nordeuropa, Israel, Griechenland oder aus dem Römischen Reich bekannt.
In der römisch-katholischen Kirche ist ein Erntedankfest seit dem 3. Jahrhundert belegt. Da die Ernte je nach Klimazone zu verschiedenen Zeiten eingebracht wird, gab es nie einen einheitlichen Termin.
Nach der Reformation wurde das Erntedankfest an unterschiedlichen Daten gefeiert. Einige evangelische Kirchenordnungen „verbanden den Dank für die Ernte mit Michaelis, andere legten ihn auf den Bartholomäustag (24. August), auf den Sonntag nach Ägidii (1. September) oder nach Martini (11. November).“ Schließlich bürgerte sich die Feier am Michaelistag (29. September) oder – weit überwiegend – am ersten Sonntag nach Michaelis als Termin ein. Diese Regelung geht u. a. auf einen Erlass des preußischen Königs aus dem Jahre 1773 zurück. Dies konnte dazu führen, dass das Erntedankfest noch in den September fällt. Mittlerweile ist in den evangelischen Kirchen in Deutschland der erste Oktobersonntag der Erntedanktermin, da der Michaelistag, wenn er auf einen Samstag fällt, am folgenden Sonntag gefeiert wird.
Im Judentum gibt es Schawuot, das Wochenfest, nach Beginn der Ernte, und das Sukkot, das Laubhüttenfest, im Herbst am Ende der Lese (2 Mos 23,16 EU).

Die römisch-katholische deutsche Bischofskonferenz legte 1972 den ersten Sonntag im Oktober als Festtermin fest, ohne diese Festlegung für alle Gemeinden verbindlich auszusprechen. Offizieller Bestandteil des Kirchenjahres ist das Erntedankfest aber bis heute nicht, d. h., die Gemeinden sind nicht verpflichtet, das Fest zu feiern. „Das heilsgeschichtlich orientierte Jahr der Kirche kennt kein Ernte-Dankfest“. Dennoch ist der Brauch des Dankes für eine gute Ernte seit langem auch in vielen römisch-katholischen Gemeinden üblich geworden, so dass – neben Kräuterweihen am 15. August, Quatember und der Erstlingsfrüchtesegnung – in der römisch-katholischen Kirche die Eucharistie am ersten Oktobersonntag vielfach als „Dank für die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit“ auf dem von Erntedank-Gaben umgebenen Altar gefeiert wird.


02.10.2022

Schutzengel tragen und begleiten uns durchs Leben





Dein Schutzengel ist immer bei dir
und hilft dir bei deinen Entscheidungen,
wenn du ihn darum bittest.
Er behütet unser irdisches Leben,
damit wir das ewige erlangen. Er lehrt, leitet und warnt uns, damit wir gleich ihm das neue Leben mit GOTT in Seinem Willen führen.
Lies nach: Psalm 90,11 + Exodus 23,20 + Matthäus 18,10.
Oft rettet er uns auch das Leben
und wir haben es vielleicht gar nicht gemerkt!
Ja so ist es, wir haben alle viele Engel und Erzengel, die uns umgeben, sonst wären wir ja dieser Welt hilflos ausgeliefert. Unsere Engel sind für uns immer da, ganz besonders wenn wir sie darum bitten.

Schutzengel helfen immer, wir müssen sie nur darum bitten!
Der Schutzengel erwartet von uns, dass wir an ihn denken, zu ihm beten und ihm folgen.

Der Wunsch unseres Schutzengels,
uns zu helfen, ist weit größer
als unser Wunsch,
uns von ihm helfen zu lassen!
(Don Bosco)

«Seinen Engeln hat Er (Gott) befohlen, dass sie dich auf all deinen Wegen beschützen; wie auf Händen werden sie dich tragen.»
Ihre Aufgabe und Tätigkeiten für den Einzelnen:
Abwendung von Gefahren des Leibes und der Seele, Eingebung von guten Gedanken, Darbringung unserer Gebete vor GOTT, Beistand im Tod und Hinführung der Seelen zu GOTT nach ihrer Trennung vom Leib.Gen 48,16 Ps 90,11f Mt 18,10 Hebr 1,14


Der Schutzengel

Wie ein Engel Tobias auf seiner Reise begleitete und Joseph in seinem Zweifel tröstete, so wird jeder Mensch auf seiner Pilgerfahrt des Lebens von einem Engel begleitet, der Gott ständig sieht und unter dessen Führung er ihm hilft, den Willen Gottes zu erfüllen und das ewige Heil zu erlangen. So sind die Engel in den Zweifeln und Betrübnissen des Lebens jedem Menschen nahe, um ihm zu helfen, ihn zu ermutigen und ihn vor den Gefahren zu schützen. Wenn du wüsstest, vor wievielen Gefahren du bewahrt worden bist durch deinen Engel! Gefahren der Seele und des Leibes, mehr oder weniger grosse Gefahren. Die Engel haben auch die Aufgabe, die Menschen zu erleuchten, und du hast viele Beweise dafür erhalten. Wie oft ist deinem Geiste eine plötzliche Erleuchtung eingegeben worden, um wichtige Probleme, sowohl des geistigen als auch des Familienlebens auf beste Art und Weise zu lösen. Du hast es vielleicht dem Scharfsinn deiner Intelligenz zugeschrieben, und du hast vergessen, dass dir das Licht von oben kam, von deinem Engel, der dich nie vergisst, auch wenn du ihn manchmal vergissest. Er hilft dir, deine Mission zu erfüllen; er erwartet nur dein Ja der Zustimmung zum Willen Gottes, wie es der Engel Gabriel mit Meiner Mutter gemacht hat. Die Engel sind bei euch in jedem Momente eures Lebens; aber der wichtigste Augenblick, wenn du ihn so bewerten willst mit menschlichen Worten, ist der Augenblick des Todes, wo der Teufel die letzte Schlacht entfesselt, um die Beute mit sich fortzutragen.
Die Modernen lachen über die Engel und verneinen die Existenz der Teufel, aber glaube, es wäre viel besser, wenn sie, den einen sich empfehlend, und die anderen fürchtend und bekämpfend, lernen würden, sich gegen die Gefahren zu verteidigen, von denen der Mensch umgeben ist.

Fragen und Antworten:
Hat jeder Mensch einen Schutzengel?
Ja! Jeder Mensch hat einen Schutzengel.

Haben auch schlechte Menschen einen?
Ja. Auch wenn der Schutzengel unter den
schlechten Taten seines Schützlings
sehr leidet. Er wird versuchen, ihn auf
den richtigen Weg zu bringen.
Aber gegen den freien Willen des Menschen
kann er nichts ausrichten.

Wann helfen die Engel uns?
Immer. Sie wachen über uns wie eine
Mutter über ihr Kind. Droht Gefahr,
versuchen sie, uns zu warnen.
Es kommt auch auf uns an, ob wir
sie hören wollen oder nicht.

Wie machen sie das?
Ist der Schützling ein Kopfmensch –
Über die Gedanken.
Die Person hört dann eine Art Stimme
in ihrem Inneren, die sie warnt.
Bauchmenschen werden über die Gefühle alarmiert.
Sie fühlen sich plötzlich unwohl,
haben ein komisches Gefühl
im Magen, und wollen nur noch weg.

Und wie geben Engel uns Rat?
Indem sie uns Informationen zuspielen.
Zum Beispiel: • Hast du über ein Problem
lange lange nachgedacht. Auf einmal kam
dir die Idee wie ein Geistesblitz.
• Eine kranke Frau steht an der Kasse an,
hört dabei eine Unterhaltung mit.
Dabei erfährt sie „zufällig“, welche
Behandlung bei ihrer Krankheit
am besten hilft.


Gebete zum heiligen Schutzengel

Heiliger Schutzengel mein, laß mich dir empfohlen sein; in allen Nöten steh' mir bei und halte mich von Sünden frei. An diesem Tag (in dieser Nacht), ich bitte dich, beschütze und bewahre mich. Amen.

Ich grüße dich, mein heiliger Schutzengel, Bote des Königs der Herrlichkeit und Vollstrecker seines Willens: Reinige — ich bitte dich — meine Gebete, Handlungen und Wünsche, und bringe sie dar vor dem ehrfurchtgebietenden Gott als duftenden Weihrauch.
Ich grüße dich, mein Schutzengel, mein treuer Freund und Gefährte, und bitte dich: Lenke meine Schritte immer auf den Weg des Himmels, und befreie mich von allem Bösen.
Ich grüße dich, mein Schutzengel, mein Führer und mächtiger Beschützer, und bitte dich: Verteidige mich immer vor den Versuchungen des bösen Geistes, bewahre mich rein und keusch, und erlange mir vom Herrn Jesus einen guten Tod.

Heiliger Engel des Herrn, mein eifriger Beschützer, dir vertraue ich mich an, um die göttliche Barmherzigkeit zu erlangen, führe, bewache, beherrsche und erleuchte mich. Amen.

Heiliger Engel des geliebten Gottes, der du mich auf göttliche Anordnung hin vom ersten Augenblick meines Daseins an unter deinen heiligen Schutz genommen und nie aufgehört hast, mich zu verteidigen, zu erleuchten und zu leiten: ich verehre dich als Herrn, ich liebe dich als Wächter, ich unterwerfe mich deiner Führung und gebe dir alles, damit du in mir herrschst. Durch die Liebe Jesu Christi bitte ich dich und flehe dich an, mich nie zu verlassen, auch wenn ich Dir einmal undankbar sein sollte oder rebellisch gegen deine Eingebungen. Führe mich vielmehr gütig auf sicherem Weg, wenn ich abzuirren drohe. Gib mir Licht in meinen Zweifeln, wenn ich darnieder liege, erhebe mich, und in den Gefahren stärke mich, damit du mich in den Himmel bringst, wo ich mich mit dir ewiger Glückseligkeit erfreuen darf. Amen.


Novene zum heiligen Schutzengel

Von allen Gefährten, die mich begleiten, ist mir keiner so treu geblieben wie der Schutzengel. (Cl. Brentano)

An allen neun Tagen bete man:
Heiliger Schutzengel, du Diener des Herrn, du reiner Geist, gewaltig an Kraft, mehr wissend als alle Gelehrten, in ständiger Verbindung mit Gott, du bist mein getreuer Begleiter und Beschützer von Kindheit an. Du weisst um meine jetzige grosse Sorge und siehst meine Ratlosigkeit. Bitte den Allerhöchsten um seine Hilfe in meinem Anliegen. Als Dank für deinen liebevollen Einsatz und deinen ständigen Schutz opfere ich dir immerfort die heiligsten Herzen Jesu und Mariens und das kostbare Blut auf zur Vermehrung deiner Seligkeit. Ehre und Dank sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist für meinen Schutzengel. Amen.

Schlussgebet für den letzten Novenentag

O Gott, ich knie vor deiner Majestät und danke dir, dass du mir einen himmlischen Begleiter zur Seite gestellt hast, der mich nach deinem Willen führt, zu dir hinleitet und mir deine Liebe offenbart. Ich verspreche dir, diesen meinen heiligen Begleiter wie einen Bruder zu lieben und auf ihn zu hören, wenn er in der Stimme des Gewissens zu mir spricht. Lasse mich hier auf Erden und einst im Himmel mit ihm dir zujubeln: Heilig, heilig, heilig, bist du, Herr, Gott der Heerscharen. Himmel und Erde sind erfüllt von deiner Herrlichkeit. Amen.


Litanei zu den Schutzengeln

V./ A. Herr, erbarme Dich unser
V./ A. Christus, erbarme Dich unser
V./ A. Herr, erbarme Dich unser
V./ A. Christus höre uns
V./ A. Christus erhöre uns

V. Gott Vater Du Schöpfer der Engel, A. erbarme Dich unser.
Gott Sohn, Du Herr der Engel A. erbarme Dich unser.
Gott Heiliger Geist Du Leben der Engel A. erbarme Dich unser.
Heiligste Dreifaltigkeit, Du Wonne aller Engel A. erbarme Dich unser.

V. Heilige Maria A. bitte für uns.
Heilige Maria Königin der Engel
Heiliger Michael
Heiliger Gabriel
Heiliger Raphael
Alle heiligen Engel und Erzengel
A:
bittet für uns.
Ihr heiligen Schutzengel, die ihr immerdar das Angesicht des himml. Vaters schaut .
Ihr heiligen Schutzengel, die ihr niemals von unserer Seite weicht
Ihr heiligen Schutzengel, die ihr uns in himmlischer Freundschaft zugetan seid
Ihr heiligen Schutzengel, unsere getreuen Ermahner
Ihr heiligen Schutzengel, unsere weisen Berater
Ihr heiligen Schutzengel, die ihr uns vor vielen Übeln des Leibes und der Seele bewahrt
Ihr heiligen Schutzengel, unsere mächtigen Verteidiger gegen die Anschläge des bösen Feindes
Ihr heiligen Schutzengel, unsere Stütze zur Zeit der Versuchungen
Ihr heiligen Schutzengel, die ihr uns helft wenn wir straucheln und fallen
Ihr heiligen Schutzengel, die ihr uns in Not und Leiden tröstet
Ihr heiligen Schutzengel, die ihr unsere Gebete vor den Thron Gottes tragt und unterstützt
Ihr heiligen Schutzengel, die ihr, uns durch eure Erleuchtungen und Anregungen zum Fortschritt im Guten helft
Ihr heiligen Schutzengel, die ihr, trotz unserer Fehler nicht von uns weicht
Ihr heiligen Schutzengel, die ihr, euch über unsere Besserung freut
Ihr heiligen Schutzengel, die ihr zur Zeit da wir ruhen, bei uns wacht und betet
Ihr heiligen Schutzengel, die ihr uns im Todeskampf nicht verlasst
Ihr heiligen Schutzengel, die ihr die Seelen im Fegefeuer tröstet
Ihr heiligen Schutzengel, die ihr, die Gerechten in den Himmel führt
Ihr heiligen Schutzengel, mit denen wir einst Gott schauen und ewig preisen werden
Ihr erhabenen Fürsten des Himmels

V. O Du Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt,
A. verschone uns, o Herr.
V. O Du Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt,
A. erhöre uns, o Herr.
V. O Du Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt,
A. erbarme Dich unser.

V. Herr, erbarme Dich unser
A. erbarme Dich unser
V. Christus, erbarme Dich unser
V. Herr, erbarme Dich unser

V. Lobet den Herrn, all seine Engel, die ihr mächtig an Kraft seinen Willen vollzieht. Er hat seinen Engel deinetwegen befohlen, dass sie dich bewahren auf allen deinen Wegen.
Im Angesicht der Engel will ich Dich preisen, mein Gott.
V. Ich will Dich anbeten und Deinen heiligen Namen loben.
V. Herr, erhöre mein Gebet.
A. Und lass mein Rufen zu dir dringen.

V. Lasset uns beten!
Allmächtiger, ewiger Gott, der Du in Deiner unaussprechlichen Güte allen Menschen vom Mutterschoße an zum Schutz des Leibes und der Seele einen besonderen Engel beigesellt hast, verleihe mir gnädig, meinem heiligen Engel so treu zu folgen und ihn so zu lieben, dass ich durch Deine Gnade und unter seinem Schutz einst zum himmlischen Vaterland gelangen und dort mit ihm und allen heiligen Engeln Dein göttliches Angesicht zu schauen verdiene. Durch Christus, unser Herrn.
A. Amen.



29.09.2022

Fest der Heiligen Erzengel
Michael, Gabriel und Raphael





Der Engelfürst

An über 350 Stellen belehrt uns die Hl. Schrift über die Engelwelt. Unsere Glaubenswelt umfasst zusätzliche Überlieferung einer prophetischen Tradition, wie z.B. aus Schriften von Kirchenvätern und Zeugnissen von Menschen, aus Liturgien und örtlichen Bräuchen. Timotheus wurde von Paulus ermahnt: «Bewahre, was dir anvertraut ist». Es ist eine Glaubenswahrheit, dass die Engel den Menschen beschützen und wir die gottgewollte Verehrung und Anrufung der Engel beherzigen. In der Liturgie wird St. Michael Bannerträger genannt, weil er im Kampf mit dem Drachen der Anführer der guten Geister ist (Offb 12,7).


Die Verehrung der vier Erzengel

In der Hl. Schrift erscheint nur Michael ausdrücklich als Erzengel (Dtn 10,13 + 12,1; Jud 9). Der Name Erzengel oder Engelfürst entstand auf Grund zweier Stellen im Neuen Testament (1 Thess 4,16 und Jud 9). Schrift und Überlieferung zählen aber auch die Erzengel Gabriel und Raphael (Tob 12,15) —bis ins Mittelalter auch Uriel— zu den Erzengeln.
Vier ist die Grundzahl der Schöpfung, die auch im Kreuz mit der Ausspannung in die vier Himmelsrichtungen aufscheint. Eine rabbinische Tradition bezeugt Uriel als den vierten, die um den Thron GOTTES stehen und den göttlichen Willen nach den vier Weltgegenden verkünden. Sie bewachen gemeinsam die Tore des Lebens, Anfang und Ende des Menschen. Gemeinsam ist ihnen auch das Gericht über Satan und seine Scharen übertragen. Gabriel behütet alles keimende Leben und gilt als Engel der Prophetie. Raphael führt und heilt und ist als Freund des Menschen aus dem Buch Tobit bekannt. Uriel ist nach dem Henochbuch der Führer der Sterngeister und bewahrt die geistigen Ordnungen. Er verschließt den Abgrund, in dem die gefallenen Geister bis zum Weltende bewahrt werden. Unter den Vieren erscheint Michael besonders als Freund der Menschen, weil er als barmherzig und langmütig gilt, weil er die Opfergaben vor GOTTES Thron bringt (Offb 8,3) und ihn am Ende des Lebens beschützend ins Jenseits geleitet (Jud 9). Er verteidigt Ihn auch gegen die Anklagen Satans. Als Patron der Armen Seelen steht er dem Menschen am Reinigungsort bei. Er ist Patron der Friedhofskapellen, weil er im Glauben des Volkes den Seelen das Tor ins Paradies öffnet. Bei dem im 1. Thessalonicherbrief genannten Erzengel, der bei der Wiederkunft Christi seine Stimme zum Befehlsruf erheben wird, vermutet man den HI. Michael.


Die Verehrung der sieben Erzengel

Sieben Diener des Höchsten «stehen allzeit vor Gott» (Tob 12,15). Johannes schaut sieben Engel, «denen Posaunen gegeben wurden» (Offb 2,6 + 8), um der gottlosen Welt das Gericht anzukünden. Und wiederum sieben Engel führen die letzten Plagen herbei und vollziehen das Gericht, die 7 Zornschalen ausgießend (Offb 15416).
Die Verehrung der 7 Erzengel ist seit den frühen Zeiten der Kirche nie erloschen. Es gibt viele Zeugnisse in Form von Gebeten, Bildzyklen u.a. War es Zufall, dass man 1516 in Palermo bei der Renovation einer Kirche ein Fresko mit den 7 Urengeln am Throne GOTTES entdeckte? Sogar die Inschriften waren noch lesbar: Michael — Victorius (der Sieghafte), Gabriel — Nuncius (der Bote), Raphael — Medicus (der Arzt), Uriel — Fortus Socius (der starke Genosse), Jehudiel Remunerator (der Vergelter), Barachiel—Adjutor (der Helfer) und Sealthiel —Orator (der Fürbitter). Die Kirche wurde danach den 7 Erzengeln geweiht. Papst Plus 1 beauftragte 1560 Michelangelo, eine Kirche zu Ehren der 7 Erzengel zu bauen: Maria degli Angeli (die grösste Kirche nach dem Petersdom in Rom). Aus der Zeit von Papst Zacharia ist ein damals verbreitetes Erzengel-Gebet mit tejlweise ungewöhnlichen Namen erhalten: «Ich flehe und bete zu euch, Engel Uriel, Engel Tubuel, Engel Michael, Engel Inias, Engel Tubuas, Engel Sabaoth, Engel Simiel.» Eine andere Handschrift (9. Jh.) nennt in einem Kurzgebet die 7 Namen Gabriel, Michael, Uriel, Raphael, Raguel, Barachael, Pantasaron (Kölner Dombibliothek).
Wohl versuchte die Kirche den Erzengel-Kult zu mäßigen, befürchtend, könne in magische Riten ausarten. Die Volksfrömmigkeit hat die Namen aller Sieben jedoch nie vergessen, auch wenn die Theologen dagegen wetterten.


Die Hierarchie der Engel

Schon lange wird darüber diskutiert, wie viele Engel es wohl geben mag. In Anbetracht der unüberschaubaren Engelzahl liegt es nahe, Ordnung in die Himmelsscharen zu bringen. Das Ordnungssystem, dem im Westen am häufigsten gefolgt wird, ist in einer im 6. Jahrhundert erschienenen Schrift von Dionysios Areopagita niedergelegt. Er selbst räumt ein, dass seine Einteilung der Engel in ein System nur ein Hilfsmodell ist, in dem er nach besten Kräften alles zusammengefasst hat, was aus den heiligen Schriften bekannt ist.
Dionysios schreibt: „Wie viele Ordnungen der Engel es gibt, wie sie beschaffen sind und in welcher Weise die Hierachien sich vollenden, das, so meine ich, weiß einzig das dahinter stehende, göttliche Urprinzip...“.

Hier nun die Ordnung:
Die erste Sphäre – Engel, die als himmlische Berater dienen:
1. Seraphim
2. Cherubim
3. Throne

Die zweite Sphäre – Engel, die als himmlische Verwalter dienen:
4. Herrschaften
5. Mächte
6. Gewalten

Die dritte Sphäre – Engel, die als himmlische Boten dienen:
7. Fürstentümer
8. Erzengel
9. Engel

Die erste Sphäre nennt man auch ‚Triade der oberen Engelchöre’, die zweite Sphäre ‚Triade der mittleren Engelchöre’ und die dritte Sphäre‚ Triade der unteren Engelchöre’.
Nun wollen wir uns aber die einzelnen Gruppen etwas genauer ansehen. Fangen wir mit den Seraphim an. Sie sind der ranghöchste Chor der Engel, deren Name sich aus dem hebräischen „saraph“ ableitet, was „brennen“ bedeutet. Deshalb werden sie auch die ‚Brennenden’ oder die ‚Entflammer’ genannt, deren Licht so hell strahlt, dass die Sterblichen darin verbrennen würden. Diese Engel der Liebe, des Lichts und des Feuers – dessen Gesang den Urklang des Universum symbolisiert – umschweben Gottes Thron. Sie absorbieren das Licht Gottes und reflektieren es zum nächsten Chor der Engel. Die Seraphim haben sechs Flügel. Zu ihren regierenden Fürsten zählen Seraphiel und Metatron.
Die machtvollen Cherubim sind der zweithöchste Engelchor. Laut dem Alten Testament bewachen sie den Garten Eden. Sie reflektieren Gottes Wissen und Weisheit, ihr Name bedeutet „Fülle der Weisheit“ oder „Übertragung der Erkenntnis“. Die Cherubim haben vier Flügel, welche die vier Elemente symbolisieren. Ebenso wie die Elementargeister beeinflussen diese Engel Geschehnisse in der Natur. Zu ihren regierenden Fürsten zählen Kerubiel und Ophaniel.
Die Throne sind die Engel der Lebensenergie und des kosmischen Willens. Im Hebräischen heißen sie ‚Gagallin’, was soviel bedeutet wie ‚großes Rad’. Das Rad symbolisiert den ewigen Kreislauf von Geburt, Leben, Tod und Wiedergeburt. Ferner deutet die Bezeichnung ‚Thron’ darauf hin, dass diese Engel in direkter Nähe zu Gott sind und ihn stützen. Sie haben großen Einfluss auf die Lebensenergie des Menschen und können seinen Willen zum Guten wenden. Ihre regierenden Fürsten sind u.a. Tzaphiel und Oriphiel.
Die Herrschaften regeln die Pflichten der unter ihnen stehenden Engelklassen. Sie sind von majestätischer Würde – weshalb sie oft mit Zepter dargestellt werden – jedoch herrschen sie keinesfalls tyrannisch. Die Energie der Herrschaften, die auch als ‚Kyriotes’ bezeichnet werden, ist reine Gnade. Sie verzeihen alles und bringen die göttliche Gnade auf die Erde . Zu ihren regierenden Fürsten zählen Zadkiel, Zachariel und Terathel.
Die Mächte sind verantwortlich für die Zyklen aller Sterne und Planeten im Universum. Sie regieren alle Naturgesetze und sind von daher auch verantwortlich für alle Wunder, die diese Gesetze brechen. Sie werden auch als ‚Dynameis’, was ebenfalls ‚Kräfte’ bedeutet und ferner als die Leuchtenden bezeichnet. Die Mächte werden von Erzengel Michael regiert und haben Ähnlichkeit mit den Schutzengeln, denn ebenso wie diese unterstützen sie das Gute und helfen in Notsituationen. Zu ihren Regenten gehören außerdem u.a. Barbiel, Sabrael und Hamaliel.
Die Aufgabe der Gewalten besteht darin, die himmlische Sphäre vor allen negativen Einflüssen der irdischen Sphäre zu schützen. Sie werden deshalb oft mit Schwert und Donnerkeil dargestellt. Sie halten die Welt im Gleichgewicht und kämpfen fortwährend gegen die Dämonen. Verlorene Seelen können sie auf den Himmelspfad führen. Sie spiegeln das Verlangen wider, dem Bösen zu widerstehen und Gutes zu tun. Von ihnen erschallt wohl auch der Ruf „Wache auf“, den wir manchmal brauchen, um unsere Richtung zu ändern. Camael und Verchiel gehören zu den Gewalten.
Die Fürstentümer leiten die irdischen Regenten, Führer, Völker, Gemeinschaften und in ihrer Obhut stehen auch größere Städte auf Erden. Sie werden auch Archai oder Urkräfte genannt und repräsentieren das Denken, die geistige Energie und das Bewusstsein. Gemeinsam mit den Schutzengeln bestärken sie die Verantwortlichkeit des Einzelnen und können sich unauffällig in die Angelegenheiten der Menschheit einmischen. Außerdem sollen sie die Religionen auf den Pfad der Wahrheit führen. Einer der regierenden Fürsten dieses Chores ist Cerviel.
Die Erzengel sind die Boten Gottes, die den Menschen Botschaften und Verkündigungen bringen. Sie sind dem Menschen sehr nahe und verfügen gleichzeitig über enorme Energien. Die Namen der Erzengel enden alle auf die sumerische Silbe „el“, was so viel wie „strahlen“ oder „leuchten“ bedeutet, aber auch „Gott“ heißen kann. Im Alten Testament und den Apokryphen werden Michael, Gabriel und Rafael als die drei wichtigsten Erzengel erwähnt. Zu ihnen kommen noch Uriel, Jophiel, Zadkiel und Samael, sie alle zusammen werden den sieben Himmeln zugeordnet. Im Islam heißen die vier Erzengel Gabriel, Michael, Azrael und Israfel. In der Kabbala werden zehn Erzengel erwähnt, die den zehn Emanationen im Baum des Lebens entsprechen – Metatron, Raziel, Tzaphqiel, Tzadqiel, Khamael, Rafael, Haniel, Michael, Gabriel und Sandalphon.
Die Engel der letzten Ordnung stehen der Menschheit am nächsten und haben am meisten mit menschlichen Angelegenheiten zu tun(Schutzengel). Die Bedeutung ‚Himmelsbote’ trifft besonders gut auf sie zu, da sie nicht nur den Kontakt zwischen den Menschen und Gott, sondern auch zwischen Menschen und den Engeln der höheren Engelsphären herstellen. Was zählt, ist die eigene Verbindung zu den Engeln. Das traditionelle Wissen ist wichtig, denn es kann gute Impulse geben. Unser Schicksal können diese Engel nicht beeinflussen und dennoch, je häufiger wir um ihre Hilfe bitten, umso glücklicher ist unser Los. Es ist gut, sich in meditativer Weise mit ihnen zu beschäftigen und eigene Erfahrungen zu sammeln!


Boten GOTTES:

Mit Gedankenschnelle vollziehen sie GOTTES Aufträge (Dan 14,36). Sie wirken meist unsichtbar, erscheinen selten sichtbar, bringen Botschaften, führen, schützen, belehren, drohen und strafen auch. An unsere Seite ist ein Schutzengel gestellt. Er behütet unser irdisches Leben, damit wir das ewige erlangen. Er lehrt, leitet und warnt uns, damit wir gleich ihm das neue Leben mit GOTT in Seinem Willen führen. Lies nach: Psalm 90,11 + Exodus 23,20 + Matthäus 18,10. Novene zum heiligen Schutzengel


Die Engel — unsere Helfer

GOTT schickt Seine Engel auch, um uns zu helfen. Dies zeigt die Geschichte des Erzengels Raphael mit Tobias sehr deutlich. Er half dem Tobias, seine «von Ewigkeit her bestimmte» Frau zu finden (Tob 6,18). Er heilte auch den Vater des Tobias. Mit dem Schutzengel an unserer Seite sind wir mit allen Engeln verbunden. Mit ihm sollen wir dieses Leben jetzt führen. Das ist vollkommene Engelverehrung: in der Tat, in ihrer Nachahmung.


GOTT erschuf auch reine Geister

Alle Theologen, die sich nur auf ihre Vernunft berufen, leugnen die Existenz der Engel als die von GOTT erschaffenen rein geistigen Wesen. Dieser Vernunftglaube hat schon früher alles Unstoffliche, Nichtsichtbare als unmöglich verworfen. Trotzdem spricht die HI. Schrift an über 300 Stellen von den heiligen Engeln. Sie werden im Gegensatz zu uns Menschen meist als reine Geister bezeichnet: der Engel ist Geist, der Mensch hat die Geistseele. Auch Jesus erwähnt die Engel mehrmals. Lukas beschreibt sie in seiner Apostelgeschichte ausführlich (Apg 7,30f und 10,3f). Sie begegnen uns selten mit einem Namen. Der Erzengel Michael wird an fünf Stellen mit seinem vollen Namen erwähnt: AT: Dan 10,13+ 10,21 + 12,1; NT: Judasbrief 9 (als Michael mit dem Teufel um Moses Leichnam stritt . Num 34,6) und Offb 12,7.


Der Engelfürst Michael, der Vorkämpfer des Gottesvolkes

Der Prophet Daniel berichtet in seinen Visionen: «In jener Zeit wird sich Michael erheben, der große Engelfürst, der die Söhne deines Volkes beschützt. Es wird eine Zeit der Bedrängnis sein, wie sie nie gewesen, seitdem es Völker gibt. Dein Volk aber wird in jener Zeit gerettet werden, jeder, der im Buche sich geschrieben findet. Viele von denen, die im Staub der Erde schlafen, werden aufwachen, die einen zu ewigem Leben, die andern zur Schmach und ewiger Schande. Die Frommen werden leuchten wie der Glanz des Firmamentes, und die, welche viele zur Gerechtigkeit angeleitet haben, wie die Sterne in alle Ewigkeit» (Dan 12,1-3; das durch die Sünde verlorene Lichtkleid wird bei der himmlischen Verklärung wieder hergestellt).


Schutz und Hilfe der guten Engel

Der Apostel Paulus beschreibt in seinem Brief an die Epheser den menschlichen Kampf mit den dunklen Mächten (Eph 6,12): «Wir haben zu ringen nicht mit Fleisch und Blut, sondern mit den Mächten der Finsternis und den Geistern der Bosheit im Bereich des Unsichtbaren».Der Herr hat uns dazu den Beistand seiner Engel verheißen. Diese sind mit Verstand, einem freien Willen und mit Macht begabt. Verstand und Wille sind Fähigkeiten des Geistes.
Macht: 2 Petr 2,11 Die Engel sind uns Menschen «an Macht und Fähigkeit hoch überlegen.» Sie können mit ihren Kräften Dinge tun, die uns Menschen als Wunder erscheinen. Gott kann sie auch uns helfend Dinge vollbringen lassen, die unsere natürlichen Kräfte übersteigen. Gott lässt das uns störende Wirken der gefallenen Engel, die noch über ihr Wissen und Macht verfügen, manchmal zu.
Sprache: Jes 6,7
Lk 1,13+26 Die Engel besitzen auch eine Gabe zur Verständigung. Wo sie als Boten GOTTES erscheinen, reden sie mit den Menschen. Erscheint der Engel in menschlicher Gestalt, kann er sich dessen Sprache bedienen.
Anzahl: Dtn 7,10
Offb 5,11 Die Zahl der reinen Geister ist unvorstellbar gross: «Tausend mal tausend dienten ihm und Zehntausende mal Hunderttausende standen Ihm zur Seite.»
Hierarchie: Gen 3,24;Jes 6,12
Kol 1,16; Eph 1,21
Röm 3,38 Innerhalb der Engelwelt besteht eine Hierarchie. In der HI. Schrift werden 9 Ordnungen oder Chöre erwähnt (Siehe oben: Cherubim, Seraphim, Throne, Herrschaften, Kräfte, Fürstentümer, Gewalten). Mehrfach ist in der Bibel von Engeln und Erzengeln die Rede.
Schutz: Gen 48,16
Ps 90,11f
Mt 18,10
Hebr 1,14 «Seinen Engeln hat Er (Gott) befohlen, dass sie dich auf all deinen Wegen beschützen; wie auf Händen werden sie dich tragen.» Ihre Aufgabe und Tätigkeiten für den Einzelnen:
Abwendung von Gefahren des Leibes und der Seele, Eingebung von guten Gedanken, Darbringung unserer Gebete vor GOTT, Beistand im Tod und Hinführung der Seelen zu GOTT nach ihrer Trennung vom Leib. Aber auch Schutz von Gemeinschaften, Städten, Diözesen, Nationen.
Michael:
Exorzismus Dan 10,13 + 10,21
+ Dan 12,1;
Judas 9
Offb 12,7 Dem Erzengel Michael wird eine besondere Stellung zugewiesen. Er wird deshalb als Fürst unter den Schutzengeln bezeichnet. Im Alten Bund galt er als Schutzgeist der jüdischen Synagoge. Die Katholiken verehren ihn als Schutzgeist ihrer Kirche (.- Thomas v. Aquin). Im Endkampf mit dem Drachen führt er die guten Geister an, weshalb er in der Liturgie Signifer = Bannerträger genannt wird.
In kirchlichen Exorzismustexten wird der HI. Michael zur Abwehr dämonischer Einflüsse und in Füllen von Um- und Besessenheit angerufen, denn er hat seine Macht schon im ersten Kampf gegen die gefallenen Geister erwiesen.


GOTT hat die Engel geschaffen

In den weltweit verbreiteten Büchern «Der Gottmensch», hervorgegangen aus Privatoffenbarungen an Maria Valtorta, ist an mehreren Stellen die Rede von den Engeln. Eindrücklich ist die Passage, wo Johannes auf dem Berg Tabor die Worte Jesu vor Jüngern und Jüngerinnen wiederholt (Bd. IV, S. 332f). Die ersten Seiten der HI. Schrift entstehen wie ein Film vor unsern Augen.
Gott hatte schon die Engel erschaffen. Und ein Teil von ihnen, der nicht glauben wollte, dass das Maß an Herrlichkeit, das Gott ihnen zugedacht hatte, gut sei, empörte sich. Mit einem durch Mangel an Vertrauen auf ihren Herrn verdorbenen Sinn versuchten sie, den unerreichbaren Thron GOTTES zu besteigen. Den harmonischen Gründen der gläubigen Engel setzten sie ihre zwiespältigen, ungerechten und kleinlichen Gedanken gegenüber, und der Pessimismus, der Mangel an Glauben ist, machte aus ihnen, Geistern des Lichtes, Geister der Finsternis.
Selig leben werden auf ewig jene, die im Himmel wie auf Erden alle ihre Gedanken auf einen Optimismus voller Licht gründen. Nie werden sie völlig fehlgehen, auch wenn ihre Taten sie Lügen strafen. Sie werden wenigstens nicht fehlen in allem, was ihren Geist betrifft, der fortfahren wird zu glauben, zu hoffen und Gott und auch den Nächsten über alles zu lieben; sie werden darum in alle Ewigkeit in Gott bleiben!
Das Paradies war schon von diesen hochmütigen Pessimisten befreit, die auch in den leuchtenden Werken GOTTES schwarzsehen, so wie auf Erden die Pessimisten auch in den aufrichtigen und klaren Handlungen des Menschen schwarzsehen und sich in einen elfenbeinernen Turm verziehen in der Meinung, die einzigen Vollkommenen zu sein. Sie verbannen sich selbst auf eine dunkle Galeere, deren Weg in der Finsternis des Höllenreiches, des Reiches der Verneinung, endet. Denn der Pessimismus ist ebenfalls Verneinung! Gott bildete also das Geschaffene. Und wie man zum Verständnis des glorreichen Geheimnisses unseres Einen und Dreifaltigen Seins zu glauben und zu sehen verstehen muss, dass seit dem Anfang das Wort war, und dass das Wort bei Gott war, und dass beide in vollkommener Liebe vereinigt sind, die nur sie ausgiessen können, die beide GOTT und zudem Eins sind; so muss man auch, um das Geschaffene zu sehen als das, was es ist, es sehen mit den Augen des Glaubens; denn in seinem Sein trägt das Geschaffene die unauslöschliche Prägung des Schöpfers, wie ein Sohn die unauslöschliche Prägung seines Vaters aufweist. So werden wir erkennen, dass im Anfang Himmel und Erde waren und dann das Licht, das vergleichbar ist mit der Liebe. Denn das Licht ist Freude, wie die Liebe Freude ist. Und das Licht ist die Atmosphäre des Paradieses. Und das körperlose Sein, das Gott ist, ist Licht und Vater allen Lichtes, des geistigen, affektiven, materiellen und spirituellen, wie im Himmel so auf Erden. Im Anfang waren der Himmel und die Erde, und für sie wurde das Licht gegeben, und durch das Licht sind alle Dinge gemacht worden. Und wie im höchsten Himmel die Geister des Lichtes von denen der Finsternis getrennt wurden, so wurde im Geschaffenen die Finsternis vom Licht getrennt und so der Tag und die Nacht geschaffen; und der erste Tag der Schöpfung war da mit seinem Morgen und seinem Abend, seinem Mittag und seiner Mitternacht. Und als das Lächeln GOTTES, das Licht, zurückkehrte nach der Nacht, streckte sich die Hand GOTTES, sein mächtiges Wollen über die unförmige und leere Erde und dann über den Himmel aus, an dem die Wasser wogten, eines der freien Elemente im Chaos, und er wollte, dass das Firmament für das ungeordnete Irren der Wasser zwischen Himmel und Erde eine Trennlinie darstelle, einen Schleier vor den paradiesischen Strahlen bilde und ein Damm gegenüber den höheren Gewässern sei, damit die kochenden Metalle und Atome nicht überschwemmt würden und das, was GOTT vereinigt hatte, nicht getrennt würde. Die Ordnung am Himmel war hergestellt. Und auf der Erde wurde Ordnung durch den Befehl, den GOTT den Wassern gab, welche die Erde bedeckten. So wurde das Meer. Und darüber steht auf dem Firmament geschrieben: «GOTT ist da».
Wie auch immer der Verstand eines Menschen und sein Glaube oder Unglaube sein mögen: vor dieser Buchseite, auf der ein Funke der unendlichen Allmacht GOTTES erstrahlt und durch die seine Macht kundgetan wird —denn keine menschliche Macht und keine natürliche Wirkung von Elementen könnte ein ähnliches Wunder bewirken— muss er glauben.



Erzengel

Als Erzengel (aus dem Griechischen ἀρχή archē ‚Anfang, Führung‘, in der abgeleiteten Bedeutung ‚Ober-‘, und άγγελος ángelos ‚Bote‘) werden im Judentum, Christentum und Islam einzelne Engel bezeichnet, die gegenüber übrigen Engeln in besonderer Weise hervorgehoben sind. In der Bibel wird nur Michael als Erzengel genannt, [1] und nur zwei (beziehungsweise drei) Engel werden überhaupt namentlich erwähnt. Neben Michael (Daniel 10:13, 12:1; Judas9; Offenbarung 12:7, 8) ist dies Gabriel (Daniel 8:16, 9:21; Lukas 1:11-20, 26-28). In Spätschriften findet zudem noch Raphael (Tobit 5:4-12:22) Erwähnung. In der Glaubenstradition der römisch-katholischen Kirche werden darüber hinaus noch weitere Engel als Teil einer Gruppe von Erzengeln verstanden.


Erzengel in der christlichen ReligionBearbeiten

Im Christentum wurde bis ins Mittelalter analog der jüdischen Tradition die Existenz von drei oder vier Erzengeln (mit bzw. ohne Uriel) gelehrt:
§ Gabriel
§ Michael
§ Raphael
§ Uriel

Vor allem Michael als Engel des Weltgerichtes der Apokalypse und Gabriel als Bote der Verkündigung an Maria waren allgemein bekannt und beliebte Motive in der christlichen Kunst. Eine Vierergruppe mit Uriel wurde vor allem im ostchristlichen Raum geehrt. Von Theologen wurde bis ins späte Mittelalter die Stellung und Zahl der Erzengel in derAngelologie diskutiert.
Die Vierzahl der Erzengel legte weitere Zuordnungen nahe. So wurden sie unter anderem als Regenten der vier Jahreszeiten gesehen:[4]
§ Gabriel: Frühling – Gedenktag 25. März (Mariä Verkündigung, die durch Gabriel übermittelt wird)
§ Raphael: Sommer
§ Michael: Herbst – Gedenktag 29. September (Michaelistag)
§ Uriel: Winter

In Palermo entstand ab 1516 mit der Wiederentdeckung eines Freskos mit sieben Erzengeln in der Kirche „Sette Angeli“ eine Verehrung von sieben Erzengeln, die sich weiter über Italien bis in die Niederlande und nach Russland und auch Südamerika ausweitete. Drei weitere Erzengel wurden als Jehudiel, Sealtiel und Barachiel im Volksglauben bekannt. Die russisch-orthodoxe Kirche fügte einen achten Erzengel, Jeremiel, hinzu. Auch im Westen wurde die Zahl der Erzengel weiter bis auf neun oder zwölf erhöht.


Stellung der Erzengel

Gemäß der im Mittelalter verbreiteten Engellehre des Pseudo-Dionysius Areopagita gibt es Neun Chöre der Engel, die in drei Hierarchien gegliedert sind. Der Chor der Erzengel steht über dem Chor der gewöhnlichen Engel und gehört zusammen mit den wiederum übergeordneten Archai zur dritten Hierarchie.



Gebete zum Festtag der Erzengel

SEHR STARKER EXORZISMUS DIKTIERT vom ERZENGEL MICHAEL am 29.11.2011

Jedes Gebet wirft 50.000 (fünfzigtausend) Dämonen in die Hölle, deshalb ist es notwendig , es möglichst oft zu beten. Geschenk von Gott durch den Heiligen Erzengel Michael an Seinem Festtag . Enorm große Befreiungen werden in unserer Nation und in der Welt damit erreicht .

Oh Gott , Einer und Dreifaltig,
demütig flehe ich Dich an,
durch die Fürsprache der Seligen Jungfrau Maria,
durch den Heiligen Erzengel Michael,
um die große Gnade, die Mächte der Finsternis im Land (z.B. D, A, CH) und auf der ganzen Welt zu besiegen,
in Erinnerung an die Verdienste der Heiligen Passion unseres Herrn Jesus Christus,
Seines kostbaren Blutes, das Er für uns vergossen hat,
Seiner Heiligen Wunden,
Seinem Todeskampf am Kreuz und allen Leiden,
während Seiner Heiligen Passion und des ganzen irdischen Lebens, unseres Herrn und Erlösers.
Wir bitten Dich, Herr Jesus Christus,
sende Deine Heiligen Engel, um die Kräfte des Bösen in die Hölle zu werfen,
so dass im Land (z.B. D, A, CH) und auf der ganzen Welt das Reich Gottes komme und die Gnade Gottes in allen Herzen ausgegossen wird.
So füllt sich das Land (z.B. D, A, CH) und alle Nationen der Welt mit Deinem Frieden.
Oh unsere Frau und Königin,
wir flehen Dich vom ganzem Herzen an,
sende Deine Heiligen Engel,
um die bösen Kräfte in die Hölle zu stürzen und alle bösen Geister, die fallen müssen.
Heiliger Erzengel Michael,
Fürst der Himmlischen Heerscharen,
Du hast vom Herrn den Auftrag erhalten, diese Mission durchzuführen,
sodass die Gnade Gottes immerwährend bei uns ist.
Führe die Himmlischen Heerscharen,
sodass die Mächte der Finsternis endgültig in die Hölle stürzen.
Verwende alle Deine Kräfte, um Luzifer und seine gefallenen Engel zu besiegen,
die gegen den Willen Gottes rebellierten und jetzt die Seelen der Menschen zerstören wollen.
Sei siegreich, denn Du hast die Macht und die Autorität und Fürsprache, für uns die Gnade des Friedens und der Liebe Gottes zu erlangen,
sodass wir immer unserem Herrn in das Königtum des Himmels folgen können.
Amen.


Gebet zum Hl. Erzengel Michael
der „kleine Exorzismus“
(vgl.
http://es.gloria.tv/?media=91959&postings)

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des HI. Geistes, Amen!
Glorreicher Fürst der himmlischen Heerscharen, Hl. Erzengel Michael,
beschütze uns im Kampf gegen die höllischen Fürstentümer und Mächte,
gegen die Herrscher dieser Welt der Finsternis, gegen die Geister des Bösen in den Lüften (Eph 1).
Komm den Menschen zu Hilfe, die GOTT nach Seinem Ebenbild erschaffen
und zu einem solch hohen Preis aus der Tyrannei Satans erkauft hat!
Dich verehrt ja die heilige Kirche als ihren Schutzherrn;
dir hat der Herr die erlösten Seelen anvertraut, um sie in die himmlische Glückseligkeit zu geleiten.
Flehe den GOTT des Friedens an, er möge Satan unter seinen Füßen zertreten,
damit dieser die Menschen nicht länger in seinen Ketten gefangen halten und der Kirche schaden kann.
Bringe unser Gebet vor das Antlitz des Allerhöchsten, damit uns schnell die Barmherzigkeit des Herrn zuteil werde.
Ergreife du selbst den Drachen, die alte Schlange, die kein anderer ist, als der Teufel, der Satan,
und stürze ihn in Ketten gefesselt in die Hölle,
damit er nicht weiter das Menschengeschlecht verführen kann. (Offb 20)

Hl. Michael beschütze unseren Hl. Vater! (2 x)
Hl. Michael steh unserem Hl. Vater bei im Kampfe gegen Satan
und beschütze ihn und die Kirche vor dem Angriff der reißenden Wölfe! (1X)
AMEN

Beschwörungsgebet gegen Satan und die gefallenen Engel
(Papst Leo XIII.)
Im Namen des + Vaters und des + Sohnes und des + Heiligen Geistes. Amen


Gebet zum heiligen Erzengel Michael

A: Glorreicher Fürst der Himmelheere, Heiliger Erzengel Michael, schütze uns im Kampfe gegen die Mächte und Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die Geister der Bosheit unter dem Himmel! Komme den Menschen zu Hilfe, welche Gott nach seinem Ebenbild und Gleichnis schuf und um hohen Preis aus der Tyrannei Satans erkaufte. Dich verehrt die Hl. Kirche als ihren Schutzpatron, Dir übergab Gott der Herr die erkauften Seelen, um sie einzuführen in die Freuden des Himmels. Bitte den Gott des Friedens, dass Er Satans Macht unter unseren Füßen vernichte, damit er die Menschen nicht mehr beherrschen und der Kirche nicht mehr schaden könne! Bringe unser Gebet vor das Antlitz des Allerhöchsten, damit die Erbarmungen des Herrn bald auf uns herabkommen. Ergreife den Drachen, die alte Schlange, die nichts anderes ist als der Teufel und Satan und stürze ihn gefesselt in den Abgrund, damit er die Völker nicht mehr weiter verführe!


Gebet zum Schild des Heiligen Erzengel Michael:

Heiliger Erzengel Michael,
Du bist unser Verteidiger und unser Schutz vor dem Bösen.
Halte Dein Schild der Wahrheit über uns
und verteidige uns im Kampf gegen Satan.
Hilf uns, den rechten Weg der Heiligen Liebe zu erkennen.
Halte uns immer hinter Deinem Schild der Wahrheit
und erleuchte uns dadurch, bei unseren Entscheidungen zwischen Gut und Böse.
(entnommen aus: „Werk der Heiligen Liebe“, vom 18.02.2015)


Gebet für die Bekehrung Deutschlands

Heiliger Erzengel Michael, Schirmherr der heiligen Kirche Gottes, auf Bitte Kaiser Karls des Großen und der Bischöfe seines Reiches hat das Oberhaupt der Christenheit dich zum Schutzpatron des heiligen Römischen Reiches erhoben.
Unser Volk als geschichtlicher Träger dieses Reiches hat sich über ein Jahrtausend von deinem Geist im Kampf für Gott und seine Rechte beseelen lassen und so für die einzigartige christliche Kultur gearbeitet und sie ausgebreitet. In deinem Namen und unter deinem Banner haben Kaiser Otto der Große und der heilige Bischof Ulrich von Augsburg diese christliche Kultur in großen Kämpfen gegen übermächtige heidnische Gegner sieghaft behauptet.
Der hl. Petrus Canisius, der zweite Apostel Deutschlands in den schweren Jahren der Glaubensspaltung, stellte unter deinem Patronat den wahren katholischen Glauben für große Teile unserer Heimat wieder her.
Dennoch wurde durch die protestantische Irrlehre unser Volk im Glauben gespalten und hat an seiner großen Berufung in der Geschichte des Heils gefrevelt. Unermeßliche Demütigungen und Züchtigungen haben uns daher heimgesucht. Lügengeister und falsche Idole haben unser Land verführt. Schwer lastete deswegen die Hand Gottes auf uns.
Heiliger Erzengel Michael, der allmächtige und barmherzige Gott hat dem deutschen Volk in seiner allweisen Vorsehung die äußere Einheit wieder erstehen lassen. Streite du, o Führer der himmlischen Heerscharen, in dieser Stunde unserer Geschichte für die Rechte Gottes! Erflehe unserem Volk die Einheit im katholischen Glauben und die Unterwerfung unter den Stuhl Petri. Führe uns alle zum erlösenden Kreuze Jesu Christi und zu seinem von Liebe glühenden Herzen!
Hilf uns, durch vorbildlichen Tugendwandel das Glaubens- und Sittenleben unseres Volkes von neuem zu erwecken und zu fördern. Mögen wir besonders dem Verbrechen der Tötung ungezählter Kinder im Mutterschoß sowie der sittlichen Zerrüttung durch eine schamlose Unkultur wirksam begegnen können!
Unser Vertrauen richtet sich insbesondere und rückhaltlos auf die allerseligste Jungfrau Maria, die Königin der Engel, und ihre allesvermögende Fürsprache am Gnadenstuhl der allerheiligsten Dreifaltigkeit.

Lasset uns beten:
Allmächtiger, ewiger Gott, in Deiner Hand liegt die Gewalt aller Machthaber und das Recht aller Völker, schaue gnädig auf jene, die uns kraft ihres Amtes regieren, damit allerorten unter dem Schutz Deiner Rechten die Unversehrtheit der Religion gewahrt bleibe und der Bestand des Vaterlandes gesichert sei.


(Gebet für die Staatenlenker aus dem Missale Romanum)


Schutzgebet

Heiliger Erzengel Michael, du Bannerträger der himmlischen Heerscharen, halte deine Hand schützend über uns (mich und Gesprächsempfänger, beim Namen nennen) und halte unsere Gespräche frei von allen Verwirrungen und Anfechtungen durch den Bösen.
Deine heiligen Engel sollen über diese Leitungen wachen und allen üblen Einfluss und die bösen Geister fernhalten. Amen.


Gebet zu den Erzengeln und Wächterengeln

(um Beschützung zur Zeit der Reinigung)
Oh heilige Erzengel und Wächterengel, Inbegriff der Liebe und Weisheit Gottes; ihr seid meine Freunde und treuen Berater; kommt zu mir, heilige Erzengel und Wächterengel, seid meine Begleiter in der Nacht und am Tag und lasst mich nicht vom Weg abweichen. Bleibt an meiner Seite und verteidigt mich gegen den Feind meiner Seele, damit mein Weg sicher sei und alle meine Werke, Taten und Gedanken, mit dem Willen Gottes übereinstimmen, und damit ihr und ich den heiligen Namen des Allerhöchsten verherrlichen. Kommt also zu mir, ihr heiligen Geschöpfe, damit wir zusammen die Herrlichkeit Gottes lobpreisen.


Der Michaelsrosenkranz

Die englische Krone oder fromme Übungen zu Ehren des heiligen Erzengels Michael und der englischen Chöre
Deus, in adiutorium meum intende; Domine, ad adiuvandum me festina. Gloria patri …
O Gott, merke auf meine Hilfe; Herr, eile mir zu helfen. Ehre sei…

Begrüßung der Seraphim
Vater unser … 3 Ave Maria zum ersten Chor der Engel.
Auf die Fürbitte des hl. Erzengels Michael und des himmlischen Chores der Seraphim möge der Herr uns würdig machen, vom Feuer der vollkommenen Liebe entzündet zu werden. Amen.

Begrüßung der Cherubim
Vater unser … 3 Ave Maria zum zweiten Chor der Engel.
Auf die Fürbitte des heiligen Erzengels Michael und des himmlischen Chores der Cherubim möge der Herr uns die Gnade verleihen, den Weg der Sünde zu verlassen und auf dem Weg der christlichen Vollkommenheit eifrig voranzuschreiten. Amen.

Begrüßung der Throne
Vater unser … 3 Ave Maria zum dritten Chor der Engel.
Auf die Fürbitte des heiligen Erzengels Michael und des himmlischen Chores der Herrschaften möge der Herr unseren Herzen den Geist wahrer und aufrichtiger Demut eingießen. Amen.

Begrüßung der Herrschaften
Vater unser … 3 Ave Maria zum vierten Chor der Engel.
Auf die Fürbitte des heiligen Erzengels Michael und des himmlischen Chores der Herrschaften möge der Herr uns die Gnade verleihen, unsere Sinne zu beherrschen und die bösen Leidenschaften im Zaume zu halten.

Begrüßung der Mächte
Vater unser … 3 Ave Maria zum fünften Chor der Engel.
Auf die Fürbitte des heiligen Erzengels Michael und des himmlischen Chores der Mächte möge der Herr sich würdigen, unsere Seelen gegen die Nachstellungen und Versuchungen des bösen Feindes zu beschützen. Amen.

Begrüßung der Kräfte
Vater unser … 3 Ave Maria zum sechsten Chor der Engel.
Auf die Fürbitte des heiligen Erzengels Michael und des himmlischen Chores der wunderbaren himmlischen Kräfte möge der Herr niemals zulassen, dass wir in den Versuchungen zum Falle kommen, sondern uns von allem Übel befreien. Amen.

Begrüßung der Fürstentümer
Vater unser … 3 Ave Maria zum siebten Chor der Engel.
Auf die Fürbitte des heiligen Erzengels Michael und des himmlischen Chores der Fürstentümer möge der Herr unsere Seelen mit dem Geiste eines wahren und aufrichtigen Gehorsams erfüllen. Amen.

Begrüßung der Erzengel
Vater unser … 3 Ave Maria zum achten Chor der Engel.
Auf die Fürbitte des heiligen Erzengels Michael und des himmlischen Chores der Erzengel möge der Herr uns die Gabe der Beharrlichkeit im Glauben und in den guten Werken verleihen, damit wir zum Besitze der Herrlichkeit des Himmels gelangen. Amen.

Begrüßung der Engel
Vater unser … 3 Ave Maria zum neunten Chor der Engel.
Auf die Fürbitte des heiligen Erzengels Michael und des himmlischen Chores aller Engel möge der Herr uns gnädig verleihen, dass wir von ihnen in diesem sterblichen Leben beschützt und nach demselben zur ewigen Herrlichkeit des Himmels geführt werden. Amen.

Schlussgebet:
Am Ende betet man vier Vater unser: das erste zum heiligen Erzengel Michael, das zweite zum heiligen Erzengel Gabriel, das dritte zum heiligen Erzengel Raphael und das vierte zum heiligen Schutzengel.
Man beschließt die fromme Übung mit folgender

Antiphon: Glorreicher heiliger Michael, Fürst und Anführer der himmlischen Heerscharen, der du die Seelen aufnimmst und die aufrührerischen Geister überwindest, du Hausgenosse im Palast Gottes, nach Jesus unser wunderbarer Führer, mit übermenschlicher Kraft und Vollkommenheit begabt, würdige dich, uns alle, die wir vertrauensvoll unsere Zuflucht zu dir nehmen, von allem Übel zu befreien, und erlange uns durch deinen unvergleichlichen Schutz, dass wir täglich im treuen Dienste unseres Gottes voranschreiten mögen.

Bitte für uns, o heiliger Erzengel Michael, Fürst der Kirche Jesu Christi, auf dass wir würdig werden seiner Verheißungen.

Gebet:
Allmächtiger, ewiger Gott, der du in deiner wunderbaren Güte und Barmherzigkeit zum gemeinsamen Heil der Menschen den glorreichsten heiligen Erzengel Michael zum Fürsten deiner Kirche erwählt hast, wir bitten dich, mach uns würdig, durch seinen wohltätigen Schutz von allen unseren Feinden befreit zu werden, so dass keiner derselben uns in der Stunde unseres Todes beunruhige, sondern dass uns die Gnade zuteil werde, von ihm selbst in die Gegenwart deiner erhabenen göttlichen Majestät eingeführt zu werden. Durch die Verdienste Jesu Christi unseres Herrn. Amen.

Heiliger Erzengel Michael, mit deinem Lichte erleuchte uns!
Heiliger Erzengel Michael, mit deinen Flügeln beschütze uns!
Heiliger Erzengel Michael, mit deinem Schwerte verteidige und rette uns! Amen.

Lateinisch:
Sancte Michael Archangele, luce tua illumina nos,
Sancte Michael Archangele, alis tuis custodi nos
Sancte Michael Archangele, gladio tuo defende et salva nos! Amen.


Rosenkranz zu den Erzengeln Michael, Gabriel und Raphael

Man beginnt mit dem Glaubensbekenntnis und einem Vater unser.
Dann sage: Meine Seele lobe und verherrliche Gott (3 mal)
Heiliger Michael, Heiliger Gabriel und Heiliger Raphael, betet zu Gott für mich, für meine Familie und für die ganze Welt (3 mal)
Bete ein Vater unser und sage: Wer ist wie Gott. Antworte: Niemand ist wie Gott (10 mal)
Am Beginn jedes Zehner startet man wie am Anfang: Meine Seele lobe und verherrliche Gott.
Am Ende des Rosenkranzes betet man: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen guten Willens, wir loben Dich, wir preisen Dich, wir beten Dich an, wir rühmen Dich und danken Dir, denn gross ist Deine Herrlichkeit.
Um das Gloria in excelsis zu beenden, sagt man 7 mal: Gebt dem Herrn die Ehre, denn es ist gut, denn Seine Barmherzigkeit währt ewig (Rom). Es war der 13. Oktober 1884, genau auch selben Tag sollte 1917, 33 Jahre später, in Fatima die letzte Erscheinung der Gottesmutter Maria stattfinden. Papst Leo XIII. hatte gerade die Zelebration der Heiligen Messe beendet. Unerwartet blieb er zehn Minuten regungslos in der Kapelle des Vatikans vor dem Tabernakel stehen. Die Anwesenden waren ganz erstaunt und beobachteten, wie der Papst ganz blaß im Gesicht wurde.
Plötzlich eilte der Papst ohne irgendwelche Erklärungen direkt in sein Büro. Am Schreibtisch brachte er ein Gebet an den Erzengel Michael zu Papier und erteilte Weisung, es am Ende einer jeden Heiligen Messe zu beten. Erst später gab er Zeugnis vom Erlebten. Er hatte in der Nähe des Tabernakels die Stimmen des Satans und von Jesus gehört und eine erschütternde Schauung der Hölle gehabt. Eine Schauung, in der die Dämonen die Welt beherrschten und die Kirche Gottes in ärgste Bedrängnis brachten.
„Ich hab die Erde gesehen, eingehüllt in Finsternis und umgeben von einem Abgrund. Ich habe Legionen von Dämonen daraus hervorkommen sehen, die sich über die ganze Erde verteilten, um die Werke der Kirche zu zerstören und die Kirche selbst anzugreifen, die ich dem Ende nahe sah. Da erschien der Heilige Michael und stürzte die bösen Geister in den Abgrund zurück. Ich sah den Heiligen Erzengel Michael eingreifen, nicht in jenem Augenblick, sondern viel später, sobald die Menschen ihre eifrigen Gebete zum Erzengel verstärken.“

Anweisung Leos XIII. das Erzengel-Michael-Gebet nach jeder Heiligen Messe zu beten
Ab 1886 wurde das Gebet, auf Anweisung des Papstes, am Ende aller Heiligen Messen als „Gebet in besonderen Anliegen“ in der Landessprache angefügt.

Heiliger Erzengel Michael,
schirme uns im Streite.
Gegen die Bosheit und Arglist des Teufels sei unser Schutz.
Gott gebiete ihm, so bitten wir flehentlich;
du aber, Fürst der himmlischen Heerscharen,
stürze den Satan und die anderen bösen Geister,
die zum Verderben der Seelen die Welt durchschweifen,
in der Kraft Gottes hinab in die Hölle. Amen.

Sancte Michael Archangele,
defende nos in proelio;
contra nequitiam et insidias diaboli esto praesidium.
Imperet illi Deus, supplices deprecamur:
tuque, Princeps militiae caelestis,
Satanam aliosque spiritus malignos,
qui ad perditionem animarum pervagantur in mundo,
divina virtute in infernum detrude. Amen.

Der nachkonziliaren Liturgiereform von 1969/1970 fiel auch dieses Gebet zum Opfer. Sünde, Hölle, Teufel und Dämonen und natürlich auch die Engel hatten ausgedient.
1994 unternahm Papst Johannes Paul II. einen Versuch, das Beten des sogenannten „Kleinen Exorzismus“ wiederzubeleben. Am 24. April 1994 sagte er beim Regina Caeli auf dem Petersplatz in Rom:
„Möge uns das Gebet für den geistigen Kampf stärken, von dem der Brief an die Epheser spricht: „Werdet stark durch die Kraft und Macht des Herrn!“ (Epheser 6,10). Auf diesen Kampf bezieht sich das Buch der Offenbarung, wenn es uns das Bild des heiligen Erzengels Michaels vor Augen stellt. (vgl. Offfenbarung 12,7). An diese Szene dachte gewiss Papst Leo XIII., als er Ende des vergangenen Jahrhunderts in der ganzen Kirche ein besonderes Gebet zum hl. Michael einführte: „Heiliger Erzengel Michael, verteidige uns im Kampf! Sei unser Schutz gegen die Bosheit und die Nachstellungen des Teufels […]
Obwohl dieses Gebet am Schluss der Eucharistiefeier nicht mehr gesprochen wird, ermahne ich alle, es nicht zu vergessen und es zu beten, um Hilfe zu erlangen im Kampf gegen die Mächte der Finsternis und gegen die Gesinnung dieser Welt.“


25.09.2022

Gedenktag Nikolaus von der Flüe,
bekannt als Bruder Klaus






Niklaus von Flüe (Bruder Klaus, * 1417 auf dem Flüeli bei Sachseln/Obwalden, † 21. März 1487 im Ranft) war ein Ehemann, Asket, Einsiedler und Mystiker.


Biografie

Niklaus von Flüe hatte in seiner Ehe mit Dorothea Wyss zehn Kinder, fünf Söhne und fünf Töchter. Der Bergbauer wurde ein angesehener Ratsherr und Richter des Kantons Obwalden. Er gehörte aber noch nicht zu den führenden Männern des Landes. Politische Bedeutung erlangte er erst, nachdem er dem Ruf Gottes endgültig gefolgt war:
Am 16. Oktober 1467 verließ er, im Einverständnis mit seiner Frau Dorothea, Hof und Familie und begab sich auf eine Pilgerreise. Er zog über den Brünig und besuchte die Höhlen des hl. Beatus am Thunersee und anschließend den damals bedeutenden Marienwallfahrtsort Büren an der Aare. Über den Oberen Hauenstein gelangte er schließlich nach Waldensburg (bei Liestal, Kanton Basel-Land) und wurde dort durch verschiedene Zeichen dazu veranlasst, in seine Heimat zurückzukehren. Er kehrte aber nicht zu seiner Familie zurück, sondern übernachtete in einem Kuhstall in der Nähe seines Hauses. Am nächsten Tag zog er sich in den Wald im Melchtal zurück, wo ihn Jäger nach einigen Tagen entdeckten. Er baute aufgrund einer Vision in der Ranftschlucht eine Hütte aus Ästen, Holz und Laub, wo er als Einsiedler lebte. Im folgenden Jahr 1468 errichteten ihm seine Mitbürger, Freunde und Nachbarn eine Klause mit Kapelle.



Eucharistiewunder

Bruder Klaus war einer der letzten Mystiker des Spätmittelalters, beeinflusst durch den Mystikerkreis im Kloster Engelberg. Während beinahe zwanzig Jahren nahm er keine andere Nahrung zu sich als die hl. Eucharistie, die er an Sonntagen in seiner Pfarrkirche empfing. Schon bald verbreitete sich die Kunde, dass Bruder Klaus ohne Nahrung lebe und viele Neugierige wurden angezogen. Dadurch alarmiert, ließen die weltlichen Behörden den Einsiedler während eines Monats durch Wächter sorgfältig beobachten, fanden aber keinen Betrug.
Der Konstanzer Weihbischof Thomas weihte die Kapelle von Bruder Klaus am 27. April 1469 zu Ehren der Mutter Gottes, der Büßerin Maria Magdalena, des heiligen Kreuzes und der Zehntausend Ritter. Bei dieser Gelegenheit prüfte er die Nahrungslosigkeit des Eremiten, konnte aber weder Betrug noch Dämonie feststellen.


Ratgeber der Eidgenossenschaft

Viele Leute suchten den Rat des "lebendigen Heiligen". Durch den vermittelnden Einfluss, den Bruder Klaus 1481 beim Abschluss des Stanser Verkommnisses ausübte, rettete er die Eidgenossenschaft vor dauernder Spaltung.
Für die Schweiz entscheidend war die Vermittlung von Bruder Klaus bei dem Abschluss des Stanser Verkommnisses: Am 14. Dezember 1481 herrschte an der Tagsatzung in Stans ein unversöhnlicher Gegensatz zwischen den je vier Stadt- und Länder-Orten der Eidgenossenschaft. Da eilte Pfarrer Heimo Amgrund von Stans in der Nacht zu Bruder Klaus in den Ranft um Rat zu holen. Mit dem Ratschlag des Einsiedlers, der nicht überliefert ist, kehrte er zurück und bewegte die Tagsatzungsherren unter Tränen und unter Berufung auf Bruder Klaus, nochmals zu tagen. In nur zwei Stunden wurde einstimmig eine Lösung beschlossen und eine dauernde Spaltung der Eidgenossenschaft abgewendet. Dadurch wurde ein Bürgerkrieg verhindert, der gemeinsame Bund der bisher nur locker verbündeten acht Orte gestärkt, die Aufnahme der Kantone Freiburg und Solothurn ermöglicht. Dies leitete die Mehrsprachigkeit der Eidgenossenschaft ein und machte weiteres Wachstum des Bundes erst möglich.



Zitate

Fried ist allweg in Gott, denn Gott ist der Fried. Der Friede kann nicht zerstört werden. Unfriede aber wird zerstört.
(Brief an den Rat zu Bern, 4. Dezember 1482)

Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu Dir.
Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich führet zu Dir.
Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen Dir. Amen.
(Gebet von Bruder Klaus)

Visionen und Legenden

In vielen Visionen hat Bruder Klaus Gottes Begegnungen erleben dürfen. Einige sind berühmt, andere nicht.


Radvision

„Bruder Klaus sprach [zu einem Pilger]: ‚Wenn es dich nicht verdrießt, will ich dich auch mein Buch sehen lassen, darin ich lerne.’ Er trug mir eine Zeichnung her, ein Rad mit sechs Speichen. ‚Siehst du diese Figur? So ist das göttliche Wesen. Der innere Kreis ist die ungeteilte Gottheit, der alle Heiligen sich erfreuen. Die drei Spitzen, die in den inneren Kreis einlaufen, sind die drei Personen; sie sind ausgegangen von der einigen Gottheit, haben den Himmel und alle Welt umgriffen und kehren zurück und sind einig und unteilbar in ewiger Macht.
Nun will ich dir auch sagen von der reinen Magd Maria, die da ist eine Königin der Himmel und der Erde. Sie ist durch die göttliche Weisheit vorgesehen und durch die göttliche Gnade rein und zart behütet worden. Schau im Rad die breite Speiche, die außen klein endet: So ist der großmächtige Gott, der alle Himmel umgreift und bedeckt, eines kleinen Kindeleins weis in die Jungfrau - unversehrt ihrer Jungfrauschaft - eingegangen und wieder ausgegangen. - Eine zweite Speiche siehst du auslaufen: Seine unteilige göttliche Großmächtigkeit hat er uns in der kleinen Hostie zu einer Speise gegeben. - Und noch eine Speiche geht, sich verjüngend, aus: Unser Leben, das gar klein und vergänglich ist. In dieser kleinen Zeit aber mögen wir durch die Liebe Gottes eine unaussprechliche Freude verdienen, die kein Ende nimmt.’“ Quelle: Bruder Klaus, Konstantin Vokinger, NZN Buchverlag 1974


Pilgervision

„Ihm deucht im Geiste, dass ein Mann in Pilgers Gestalt zu ihm kam: Einen Stab in der Hand, den Hut hinten abwärts gekrempelt und im Mantel. Er kam von Sonnenaufgang, stand vor ihn hin und sang: Alleluia. Und als er sang, trug die Gegend seine Stimme; das Erdreich und alles, was zwischen Himmel und Erde war, unterstützten seine Stimme wie die kleinen Orgeln die große. Drei vollkommene Worte kamen aus seinem Munde und endeten so genau mitsammen, wie die stark vorschnellende Feder in das Schloss schießt. Drei vollkommene Worte waren es; keines fiel mit den anderen zusammen und doch redete er nur ein Wort.
Als der Pilger diesen Gesang vollendet, bat er den Menschen um eine Gabe. Und plötzlich hatte dieser - weiß nicht woher - einen Pfennig in der Hand. Der Pilger zog den Hut und empfing den Pfennig darein. Und der Mensch hatte nie gewusst, dass es eine so große Ehrwürdigkeit sei, eine Gabe in den Hut zu empfangen. Den Menschen wunderte übel, wer der sei und von wo er käme. Und er stand vor ihn und sah ihn an. Da hatte er sich verwandelt: Barhaupt war er jetzt, in blauem oder grauem Rock und ohne Mantel, ein so adeliger wohl geschaffener Mann, dass er ihn nur mit merklicher Lust und Begehr anschauen konnte. Sein Antlitz war gebräunt, so dass es ihm adelige Zier gab. Seine Augen schwarz wie der Magnet, seine Glieder so wohlgestaltet, dass es eine besondere Herrlichkeit an ihm war. Und obwohl er in den Kleidern steckte, hinderten diese nicht, seine Glieder zu sehen. Und wie er ihn so unverdrossen ansah, heftete der Pilger seine Augen auf ihn. Da erschienen viele, große Wunder; der Pilatusberg versank in den Erdboden, und offen lag die ganze Welt, so dass alle Sünden in der Welt sichtbar wurden. Und es erschien eine große Menge Menschen und hinter den Menschen stand die Wahrheit, denn alle hatten ihr Angesicht von der Wahrheit abgewandt. Und es trat an allen ein großes Gebrest am Herzen zutage, so groß wie zwei Fäuste zusammen. Der Eigennutz war dieses Gebrest, der irrte die Leute so stark, dass sie des Mannes Angesicht nicht zu ertragen vermochten, so wenig ein Mensch die Feuerflammen erleiden kann. Und in grimmiger Angst fuhren sie umher und zurück mit großem Schimpf und Schand; er sah sie fern hinfahren. Und die Wahrheit - der Mann - blieb da.
Und sein Antlitz wandelte sich einer Veronika gleich und in dem Menschen wuchs die Begierde ihn anzuschauen. Und jetzt wurden auch seine Kleider verwandelt und er war mit der Bärenhaut bekleidet, mit Hosen und Rock. Die Bärenhaut war mit Gold besprengt. Sie zierte ihn so, dass der Mensch darin eine besondere Schönheit erblickte. Er erkannte aber auch, dass er scheiden wolle und sprach; Wo willst du hin? - ‘Ich will das Land hinauf’, mehr wollte er nicht sagen. Und als er ihm unverdrossen nachschaute, sah er die Bärenhaut an ihm glänzen, heller oder weniger, wie wenn einer mit wohl gefegter Waffe hantiert, deren Gleißen an der Wand sichtbar wird. Und der Mensch dachte immer noch, wer sich da in ihm verberge? Und aus dem Abstand von vier Schritt oder dabei kehrte er sich nochmals um, neigte sich, den Flut ziehend, ihm zu und gnadete ihm. Da erkannte er, dass der Mann eine solche Liebe zu ihm trage, dass ihm ganz beklommen ward, im Gefühl, sie nicht verdient zu haben. Aber die Liebe war da. Sein Antlitz, seine Augen, seine ganze Gestalt waren so voll minnereicher Demut, wie eine Honigschüssel, die so zugefüllt ist, dass kein Tropfen mehr hineingeht. - Da sah er ihn fürbas nicht mehr. Aber er war so gesättigt von ihm, dass er nichts mehr begehrte. Ihm war, er hätte ihm kundgetan alles, was im Himmel und auf Erden ist.“ Quelle: ebenda



Lilienvision

„Ein andermal, als er auf die Weid ging, das Vieh zu besehen, setzte er sich auf den Boden und begann aus innerstem Herzen zu beten. Plötzlich sah er aus seinem Munde eine weiße Lilie von seltenem Wohlgeruch emporwachsen, bis sie den Himmel berührte. Bald kam das Vieh vorüber. Er senkte den Blick und heftete sein Auge auf ein Pferd, das schöner als die anderen war, da fiel die Lilie dem Pferde zu und wurde vom Tier verschlungen.“ Quelle: ebenda Kanonisation


Patronat und Verehrung

Bruder Klaus wurde bald nach seinem Tod verehrt: Schon 1492 wurde sein Bild lebensgroß auf den spätgotischen Flügelaltar in der Pfarrkirche Sachseln gemalt. 1501 erstellte Heinrich Wölfin, Chorherr und Humanist in Bern, im Auftrag der Obwaldner Regierung die offizielle Biografie über Bruder Klaus.
Nach dem Tod des Einsiedlers nahm der Pilgerstrom in Sachseln und im Flüeli-Ranft immer mehr zu. Um 1550 kamen jährliche Landeswallfahrten der Nid- und Obwaldner auf. 1570 besuchte Karl Borromäus, Bischof von Mailand, auf seiner Visitationsreise durch die katholischen Kantone der Schweiz das Grab von Bruder Klaus und empfahl dem Volk die Verehrung dieses Gottesfreundes und Friedenstifters. Die Seligsprechung erfolgte erst nach mehreren Anläufen im Jahre 1648/49. 1679 wurde das Grab von Bruder Klaus in die Pfarrkirche von Sachseln verlegt. In den beiden Weltkriegen war Bruder Klaus zum (überkonfessionellen) Friedens- und Schutzpatron geworden. Viele Leute schrieben ihm zu, dass die Schweiz von den Kriegen verschont blieb.
1927 wurde zur Förderung der Wallfahrten auch der Bruder-Klausen-Bund gegründet. 1955 hielten Männer des Katholischen Männerwerkes des Erzbistums Freiburg am Grab von Bruder Klaus eine Gebetswache, um die Russlandreise von Konrad Adenauer zu unterstützen. Diese Gebetswache wird heute auf Maria Lindenberg im Schwarzwald fortgesetzt und jährlich findet eine Wallfahrt des Männerwerks zu Bruder Klaus statt. 1976 wurde in Sachseln ein Bruder-Klausen-Museum eröffnet. 1984 feierte Papst Johannes Paul II. im Flüeli Eucharistie und betete anschließend am Grab von Bruder Klaus in Sachseln. Dabei forderte er dazu auf, auch die Ehefrau Dorothea zu ehren, die er "heiligmäßig" nannte.
Besonders verehrt wird er in den Bistümern Basel, Chur, Lausanne, Genf und Freiburg, St. Gallen, Sitten und im Erzbistum Freiburg (Breisgau).
Im 500. Todesjahr von Bruder Klaus im Jahr 1987 wurden alle Bruder-Klausen-Pfarreien erfasst.


24.09.2022

Fest Maria vom Loskauf der Gefangenen





Das Fest Maria vom Loskauf der Gefangenen am 24. September, auch Maria de Mercede („Maria vom Erbarmen“) genannt, war ein Gedenktag, der bis 1970 im Kirchenjahr der römisch-katholischen Kirche gefeiert wurde.
Das Marienfest entstand als Eigenfest im Orden der Mercedarier, der Geld sammelte, um damit in Spanien gefangene und versklavte Christen aus der Hand der Sarazenen freizukaufen, und wurde ursprünglich Anfang August begangen. Papst Innozenz XII. führte es Ende des 17. Jahrhunderts für die ganze Kirche ein und legte den Gedenktag auf den 24. September. 1961 wurde er in den Rang einer Kommemoration herabgestuft; bei der am 1. Januar 1970 in Kraft getretenen Reform des römischen Generalkalenders wurde der Gedenktag Maria vom Loskauf der Gefangenen abgeschafft.
Die Gottesmutter unter der Anrufung „Maria de Mercede“ ist Patronin von Barcelona und Jerez de la Frontera sowie des Erzbistums Białystok.



MARIA VOM LOSKAUF DER GEFANGENEN

TOTUS TUUS, MARIA !
Liebe Schwestern und Brüder in Jesus und Maria,
Heute gedenken wir der Heiligsten Jungfrau Maria vom Loskauf der Gefangenen. Dieses Gedenken bezieht sich auf eine dringende Einladung Mariens im 13. Jahrhundert, einen Orden zu gründen zwecks Loskauf von Christen, die von Muslimen gefangen genommen worden waren. Diese Einladung von Seiten der Himmelskönigin hat allerdings eine Bedeutung, die viel tiefer greift und sich auf alle Zeiten bezieht:

In Ihrer Eigenschaft als Jungfrau vom Loskauf der Gefangenen weist Maria darauf hin, dass Gottes einzige Wahrheit, die christliche Lehre, in dieser Welt immer Verfolgungen und Freiheitsentzug ausgesetzt sein wird, und dass das Christentum durch die Kraft der Nächstenliebe und der Selbstverleugnung instandgehalten werden soll.

Die Herrin aller Seelen weist ebenfalls darauf hin, dass jede Seele in einem gewissen Ausmaβ die Gefangene finsterer Einflüsse (Versuchungen, weltlicher Eindrücke) ist. Alle Menschenseelen sind in sehr unterschiedlichem Ausmaβ Gefangene ihrer eigenen Schwächen und der Neigung, sich von der Finsternis von den Wegen zum Licht wegführen zu lassen. Jede Versuchung, der nachgegeben wird und somit von einem Verhalten gefolgt wird, das (je nach dem Grade der Abweichung von Gottes Gesetz der Liebe und der Schwere der Folgen für die Seele) als “Untugend” oder als “Sünde” einzustufen ist, legt der Seele eine zusätzliche Kette um, die sie in einem immer höheren Maβe zur Dienerin der Interessen der Finsternis macht.

Aus diesem Grunde lädt Maria die Seelen dazu ein, sich uneingeschränkt in Ihre Hände zu geben, damit Sie sie aus der Macht aller Finsternis befreien und sie im Herzen und im Geist am Licht der Wahrheit ausrichten kann. Nur das Fühlen und Denken nach Gottes Gesetz, und die Orientierung an den höheren Bedürfnissen der Seele, macht die Seele im wahren Sinne des Wortes frei.
Das Erlösungswerk Jesu Christi hat die Seelen aus der Sklaverei dem Bösen gegenüber losgekauft. Der Kerker ist dadurch aufgeschlossen worden, allerdings muss jede Seele selber aus freiem Willen den Kerker verlassen für ein neues Leben im ungeteilten Dienst an Gottes Werken. Das Verlassen des Kerkers erfolgt in keiner Weise zweckmäβiger als durch innig gelebte Weihe an Maria. Die Seele, die sich vollkommen der Herrin aller Seelen verschenkt für ein Leben in Ihrem Dienst, verlässt ihren Kerker an der Hand der Königin von Himmel und Erden, und wird von Ihrer Liebe, Ihrer Weisheit und Ihrer Macht begleitet, in der Absicht, die durch das Erlösungswerk Jesu erworbene Freiheit tatsächlich in Fruchtbarkeit innerhalb von Gottes Heilsplan umzusetzen.
Jesus hat den Schlüssel im Schloss eines jeden Seelenkerkers umgedreht. Die Seele, die diesen Schlüssel Marias Macht anvertraut, erwirbt sich die gröβte Sicherheit, dass sich der Kerker nie wieder schlieβt. Die einzige Bedingung ist ihr Wille, Kind des Lichtes und der wahren Freiheit zu bleiben. Die wahre Freiheit ist die Heiligkeit, die Verfassung der Seele in welcher die Versuchungen und die weltlichen Einflüsse immer weniger Macht über die Seele walten lassen können. Es lieβe sich so ausdrücken: In dieser Verfassung führt die Seele ihr eigenes Leben, und orientiert sich dabei völlig und ganz an der Tugendhaftigkeit, der sie wie einem Gesetzbuch im Herzen ganz spontan folgt; je mehr die Seele dahingegen von den unterschiedlichsten Versuchungen gelenkt wird, desto mehr lebt sie nicht selbst, sondern “wird sie gelebt”, und zwar von der Finsternis als Antrieb ihres Tuns und Lassens. Die Himmelskönigin ist eine Befreierin für jede Seele, die sich aufrichtig Ihr weiht und bereit ist, selbstlos nach den Regeln der vollkommenen Weihe zu leben, die letzten Endes Regeln der wahren Nachfolge Christi sind.
In Liebe, und zu Diensten der Herrin aller Seelen.




15.09.2022

Festtag der sieben Schmerzen Mariens




Die sieben Schmerzen Mariens sind:

1. Darstellung Jesu im Tempel mit Weissagung Simeons (Lk 2,34-35)
2. Flucht nach Ägypten vor dem Kindermörder Herodes (Mt 2,13-15)
3. Verlust des zwölfjährigen Jesus im Tempel (Lk 2,43-45)
4. Jesus begegnet seiner Mutter
5. Kreuzigung und Sterben Christi (Joh 19,17-39)
6. Kreuzabnahme und Übergabe des Leichnams an Maria (Beweinung Christi) (Mt 27,57-59)
7. Grablegung Christi (Joh 19,40-42)


Die Schmerzen Mariens bestehen zum einen im Mitleiden bei der Passion des Sohnes. Nach dem Bericht des Johannesevangelium steht sie unter dem Kreuz. Eine der Stationen der Kreuzwegandacht ist die Begegnung Jesu mit Seiner Mutter auf dem Weg nach Golgota. Eines der häufigsten christlichen Bildmotive überhaupt ist das Vesperbild, die Pietà: Nach der Kreuzabnahme hält Maria den Leichnam ihres Sohnes in den Armen. Hier besonders ist Maria Identifikationsfigur für Leidende und Trauernde.
Die Schmerzen Mariens umfassen aber auch die Entfremdung von ihrem unbegreiflichen Sohn. Schon der Zwölfjährige trennt sich nach dem Bericht des Lukasevangeliums in Jerusalem von Seinen Eltern, um im Tempel, dem Haus Seines Vaters zu bleiben (Lk 2,41ff). Bei der Hochzeit zu Kana stößt Jesus Maria brüsk zurück, als sie Ihn auf den Weinmangel aufmerksam macht (Joh 2). Und als sie mit mehreren Familienangehörigen nach Ihm fragt, während Er öffentlich lehrt und heilt, lässt er keine andere Familienzugehörigkeit gelten als die durch den Gehorsam gegen Gottes Willen vermittelte (Lk 8,19-21). Bemerkenswert ist, dass Maria sich von all dem nicht abschrecken lässt, sondern bei ihren Urworten bleibt: Mir geschehe nach Deinem Wort (Lk 1,38) und: Was Er euch sagt, das tut (Joh 2,5).


Gedächtnis der Schmerzen Mariens

Gedächtnis der Schmerzen Mariens (von lat. Beatae Mariae Virginis Perdolentis, „allerseligste, schmerzensreiche Jungfrau Maria“, früher Septem Dolorum Beatæ Mariæ Virginis) ist ein Gedenktag im Kirchenjahr der römisch-katholischen Kirche, der am 15. September begangen wird. Der Gedenktag hat eine eigene Sequenz, das Stabat mater. Die Ikonographie stellt Maria als Mater Dolorosa („Schmerzensmutter“) dar.


Das Fest im liturgischen Kalender

Der Gedenktag der Schmerzen Mariens folgt unmittelbar auf das Fest der Kreuzerhöhung am 14. September und steht zu ihm in innerer Beziehung. Wird an Kreuzerhöhung verehrend auf das Kreuz Jesu Christi als Siegeszeichen und Baum des Lebens geblickt, so wird am Tag darauf das Mitleiden Marias als Mutter und Verkörperung der Kirche und Vorbild für alle Glaubenden gepriesen.
Die vorkonziliare Bezeichnung dieses Gedenktags war sieben Schmerzen Mariens, wobei die Zahl Sieben eine Totalität bezeichnete, in der Volksfrömmigkeit aber auch mit einzelnen Lebensstationen Marias verbunden wurde. Die sieben Schmerzen Mariens sind der Gegenpol zu den sieben Freuden, deren früher am Gedenktag Maria Lätitia gedacht wurde.
Der 15. September mit dem Gedächtnis der sieben Schmerzen Mariens, wurde 1814 von Papst Pius VII. für die Gesamtkirche eingeführt, nachdem es schon seit 1667 vom Servitenorden gefeiert worden war. Bis zur Liturgiereform wurde auch am Freitag nach dem Passionssonntag ein Fest der sieben Schmerzen Mariä begangen; bis auf die Collecta war das Messformular identisch. Die Feier in der Passionswoche wurde von Papst Benedikt XIII. 1727 vorgeschrieben. Seit 1423 ist der vierte Freitag nach Ostern das historische Kalenderdatum, an dem das Fest als sogenanntes Kompassionsfest, das Fest der „Betrübnis und Schmerzen Mariens unter dem Kreuz“, in der katholischen Kirche gefeiert wird.
Im Jahr 1927 wurde durch das päpstliche Dekret Celebre apud Slovaccham gentem die Muttergottes von den sieben Schmerzen zur Patronin der Slowakei erklärt. Der 15. September ist daher ein Feiertag in der Slowakei.




14.09.2022

Fest Kreuzerhöhung





Kreuzerhöhung oder Fest der Erhöhung des Heiligen Kreuzes (lateinisch [Festum] in exaltatione sanctae Crucis) ist der Name eines Festes, das im Kirchenjahr der römisch-katholischen Kirche und der orthodoxen Kirchen am 14. September gefeiert wird. Die armenische Kirche und protestantische Gemeinschaften begehen die Erhöhung des heiligen Kreuzes als Gedenktag.


Geschichte

Der Ursprung dieses Festes liegt in der jährlichen Festoktav der Weihe der von Kaiser Konstantin gewollten Kirchenanlage in Jerusalem an der Stätte, die als Ort von Kreuzigung und Grablegung Christi verehrt wurde, der so genannten Grabeskirche. Diese aufwendig gestaltete Feier verbindet sich früh mit dem Gedächtnis der wunderbaren Auffindung des „Wahren Kreuzes“ Christi, die der Kaiserin Helena zu verdanken sei.[1] Das „Wahre Kreuz“ wurde alljährlich jeweils am 14. September dem gläubigen Volk hocherhoben gezeigt und von diesem mit Akklamationen verehrt. Daneben gab es in Jerusalem jeweils am Karfreitag die Möglichkeit einer individuellen Verehrung der dort verwahrten Reliquie des „Wahren Kreuzes“ durch die Gläubigen, de facto offenbar nur ein größeres Stück, das in einem Reliquienkasten aufbewahrt werden konnte. Mit der Zeit trat in Jerusalem das Gedächtnis der Kirchweihe gegenüber der Zeigung („Erhöhung“) und gemeindlichen Verehrung der Kreuzreliquie zurück. Mit der schon Mitte des 4. Jahrhunderts vielfach zu beobachtenden geradezu weltweiten Verbreitung von Kreuzreliquien wurde das Jerusalemer Zeremoniell auch anderenorts in Ost und West, so im Byzantinischen Ritus, nachgeahmt, zum Teil unter Ersetzung der Reliquien (Kreuzpartikel) durch nicht selten prunkvoll gestaltete (daher in der Fastenzeit verhüllte) Nachbildungen des Kreuzes. Dabei kam es teilweise zu einer Verbindung von Kreuzerhöhung und individueller Verehrung, wie es bis heute in der katholischen Karfreitagsliturgie geschieht.
Im Jahre 614 fielen die Truppen des Perserkönigs Chosrau II. in Jerusalem ein. Das Kreuzholz in einem silbernen Kreuzreliquar wurde zusammen mit Patriarch Zacharias in die Königsstadt Ktesiphon, in der Nähe des heutigen Bagdad, verschleppt. Das Kreuz wurde aber wenige Jahre darauf durch den Sieg des oströmischen Kaisers Herakleios über die Perser zurückgewonnen. 628 brachte der Kaiser das Kreuz zunächst im Triumph in seine Hauptstadt Konstantinopel. Nach neueren Untersuchungen zog er am 21. März 630 (oder 631) mit glänzendem Gefolge nach Jerusalem, um dort die hochverehrte Reliquie wieder in die Grabeskirche hinter dem Golgotahügel zu bringen. Doch verblieb sie nicht dauerhaft in Jerusalem, sondern wurde 635 nach Konstantinopel transferiert.
Heute befinden sich die größten bekannten Kreuzreliquien in Staurotheken im Vatikan, auf dem Berg Athos, in Brüssel, Venedig, Gent, Paris und Limburg (Limburger Staurothek); sehr viele kleinere sind über die Welt verteilt. Die angeblich größte nördlich der Alpen befindet sich im Stift Heiligenkreuz (Niederösterreich). In den allermeisten katholischen Kirchen werden seit Jahrhunderten am Karfreitag Nachbildungen des Kreuzes Christi gezeigt und verehrt.

1) Kyrill von Jerusalem im Jahre 351: „Unter deinem gottgeliebtesten Vater Konstantin seligen Andenkens ist das heilbringende Holz des Kreuzes in Jerusalem gefunden worden“ (Epistula ad Constantinum II Imperatorem, 3, und im Jahre 348: „Das heilige Holz des Kreuzes legt Zeugnis ab, wie es bei uns bis auf den heutigen Tag zu sehen ist, und von diesem Ort aus wurde fast die gesamte Erde mit Teilstücken erfüllt.“ (Cyrillus, Katechesen IV, 10; hier Seite 119 (in Englisch)) (PDF; 21,9 MB). Die Kreuzesauffindungslegende ist literarisch zum ersten Mal 395 bei Ambrosius greifbar: Ambrosius: De obitu Theodosii (Gedenkrede auf den Tod Theodosius), 45,46: „Helena begab sich nach Golgatha, lässt den Boden aufgraben und das Erdreich wegnehmen … und fand das heilige Kreuz mit Aufschrift.“


Liturgie des Festes

Die erste Tageslesung (Num 21,4–9) verknüpft die Verehrung des Kreuzes mit der alttestamentlichen Erzählung von der Kupferschlange, die Mose während einer Schlangenplage anfertigen und an einer Stange aufhängen sollte. Der Aufblick zu ihr bewirkte Rettung.
Das Evangelium aus dem Nachtgespräch Jesu mit Nikodemus (Johannes 3,13–17) gibt dazu die Deutung: „Wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der (an Ihn) glaubt, in Ihm das ewige Leben hat“.
Die Präfation vom Tag stellt dem Kreuz Christi als Baum des Lebens typologisch den Baum des Sündenfalls gegenüber, von dem der Tod seinen Ausgang nahm: „Du (Gott) hast das Heil der Welt auf das Holz des Kreuzes gegründet. Vom Baum des Paradieses kam der Tod, vom Baum des Kreuzes erstand das Leben. Der Feind [= Schlange, Teufel], der am Holz gesiegt hat, wurde auch am Holze besiegt durch unseren Herrn Jesus Christus.“
Die im Jahr 600 entstandenen Hymnen des Venantius Fortunatus in den Laudes und in der Vesper des Festes Kreuzerhöhung sind dieselben wie in der Karwoche: Vexilla regis (Der König siegt, sein Banner glänzt) bzw. Heilig Kreuz, du Baum der Treue.
Da Kreuzerhöhung als Herrenfest in der liturgischen Rangordnung höherrangig ist als ein Sonntag im Jahreskreis, verdrängt es diesen in den Jahren, in denen es auf einen Sonntag fällt.
Dem heiligen Kreuz geweihte Kirchen feiern am 14. September ihr Patrozinium, oft verbunden mit einer Prozession oder Wallfahrt, so in Ottbergen bei Hildesheim. Die wichtigste Kreuzkirche, eine der sieben römischen Pilgerkirchen, ist Santa Croce in Gerusalemme. Das Fest Kreuzerhöhung gehört zu den Eigenfesten des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem.
Bis zur Reform des liturgischen Kalenders durch Papst Johannes XXIII. am 25. Juli 1960 wurde am 3. Mai das Fest Kreuzauffindung begangen. Seitdem wird der Kreuzauffindung ebenfalls am 14. September als „Kreuzfest“ gedacht. Der 3. Mai hat in den deutschsprachigen Ländern lediglich vereinzelt regional und in der außerordentlichen Form des römischen Ritus Bedeutung. In Lateinamerika, insbesondere in Peru, ist die Feier der Kreuzfeste im Mai (Cruz de Mayo) hingegen noch weit verbreitet.



Papst Benedikt
zum Fest Kreuzerhöhung

am 14.09.2008 in Lourdes

Am Sonntag, den 14. September, dem Fest der Kreuzerhöhung, feierte Papst Benedikt XVI. um 10.00 Uhr in Lourdes einen Gottesdienst. „Und auch wir stehen an diesem Morgen hier zu Füßen Marias, der Unbefleckten Jungfrau, um uns mit der kleinen Bernadette in ihre Schule zu begeben“, so der Papst zu Beginn seiner Predigt. Mit Bezug auf die Liturgie des Tages betonte er: „Wenn wir die Augen zum Gekreuzigten erheben, beten wir Den an, Der gekommen ist, um die Sünde der Welt hinwegzunehmen und uns das ewige Leben zu schenken“ und wies darauf hin, dass Maria alle Menschen guten Willens einlädt, „alle, die seelisch oder körperlich leiden, die Augen zum Kreuz Jesu zu erheben, um dort die Quelle des Lebens, die Quelle des Heils zu finden.“
„Damit wir dieses glorreiche Kreuz in unserem Leben empfangen können“ so Papst Benedikt XVI. weiter, „lässt uns die Feier des Jubiläums der Erscheinungen Unserer Lieben Frau in Lourdes einen Weg des Glaubens und der Umkehr beschreiten. Heute kommt Maria uns entgegen, um uns die Wege für eine Erneuerung des Lebens unserer Gemeinden und unseres eigenen Lebens aufzuzeigen. Wenn wir ihren Sohn aufnehmen, Den sie uns zeigt, tauchen wir ein in eine lebendige Quelle, in der der Glaube neue Kraft zu finden vermag, an der sich die Kirche stärken kann, um das Geheimnis Christi immer mutiger zu verkünden. Jesus, geboren von Maria, ist der Sohn Gottes, der einzige Erlöser aller Menschen, Der in Seiner Kirche und in der Welt lebt und wirkt. Die Kirche hat überall in der Welt die Sendung, diese eine Botschaft zu verkünden und die Menschen einzuladen, sie durch eine echte Bekehrung des Herzens aufzunehmen. Diese Sendung, die Jesus Seinen Jüngern anvertraut hat, erhält hier anlässlich dieses Jubiläums neuen Schwung. Im Gefolge der großen Glaubensboten Eures Landes möge der missionarische Geist, der im Lauf der Jahrhunderte so viele Männer und Frauen Frankreichs erfüllt hat, weiterhin Euer Stolz und Eure Aufgabe sein!“
Wenn wir auf den Spuren von Bernadette den Jubiläumsweg beschreiten, werde uns das Wesentliche der Botschaft von Lourdes in Erinnerung gerufen, so der Papst: „Auf ihrem geistlichen Weg sind auch die Christen aufgerufen, die Gnade ihrer Taufe fruchtbar werden zu lassen, sich von der Eucharistie zu nähren und im Gebet die Kraft zu schöpfen, um Zeugnis abzulegen und solidarisch zu sein mit allen ihren Brüdern und Schwestern“. Sodann erinnerte Papst an die Haltung, der ohne Sünde empfangenen Maria: „Maria ist jene Frau unserer Erde, die sich Gott völlig überlassen und die von Ihm das Vorrecht empfangen hat, Seinem ewigen Sohn das menschliche Leben zu schenken… Indem sich Maria so in ihrer totalen Abhängigkeit von Gott zeigt, bringt sie in Wirklichkeit eine Haltung völliger Freiheit zum Ausdruck, die darin gründet, dass sie ihre wahre Würde ganz erkennt. Dieses Gnadengeschenk betrifft auch uns, denn es zeigt uns unsere eigene Würde als Männer und Frauen, die zwar von der Sünde gezeichnet, aber auf Hoffnung hin gerettet sind, eine Hoffnung, die uns erlaubt, uns unserem täglichen Leben zu stellen. Dies ist der Weg, den Maria auch dem Menschen eröffnet. Sich ganz Gott überlassen bedeutet den Weg der wahren Freiheit finden.“
Der Papst hob sodann hervor, dass „die erste Berufung des Heiligtums von Lourdes jene ist, ein Ort der Begegnung mit Gott im Gebet zu sein und ein Ort des Dienstes an den Brüdern, besonders durch die Aufnahme der Kranken, der Armen und all jener Menschen, die leiden. An diesem Ort kommt Maria zu uns als die Mutter, die immer für die Nöte ihrer Kinder da ist.“ Maria rufe uns hier in Erinnerung, „dass das innige und demütige, vertrauensvolle und beständige Gebet einen zentralen Platz in unserem christlichen Leben haben soll. Das Gebet ist unerlässlich, um die Kraft Christ empfangen zu können… Sich ganz von den Aktivitäten in Anspruch nehmen lassen bringt die Gefahr mit sich, dass das Gebet seine spezifische christliche Bedeutung und seine wahre Wirksamkeit verliert.“
Den jungen Menschen, die in Lourdes als freiwillige Helfer tätig sind, forderte der Papst auf: „Lasst Euch von den Schwierigkeiten nicht entmutigen!... fürchtet Euch nicht, „Ja“ zu sagen zum Ruf des Herrn, wenn er Euch einlädt, ihm nachzufolgen. Antwortet großzügig dem Herrn! Er allein kann die tiefsten Sehnsüchte Eures Herzens stillen….Maria helfe jenen, die zur Ehe berufen sind, die Schönheit einer wahren und tiefen Liebe zu erkennen, die als gegenseitiges und treues Geschenk gelebt wird! All jenen unter Euch, die Er ruft, Ihm in der Priester- oder Ordensberufung zu folgen, möchte ich sagen, welch großes Glück darin liegt, sein Leben ganz für den Dienst an Gott und den Menschen hinzugeben. Die Familien und die christlichen Gemeinschaften seien Orte, wo solide Berufungen zum Dienst an der Kirche und der Welt entstehen und aufblühen können!“.
Zum Abschluss seiner Predigt rief der Papst „Maria als Stern der Hoffnung“ an. „Auf den Wegen unseres Lebens, die so oft dunkel sind, ist sie das Licht der Hoffnung, das uns erleuchtet und uns auf unserm Pfad die Richtung weist… Und sie lädt uns ein, wie sie in einer unerschütterlichen Hoffnung zu leben und nicht auf jene zu hören, die behaupten, wir seien Gefangene des Schicksals“.
Im Anschluss an den Gottesdienst betete der Papst das Angelusgebet. In seiner Ansprache betonte: „Jeden Tag gibt uns das Gebet des Engel des Herrn die Möglichkeit, inmitten unserer Tätigkeiten einige Augenblicke über das Geheimnis der Menschwerdung des Sohnes Gottes nachzudenken. Zu Mittag, wenn wir schon die Mühe der ersten Stunden des Tages spüren, werden unsere Einsatzbereitschaft und unsere Großmut durch die Betrachtung des „Ja“ Marias erneuert. … Dieses der Jungfrau Maria gewährte Vorrecht, welches sie von unserer allgemeinen menschlichen Verfasstheit unterscheidet, entfernt sie nicht von uns, sondern bringt sie uns im Gegenteil näher….. Gerade wegen ihrer Reinheit zögert der Mensch nicht, sich vor Maria in seiner Schwachheit zu zeigen, seine Fragen und Zweifel vorzubringen, seine Hoffnungen und geheimsten Wünsche auszusprechen. …Maria zeigt uns so die rechte Weise, vor den Herrn hinzutreten. Sie lehrt uns, sich ihm in Aufrichtigkeit und Schlichtheit zu nähern. Dank ihrer entdecken wir, dass der christliche Glaube keine Last ist, sondern gleichsam Flügel verleiht, die uns erlauben, in höchste Höhen zu fliegen, um in den Armen des Herrn Zuflucht zu finden….Als Söhne und Töchter Marias können wir aus den Gnadengaben, die ihr geschenkt worden sind, Gewinn ziehen, und die unvergleichliche Würde, die ihr das Vorrecht der unbefleckten Empfängnis verleiht, kommt auch uns, ihren Kindern, zu.“ (SL) (Fidesdienst, 17/09/2008)

14.09.2022

Novene zum Heiligen Pater Pio
14.09. - 22.09.2022



Novene
Pater Pio




12.09.2022

Fest Mariä Namen





Tagesgebet

Gott, unser Retter, der Name der seligen Jungfrau Maria ist für uns ein Zeichen der Hoffnung geworden. Befreie uns auf ihre Fürsprache aus allen Gefahren und vollende an uns das Werk der Erlösung. Darum bitten wir durch Jesus Christus. Amen.


Entstehung des Gedenktages

Im Jahre 1513 erhielt die Diözese Cuenca in Neukastilien in Spanien die Erlaubnis zur Feier eines Festes zu Ehren des heiligen Namens Mariä. Bald baten auch andere Diözesen um dieses Vorrecht. Nach dem Sieg über die Türken bei Wien 1683 wurde der Tag durch Papst Innozenz XI. als Fest für die ganze Kirche eingeführt: Am 15. August hatte sich Polenkönig Jan III. Sobieski zusammen mit Karl V. Leopold von Lothringen, Maxilmilian Emanuel von Bayern, dem Markgrafen von Baden und dem Prinzen von Sayoyen mit einem Heer von 65.000 Mann den dreimal so starken Türken, die seit zwei Monaten Wien belagerten, entgegengestellt und dabei das Banner der Gottesmutter vorangetragen.
Am 12. September 1683 kam es zur entscheidenden Schlacht, in der die Türken vernichtend geschlagen wurden. Noch im gleichen Jahr bestimmte Papst Innozenz XI. die Feier des Festes Mariä Namen am Sonntag nach Mariä Geburt für die ganze katholische Kirche.
Papst Pius X. verlegte das Fest auf den 12. September, den Siegestag. Im römischen Generalkalender von 1970 wurde dieses Fest gestrichen, da es eine Doppelung zum Fest Mariä Geburt darstellt. Im Diözesankalender für das deutsche Sprachgebiet blieb es wegen des historischen Bezugs zum Sprachgebiet erhalten, v.a. in Österreich wird dieses Fest noch heute begangen. 2001 wurde der Tag als Gedenktag wieder in den Römischen Generalkalender aufgenommen.
Früher hatten die Armen an diesem Tag das Recht, auf den Feldern liegen gebliebenes Korn zu sammeln.


Maria – die von Gott Bevorzugte

Ein eigener Festtag zu Ehren des Namens der Mutter Jesu

Am 12. September feiert die Kirche im deutschen Sprachraum das Fest Mariä Namen. Es wurde 1683 von Papst Innozenz XI. eingeführt, weil an diesem Tag auf dem Kahlenberg bei Wien das türkische Heer besiegt wurde und die Belagerung Wiens abbrechen musste.
Das Fest Mariä Namen wurde erstmals im 16. Jahrhundert in Spanien begangen, als 1513 die Diözese Cuenca von Rom die Erlaubnis erhielt, dieses Fest zu feiern, das sich anschließend in spanischen Nachbarbistümern verbreitete.
Ein Fest der Gesamtkirche wurde es 1683 durch Papst Innozenz XI. Im römischen Kalender wurde das Fest zwar 1970 gestrichen, aber für das deutsche Sprachgebiet beibehalten.
Bei allen anderen Heiligen ist ihr Todestag der Festtag. Nur Jesus Christus, seine Mutter Maria und Johannes der Täufer haben eigene Festtage zu Ehren ihres Namens. In einigen Ländern wird noch der Namenstag gefeiert und ist ein Tag, der sogar einen höheren Stellwert als der Geburtstag hat. In der Heiligen Schrift lesen wir vielfach von Namensgebungen, auch von Namensänderungen: aus Abram wird Abraham, aus Jakob Israel und aus Simon der Apostelfürst Petrus.


Ein heiliger Name

Ausdrücklich wird im Neuen Testament angeordnet, dass der Sohn von Zacharias und Elisabeth Johannes heißen solle und der vom Heiligen Geist in Maria empfangene Sohn Gottes Jesus. Wir feiern deshalb das Fest des Namens Jesu und wissen durch die Predigt der Apostel von der Kraft dieses Namens. So ist auch der Name seiner Mutter ein heiliger Name.
Es gibt zahlreiche Erklärungsversuche für den hebräischen Namen Mirjam beziehungsweise für Maria, aber keine Deutung ist sicher. Da er schon in Ägypten gebraucht wurde, so bedeutet er unter anderem “die von Gott Bevorzugte”, andere Deutungen sind “Stern des Meeres”, “Herrin”, “Schöne”. Als erste Trägerin dieses Namens begegnet uns im Alten Testament eine Mirjam als Schwester des Moses.
Wie andere Marienfeste, wie etwa das Rosenkranzfest am 7. Oktober oder Maria Schnee am 5. August, ist das Fest Mariä Namen mit der Anrufung Mariens als Hilfe der Christen gegen die Gefahr durch das türkische Heer verbunden.
Als 1456 die Osmanen vor Belgrad standen, ordnete Papst Kalixt III. am Fest der Apostel Petrus und Paulus als europäisches Gebet das Angelus-Gebet für die gesamte christliche Welt an.
Nach der siegreichen Schlacht bei Lepanto am 7. Oktober 1571 führte Pius V. das Rosenkranzfest ein. So wie der Sieg von Lepanto der Überlegenheit der Türken auf dem Mittelmeer ein Ende gemacht hatte, so brach der Sieg am 12. September 1683 bei Wien die Vormachtstellung der Osmanen zu Land.
Kaiser Leopold I. war damals mit dem Hof von seiner Hauptstadt nach Passau geflüchtet und besuchte als Beter Altötting. Hier hatte er 25 Jahre vorher, am 5. September 1658, als junger Kaiser sein Reich, das Heilige Römische Reich deutscher Nation, in der Gnadenkapelle der Muttergottes geweiht. Dort betete Kaiser Leopold I. um den Segen Marias für sein Reich. Ein Zeitgenosse berichtet, dass der erst 18-jährige Kaiser nach dem Prunk der Krönung im Juli des gleichen Jahres in Frankfurt am Main “nichts inniger in seinem Herzen und Sinn getragen habe als den Wunsch, vor Übernahme der Regierung die Gottesmutter in Altötting zu verehren”.
So kniete er in der Gnadenkapelle “allerdemütigst vor unserer lieben Frau, um von ihr der Himmels-Kayserin das neu angetretene Kaysertum zu Lehen zu nehmen und sich und seine untergebene Land und Leut unter den Schutz Mariae wider seine Feind bestermassen zu befehlen”. 25 Jahre später brauchten der Kaiser und das Reich diesen Schutz.
Am 15. August, also am Fest Mariä Himmelfahrt, zog der Polenkönig Johann III. Sobieski dem Kaiser zu Hilfe. Auf Rat von Markus von Aviano hatte ihm Kaiser Leopold den Oberbefehl übertragen. Dem siegreichen Heer der Christen wurde das Banner Mariens vorausgetragen. Im Jahre 2003 hat der polnische Papst Johannes Paul II. den Kapuzinerpater Markus von Aviano selig gesprochen, der 1683 Feldprediger des kaiserlichen Heeres war.


Früher hatten die Armen an diesem Tag das Recht, auf den Feldern liegen gebliebenes Korn zu sammeln.
http://www.kathpedia.com/index.php?title=Mari%C3%A4_Namen

Sieg am Kahlenberge (summorum-pontificum.de)
https://www.gloria.tv/article/f8hdqJb8mkgH14EEJ2MtFQaZt

12. September - Fest des süßen Namens Mariens
https://www.gloria.tv/video/7BVPuHrYPV8jDuCbaGRkFxaUU



08.09.2022

Fest Mariä Geburt





Tagesgebet

Barmherziger Gott,
Du hast Deinem Sohn, unserem Herrn Jesus Christus,
in der Jungfrau Maria eine würdige Wohnung bereitet.
Das Geburtsfest Seiner Mutter
festige unseren Glauben an Seine Menschwerdung,
stärke unserer Hoffnung auf Seine Wiederkunft
und mehre den Frieden in allen Teilen deiner Schöpfung und unserer Welt.
Das erbitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.


Das Fest Mariä Geburt (In Nativitate B.M.V.), auch Kleiner Frauentag genannt, das am 8. September gefeiert wird, hat seine Ursprünge im Orient. Es ist wahrscheinlich aus dem Kirchweihfest der St.-Anna-Kirche am Teich Bethesda in Jerusalem hervorgegangen, die am überlieferten Wohnort von Anna und Joachim errichtet wurde, der auch als Geburtsort Mariens gilt. Dass dieses Fest liturgisch gefeiert wird, hängt mit dem Glauben zusammen, dass Maria ohne Erbsünde empfangen wurde.
Das Fest wurde seit dem 6. Jh. in der Ostkirche gefeiert und im 7. Jh. auch im Westen bekannt. Papst Sergius I. (687-701) nannte es als eines der vier Marienfeste, die damals in Rom gefeiert wurden: Verkündigung, Aufnahme in den Himmel, Geburt und „Begegnung“ (Mariä Lichtmess). Allgemeine Verbreitung fand das Fest dann im 11. Jh.
Das Datum dieses Festes (das kein historisch bewiesenes, aber ein mögliches Datum ist) bestimmte auch den Termin des jüngeren Festes Mariä Empfängnis, das 9 Monate früher gefeiert wird, am 8. Dezember.


Legende

Der Legende nach konnten die Eltern Marias, Anna und Joachim, keine Kinder bekommen (vgl. Proto-Evangelium des Jakobus). Dies stellte in der damaligen jüdischen Gesellschaft eine so große Schande dar, dass Joachim im Tempel zurückgewiesen wurde, als er dem Herrn ein Opfer darbringen wollte. Zutiefst traurig und verzweifelt zog er sich zurück. Im Gespräch mit Gott erschien ihm und seiner Frau Anna, die ebenfalls zur selben Zeit dem Herrn ihr Schicksal klagte, ein Engel. Eine Tochter "voll der Gnade" wurde dem bereits sehr alten Ehepaar versprochen.
Anna empfing Maria, die ohne Sünde war und Magd des Herrn, Braut des Heiligen Geistes und Mutter Gottes werden sollte. Im strengen jüdischen Glauben erzogen wurde sie mit dem um vieles älteren Josef aus dem Geschlecht David verlobt.
Über ihr weiteres Leben wissen wir hauptsächlich durch den Evangelisten Lukas, der uns im Magnificat, dem Lobgesang Marias vor allem eines vor Augen stellt: Die Demut der Mutter der Christenheit, die als Unbefleckte Vorbild aller Menschen sein will.


Maria im Alten Testament

„Der Herr hat mich schon gehabt im Anfang seiner Wege, ehe er etwas schuf, von Anbeginn her. Ich bin eingesetzt von Ewigkeit her, im Anfang, ehe die Erde war. Als die Meere noch nicht waren, ward ich geboren, als die Quellen noch nicht waren, die von Wasser fließen. Ehe denn die Berge eingesenkt waren, vor den Hügeln ward ich geboren, als er die Erde noch nicht gemacht hatte noch die Fluren darauf noch die Schollen des Erdbodens. Als er die Himmel bereitete, war ich da, als er den Kreis zog über den Fluten der Tiefe, als er die Wolken droben mächtig machte, als er stark machte die Quellen der Tiefe, als er dem Meer seine Grenze setzte und den Wassern, dass sie nicht überschreiten seinen Befehl; als er die Grundfesten der Erde legte, da war ich als sein Liebling bei ihm; ich war seine Lust täglich und spielte vor ihm allezeit; ich spielte auf seinem Erdkreis und hatte meine Freude an den Menschenkindern.“
Dieser Text aus dem Kapitel "Die Weisheit als Gabe Gottes" aus dem Buch der Sprichwörter (8, 22-31) wird für Marienmessen im Lektionar verwendet. Die Tradition bezieht den Text auf Maria von Nazareth, die durch das Freibleiben jedes Makels der Sünde eine einzigartige und geheimnisvolle Schöpfung ist. Der Text gehört zur Gattung der Weisheitsliteratur.
Herr, erbarme Dich.
Christus, erbarme Dich.
Herr, erbarme Dich.

Christus, höre uns.
Christus, erhöre uns.

Gott Vater im Himmel, erbarme Dich unser.
Gott Sohn, Erlöser der Welt, erbarme Dich unser.
Gott Heiliger Geist, erbarme Dich unser.

Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, erbarme Dich unser.

O Maria, wahrhaft hochgeborene Jungfrau, bitte für uns.
O Maria, du königliche Tochter aus dem Stamm Davids, bitte für uns.
O Maria, die du deine Vorfahren an vollkommener Gnade weit übertroffen hast, bitte für uns.
O Maria, du Ehre und Zierde deiner Eltern und Freude ihres Herzens, bitte für uns.
O Maria, du Rose unter den Dornen, bitte für uns.
O Maria, du unbefleckte Taube, deren Stimme endlich gehört wurde, bitte für uns.
O Maria, die du von den Propheten vorhergesagt, von den Engeln verkündet und durch Zeichen angedeutet worden bist, bitte für uns.
O Maria, die du heute geboren wurdest als Königin der Welt und als Mittlerin zwischen Gott und den Menschen, bitte für uns.
O Maria, du Spross Aarons, der Wurzel Jesse entsprungen, bitte für uns.
O Maria, du Stern, der aus Jakob aufgegangen ist, bitte für uns.
O Maria, du elfenbeinerner Thron Salomos, bitte für uns.
O Maria, du heute aufgehende unbefleckte Morgenröte, bitte für uns.

Von aller Sünde, erlöse uns durch deine Fürbitte.
Von allen Listen des Teufels, erlöse uns durch deine Fürbitte.
Von Verführungen der Irrlehrer, erlöse uns durch deine Fürbitte.
Vom unreinen Geist, erlöse uns durch deine Fürbitte.
Vom ewigen Tod, erlöse uns durch deine Fürbitte.
Durch deine hochheilige Geburt, erlöse uns durch deine Fürbitte.
Durch das hohe Licht deines Verstandes, erlöse uns durch deine Fürbitte.
Durch die Vollkommenheit der dir mitgeteilten göttlichen Gnade, erlöse uns durch deine Fürbitte.
Durch die inbrünstige Liebe deines heiligsten Herzens, erlöse uns durch deine Fürbitte.
Durch die Freude, die du aller Welt gebracht hast, erlöse uns durch deine Fürbitte.

Wir armen Sünder, wir bitten dich, erhöre uns.

Dass du in unseren Herzen durch die reine Liebe geboren werden wollest, wir bitten dich, erhöre uns.
Dass du uns von der Fülle deiner Gnade mitteilen wollest, wir bitten dich, erhöre uns.
Dass du uns die Vollkommenheit deiner Tugenden genießen lassen wollest, wir bitten dich, erhöre uns.
Dass du uns in der Stunde unserer Todesangst beistehen wollest, wir bitten dich, erhöre uns.
Dass wir durch dich zum ewigen Leben aufgenommen werden, wir bitten dich, erhöre uns.
O du wahrhaft hochgeborene Jungfrau, wir bitten dich, erhöre uns.

Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünde der Welt, verschone uns, o Herr.
Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünde der Welt, erhöre uns, o Herr.
Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünde der Welt, erbarme dich, o Herr.

Christus, höre uns.
Christus, erhöre uns.

Herr, erbarme Dich.
Christus, erbarme Dich.
Herr, erbarme dich.

Vater unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und lass uns nicht in Versuchung geraten, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Lasset uns beten:

O Gott, Der Du Deine heilige Kirche durch das Geburtsfest Deiner glorwürdigen Mutter erfreust, wir bitten Dich, verleihe uns die Gnade, dass wir eine ewige Wirkung Deines Segens empfinden mögen, Der Du lebst und regierst mit Gott dem Vater in Einigkeit des Heiligen Geistes, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.


Aus der PREDIGT VON JOHANNES PAUL II.
Eschen-Mauren (Liechtenstein)
Sonntag, 8. September 1985

Liebe Brüder und Schwestern,

1. Als festlich versammelte Kirche Christi feiern wir heute die Geburt der seligen Jungfrau Maria. Die Liturgie lädt uns ein, der Heiligsten Dreifaltigkeit zu danken; denn es wird die Mutter unseres Erlösers geboren, ”deren heiliges Leben die ganze Kirche erleuchtet“ («Antiphona ad Tertiam»).

2. Die Schrifttexte der heutigen Liturgie lassen uns auf das Geheimnis Mariens gleichsam aus zwei verschiedenen Entfernungen schauen.
Aus der Ferne des Alten Bundes betrachtet es der Prophet Micha. Seine Weissagung kündigt die Geburt des Messias und Gesalbten an: ”. . . der über Israel herrschen soll. Sein Ursprung liegt in ferner Vorzeit“ (Micha 5, 1). Hiermit ist das ewige Wort Gottes gemeint, Der wesensgleiche Sohn des Vaters. Er wird unser ”Hirt sein in der Kraft des Herrn“; mit ihm werden wir ”in Sicherheit leben“; denn Er wird unser ”Friede“ sein.
Zugleich spricht der Prophet von der Frau, ”die gebaren wird“ (Ebd. 5,2). Ein Geschöpf, eine Frau, ist auserwählt, beim erlösenden Handeln Gottes entscheidend mitzuwirken; an ihr werden sich zuerst jene messianische ”Sicherheit“ und der ”Friede“ konkret erfüllen. Sie wird gesegnet sein unter allen Frauen; ein Geschenk wird sie sein für die ganze Menschheit, da sie ihr den Erlöser gebiert.
3. Ganz aus der Nahe betrachtet hingegen der Evangelist Matthaus das heutige Festgeheimnis. Hier befinden wir uns schon mitten in jenem Geschehen, das der Prophet Micha nur aus der Ferne andeuten konnte.
Maria tritt in das Licht der Öffentlichkeit als schwangere Frau. Die Menschen sind zunächst verwirrt; man scheint sich ihrer zu schämen. Dann erfahrt jedoch Josef, ihr angetrauter Mann, die Bedeutung dieses zu erwartenden Kindes: Es ist in einzigartiger Weise von Gott gewollt; es ist ”vom Heiligen Geist“. Sein Name wird ”Jesus“ sein und so bereits Seine künftige Aufgabe andeuten: ”Er wird sein Volk von Seinen Sünden erlösen“. Ja, Er wird ein wahrer ”Immanuel” sein: In ihm ist ”Gott mit uns“: Und Josef nahm seine Frau zu sich (Matth 1, 18-24). So bekennt er sich zu Maria und zur Frucht ihrer Leibes; mutig tritt er an die Seite der Mutter des Erlösers und besteht somit die große Prüfung seines Lebens.
4. Auf diese Weise lassen uns die heutigen Lesungen aus zwei verschiedenen Abständen auf das große Geheimnis der Menschwerdung des ewigen Wortes schauen und damit zugleich auf das Geheimnis der Mutterschaft Mariens.
Diese enge Verbindung der beiden Geheimnisse betrachten wir jedes Jahr vor allem zwischen Weihnachten und Neujahr, zwischen dem Tag der Geburt Christi und dem Tag der Mutterschaft Mariens; besonders deutlich aber muss sie uns werden im Verlauf der Vorbereitung auf die bevorstehende Zweitausendjahrfeier der Menschwerdung unseres Erlösers.
Gott hat Maria dazu erwählt, die Mutter Jesu Christi zu werden. Nach dem Glauben der Kirche ist Maria durch diese außerordentliche Berufung in ihrer ganzen Person und ihrem ganzen Dasein geprägt worden. Das ist der Grund, warum wir mit Verehrung und Dank auf ihren Eintritt in diese Welt schauen, auf ihre Geburt; und wenn uns auch das genaue Datum dieser Geburt unbekannt ist, so fallt es doch in die Jahre unmittelbar vor jener heiligen Nacht in Betlehem.
5. Die Liturgie spricht heute aber nicht nur über vergangenes Geschehen. Die Lesung aus dem Brief des heiligen Paulus an die Römer erinnert uns an den ewigen Erlösungsplan Gottes mit seiner stets aktuellen Bedeutung auch für unsere Gegenwart. Dieser Plan erwachst unmittelbar aus der Menschwerdung des Gottessohnes, ”dem Erstgeborenen von vielen Brüdern“ (Röm 8, 29). Es ist Gottes Wille, dass wir Brüder und Schwestern Jesu werden und ”an Wesen und Gestalt Seines Sohnes teilhaben“; in Jesus hat Er bereits alle, die Er in Seine Nachfolge berufen hat, ”gerecht gemacht“ und ”verherrlicht“. In der Tat, erstaunliche Worte des Apostels, in denen die Kirche aber Gottes Wort selbst erblickt! Ja, großes hat der Herr an uns getan, indem Er uns zu Gliedern Seiner Kirche gemacht hat. Spontane Freude und Dankbarkeit müssen in uns darüber aufbrechen; unsere Antwort muss sein, Gott zu lieben mit Leib und Seele, mit Herz und Verstand, mit allen unseren Kräften. Dann kann sich auch an uns erfüllen, was die Pauluslesung so großartig zu Anfang feststellt: ”Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten fuhrt “ (Röm 8, 28-30). Wie wahr sind diese Worte geworden für Jesus selbst, Der durch Sein Lebensopfer unser Erlöser geworden ist, wie wahr aber auch für Maria, die Ersterlöste, die um ihres Sohnes willen vor der Sunde bewahrt geblieben und so die Mutter aller Erlösten geworden ist.
Auf diese Weise nimmt Maria durch ihre Berufung zur Mutter Christi in besonderem Maße teil an jener gemeinsamen Berufung, die an alle Menschen durch Christus ergeht und in heiliger Gemeinschaft mit Ihm verwirklicht werden kann.
Wenn wir das Geheimnis der Geburt Mariens in Liebe verehren, wird uns dabei immer deutlicher bewusst, dass durch ihr Jawort und durch ihre Mutterschaft Gott mit uns ist. ”Immanuel“ - ”Gott mit uns“: das ist ja der Name für den Sohn Gottes, der in diese Welt gekommen ist und durch seine brüderliche Gegenwart jede menschliche Wirklichkeit heiligt und auf Gott hin öffnet.

Mit Recht dürfen wir annehmen, dass die Mutter des Herrn in eine religiöse und fromme Familie hineingeboren wurde. Maria selbst ist eine große Beterin. Im Magnifikat, diesem berühmten Lobgesang auf die Macht und Herrlichkeit Gottes, lehrt sie uns die Hauptrichtung allen Betens: ”Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter“ (Luk 1, 46 s.). Stimmt ein in diesen Lobpreis Gottes! Zeigt Gott durch die treue Mitfeier des sonn- und feiertäglichen Gottesdienstes, dass ihr Ihn über alles liebt und ehrt und zugleich bereit seid, dieser Liebe einen konkreten, gemeinschaftlichen Ausdruck zu geben! Geht hin zum eucharistischen Herrn im Tabernakel und betet dort zum geheimnisvoll gegenwärtigen Gott für euch selber, für die eigene Familie, für die Familien eures Vaterlandes, für die Menschheitsfamilie und für die Gottesfamilie der Kirche! Ich bitte euch alle, Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Laien und Kleriker, Ordensmänner und Ordensfrauen, Gesunde und Kranke, Behinderte und Betagte: Betet! Ja, lasst nicht nach im täglichen Gebet! Das Gebet ist die wahrhaft verändernde und befreiende Kraft unseres Lebens; im Gebet geschieht der echte ”Aufbruch zum Leben“.
22.08.2022

Fest Maria Königin





Maria Königin (lateinisch: Maria Regina) ist ein Titel, unter dem die Gottesmutter Maria verehrt wird. Die Kirche begeht das Fest am 22. August. Es wurde von Papst Pius XII. 1954 zum Abschluss des marianischen Jahres eingeführt.


Anlass des Festes

Anlass für das marianische Jahr war die Hundertjahrfeier des Definition des Dogmas von der Unbefleckten Empfängnis. Beim Fest Maria Königin wird die Gottesmutter als Königin des Himmels gefeiert. Sie ist damit auch Königin der Engel und Heiligen. Das ist als Vollendung der glorreichen Aufnahme von Maria in den Himmel zu verstehen. Begründet wird dies letztlich in ihrer Würde als Gottesmutter. Pius XII. widmete dem wahren Königtum Mariens eine eigene Enzyklika und ergänzte somit die von Pius XI. stark geförderte Christkönigsverehrung um einen marianischen Aspekt.
Ursprünglich wurde das Fest am 31. Mai (am Ende des Marienmonats) gefeiert. Im römischen Kalender von 1969 wurde es auf dem 22. August verlegt. Dies ist der Oktavtag von Mariä Aufnahme in den Himmel. Durch diese Position des Festes wollte man laut Angaben des Römischen Kalenders "die Verbindung zwischen der königlichen Würde Mariens und ihrer Aufnahme in den Himmel deutlicher" machen. Der ursprünglich am 22. August abgehaltene Gedenktag des Unbefleckten Herzens Mariä wurde gleichzeitig in die Nähe des Hochfestes des Heiligsten Herzens Jesu gerückt, indem es am darauf folgenden Samstag gefeiert wird.


Jüngere päpstliche Aussagen über Maria als Königin

 Papst Benedikt XV. setzte der Lauretanischen Litanei am 5. Mai 1917 die Anrufung „Königin des Friedens” hinzu.
 Papst Pius XII. fordert zum Gebet an die Maienkönigin auf, um den Frieden in Gerechtigkeit und Liebe zu erbitten; vgl. Enzyklika „Communium interpretes“ vom 15. April 1945.
 Kardinal Aloisi Masella krönt am 13. Mai 1946 im Namen Papstes das Haupt der Statue der Jungfrau von Fatima mit einer Goldkrone. Er verlieh dieser Geste Weltbedeutung, indem er die Krönung an Maria als 'Königin der Welt' vollzog (vgl. Johannes Maria Höcht, Fatima und Pius XII., Anmerkung 129).
 Pius XII. schreibt in der Enzyklika Ad caeli reginam” vom 11. Oktober 1954 über die königliche Würde der Seligsten Jungfrau Maria und setzt das Fest „Maria Königin“ ein. Er trägt auf, dass alljährlich am Fest Maria Königin die Weihe der Menschen ans Unbefleckte Herz Mariens vollzogen werde (AAS XLVI [1954] 632-633; DS 3913ss).
 Predigtansprache Le testimonianze di omaggio über das Königtum Mariens anlässlich der marianischen Feier am 1. November 1954.

https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_K%C3%B6nigin


BENEDIKT XVI.
GENERALAUDIENZ

Castel Gandolfo
Mittwoch, 22. August 2012


Liebe Brüder und Schwestern!
Heute begehen wir den liturgischen Gedenktag der allerseligsten Jungfrau Maria, die mit dem Titel »Königin« verehrt wird. Es ist ein Fest, das erst in jüngerer Zeit eingeführt wurde, auch wenn sein Ursprung und die Verehrung sehr alt sind: Es wurde 1954 am Ende des Marianischen Jahres vom ehrwürdigen Diener Gottes Pius XII. eingesetzt, der das Datum auf den 31. Mai festlegte (vgl. Enzyklika Ad caeli Reginam, 11 octobris 1954: AAS 46 [1954], 625–640). Bei dieser Gelegenheit sagte der Papst, dass Maria mehr als jedes andere Geschöpf Königin ist durch die Erhabenheit ihrer Seele und die hervorragenden Gaben, die sie empfangen hat. Sie hört niemals auf, alle Schätze ihrer Liebe und ihrer Fürsorge an die Menschheit zu verteilen (vgl. Ansprache zu Ehren von Maria Königin, 1. November 1954).
Jetzt, nach der nachkonziliaren Reform des liturgischen Kalenders, wurde es auf den achten Tag nach dem Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel verlegt, um die enge Verbindung zwischen dem Königtum Mariens und ihrer Verherrlichung in Seele und Leib bei ihrem Sohn hervorzuheben. In der Konstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils über die Kirche lesen wir: Maria wurde »in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen und als Königin des Alls vom Herrn erhöht, um vollkommener ihrem Sohn gleichgestaltet zu sein« (Lumen gentium, 59).
Das ist die Wurzel des heutigen Gedenktages: Maria ist Königin, weil sie auf einzigartige Weise mit ihrem Sohn verbunden ist, sowohl auf dem irdischen Weg als auch in der Herrlichkeit des Himmels. Der große Heilige von Syrien, Ephräm der Syrer, sagt über das Königtum Mariens, dass es von ihrer Mutterschaft herkommt: Sie ist die Mutter des Herrn, des Königs der Könige (vgl. Jes 9,1–6) und verweist uns auf Jesus als unser Leben, unser Heil und unsere Hoffnung. Der Diener Gottes Paul VI. rief in seinem Apostolischen Schreiben Marialis Cultus in Erinnerung: »Bei Maria ist alles auf Christus hin bezogen und von Ihm abhängig: im Hinblick auf Ihn hat sie Gottvater von aller Ewigkeit her als ganz heilige Mutter erwählt und sie mit den Gaben des Heiligen Geistes ausgestattet, wie sie keinem anderen zuteil geworden sind« (Nr. 25).
Jetzt aber fragen wir uns: Was bedeutet Maria Königin? Ist es nur ein Titel, der mit anderen verbunden ist, die Krone, ein Schmuck unter anderem? Was bedeutet es? Was ist dieses Königtum? Wie bereits gesagt ist es eine Folge ihres vereint seins mit dem Sohn, ihres Daseins im Himmel, also in Gemeinschaft mit Gott; sie hat Anteil an der Verantwortung Gottes für die Welt und an der Liebe Gottes zur Welt. Es gibt eine volkstümliche, geläufige Vorstellung von einem König oder einer Königin: eine Person mit Macht, Reichtum. Das ist jedoch nicht die Art des Königtums Jesu und Mariens. Denken wir an den Herrn: Das Königtum und das Königsein Christi ist durchwoben von Demut, Dienst, Liebe: Es ist vor allem dienen, helfen, lieben. Erinnern wir uns daran, dass Jesus am Kreuz zum König erklärt wurde mit der von Pilatus geschriebenen Inschrift: »König der Juden « (vgl. Mk 15,26). In jenem Augenblick am Kreuz zeigt sich, dass Er König ist. Und wie ist Er König? Indem Er mit uns, für uns leidet, indem Er bis ins Letzte liebt, und so regiert Er und schafft Er Wahrheit, Liebe, Gerechtigkeit. Oder denken wir auch an den anderen Augenblick: Beim Letzten Abendmahl beugt er sich nieder, um den Seinen die Füße zu waschen. Das Königtum Jesu hat also nichts zu tun mit dem der Mächtigen der Erde. Er ist ein König, der seinen Dienern dient; das hat er in seinem ganzen Leben gezeigt. Und das gleiche gilt für Maria: Sie ist Königin im Dienst für Gott und für die Menschheit, sie ist Königin der Liebe, die die Selbsthingabe an Gott lebt, um in den Heilsplan für den Menschen einzutreten. Dem Engel antwortet sie: Ich bin die Magd des Herrn (vgl. Lk 1,38), und im Magnifikat singt sie: Gott hat auf die Niedrigkeit Seiner Magd geschaut (vgl. Lk 1,48). Sie hilft uns. Sie ist Königin, gerade indem sie uns liebt, uns in jeder Not beisteht; sie ist unsere Schwester, eine demütige Magd.
Und so sind wir bereits beim folgenden Aspekt angekommen: Wie übt Maria dieses Königtum des Dienstes und der Liebe aus? Indem sie über uns, ihre Kinder, wacht: die Kinder, die sich im Gebet an sie wenden, um ihr zu danken oder ihren mütterlichen Schutz und ihren himmlischen Beistand zu erbitten, vielleicht nachdem sie den Weg verloren haben, bedrückt vom Schmerz oder von der Angst aufgrund der traurigen und leidvollen Ereignisse des Lebens. In der Freude oder in der Dunkelheit des Daseins wenden wir uns an Maria und vertrauen uns ihrer beständigen Fürbitte an, auf dass sie uns vom Sohn alle Gnade und Barmherzigkeit erlangen möge, die notwendig sind für unser Pilgern auf den Straßen der Welt. An Ihn, Der die Welt regiert und das Schicksal des Universums in den Händen hält, wenden wir uns vertrauensvoll durch die Jungfrau Maria. Seit Jahrhunderten wird sie als himmlische Königin des Himmels verehrt; achtmal wird sie nach dem Rosenkranzgebet in der Lauretanischen Litanei als Königin angerufen: als Königin der Engel, der Patriarchen, der Propheten, der Apostel, der Märtyrer, der Bekenner, der Jungfrauen, aller Heiligen und der Familien. Der Rhythmus dieser uralten Anrufungen und tägliche Gebete wie das Salve Regina zu verstehen, dass die allerseligste Jungfrau als unsere Mutter beim Sohn Jesus in der Herrlichkeit des Himmels im täglichen Ablauf unseres Lebens stets bei uns ist. Der Titel »Königin« ist also ein Titel des Vertrauens, der Freude, der Liebe. Und wir wissen, dass sie, die das Schicksal der Welt zum Teil in ihren Händen hält, gut ist, uns liebt und uns in unseren Schwierigkeiten beisteht.
Liebe Freunde, die Verehrung der Gottesmutter ist ein wichtiges Element des geistlichen Lebens. In unserem Gebet wollen wir uns stets vertrauensvoll an sie wenden. Maria wird nicht säumen, bei ihrem Sohn für uns Fürbitte einzulegen. Indem wir auf sie schauen, wollen wir ihren Glauben nachahmen, die volle Bereitschaft für den Liebesplan Gottes, die großherzige Annahme Jesu. Lernen wir von Maria zu leben. Maria ist als Königin des Himmels Gott nahe, aber sie ist auch die Mutter, die einem jeden von uns nahe ist, die uns liebt und unsere Stimme hört. Danke für die Aufmerksamkeit.

https://www.vatican.va/content/benedict-xvi/de/audiences
/2012/documents/hf_ben-xvi_aud_20120822.html



18.08.2022

Fest: 18. August Die heilige Helena, römische Kaiserin, lebte lange in Trier, + 18.8.328
https://gloria.tv/post/8v2pDf1FJoNaB6UMXTQgJdQL7


15.08.2022

Fest Mariä Aufnahme in den Himmel = Mariä Himmelfahrt



"Geistige Impulse/Seelenführung/Pred. Benedikt XVI"



Am 1. November 1950 hat Pius XII. die Lehre, dass Maria mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen wurde, als Glaubenssatz verkündet und damit die seit alters her vorhandene christliche Glaubensüberzeugung endgültig bestätigt. Das Fest „Mariä Himmelfahrt“, richtiger das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel, ist in der Ostkirche bald nach dem Konzil von Ephesus (431) aufgekommen.
Von Kaiser Mauritius (582-602) wurde der 15. August als staatlicher Feiertag anerkannt. In der römischen Kirche wird das Fest seit dem 7. Jahrhundert gefeiert.


Das Dogma:

„Wir verkünden, erklären und definieren es als ein von Gott geoffenbartes Dogma, dass die unbefleckte, allzeit jungfräuliche Gottesmutter Maria nach Ablauf ihres irdischen Lebens mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen wurde.“ (Pius XII.)

Mariä Aufnahme in den Himmel (lateinisch Assumptio Beatae Mariae Virginis), auch Mariä Himmelfahrt oder Vollendung Mariens ist ein Hochfest der römisch-katholischen Kirche am 15. August. In der altkatholischen Kirche wird der 15. August als Heimgang Mariens bezeichnet. Ähnliches gilt für die orthodoxen Kirchen und insbesondere die syrisch-orthodoxe Kirche, die das Fest ebenfalls am 15. August – je nach Teilkirche des alten oder neuen Kalenders – unter dem Namen Entschlafung der hochheiligen Meisterin unser, der Gottesgebärerin begehen (kurz Entschlafung Mariens, Dormitio, so auch alter katholischer Name). Am 15. August des alten Kalenders (28. August des neuen) folgen die russisch-,serbisch-, georgisch-, und die koptisch-orthodoxe Kirche mit Entschlafung der hochheiligen Gottesgebärerin. An dem Sonntag, der dem 15. August am nächsten liegt, feiert die armenisch-apostolische Kirche Mariä Himmelfahrt.
Die Aufnahme der allerseligsten Jungfrau Maria in den Himmel wird bei den morgenländischen und abendländischen Kirchenvätern und Kirchenschriftstellern als eine uralte und ganz zuverlässige Überlieferung bezeichnet. Sie berichten im Wesentlichen wie Nicephorus (Hist. Eccl. XV. 14.):
„Als der Tod Mariä herannahte, kamen die Apostel aus den verschiedenen Ländern, in die sie sich zur Verkündigung des Evangeliums zerstreut hatten, nach Jerusalem.
Der göttliche Sohn aber erschien der heiligsten Jungfrau bei ihrem Tode und nahm ihren Geist auf; ihr heiliger Leib wurde nahe bei Gethsemani unter dem Gesange der Engel und der Apostel begraben.
Als jedoch am dritten Tage das Grab wieder geöffnet wurde, fand sich ihr heiliger Leib nicht mehr vor, sondern nur ihre Leichentücher, welche einen unbeschreiblichen Wohlgeruch verbreiteten.
Die Apostel verschlossen alsdann das Grab wieder und waren überzeugt, dass der Herr den unbefleckten heiligen Leib Mariä vor der allgemeinen Auferstehung mit der Unsterblichkeit geehrt und durch Engel in den Himmel habe bringen lassen.“

http://derkatholikunddiewelt.blogspot.com/search?q=das+leere+Grab+der+Allerseligsten


GEBET des Heiligen Vaters Pius XII. zur Unbefleckten Jungfrau und Gottesmutter –zum Dogma Mariä Himmelfahrt

Unbefleckte Jungfrau, Mutter Gottes und Mutter der Menschen!
Wir glauben mit aller Glut unseres Glaubens, dass Du mit Seele und Leib glorreich in den Himmel aufgenommen worden bist, wo Du von allen Chören der Engel und allen Scharen der Heiligen feierlich zur Königin ausgerufen wurdest.
Und wir vereinigen uns mit ihnen, um den Herrn zu loben und zu preisen, der Dich über alle andern bloßen Geschöpfe erhob, und um Dir unsere Hingabe und Liebe darzubieten.
Wir wissen, dass Dein Blick, der in mütterlicher Zartheit die demütige und leidende Menschheit Christi auf Erden umsorgte, im Himmel sich sättigt in der Schau der verklärten Menschheit der unerschaffenen Weisheit, und dass Dein Herz in der Freude Deines Geistes über die Schau der hochheiligen Dreieinigkeit von Angesicht zu Angesicht vor beseligender Zärtlichkeit erzittert.
Und wir arme Sünder, deren Leib den Flug der Seele beschwert, bitten Dich, unsere Sinne zu läutern, damit auch wir nach diesem Leben Gott, nur Gott im Entzücken der Geschöpfe verkosten lernen.
Wir vertrauen darauf, dass Deine barmherzigen Augen auf unser Elend und unsere Ängste, auf unsere Kämpfe und unsere Schwächen niederschauen, dass Deine Lippen unserer Freude und unseren Siegenzulächeln werden und dass Du für jeden von uns Jesu Worte hören wirst, die Er einst dem Liebesjünger anrief: Siehe deinen Sohn!
Und wir, die wir Dich als unsere Mutter anrufen, erwählen Dich wie Johannes als Führerin, als Kraft und Trost unseres sterblichen Daseins.
Wir haben die belebende Sicherheit, dass Deine Augen, die geweint haben über die mit Jesu Blut getränkte Erde, sich auch dieser Welt zuwenden, die Kriegen, Verfolgungen und Bedrückungen der Gerechten und Schwachen ausgeliefert ist.
Und wir erwarten in der Dunkelheit dieses Tränentales von Deinem himmlischen Lichte und von Deinem milden Erbarmen Trost für alle Herzensängste und die leidgeprüfte Kirche und Heimat.
Wir glauben endlich, dass Du in der Herrlichkeit, wo Du mit der Sonne gewandet und mit Sternen gekrönt herrschest, nach Jesus die Freude und Seligkeit aller Engel und aller Heiligen bist.
Und wir schauen in der Kraft des Glaubens an die künftige Auferstehung von dieser Erde, die wir als Wanderer durchschreiten, auf zu Dir, unserem Leben, unserer Süßigkeit, unserer Hoffnung. Ziehe uns an mit Deiner milden Stimme, um uns einst nach dieser Verbannung Jesus zu zeigen, die gebenedeite Frucht Deines Leibes, o gütige, o milde, o süße Jungfrau Maria.
Papst Pius XII.


„Von nun an preisen mich selig alle Geschlechter“

Wenn schon die heilige Maria Magdalena – eine Sünderin, aus der der Herr sieben Dämonen austrieb – es verdient hat, von ihm so verherrlicht zu werden, dass ihr Lob für immer „in der Gemeinde der Frommen erschallt“, wer kann dann ermessen, wie sehr „die Gerechten sich freuen und jubeln vor Gott“ über die heilige Maria, die keinen Mann erkannte? […] Wenn der heilige Apostel Petrus – der nicht nur unfähig war, eine Stunde mit Christus zu wachen, sondern ihn auch noch verleugnete – später solche Gnade erlangte, dass ihm die Schlüssel des Himmelreichs anvertraut wurden, welches Lob gebührt dann nicht der heiligen Maria, die in ihrem Schoß den König der Engel in Person trug, den die Himmel nicht fassen können? Wenn dem Saulus, der „mit Drohung und Mord gegen die Jünger des Herrn wütete“, […] so viel Barmherzigkeit zuteilwurde, […] dass er „mit dem Leib oder ohne den Leib bis in den dritten Himmel entrückt wurde“, ist es da erstaunlich, dass die heilige Gottesmutter, die in allen Prüfungen ihres Sohnes von der Wiege an bei ihm ausharrte, sogar leiblich in den Himmel aufgenommen und über die Chöre der Engel erhoben wurde?

Wenn „im Himmel Freude herrscht über einen einzigen Sünder, der umkehrt“, wer kann dann aussprechen, welch freudiger Lobpreis vor Gott aufsteigt über die heilige Maria, die nie gesündigt hat? […] Wenn schon diejenigen, die „einst Finsternis waren“ und später „durch den Herrn Licht wurden“, „im Reich ihres Vaters leuchten werden wie die Sonne“, wer kann dann das „ewige Gewicht an Herrlichkeit“ der heiligen Maria beschreiben, die „wie das Morgenrot, wie der Mond so schön, strahlend rein wie die Sonne“ in diese Welt kam, und von der geboren wurde „das wahre Licht, das in die Welt kam und jeden Menschen erleuchtet“? Und da der Herr sagte: „Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein“, wo wird dann wohl seine Mutter sein, die ihm so eifrig und beständig diente? Wenn sie ihm folgte und ihm bis ans Lebensende gehorchte, wird es niemanden überraschen, dass sie jetzt mehr als alle anderen „dem Lamm folgt, wohin es geht“?
Hl. Aelred von Rievaulx (1110-1167)
englischer Zisterzienserabt

Zweite Predigt zum Fest Mariä Aufnahme in den Himmel, Sammlung v. Durham (in: Sermons pour l'année, 5, coll. Pain de Cîteaux, n°24, série 3, Éd. Abbaye Notre-Dame du Lac 2005, p. 118, rev.; ins Dt. trad. © Evangelizo)
(Bibl. Referenzen: Vgl. Lk 8,2; vgl. Ps 149,1; vgl. Ps 68(67),4; vgl. Lk 1,34; vgl. Mt 26,40.70; vgl. Mt 16,19; vgl. Apg 9,1; vgl. 2 Kor 12,2; vgl. Lk 22,28; vgl. Lk 15,7; vgl. Eph 5,8; vgl. Mt 13,43; vgl. 2 Kor 4,17; Hld 6,10; vgl. Joh 1,9; Joh 12,26; vgl. Offb 14,4
)


PREDIGT VON PAPST BENEDIKT XVI.
Pfarrkirche des hl. Thomas von Villanova, Castel Gandolfo
Sonntag, 15. August 2010

Eminenz,
Exzellenz,
geehrte Obrigkeiten,
liebe Brüder und Schwestern!

Heute feiert die Kirche eines der wichtigsten Feste im Kirchenjahr, die der allerseligsten Jungfrau Maria gewidmet sind: Mariä Himmelfahrt. Am Ende ihres irdischen Lebens ist Maria mit Leib und Seele in den Himmel erhoben worden, das heißt in die Herrlichkeit des ewigen Lebens, in die volle und vollkommene Gemeinschaft mit Gott.
Dieses Jahr begehen wir den 60. Jahrestag, seit der ehrwürdige Diener Gottes Papst Pius XII. am 1. November 1950 dieses Dogma feierlich verkündet hatte, und ich möchte die Formel der Dogmatisierung vorlesen, wenngleich sie ein wenig kompliziert ist. Der Papst sagte: »Deshalb hat es die erhabene Mutter Gottes, mit Jesus Christus von aller Ewigkeit her durch ein und denselben Ratschluss der Vorherbestimmung auf geheimnisvolle Weise verbunden, unbefleckt in ihrer Empfängnis, in ihrer göttlichen Mutterschaft völlig unversehrte Jungfrau, die edle Gefährtin des göttlichen Erlösers, der den völligen Triumph über die Sünde und ihre Folgen davongetragen hat, schließlich als höchste Krone ihrer Vorrechte erlangt, dass sie von der Verwesung des Grabes unversehrt bewahrt wurde und dass sie, wie schon ihr Sohn, nach dem völligen Sieg über den Tod mit Leib und Seele zur erhabenen Herrlichkeit des Himmels emporgehoben wurde, wo sie zur Rechten eben dieses ihres Sohnes, des unsterblichen Königs der Zeiten, als Königin erstrahlen sollte« (Apostolische Konstitution Munificentissimus Deus, AAS 42 [1950], 768–769).
Das also ist der Kern unseres Glaubens an die Aufnahme in den Himmel: Wir glauben, dass Maria wie Christus, ihr Sohn, bereits über den Tod gesiegt hat und schon in der himmlischen Herrlichkeit in der Ganzheit ihres Seins »mit Leib und Seele« den Triumph fortträgt. In der zweiten Lesung von heute hilft uns der hl. Paulus, etwas Licht auf dieses Geheimnis zu werfen, während er von der zentralen Tatsache der Menschheitsgeschichte und unseres Glaubens ausgeht: das heißt von der Tatsache der Auferstehung Christi, der der »Erste der Entschlafenen« ist. Versenkt in Sein Paschageheimnis sind wir Seines Sieges über die Sünde und den Tod teilhaftig geworden. Hierin liegen das überraschende Geheimnis und das Schlüsselereignis der gesamten menschlichen Geschichte. Der hl. Paulus sagt uns, daß wir alle in Adam, den ersten und alten Menschen, »einverleibt« sind, wir alle besitzen dasselbe menschliche Erbe; zu diesem gehören: das Leid, der Tod, die Sünde. Doch zu dieser Wirklichkeit, die wir alle jeden Tag sehen und erleben können, kommt etwas Neues hinzu: Wir stehen nicht nur in diesem Erbe des einzigen Menschseins, das mit Adam seinen Anfang genommen hat, sondern wir sind auch in den neuen Menschen »einverleibt«, in den auferstandenen Christus, und so ist das Leben der Auferstehung bereits in uns gegenwärtig. Diese erste biologische »Einverleibung« ist also eine Einverleibung in den Tod, eine Einverleibung, die den Tod hervorbringt. Die zweite und neue, die uns in der Taufe geschenkt wird, ist die »Einverleibung«, die das Leben schenkt. Ich zitiere noch einmal die zweite Lesung von heute, in welcher der hl. Paulus sagt: »Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten. Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden. Es gibt aber eine bestimmte Reihenfolge: Erster ist Christus; dann folgen, wenn Christus kommt, alle, die zu Ihm gehören« (1 Kor 15, 21–24).
Was der hl. Paulus von allen Menschen erklärt, sagt nun die Kirche in ihrem unfehlbaren Lehramt von Maria, auf klare Weise und in einem genauen Sinn: Die Gottesmutter ist derart in das Geheimnis Christi eingeschrieben, dass sie der Auferstehung ihres Sohnes mit ihrem ganzen Sein bereits am Ende ihres irdischen Lebens teilhaftig wird; sie lebt das, was wir am Ende der Zeiten erwarten, wenn der »letzte Feind«, der Tod, vernichtet werden wird (vgl. 1 Kor 15,26); sie lebt bereits das, was wir im Glaubensbekenntnis erklären: »Wir erwarten die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt.«
So dürfen wir uns fragen: Was sind die Wurzeln dieses Sieges über den Tod, der in Maria wunderbar vorweggenommen ist? Die Wurzeln liegen im Glauben der Jungfrau von Nazaret, wie der Abschnitt aus dem Evangelium bezeugt, den wir soeben gehört haben (Lk 1,39–56): ein Glaube, der Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes und völlige Hingabe an die Initiative und das Wirken Gottes ist, entsprechend dem, was ihr der Erzengel verkündet. Der Glaube ist also die Größe Mariens, wie Elisabet voller Freude ausruft: Maria ist »gesegnet unter den Frauen«, »gesegnet ist die Frucht ihres Leibes«, da sie »die Mutter des Herrn« ist, da sie glaubt und auf einzigartige Weise die »erste« der Seligkeiten lebt, die Seligkeit des Glaubens. Elisabet bekennt es in ihrer Freude und in der des Kindes, das in ihrem Leib hüpft: »Selig ist die, die geglaubt hat, daß sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ« (V. 45). Liebe Freunde, beschränken wir uns nicht darauf, Maria in ihrer Bestimmung zur Herrlichkeit als einen Menschen zu bewundern, der weit weg von uns ist: Nein! Wir sind dazu aufgerufen, auf das zu blicken, was der Herr in Seiner Liebe auch für uns gewollt hat, für unsere endgültige Bestimmung: durch den Glauben mit Ihm in der vollkommenen Gemeinschaft der Liebe zu leben und so wahrhaft zu leben.
Diesbezüglich möchte ich bei einem Aspekt der dogmatischen Erklärung verweilen, wo von der Aufnahme in die himmlische Herrlichkeit die Rede ist. Wir alle sind uns heute bewusst, daß wir uns mit dem Begriff »Himmel« nicht auf irgendeinen Ort im Universum beziehen, auf einen Stern oder ähnliches: Nein. Wir beziehen uns auf etwas, das viel größer und schwer mit unseren begrenzten menschlichen Begriffen zu bestimmen ist. Mit diesem Begriff des »Himmels« wollen wir sagen, dass uns Gott, der Gott, Der uns nahe geworden ist, nicht einmal im Tod und jenseits des Todes verlässt, sondern einen Platz für uns hat und uns die Ewigkeit schenkt; wir wollen sagen, dass es in Gott einen Platz für uns gibt. Um diese Wirklichkeit ein wenig besser zu verstehen, wollen wir auf unser Leben blicken: Wir alle machen die Erfahrung, dass ein Mensch, wenn er gestorben ist, in einer bestimmten Weise in der Erinnerung und im Herzen derer weiterlebt, die ihn gekannt und geliebt haben. Wir könnten sagen, dass in ihnen ein Teil dieser Person weiterlebt, doch sie ist wie ein »Schatten«, da auch dieses Weiterleben im Herzen der Lieben dazu bestimmt ist, zu einem Ende zu kommen. Gott hingegen vergeht nie, und wir alle existieren kraft Seiner Liebe. Wir existieren, weil Er uns liebt, weil Er uns gedacht und ins Leben gerufen hat. Wir existieren in den Gedanken und in der Liebe Gottes. Wir existieren in unserer gesamten Wirklichkeit, nicht nur als unser »Schatten«. Unsere Zuversicht, unsere Hoffnung, unser Friede gründen gerade darin, dass in Gott, in Seinem Gedanken und in Seiner Liebe, nicht nur ein »Schatten« unserer selbst überlebt, sondern in Ihm, in Seiner Schöpferliebe werden wir behütet und mit unserem ganzen Leben, mit unserem ganzen Sein in die Ewigkeit eingeführt.
Es ist Seine Liebe, die über den Tod siegt und uns die Ewigkeit schenkt, und es ist diese Liebe, die wir »Himmel« nennen: Gott ist so groß, dass Er auch für uns Platz hat. Und der Mensch Jesus, der gleichzeitig Gott ist, ist für uns die Gewährleistung dessen, dass Mensch-Sein und Gott-Sein auf ewig miteinander existieren und leben können. Das will heißen, dass von einem jeden von uns nicht nur ein Teil fortbestehen wird, der uns sozusagen entrissen worden ist, während andere Teile vergehen; es will vielmehr besagen, dass Gott den ganzen Menschen, der wir sind, kennt und liebt. Und Gott nimmt in Seine Ewigkeit das auf, was jetzt, in unserem Leben, das aus Leiden und Liebe, aus Hoffnung, Freude und Traurigkeit besteht, wächst und ins Sein kommt. Der ganze Mensch, sein ganzes Leben wird von Gott genommen und empfängt – in Ihm gereinigt – die Ewigkeit.
Liebe Freunde, ich denke, dass dies eine Wahrheit ist, die uns mit tiefer Freude erfüllen muss. Das Christentum verkündet nicht nur irgendein Heil der Seele in einem nicht weiter bestimmten Jenseits, in dem alles, was in dieser Welt kostbar und teuer gewesen ist, ausgelöscht werden würde, sondern es verheißt das ewige Leben, »das Leben der kommenden Welt«: Nichts von dem, was uns kostbar und teuer ist, wird vergehen, sondern es wird Fülle in Gott finden. Alle Haare auf unserem Kopf sind gezählt, sagte Jesus eines Tages (vgl. Mt 10,30). Die endgültige Welt wird auch die Vollendung dieser Erde sein, wie der hl. Paulus sagt: »Auch die Schöpfung soll von der Sklaverei und Verlorenheit befreit werden zur Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes« (Röm 8,21). So ist zu verstehen, wie das Christentum eine starke Hoffnung auf eine lichtvolle Zukunft schenkt und einen Weg zur Verwirklichung dieser Zukunft auftut. Gerade als Christen sind wir dazu berufen, diese neue Welt zu errichten, zu arbeiten, damit sie eines Tages die »Welt Gottes« werde, eine Welt, die über all das hinausgehen wird, was wir errichten könnten. In der in den Himmel aufgenommenen Jungfrau Maria, die gänzlich der Auferstehung des Sohnes teilhaftig ist, betrachten wir die Verwirklichung des menschlichen Geschöpfes nach der »Welt Gottes«. Beten wir zum Herrn, dass er uns begreifen lasse, wie kostbar in Seinen Augen unser ganzes Leben ist; er stärke unseren Glauben an das ewige Leben; er lasse uns Menschen der Hoffnung sein, die für den Aufbau einer Welt wirken, die offen ist für Gott, Menschen voller Freude, die es verstehen, die Schönheit der künftigen Welt inmitten der Mühen des alltäglichen Lebens zu erkennen, und die in dieser Gewissheit leben, glauben und hoffen. Amen.


Das Dogma Mariae Himmelfahrt
https://beiboot-petri.blogspot.com/2020/08/das-dogma-mariae-himmelfahrt.html

Der heilige Alfons von Liguori ist mit dem heutigen Hochfest Mariae Himmelfahrt am 15.August verbunden
https://www.gloria.tv/post/bJ4PBJH9ZNh1623UfQnv2oojG

Die Weihe an Maria
https://www.gloria.tv/post/sFXim64FxdxF4bAwMWs1YYkGd

15. August - "Heute hat sich die Jungfrau Maria zum Himmel erhoben. Freut euch, denn sie herrscht nun mit Christus auf ewig." (Kirchl. Antiphon)
https://www.gloria.tv/post/73RcfSjFVboeAm4siBpbLJK9f

Aufnahme Mariens in den Himmel
https://katholischglauben.info/die-aufnahme-mariens-in-den-himmel/



07.08.2022

Fest- und Gedenktag zu Ehren von Gott Vater
"Vater der ganzen Menschheit"



"Gott Vater Seite"
"Gott Vater Video"
"GV/Apostel auf Raedern"



Mein geliebter Vater im Himmel,

wieder ist ein Jahr vorbei und wir feiern Deinen Vatertag heute am 1. Sonntag im August. Danke Vater, dass es Dich gibt, dass Du uns erschaffen hast und dass wir nun hoffentlich bald nach Hause zu Dir zurück kehren dürfen. Ich weiss, dass Du alles machen wirst, um uns zu schützen und zu behüten, aber bitte lass uns auch gemeinsam die Seelen retten, die Dich und Deinen Sohn so schwer annehmen können.

Wie ich Dir bereits schon versprochen habe, werde und möchte ich mit Deiner Hilfe Dich bekannt machen. Ich werde dafür sorgen, dass alle Kinder dieser Welt von Dir wissen. Sie sollen wissen, was für ein liebender Vater Du bist , Der nichts mehr ersehnt als alle Seine Kinder wieder an Seinem Herzen zu sammeln - dort, wo sie in so unendlicher Liebe erschaffen worden sind. Mit Liebe erdacht, mit Talenten bestückt, mit Stärke ausgestattet für das Leben und mit einem freien Willen beschenkt, um wieder die Liebe des Vaters freiwillig anzunehmen. Jeden liebst Du gleich, kein Kind wird einem anderen vorgezogen. Du bist Liebe, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit. Du bist allmächtig. Wenn wir uns in Deine Obhut begeben und vertrauen, kann uns keiner etwas anhaben.

Durch die Vision, die Du mir im Oktober 2016 gegeben hast, konnte ich Dich schon etwas bekannt machen. Ja, der Teufel und die Hölle tobten... einen Tag, bevor ich den richtigen Maler fand. Auch seine Schergen griffen das Bild vermehrt ab November 2019 an, aber sie konnten nicht viel anrichten. Seitdem das Bild 2018 in der Schweiz so angegriffen wurde, hast Du gerade in der Schweiz nun eine große Gott Vater Gebetsgruppe entstehen lassen, die sich monatlich trifft, um für die Verbreitung des Bildes zu beten. Du hast mir auch erklärt, dass nicht nur vom Volk, sondern vom obersten Klerus die Verbreitung des Bildes in der ganzen Welt ausgehen wird.

Nun hat seit Juni 2020 Dein heiliger Stellvertreter das Bild in der Hand. Du lässt die gute Saat nicht verkommen. Dein Wille wird immer bestehen und durchgesetzt werden, und nur Du schaffst es, aus Verdorbenheit und Unheil fruchtbare Ernte wachsen zu lassen. Das Böse wird in seine Schranken verwiesen und das Gute verbreitet sich und trägt Früchte. Aus einem kleinen Senfkorn lässt Du einen riesigen Baum entstehen, der den guten Samen überall verstreut.

Vater, sei gelobt und gepriesen für Deine Macht und Deine Werke. In Deinem göttlichen Willen möge ich immer stehen und deine, mir zugedachte Arbeit getreulich fortsetzen. Dein Name möge durch den ganzen Weltenkreis erschallen, die Erde sich mit allen Geschöpfen vor Dir verbeugen, Deine Allmacht und Güte lobpreisen, Deinen Werken allzeit dienen, Deine Gerechtigkeit fürchten und Deine Barmherzigkeit liebevoll annehmen.
Dein göttlicher Wille geschehe, bis unser Wille mit Deinem verflochten ist. AMEN


Gebete zu Gott Vater

Gott Vater Gebet

Gott Vater gewährt viele Gnaden, besonders für die Familie, sowie für den inneren Frieden auf die Fürbitte von Madre Eugenia durch das Gebet „Gott ist mein Vater“, dass der Vater selbst ihr gegeben hat. Madre Eugenia sagte, dass nur schon der Titel des Gebetes „Gott ist mein Vater“ ein volles Gebet ist; sie empfahl uns, es oft untertags zu wiederholen: Gott ist mein Vater, denn sie betonte, dass der Vater sehr zufrieden und erfreut ist über Sein Kind, dass Ihn liebevoll „Mein Vater“ nennt.


Litanei 1 zu Gott Vater

Herr, erbarme Dich unser / Herr, erbarme Dich unser
Christus, erbarme Dich unser / Christus, erbarme Dich unser
Herr, erbarme Dich unser / Herr, erbarme Dich unser
Christus höre uns / Christus, erhöre uns
Gott Vater vom Himmel, erbarme Dich unser
Gott Vater von Allen
Gott Sohn, Erlöser der Welt
Gott Heiliger Geist
Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott
Gott Vater, Beschirmer
Gott Vater, unser Herrscher und Regierer
Gott Vater, unsere Hoffnung
Gott Vater, unser Erleuchter
Gott Vater, unser Vorsteher
Gott Vater, unser Vater
Gott Vater, unsere Zuflucht
Gott Vater, unsere einzige Liebe
Gott Vater, unser höchstes Vergnügen
Gott Vater, unser Erschaffer
Gott Vater, unser Erhalter und Ernährer
Gott Vater, unser heiliger Gott
Gott Vater, unser heiliger, Starker Gott
Gott Vater, unser heiliger unsterblicher Gott
Gott Vater, unser allmächtiger Gott
Gott Vater, unser allweisester Gott
Gott Vater, unser unendlich guter Gott
Gott Vater, unser allerliebenswürdigster Gott
Gott Vater, o Gott, der Du alles, was auf Erden ist, dem Menschen zum Gebrauche erschaffen hast
Gott Vater, der Du die Vögel der Luft und alle Tiere wunderbar erhältst und ernährst
Gott Vater, der Du die Lilien und Blumen des Feldes herrlich kleidest
Gott Vater, der Du den Früchten der Erde Wachstum und Gedeihen gibst
Gott Vater, der Du alle Haare des menschlichen Hauptes gezählt und dass auch deren keines ohne Deinen Willen zu Grunde geht
Gott Vater, der Du alles dem Menschen zum Besten ordnest und richtest
Gott Vater, der Du auch die zeitlichen Trübsale und Leiden zum Nutzen schickest
Gott Vater, der Du schlägst, damit Du heilest, und tötest, dass wir durch den Tod von Dir nicht geschieden werden
Gott Vater, der Du durch das Kreuz zu wahrer Buße und Besserung des Lebens bekehrest
Gott Vater, der Du durch die Verfolgung, uns von der Welt und allem Irdischen abziehst und zu der Erkenntnis Deiner Hoheit führst
Gott Vater, der Du diejenigen, so sie sich Dir gänzlich Deiner Vorsehung überlassen, mitten in Nöten mit wunderbarer Hilfe segnest
Gott Vater, der Du diejenigen, so sie auf Dich hoffen, nicht lassest zu Schanden werden

Gott Vater, sei uns gnädig — erhöre uns o Herr
Gott Vater, von allem Übel — erlöse uns o Herr
Gott Vater, von aller Sünde — erlöse uns o Herr
Gott Vater, von Deinem Zorne
Gott Vater, von allem Misstrauen auf Deine göttliche Vorsehung
Gott Vater, von aller Ungeduld
Gott Vater, von aller Kleinmütigkeit in Kreuz und Leiden
Gott Vater, von allem Murren und Klagen wider die göttliche Anordnung
Gott Vater, von allen Anfechtungen des Bösen, besonders in der Stunde des Todes
Gott Vater, von überflüssigen Sorgen in zeitlichen Dingen

Gott Vater, dass Du uns ein kindliches, wahres Vertrauen zu Deiner göttlichen Vorsehung erwählest, wir bitten Dich, erhöre uns
Gott Vater, dass wir in allem Glück und Unglück Deine göttliche Vorsehung demütigst anbeten, wir bitten Dich, erhöre uns
Gott Vater, dass wir unseren Willen jederzeit Deinem heiligsten Willen unterordnen, wir bitten Dich, erhöre uns
Gott Vater, dass wir im Leiden Liebe gegen Dich eifriger bezeigen mögen
Gott Vater, dass Du in allen Widerwärtigkeiten uns eine starkmütige Geduld verleihen wollest
Gott Vater im Himmel, dass Du uns erhören wollest
Vater unser ...
Herr, erhöre mein Gebet und lass mein Rufen zu Dir kommen!


Litanei 2 zu Gott Vater

O Gott, Vater des Himmels, — erbarme Dich unser
Vater, Schöpfer der Welt,
Vater, Versöhner der Welt,
Vater, ewige Weisheit,
Vater, unendliche Güte,
Vater, unsagbare Vorsehung,
Hochheiligster Vater,
Vater unendlicher Barmherzigkeit,
Vater, unsere Freude und unsere Ehre,
Vater, reich für alle Geschöpfe,
Vater, Herrlichkeit der Kirche,
Vater, Hoffnung der Christen,
Vater, Weisheit der Mächtigen,
Vater, Herrlichkeit der Könige,
Vater, Tröstung der Völker,
Vater, Freude der Priester,
Vater, Hilfe der Armseligen,
Vater, Führer der Jugendlichen,
Vater, Freund der Kleinen,
Vater, Freiheit der Sklaven,
Vater, Licht jener, die in der Finsternis sind,
Vater, Zerstörung der Stolzen,
Vater, Weisheit der Gerechten,
Vater, Ruhe bei den Bedrängnissen,
Vater, Hoffnung bei den Verheerungen,
Vater, Rettungszuflucht für die Verzweifelten,
Vater, Tröstung der Armen,
Vater, Tröstung der Trübseligen,
Vater, Zuflucht der Waisen,
Vater, Zuflucht der Sterbenden,
Vater, Leben der Toten,
Vater, Ehre der Heiligen,

Vater, für Deine Kinder, für jedes Kind bitten wir Dich: schenk Frieden und Heil im Namen des Kostbaren Blutes Deines Sohnes Jesus Christus und im Namen des Schmerzhaften Herzens Seiner Mutter Maria. Amen.

Ein „Vater unser...", „Ave Maria..." und
„Ehre sei dem Vater..." für den Papst.


Mein Vater, ich gebe mich Dir hin; tu mit mir, was Dir gefällt.
Was auch immer Du mit mir tun willst, ich danke Dir.
Ich bin bereit für alles, nehme alles an, wenn nur Dein Wille sich an mir erfüllt und an allen Deinen Geschöpfen.
Ich wünsche mir nichts anderes, mein Gott.
Ich lege meine Seele in Deine Hände.
Ich schenke sie Dir, mein Gott, mit der ganzen Liebeskraft meines Herzens, weil ich Dich liebe.
Meine Liebe verlangt danach, mich hinzugeben, mich in Deine Hände zu legen, ohne Maß, mit unendlichem Vertrauen, weil Du mein Vater bist.

(Charles de Foucauld)
Mit kirchlicher Genehmigung 23.11.88
+ Giuseppe Casale
Erzbischof von Foggia


DIE ROSENKRÄNZE DES VATERS

Dieser Rosenkranz ist ein Zeichen der Zeit, unserer Zeit, welche die Wiederkunft Jesu auf Erden „mit großer Macht u. Herrlichkeit" (Mtth. 24, 30) erwartet. Die „Macht" ist die hervorragendste Eigenschaft des Vaters. („Ich glaube an Gott den Vater, den Allmächtigen"): der Vater kommt in Jesus und wir sollen ihn bitten, dass er das so sehr ersehnte Anbrechen der neuen Schöpfung beschleunige. (Rom. 8,19).
Die 5 Gesätzchen des Gott Vater-Rosenkranzes helfen uns, in das Geheimnis Seiner Barmherzigkeit einzudringen, die „mächtiger ist als das Böse, mächtiger als Sünde und Tod" (Dives inMisericordia, VIII, 15).
Sie erinnern uns, dass der Mensch Werkzeug und Triumph der Liebe des Vaters werden kann und soll, indem er zu Ihm sein volles, „Ja" sagt und in den Kreis der Dreifaltigen Liebe eintretend, so zur „Glorie des lebendigen Gottes" wird.
Der Vater-Rosenkranz lehrt uns, das Mysterium des Leidens als großes Geschenk zu leben, da es uns ermöglicht, unsere Liebe zum Vater zu bezeugen und wir ihm ermöglichen, sich in uns zu offenbaren.
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Der Vater verspricht für jedes Vaterunser, das Dutzende von Seelen vor der ewigen Verdammnis bewahrt bleiben und Dutzende von Seelen von den Qualen des Fegfeuers befreit werden.
Der Vater gewährt jenen Familien, welche diesen Rosenkranz beten, außergewöhnliche Gnaden, die von Generation zu Generation weiterwirken werden.
All jene, die ihn mit Glauben und Liebe beten, wird er mit so großen Wundern begleiten, wie sie die Geschichte der Kirche noch nicht gesehen hat.


Rosenkranz 1 zu Gott Vater

Vater, die Welt braucht Dich;
der Mensch, jeder Mensch braucht Dich;
die schwere und verseuchte Luft braucht Dich.
Wir bitten Dich, Vater:
gehe wieder auf den Straßen der Welt;
lebe wieder unter Deinen Kindern;
regiere wieder die Nationen;
bringe wieder den Frieden und mit ihm die Gerechtigkeit;
lass wieder das Feuer Deiner Liebe leuchten, damit wir, vom Schmerz befreit, neue Geschöpfe werden können.

«O Gott, komm uns zu Hilfe»
«Herr, eile uns zu helfen»

«Ehre sei dem Vater ...»
«Vater, mein guter Vater,
Dir opfere und schenke ich mich.»
«Vater, ich liebe Dich, ich preise und erhebe Dich, herrlich sei Dein Name in der Welt».

«Hl. Schutzengel mein, lass mich dir empfohlen sein, in allen Nöten steh mir bei und halte mich von Sünden frei. An diesem Tag, ich bitte Dich beschütze und bewahre mich. Amen.»


Im 1. Geheimnis betrachten wir den Triumph des Vaters im Garten von Eden, als er nach der Sünde von Adam und Eva das Kommen des Retters verspricht.

Da sprach Gott, der Herr zur Schlange: Weil du das getan hast, bist du verflucht unter allem Vieh und allen Tieren des Feldes. Auf dem Bauch sollst du kriechen und Staub fressen alle Tage deines Lebens. Feindschaft setze ich zwischen dich und die Frau, zwischen deinen Nachwuchs und ihren Nachwuchs. Er trifft dich am Kopf und du triffst ihn an der Ferse. (Gen. 3, 14-15).

1 «Ave Maria», 10 «Vaterunser», 1 «Ehre sei... »,
«Vater, mein guter Vater, Dir opfere und schenke ich mich.»
«Vater, ich liebe Dich, ich preise und erhebe Dich, herrlich sei Dein Name in der Welt».
«Hl. Schutzengel mein, lass mich dir empfohlen sein, in allen Nöten steh mir bei und halte mich von Sünden frei. An diesem Tag, ich bitte Dich beschütze und bewahre mich. Amen.»


Im 2. Geheimnis betrachten wir den Triumph des Vaters im Augenblick des «FIAT» von Maria während der Verkündigung des Engels.

Da sprach der Engel zu ihr: «Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seiner Herrschaft wird kein Ende sein». Da sprach Maria: «Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinen Worten». (Lk. 1,30).

1 «Ave Maria», 10 «Vaterunser», 1 «Ehre sei... »,
«Vater, mein guter Vater, Dir opfere und schenke ich mich.»
«Vater, ich liebe Dich, ich preise und erhebe Dich, herrlich sei Dein Name in der Welt».
«Hl. Schutzengel mein, lass mich dir empfohlen sein, in allen Nöten steh mir bei und halte mich von Sünden frei. An diesem Tag, ich bitte Dich beschütze und bewahre mich. Amen.»


Im 3. Geheimnis betrachten wir den Triumph des Vaters im Garten von Gethsemani, als er seine ganze Macht dem Sohne schenkt.

Jesus betete: «Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht mein, sondern dein Wille geschehe». Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und stärkte ihn. Nun befiel ihn Todesangst und er betete noch inständiger und sein Schweiß war wie Bluttropfen, die auf die Erde rannen. (Lk. 22,42-44). Dann kehrte er zu den Jüngern zurück und sagte zu ihnen: «Schlaft ihr immer noch und ruht euch aus? Jetzt ist die Stunde gekommen, da der Menschensohn den Sündern ausgeliefert wird. Steht auf, wir wollen gehen. Seht, der Verräter, der mich ausliefert, ist da.» (Mtth. 26,45-46). Er trat hinaus und sprach zu ihnen: «Wen sucht ihr?» Sie antworteten ihm: «Jesus von Nazareth». Er sagte zu ihnen: «Ich bin es». Als er zu ihnen sagte: Ich bin es!, wichen sie zurück und stürzten zu Boden. (Joh 18, 4-6).

1 «Ave Maria», 10 «Vaterunser», 1 «Ehre sei... »,
«Vater, mein guter Vater, Dir opfere und schenke ich mich.»
«Vater, ich liebe Dich, ich preise und erhebe Dich, herrlich sei Dein Name in der Welt».
«Hl. Schutzengel mein, lass mich dir empfohlen sein, in allen Nöten steh mir bei und halte mich von Sünden frei. An diesem Tag, ich bitte Dich beschütze und bewahre mich. Amen.»


Im 4. Geheimnis betrachten wir den Triumph des Vaters im Augenblick des Einzelgerichtes.

Der Vater sah ihn schon von weitem kommen, und er hatte Mitleid mit ihm. Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Der Vater sagte zu seinen Knechten: «Holt schnell das beste Gewand und zieht es ihm an; steckt ihm einen Ring an die Hand und zieht ihm Schuhe an. Wir wollen essen und fröhlich sein. Denn mein Sohn war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden.» (Lk, 15,20-24).

1 «Ave Maria», 10 «Vaterunser», 1 «Ehre sei... »,
«Vater, mein guter Vater, Dir opfere und schenke ich mich.»
«Vater, ich liebe Dich, ich preise und erhebe Dich, herrlich sei Dein Name in der Welt».
«Hl. Schutzengel mein, lass mich dir empfohlen sein, in allen Nöten steh mir bei und halte mich von Sünden frei. An diesem Tag, ich bitte Dich beschütze und bewahre mich. Amen.»


Im 5. Geheimnis betrachten wir den Triumph des Vaters beim Jüngsten Gericht.

«Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen; auch das Meer ist nicht mehr. Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel herabkommen; sie war bereit wie eine Braut, die sich für ihren Mann geschmückt hat. Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen: «Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen und sie werden sein Volk sein Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen. Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, kein Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen». (Apg. 21, 1-4).

1 «Ave Maria», 10 «Vaterunser», 1 «Ehre sei... »,
«Vater, mein guter Vater, Dir opfere und schenke ich mich.»
«Vater, ich liebe Dich, ich preise und erhebe Dich, herrlich sei Dein Name in der Welt».
«Hl. Schutzengel mein, lass mich dir empfohlen sein, in allen Nöten steh mir bei und halte mich von Sünden frei. An diesem Tag, ich bitte Dich beschütze und bewahre mich. Amen.»


Rosenkranz 2 zu Gott Vater

Diese Geheimnisse für den Vater-Rosenkranz wurden einer mystischen Seele von Jesus geschenkt.

(Nach jedem Geheimnis betet man 1 Ave Maria... , 10 Vater unser..., 1 Ehre sei dem Vater...)


Im 1. Geheimnis der Liebe des Vaters betrachten wir die Liebkosung Gottes für die Menschen.

Was ist die Liebkosung des Vaters?
Die Liebkosung Gottes ist eine reinste Blüte, die auf dem Baum der Liebe keimt und blüht.
Diese Blüte duftet nach Barmherzigkeit. Wo ist die Liebkosung Gottes?
Die Liebkosung des Vaters ist im Sonnenstrahl, der jeden Tag die Erde küsst sie ist im Tautröpflein auf dem Grashalm, sie ist in der allerheiligsten Eucharistie.


Im 2. Geheimnis der Liebe des Vaters betrachten wir das Lächeln Gottes für die Menschen.

Was ist das Lächeln des Vaters?
Das Lächeln Gottes ist eine reinste Blüte, die auf dem Baum der Liebe keimt und blüht.
Auch diese Blüte duftet nach Barmherzigkeit. Wo ist das Lächeln Gottes?
Das Lächeln des Vaters ist im Sonnenstrahl, der jeden Tag die Erde küsst es ist im Tautröpflein auf dem Grashalm, es ist in der allerheiligsten Eucharistie.


Im 3. Geheimnis der Liebe des Vaters betrachten wir die Träne Gottes.

Was ist die Träne des Vaters?
Die Träne Gottes ist eine reinste Blüte, die auf dem Ast des Schmerzes des Baumes der Liebe keimt und blüht. Auch diese Blüte duftet nach Barmherzigkeit. Wo ist die Träne des Vaters?
Die Träne des Vaters ist dort, wo die Träne des Sohnes ist: die Träne Gottes ist in der allerheiligsten Eucharistie.


Im 4. Geheimnis der Liebe des Vaters betrachten wir die Einsamkeit Gottes.

Was ist die Einsamkeit des Vaters?
Die Einsamkeit Gottes ist eine reinste Blüte, die auf dem Ast des Schmerzes des Baumes der Liebe keimt und blüht.
Auch diese Blüte duftet nach Barmherzigkeit. Wo ist die Einsamkeit Gottes?
Die Einsamkeit des Vaters ist dort, wo die Einsamkeit des Sohnes ist: die Einsamkeit Gottes ist in der allerheiligsten Eucharistie.


Gebet 1 zum Gott Vater

«Vater, mein Vater,
Dir opfere und schenke ich mich.»
Wie viele herrliche Gebete und Gesänge kennt die katholische Kirche. Welche Schätze, hervorgeholt und geborgen über viele Jahrhunderte. WELCH EIN UNVERGLEICHLICHER REICHTUM! Eine Vielzahl von Gebeten zum Herrn Jesus Christus, zum Heiligen Geist, zur Gottesmutter, zu den Heiligen, zum Kostbaren Blut, zum Heiligsten Namen Jesu, zum Heiligsten Antlitz, ....
Aber wie steht es mit dem VATER?
Kommt ER nicht gar zu kurz. Wird ER nicht beinahe völlig vergessen?
Unser Herr Jesus, der SOHN, hat Seine Hochfeste, auch der HEILIGE GEIST am Hl. Pfingsten und die ALLERHEILIGSTE DREIFALTIGKEIT. Auch die Gottesmutter wird so außerordentlich verehrt, sowie auch viele unserer Heiligen.
Doch wie steht es um den VATER?
Warum gibt es in der heiligen, katholischen Kirche kein Hochfest für GOTT den VATER?
Ist es nicht der Vater, der uns Seinen Sohn geschenkt hat? Ist es nicht der Vater, der uns den Heiligen Geist gesandt hat? Wäre es daher nicht würdig und recht, IHN, den Urherber aller Dinge zu ehren, so wie wir all das verehren, das in heiliger Absicht von IHM ausgegangen ist. Müsste nicht IHM zu allererst die Ehre und der Lobpreis gelten und dargeboten werden?

Auszüge aus dem Zeugnis Seiner Exzellenz Mons. Caillot, Bischof von Grenoble, aufgrund der Kanonischen Untersuchung über Madre Eugenia:

„Die Untersuchung hat festgehalten, dass ein eigenes Fest auf der Linie des katholischen Kultes liegen würde."...

„Es erstaunt eigentlich, das es kein Fest zu Ehren des Vaters gibt."
Aus einer Befragung, vieler Gläubigen verschiedener sozialer Schichten bis hin zu zahlreichen Priestern und Ordenleuten anlässlich des Fehlens eines solchen Festes, wird offenkundig:
„Der Vater ist nicht bekannt, man betete nicht zu Ihm und denkt nicht an Ihn."
Aus: Das Leben zur Ehre des Vaters, S. 66 Imprimatur: + Petrus Canisius van Lierde Vic. Generalis, Roma die 13 Martii 89

Aber Christus hat uns doch den „Vater" bekannt gemacht, als Er sagte: Zu IHM sollt ihr beten: „Vater unser".
Christus hat doch unseren Blick ganz neu gerichtet. Weg von dem, zwar gerechten, aber auch immer wieder sehr zornigen Gott, dessen Anblick alleine schon zu fürchten war so wie Er zumeist von den Israeliten gesehen wurde. Hin zu einem Gott den wir Abba, Vater, nennen dürfen, dessen Kinder wir sein dürfen, dem wir uns in vertrauensvollster und liebevollster Haltung nähern dürfen wie kleine Kinder, Seine Kinder, die ER über alles liebt und denen Er all Seine Schätze zukommen lassen möchte. Dass Er dabei auch immer wieder einmal ein zorniger Vater sein wird und auch sein muss, ist doch vollkommen selbstverständlich. Welcher irdische Vater würde nicht letztlich auch zum äußersten Mittel greifen, wenn seine Kinder, mit aller Gewalt, sich in's Verderben stürzen wollen? Oder, wenn sie ihn gar zu sehr beleidigen oder einfach nicht hören wollen - um keinen Preis. Brauch es da nicht auch die Strenge, die nichts anderes ist als ein Ausdruck der väterlichen Liebe. „Die Er besonders liebt, die züchtigt Er." (Hebr 12, 6-13) Das ist zum heiligen Segen für einen jeden.
Man sollte und darf die Strenge des Vaters nicht übergehen und schon gar nicht Seinen heiligen, gerechten Zorn; aber ist Er nicht zuerst der über alles liebende Vater, der alles sieht und alles weiß, jede unserer Schwächen kennt, versteht, ja vielleicht sie sogar liebt und in seiner unendlichen Vorsehung unendlich gut ist, großzügig verzeiht und nur zögernd und langsam straft.
Hat uns Christus nicht die Angst genommen, die noch im „Alten Testament" vorherrschend war, vor dem allmächtigen, zürnenden Gott, der aber doch nichts anderes tat, als Seine Schöpfung, die Er über alle Maßen liebt, zu bewahren vor dem Weg ins Verderben, geboren aus der Sünde.
Will denn der Vater nicht geliebt werden von Seinen Kindern? Liebt Er es nicht und ist es nicht Seine ganze Freude, bei Seinen Kindern zu sein und auch mit ihnen zu sprechen, so wie es ein Vater eben tut?

„Zum Vater kommt ihr nur durch den Sohn" (Joh 14,6), so lehrte uns Christus.
Und wie kommen wir zu Ihm, Christus? Da verweist Er uns auf Seine Mutter. In ihre Schule schickt Er uns, damit sie uns zu Ihm führt. Aber das heißt doch nicht, dass wir uns nicht auch direkt an Ihn, Christus, wenden könnten. Das heißt nicht, dass wir uns nicht auch direkt an den Vater wenden könnten, ja sollten, ja müssen und vor allem dürfen. Der Himmel kennt die menschliche Begrenztheit nicht. Vor Gott ist das kein Widerspruch. Beides darf zugleich nebeneinander stehen und zugleich sein. So wie Christus als Friedensstifter, als Friedensfürst in die Welt kommt und zugleich sagt: „Ich bin gekommen um Feindschaft zwischen euch zu setzen."

Und ist Christus nicht auch in die Welt gekommen um Gott den VATER bekannt zu machen, auf dass er geliebt werde?

Ist der Kreuzestod Christi nicht gleichermaßen Sein (des Vaters) Kreuzestod, da es nämlich heißt: „Glaubst du nicht, dass Ich im Vater bin und dass der Vater in Mir ist?" (Joh 14,10)
Wie groß muss also die Liebe des Vaters zu Seinen Geschöpfen zu Seinen Kindern sein, dass ER Seinen eigenen Sohn dahingibt? ER ließ sich durch das Kreuz nicht aufhalten. Man möchte sagen: ER liebte uns mehr - als Seinen Sohn, oder muss man nicht sogar feststellen:
ER liebte uns mehr als Sich selbst.
Gibt es denn eine größere Liebe als die, die sich für einen anderen hingibt? Spricht denn nicht aus allem, was der Vater tut, nur ein einziges großes:
„ICH LIEBE EUCH SO SEHR!"
Wie steht denn der Vater zum verlorenen Sohn? Schaut Er nur auch nur einen Augenblick auf seine Schuld? Nein! Er kennt nur Vergebung, Liebe und Freude über seine Umkehr, über sein Rückkehr.
Unsere Sünden wiegt er wie Eisen, unsere Liebestaten dagegen wie Gold. Unsere 1000 Kilo Eisen der Sünde wiegt er einfach durch die 10 Kilo Gold unserer Liebestaten auf. So ungenau wiegt der große, gerechte und allwissende Gott in diesem Fall - weil er uns so sehr liebt.
Wie manch einer vermisst hier auf Erden seinen Vater. Vielleicht weil er früh gestorben ist, vielleicht weil ein Streit die Herzen verhärtet hat, vielleicht weil der Vater auch früh gegangen ist und sich seiner Pflicht entzogen hat, vielleicht weil.... Viele bemerken, erkennen gar nicht, manch einer gar blind vor Hass oder Gleichgültigkeit, wie sehr der Vater ihnen fehlt. Erst, wenn sie ihn gefunden haben, auf welche Weise auch immer, und ihn ganz und gar ins Herz geschlossen haben, da erst erkennen sie, welch unendlich großer Schmerz nun geheilt wurde, wie unendlich wichtig der Vater ist für einen jeden, wie sehr sie seiner bedurft haben, und wie unendlich tief sie ihn lieben.
Und wie sollte es dann erst um den himmlischen Vater bestellt sein? Geben wir Ihm doch endlich die Ehre. Schenken wir doch endlich dem „Vater" die Liebe, die Ihm doch zusteht und gebührt von Ewigkeit und die wir Ihm so lange vorenthalten haben. Lieben wir ganz bewusst in Gott den „Vater". Friede würde sein auf Erden und in den Herzen. Welch ungeheure Last würde von unseren Herzen fallen, wenn wir Ihn endlich gefunden und in unser Herz genommen haben, wenn wir Ihm endlich Gelegenheit geben, uns in Seine Arme zu nehmen und zu wohnen im Heiligtum unserer Seele, die doch Ihm gehört, von Ihm geschaffen ist. Unser Zögern lässt den Vater leiden, der allein darum bittet, in uns, in unserer Seele ruhen zu dürfen. So klein macht sich der große, allgewaltige Gott und Vater aus Liebe zu uns, Seinen durch die Sünde so armseligen und gar so undankbaren Geschöpfen.
Es heißt der Körper sei der Tempel des Heiligen Geistes. Und ist nicht die Seele der Tempel, der Sitz der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, also besonders auch des Vaters? - Es ist die Sünde, die den Vater aus Seinem Tempel verbannt. Es ist die Sünde, die von Gott trennt. Wie gerne kehrt der Vater zurück, wenn wir wieder umkehren und von der Sünde Abstand nehmen. Und hat uns nicht der Vater in Seiner unvergleichlichen Liebe Seine herrlichen Sakramente geschenkt, ganz besonders Sein heiliges Bußsakrament, damit wir wieder heimfinden, damit Er wieder bei uns Wohnstatt nehmen kann? Ohne die Sakramente wären wir verloren. Heiliges, hocherhabenes, unvergleichliches Geschenk des Vaters an Seine über alles geliebten Kinder!
Wie oft am Tage danken wir Ihm dafür und sagen Ihm:
Vater, geliebter Vater, ich liebe Dich über alles!
Kann es sein? - so gut wie gar nicht!
Ist das nicht ein ganz großer Mangel, wo wahrlich baldigst Abhilfe geschaffen werden sollte, ja müsste.
Und wünscht und fordert GOTT der VATER und der ganze Himmel eine solche Verehrung und auch ein eigenes Hochfest nicht schon seit langem, nicht schon seit Anbeginn? Aber all Sein Rufen war wohl vergeblich bis zum heutigen Tag.
Nun, es liegt nicht in unserer Macht ein Hochfest herbeizuführen; aber wenigstens soll dieses kleine Büchlein ganz bewusst helfen, den VATER hervorzuheben, den VATER anzuschauen und IHN liebend zu betrachten, den VATER zu verehren, den VATER anzubeten, dem VATER die Ehre zu erweisen, den VATER in ganz besonderer Weise zu lieben und IHM zu danken, weil ER unser VATER ist.
Weil ER unser VATER ist, der uns über alle Maßen liebt!

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«Vater, mein Vater, ich liebe Dich,
groß und herrlich sei Dein Name in der Welt.»


Gebet 2 zum Gott Vater

Gott ist mein Vater

Mein Vater im Himmel, wie wohltuend und heilsam ist es, zu wissen: Du bist mein Vater, und ich bin Dein Kind. Vor allem, wenn es dunkel ist in meiner Seele, und mein Kreuz zu schwer wird, dann spüre ich, wie notwendig es für mich ist, Dir immer wieder zu sagen: „Vater, ich glaube an Deine Liebe zu mir!“
Ja, ich glaube, dass Du mir Vater bist in jedem Moment meines Lebens und, dass ich Dein Kind bin!
Ich glaube: Du liebst mich mit unendlicher Liebe!
Ich glaube: Tag und Nacht wachst Du über mir; ohne Deine Zustimmung fällt kein Haar von meinem Haupte!
Ich glaube: Du, Allweiser, weißt besser als ich, was gut ist für mich!
Ich glaube: Du, Allmächtiger, kannst auch das Böse zum Guten wenden!
Ich glaube: Du, Allgütiger, lässt denen, die Dich lieben, alle Dinge zum Besten gereichen; und selbst unter Händen, die schlagen, küsse ich Deine heilende Hand!
Ich glaube! Doch festige in mir den Glauben, die Hoffnung und die Liebe!
Lehre mich, zeitlebens Deine Liebe als Wegweiserin in allem und jedem anzusehen. Lehre mich, mich ganz Dir zu überlassen, wie sich ein kleines Kind den Armen seiner Mutter überlässt.
Vater, Du weißt alles, Du siehst alles, Du kennst mich besser, als ich mich selbst kenne, Du vermagst alles und Du liebst mich! Mein Vater, weil Du willst, dass wir Dich um alles bitten, komme ich vertrauensvoll zu Dir, um Dich mit Jesus und Maria zu bitten: (Bitte um eine besondere Gnade.)
Vereint mit ihren Heiligsten Herzen bringe ich Dir in diesem Anliegen alle meine Gebete, Opfer und Verzichte dar, all mein Handeln und mehr Treue in der Erfüllung meiner Aufgaben.
Schenke mir das Licht, die Kraft und die Gnade Deines Heiligen Geistes! Stärke mich in diesem Geist, so dass ich Ihn niemals verliere, Ihn nicht betrübe und Seine Stimme in mir nicht schwäche.
Mein Vater, darum bitte ich Dich im Namen Deines Sohnes Jesus! Und Du, Jesus, öffne mir Dein Herz, lege das meine hinein und bringe es zusammen mit dem Herzen Mariens unserem Göttlichen Vater dar. Erlange mir die Gnade, die ich notwendig habe.
Göttlicher Vater, rufe alle Menschen zu Dir. Die ganze Welt möge Deine Väterliche Güte und Deine Göttliche Barmherzigkeit verkünden! Sei mein zärtlicher Vater und beschütze mich überall wie den Stern Deines Auges. Gib, dass ich immer würdig sei, Dein Kind zu heißen: Erbarme Dich meiner!
Göttlicher Vater, liebreiche Hoffnung unserer Seelen, alle Menschen mögen Dich erkennen, verehren und lieben!
Göttlicher Vater, unendliche Güte, die sich über alle Völker ergießt, alle Menschen mögen Dich erkennen, verehren und lieben!
Göttlicher Vater, erquickender Tau der Menschheit, alle Menschen mögen Dich erkennen, verehren und lieben!
Der dich liebende Gott Vater

06.08.2022

Fest Verklärung des Herrn





Verklärung des Herrn, Verklärung Christi oder Transfiguration (von lateinisch transfiguratio Domini; griechisch μεταμόρφωσις metamorphosis, daher deutsch auch älter Verwandlung Christi) bezeichnet ein Offenbarungsereignis, das nach dem Zeugnis der Evangelien drei Apostel erlebten, als sie Jesus Christus auf einem Berg in besonderer, verklärter Form und mit den Propheten Mose und Elija sahen. Es gilt als Glaubensgeheimnis.


Das Geschehen

Jesus nimmt die Jünger Petrus, Jakobus und Johannesbeiseite und führt sie auf einen hohen, nicht näher bezeichneten Berg. Es wird ein Bezug zu der alttestamentlichen Bibelstelle Exodus 24 erkennbar, in der Mose in seinem Aufstieg Aaron, Nadab, Abihu und 70 Älteste Israels mitnimmt.
Beim Evangelisten Lukas heißt es: „Er stieg mit ihnen hinauf, um zu beten. Und während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes und sein Gewand wurde leuchtend weiß.“ (Lk 9,28–36 ). Auf dem Gipfel eines Berges wird Jesus vor den drei Jüngern von überirdischem Licht („Taborlicht“) überstrahlt („verklärt“). Im Markusevangelium steht darüber: „Seine Kleider wurden strahlend weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann.“ (Mk 9,2–9). Der Evangelist Matthäus schreibt: „Sein Antlitz strahlte wie die Sonne und seine Kleider wurden weiß wie das Licht.“ (Mt 17,1–8 ). Nun erscheinen Mose und Elija – Gesetzesordnung und Prophetie Des Alten Bundes verkörpernd – und sprechen mit ihm. Die drei Apostel fallen vor Schreck zu Boden. Der Apostel Petrus schlägt vor, drei Hütten zu bauen, somit ergibt sich wieder ein Bezug zum jüdischen Laubhüttenfest.
Da kommt eine Wolke (Schechina), und aus der Wolke ruft eine Stimme:
„Dies ist mein geliebter Sohn.“ Dies ist die Proklamation der Sohnschaft. Die Taufszene (Mt 3,13 EU; Mk1,9 EU; Lk 3,21 EU), wo die Stimme aus der Wolke dieselben Worte gesprochen hat, scheint sich zu wiederholen. Aber Gott fügt noch einen Imperativ hinzu: „Auf ihn sollt ihr hören.“

Verklärung des Herrn

Das Fest Verklärung des Herrn (In transfiguratione Domini) ist ein kirchliches Fest, bei dem an die Verklärungsszene auf dem Berg Tabor erinnert wird. Jesus nimmt einen engeren Kreis von Jüngern mit sich auf den Berg. Sie schauen dort die zukünftige Herrlichkeit des Auferstandenen. Diese mystische Tatsache spricht der hl. Petrus im 2. Petrusbrief (1,16-19) noch einmal explizit an, um die historische Echtheit seiner Predigt zu betonen. Biblische Grundlage

Grundlage für die Feier des Festes ist die Verklärungsszene auf dem Berg Tabor. Eine mystische Tatsache (so: Klaus Berger; vgl. 2 Petr 1,19; cum Ipso in monte), von der in den drei synoptischen Evangelien Matthäus (17, 1-9), Markus (9,2-10) und Lukas (9, 28-36) berichtet wird. Nur hier wird in den Evangelien das Antlitz Christi erwähnt.


Geschichte

Die Ursprünge gehen auf das 5. Jahrhundert zurück. Zuerst wurde das Fest im Osten, in der Liturgie der Ostsyrer gefeiert, ab dem 10. Jahrhundert dann auch im Westen.
Am 29. Juni 1456 gab Papst Kallistus III. ein Apostolisches Schreiben, das mit den Worten beginnt: "Cum his superioribus annis". Es war gerichtet an die christlichen Völker, die die fruchtbaren Gegenden an der Donau und die angrenzenden Gebiete bewohnten, denn es drohte die Gefahr der Vernichtung nicht allein der Menschen und ihres Besitzes, sondern auch des ererbten Glaubens, wenn nicht schon das Unheil selber hereingebrochen war: besonders über Ungarn und jene Länder, die heute Albanien, Bulgarien, Tschechoslowakei, Jugoslawien und Rumänien heißen; darüber hinaus spürten auch diejenigen, die in entfernteren Gegenden wohnten, zumal die Deutschen und Polen, den Ernst der Lage. Diese Gefahr erkennend, hielt es der unermüdliche Papst für seine Pflicht, die Hirten des katholischen Erdkreises und ihre Gläubigen väterlich zu ermahnen: sie sollten ihre Sünden bereuen, die christliche Lebensführung wiederherstellen und durch flehentliches inniges Gebet zu Gott dessen mächtige Hilfe erbitten.
Weiter bemühte er sich beharrlich, die Kinder der Kirche mit allen Mitteln vor dieser Gefahr zu bewahren, und er schrieb denn auch Gottes Hilfe den endlichen Sieg derjenigen zu, die, vom heiligen Johannes Capistranus angefeuert, unter Führung des tapferen Heerführers Johann Hunyady die Festung Belgrad beharrlich verteidigt hatten. Zur liturgischen Erinnerung an dieses Ereignis und zum Dank aller Christen gegenüber Gott setzte er das Fest der Verklärung Christi am 6. August für den ganzen Erdkreis ein (vgl. Pius XII. Dum maerenti animo vom 29. Juni 1956).

http://www.kathpedia.com/index.php/Verkl%C3%A4rung_des_Herrn

6. August - Verklärung unseres Herrn Jesus Christus
https://www.gloria.tv/post/PzNV3nHrQYvu4sBTmRDeExXjM


Predigt von Papst Benedikt XVI. zur Verklärung des Herrn
Benedikt XVI. beim Angelus am Sonntag, 20. März 2011, zweiter Sonntag der Fastenzeit, Sonntag der Verklärung:

Liebe Brüder und Schwestern!

[...]. Der heutige zweite Sonntag der Fastenzeit wird Sonntag der Verklärung genannt, da das Evangelium von diesem Geheimnis im Leben Christi berichtet. Nachdem Er Seinen Jüngern Sein Leiden angekündigt hatte, »nahm Er Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg. Und Er wurde vor ihren Augen verwandelt; Sein Gesicht leuchtete wie die Sonne, und Seine Kleider wurden blendend weiß wie das Licht« (Mt 17, 1–2). Für die Sinne ist das Sonnenlicht die stärkste Wahrnehmung, die man in der Natur kennt, doch dem Geist entsprechend erblickten die Jünger für eine kurze Zeit einen noch stärkeren Glanz, den Glanz der göttlichen Herrlichkeit Jesu, der die ganze Heilsgeschichte erleuchtet. Der hl. Maximus Confessor sagt: »Die weiß gewordenen Kleider trugen das Symbol der Worte der Heiligen Schrift, die klar und durchsichtig und hell wurden« (Ambiguum 10: PG 91, 1128 B).
Das Evangelium sagt, dass neben dem verklärten Jesus »Mose und Elija erschienen und mit Jesus redeten« (Mt 17,3); Mose und Elija, Bild des Gesetzes und der Propheten. So kam es, dass Petrus verzückt ausrief:
»Herr, es ist gut, dass wir hier sind. Wenn Du willst, werde ich hier drei Hütten bauen, eine für Dich, eine für Mose und eine für Elija« (Mt 17,4).
Doch der hl. Augustinus sagt in seinem Kommentar, dass wir nur eine Wohnstatt haben: Christus. Er »ist das Wort Gottes, Wort Gottes im Gesetz, Wort Gottes in den Propheten« (Sermo De Verbis Ev. 78, 3: PL
38, 491). Tatsächlich erklärt der Vater selbst: »Das ist Mein geliebter Sohn, an dem Ich Gefallen gefunden habe; auf Ihn sollt ihr hören« (Mt 17,5).
Die Verklärung ist keine Veränderung Jesu, sondern die Offenbarung Seiner Göttlichkeit, »die innerste Durchdringung Seines Seins mit Gott, die reines Licht wird. In Seinem Einssein mit dem Vater ist Jesus selbst Licht vom Licht« (Jesus von Nazareth, Freiburg-Basel-Wien 2007, S. 357). Durch die Betrachtung der Göttlichkeit des Herrn werden Petrus, Jakobus und Johannes darauf vorbereitet, sich dem Ärgernis des
Kreuzes zu stellen, wie in einem alten Hymnus besungen wird: »Auf dem Berg hast Du Dich verklärt, und soweit sie dazu fähig waren, haben Deine Jünger Deine Herrlichkeit betrachtet, damit sie, wenn sie Dich am Kreuz sehen, begreifen, dass Dein Leiden freiwillig war, und sie der Welt verkündigen, dass Du wahrhaft der Glanz des Vaters bist« (Κοντάκιον εἰς τὴν Μεταμόρφωσιν, in: Μηναῖα, t. 6, Rom 1901, 341).
Liebe Freunde, nehmen auch wir an dieser Vision und an diesem übernatürlichen Geschenk Anteil, indem wir dem Gebet und dem Hören des Wortes Gottes Raum geben. Darüber hinaus rufe ich euch besonders in der Fastenzeit auf, wie der Diener Gottes Paul VI. schreibt, »dem göttlichen Gebot der Buße mit manch freiwilligem Tun zu entsprechen, jenseits der Entsagungen, welche die Last des alltäglichen Lebens auferlegt« (Apostolische Konstitution Pænitemini, 17. Februar 1966, III, c: AAS 58 [1966], 182). Beten wir zur Jungfrau Maria, dass Sie uns helfe, stets Jesus, den Herrn, zu hören und Ihm zu folgen, bis hin zur Passion und zum Kreuz, um auch Seiner Herrlichkeit teilhaftig zu werden.



05.08.2022

Heute feiern wir den Geburtstag der Mutter Gottes,
unserer Mutter der Erlösung


Botschaft von der Mutter der Erlösung bzgl. Ihrem Geburtstag am 5. August

157. Mein Geburtstag ist ein ganz besonderer Festtag 4. August 2011
https://www.dasbuchderwahrheit.de/botschaften/bdw-botschaften
-alles/359-buch-der-wahrheit-botschaft-157.html




Der Rosenkranz Unsere stärkste Waffe Auszüge aus dem Buch der Wahrheit mit Aussagen der Mutter Gottes zum Rosenkranz.
https://gloria.tv/post/QmzKp6xfhiMg1ADGdXU2r3WKc





Botschaft aus dem BdW

157. Mein Geburtstag ist ein ganz besonderer Festtag,
Donnerstag, 4. August 2011, 20:30 Uhr

Morgen, Mein Kind, ist ein ganz besonderes Fest für Mich, eure geliebte Mutter; denn es ist Mein Geburtstag. (*)
Mein Herz ist voller Kummer wegen der Beleidigungen, die Mein geliebter Sohn für die Sünden der Menschen erleidet. Ich lächle, wenn Ich sehe, wie Meine hingebungsvollen Kinder alles tun, um Seelen zu retten, aber Meine Tränen fließen noch immer, weil Ich nicht ertragen kann, das Leid in eurer Welt zu sehen.
Mein Kind, wende dich beim Verbreiten der Botschaften von Meinem Sohn Jesus Christus und Gott, dem Allerhöchsten, auch nicht für nur einen einzigen Augenblick ab — denn die Zeit geht zu Ende. Widme dieser Arbeit so viel Zeit, wie du kannst. Lass dich nicht unterkriegen, Mein Kind. Ich werde dich zu jeder Zeit mit Meinem heiligen Mantel bedecken.
Eure geliebte Mutter
Königin des Himmels
(*) Die Kirche feiert die Geburt Mariens am 8. September. Nach dieser Botschaft ist der wirkliche Geburtstag Mariens am 5. August.


Heute ist ebenfalls Festtag

Unsere Liebe Frau vom Schne
e
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Unsere_Liebe_Frau_vom_Schnee

Maestro Porfiri über das Fest "Maria Schnee"
http://beiboot-petri.blogspot.com/2021/08/maestro-porfiri-uber-das-fest-maria.html



04.08.2022

Gedenktag des Hl. Pfarrer von Ars




Als Kind einfacher Bauersleute kam Jean am 8. Mai 1786 in der Nähe von Lyon zur Welt. Seine Jugend war von den Wirren der Französischen Revolution geprägt, die auch Phasen der Unterdrückung und Verfolgung von Glaube und Kirche hervorbrachte. Der Junge erhielt heimlich Religionsunterricht. Schon mit jungen Jahren wollte er Priester werden.
Mit 19 Jahren nahm er seine Studien als Seminarist auf. Vianney war kein Intellektueller und sollte es auch nie in seinem Leben werden. Die Studien fielen ihm schwer. Wie widerspenstig erschien ihm die lateinische Grammatik! Der junge Mann hat zwar einen lebhaften und feinen Ausdruck beim Sprechen, man hört ihn gerne reden, doch sobald er eine Feder in den Fingern hält, wird er langsam, gehemmt. Im Priesterseminar von Lyon scheinen seine Bemühungen fruchtlos zu bleiben. Die Anfechtung ist groß, als er nach fünf oder sechs Monaten von den Vorstehern gebeten wird, aufzugeben, da sie glauben, dass er unmöglich bestehen kann. Viele seiner Mitschüler sind sehr betroffen, als sie ihn das Seminar verlassen sehen. Auch selbst tief betrübt, vertraut er sich der Vorsehung an.
Pfarrer Balley, väterlicher Freund und geistlicher Mentor Vianneys gibt nicht auf. Schließlich ergibt sich die Gelegenheit, bei Generalvikar Courbon, der die Erzdiözese von Lyon verwaltet, vorstellig zu werden. "Ist der Geistliche Vianney fromm?" fragt dieser. "Verehrt er die heilige Jungfrau? Betet er den Rosenkranz?" - "Ja, er ist ein Vorbild an Frömmigkeit." - "Ein Vorbild an Frömmigkeit! Nun gut, ich berufe ihn. Die Gnade Gottes wird den Rest bewirken..." So empfängt er die Priesterweihe und wird 1819 in die weitgehend verwahrloste Pfarrei von Ars in der Umgebung von Lyon versetzt.
Dort nun setzt das Unerklärliche ein. Durch Beharrlichkeit und eine unerschöpfliche Geduld, durch entwaffnende Freundlichkeit und immerwährende Güte bekehrt der Pfarrer seine Gemeinde innerhalb weniger Jahre vollständig. Bald ist er über die Region hinaus bekannt, so dass regelrechte Wallfahrten einsetzten. Die Menschen strömten in Massen nach Ars, weniger um die Predigten des schlichten Seelsorgers zu hören, in denen er immer wieder stockt oder beschämt Gedanken abbricht, sondern um seine außergewöhnliche Persönlichkeit zu erleben und vor allem, um bei ihm zu beichten.
Walter Nigg bezeichnet in seinem Buch "Große Heilige" den Pfarrer von Ars als einen Märtyrer des Beichtstuhls. Damit trifft er wohl den Kern dessen, was das Leben dieses heiligen Priesters ausgemacht hat. Es gab Zeiten, da verbrachte er bis zu 18 Stunden am Tag in diesem engen und stickigen Holzkasten. Von überall her kamen Menschen, um bei diesem Priester zu beichten, dem nach seiner Priesterweihe der Bischof erst nach langem Zögern überhaupt die Vollmacht zum Beichthören erteilt hat, weil er ihn dazu nicht für fähig hielt.
Dem Pfarrer von Ars ging es um das Heil der Seelen. Er war kein Seelenführer, der seine Beichtkinder über längere Strecken ihres Lebensweges begleitet hätte, vielmehr nahm er vielen Sündern eine große Last ab. Die Menschen kamen zu ihm, weil sie sich davon eine besondere Art der Vergebung versprachen. Sicher, im Sakrament wirkt Gott und gewährt die Vergebung der Sünden unabhängig von der Heiligkeit des Priesters. Doch Vianney hatte in besonderer Weise auch die Gabe der Seelenschau, mit der er seine Beichtkinder zu einer tieferen Erkenntnis ihrer Sünden führte und damit auch eine tiefe Reue ermöglichte. Vianney sagte klar, dass Sünde die Schuld des Menschen ist. Noch wichtiger aber war es ihm zu sagen, wie sehr sich Gott danach sehnt, den Menschen zu vergeben. Er konnte nie verstehen, warum Menschen das Angebot der Liebe Gottes ausschlagen konnten.

„Die Beichte ist das Sakrament, in dem Gott Seine Gerechtigkeit zu vergessen scheint, um nur Sein Erbarmen zu zeigen. Seine größte Freude ist es, uns zu verzeihen. Machen wir also dem Vater diese Freude: Kehren wir um zu ihm, und wir werden glücklich!“

Der unzerstörte Leichnam von Jean-Marie Baptiste Vianney in der Basilika in Ars-sur-Formans


Gedanken von Johannes Maria Vianney

 "Der liebe Gott liebt es, belästigt zu werden."

 "Wenn es im Himmel einen Tag ohne Anbetung gäbe, wäre das nicht mehr der Himmel. Und wenn die Verdammten trotz ihrer Qualen Gott anbeten könnten, gäbe es keine Hölle."

 "Wer wenig betet, gleicht den Hühnern, die große Flügel haben und mit ihnen nichts Rechtes anfangen können. Wer innig und ausdauernd betet, wird einer Schwalbe ähnlich, die sich vom Winde tragen lässt."

 "Gott ist mehr bereit, einem reuigen Sünder zu verzeihen, als eine Mutter, ihr Kind aus dem Feuer zu retten."
 "Der Mensch ist aus Liebe erschaffen und kann nicht ohne Liebe leben. Entweder liebt er Gott oder er liebt die Welt. Wer Gott nicht liebt, hängt sein Herz an Dinge, die wie Rauch vergehen. Je mehr wir die Menschen kennenlernen, desto weniger lieben wir sie. Bei Gott ist das Gegenteil der Fall: je mehr wir ihn erkennen, desto mehr lieben wir ihn. Diese Erkenntnis entzündet in unserer Seele ein solches Feuer der Liebe, dass sie nichts stärker lieben und ersehen kann als Gott ..."

 "Die Mutter Gottes ist meine älteste Liebe. Ich habe sie geliebt, noch bevor ich sie gekannt habe."

 "Möchtet ihr wissen, wie der Zustand einer lauen Seele ist? Eine laue Seele ist in den Augen Gottes noch nicht völlig tot, weil der Glaube, die Hoffnung und die Liebe, die ihr geistliches Leben ausmachen, in ihr noch nicht völlig erloschen sind. Aber es ist ein Glaube ohne Eifer, eine Hoffnung ohne Festigkeit, eine Liebe ohne Glut ... Nichts rührt oder erschüttert den lauen Christen. Er hört das Wort Gottes, ja, aber er langweilt sich oft dabei. Er hört mit Unlust, aus Gewohnheit, wie einer, der schon genug davon weiß oder schon genug tut. Längere Gebete gefallen ihm nicht ..."

 "Die Demut ist die große Hilfe zur Gottesliebe, der Stolz das große Hindernis zur Heiligkeit. Er ist das Bindeglied in der Kette der Laster, die Demut das gemeinsame Band aller Tugenden.
Die Heiligen erkannten sich selbst besser, als dies bei den übrigen Menschen der Fall ist; denn sie waren demütig. Es ist unbegreiflich, wie und worauf so kleine Geschöpfe wie wir stolz sein können ... Weniger als eine Handvoll Staub sind wir nach unserem Tode. Das ist nicht sehr viel, um überheblich zu sein. Unsere Freunde sind die, die uns demütigen, nicht die, die uns loben.
Die Demut ist wie eine Waage: Je mehr sie sich auf der einen Seite senkt, desto mehr steigt die andere."

 "Meine Kinder, es gibt nichts Größeres als die Eucharistie. Wie ein Staubkorn vor einem Gebirge sind alle guten Werke auf Erden im Vergleich zu einer einzigen würdigen Kommunion.
Könnte das Menschenherz alle in der heiligen Kommunion eingeschlossenen Reichtümer ausschöpfen, so benötigte es nichts weiter, um glücklich und zufrieden zu sein. Der Geizige liefe nicht mehr dem Gelde nach, und den Ehrgeizigen triebe es nicht mehr nach äußeren Ehren. Jeder würde gerne die Erde verlassen, den Staub von seinen Schuhen schütteln und dem Himmel entgegeneilen."

 "Alle Heiligen haben das Kreuz geliebt. Sie haben in ihm ihre Kraft und ihren Trost gefunden. Man muss also immer etwas zu leiden haben? Werdet ihr mich fragen. Krankheit oder Armut, üble Nachrede oder Verleumdung, Verlust an materiellen Gütern, Leiden?
Wirst du verleumdet, mein Freund? Wirst du mit Schmähungen bedacht? Um so besser! Es ist ein gutes Zeichen, beunruhige dich nicht, du bist auf dem Weg, der zum Himmel führt.
Wißt ihr, wann man weinen muss? Ich weiß nicht, ob ihr das versteht: Im Gegensatz zum Gewohnten solltet ihr weinen, wenn ihr nichts zu leiden hättet. Wenn alle euch ehrten und achteten, da hättet ihr Grund, die zu beneiden, die das Glück haben, ihr Leben in Leiden, Verachtung und Armut zu verbringen."



Gebet des Pfarrers von Ars in schweren Anliegen

O Mutter Jesu, durch deine unermesslichen Schmerzen beim Leiden und Sterben Deines göttlichen Sohnes und um der bitteren Tränen willen, die du vergossen hast, bitte ich dich, opfere den heiligen, mit Wunden und Blut bedeckten Leib unseres göttlichen Erlösers in Vereinigung mit Deinen Schmerzen und Tränen dem Himmlischen Vater auf zur Rettung der Seelen und um die Gnade zu erlangen, um die ich dich bitte...
Zum Schluss dreimal:
"Jesus und Maria, ich liebe Euch, rettet Seelen, rettet die Gottgeweihten!"

"LIebe Kinder", sagte eines Tages der hl. Pfarrer von Ars, nachdem er in seiner Predigt von diesem Gebet gesprochen hat, "denkt immer daran: Jedes Mal, wenn mir eine besondere Gnade zuteil wurde, habe ich sie mit diesem Gebet erfleht."

https://www.erneuerung-bamberg.de/index.php/gebete/88-gebet-des-hl-pfarrers-von-ars-47


Predigt von Papst BENEDIKT XVI.
Hl Jean-Marie Vianney, des Pfarrers von Ars
Generalaudienz
Mittwoch, 5. August 2009

Liebe Brüder und Schwestern,

in der heutigen Katechese möchte ich kurz auf das Leben des heiligen Pfarrers von Ars eingehen und dabei einige Aspekte hervorheben, die auch den Priestern unserer Zeit als Vorbild dienen können. Gewiß unterscheidet sich unsere Zeit von der, in der er lebte, aber sie ist in vielerlei Hinsicht von den gleichen grundlegenden menschlichen und geistlichen Herausforderungen geprägt. Gestern war der 150. Jahrestag seiner Geburt zum Himmel: Am 4. August 1859, um zwei Uhr morgens, ging Johannes Maria Vianney nach Beendigung seines irdischen Lebens dem himmlischen Vater entgegen, um das Reich in Besitz zu nehmen, das seit Erschaffung der Welt für jene bestimmt ist, die treu seiner Lehre folgen (vgl. Mt 25,34). Welch großes Fest muss im Paradies gewesen sein bei der Ankunft eines so eifrigen Hirten! Welch einen Empfang muss ihm die Schar der Kinder bereitet haben, die durch seine Arbeit als Pfarrer und Beichtvater mit dem himmlischen Vater versöhnt wurden! Ich habe diesen Jahrestag zum Anlass genommen, um das Priester-Jahr auszurufen, das bekanntlich unter dem Thema steht: »Treue Christi, Treue des Priesters«. Von der Heiligkeit hängt die Glaubwürdigkeit des Zeugnisses und letztlich auch die Wirkkraft der Sendung eines jeden Priesters ab.
Johannes Maria Vianney wurde am 8. Mai 1786 in dem kleinen Dorf Dardilly in einer Bauernfamilie geboren, die arm war an materiellen Gütern, aber reich an Menschlichkeit und Glauben. Wie es in der Zeit guter Brauch war, wurde er noch am Tag seiner Geburt getauft. Die Jahre seiner Kindheit und Jugend verbrachte er mit Feldarbeit und beim Weiden der Tiere, und so war er im Alter von 17 Jahren noch Analphabet. Er wusste jedoch die Gebete auswendig, die seine fromme Mutter ihm beigebracht hatte, und er nährte sich von der religiösen Atmosphäre, die bei ihm zu Hause herrschte. Die Biographen berichten, daß er von frühester Jugend an versuchte, auch bei der Verrichtung der bescheidensten Aufgaben den Willen Gottes zu erfüllen. Im Herzen hegte er den Wunsch, Priester zu werden, aber es fiel ihm nicht leicht, ihn zu verwirklichen. Erst nachdem er nicht wenige Widrigkeiten und viel Unverständnis überwunden hatte, gelangte er zur Priesterweihe, dank der Hilfe weiser Priester, die nicht bei der Betrachtung seiner menschlichen Grenzen stehenblieben, sondern darüber hinausblickten und intuitiv den Horizont der Heiligkeit wahrnahmen, der sich in diesem wirklich einzigartigen jungen Mann abzeichnete. So wurde er am 23. Juni 1815 zum Diakon geweiht und am 13. August desselben Jahres zum Priester. Im Alter von 29 Jahren konnte er endlich nach vielen Ungewißheiten, nicht wenigen Misserfolgen und vielen Tränen an den Altar des Herrn treten und seinen Lebenstraum verwirklichen.
Der heilige Pfarrer von Ars bewies stets große Hochachtung vor dem Geschenk, das er erhalten hatte. Er sagte: »Wie großartig ist doch das Priestertum! Man wird es erst im Himmel wirklich verstehen … und verstünde man es auf Erden, so würde man sterben, nicht vor Angst, sondern aus Liebe!« (Abbé Monnin, Esprit du Curéd’Ars, S. 113). Als kleiner Junge hatte er sich auch der Mutter anvertraut: »Wenn ich Priester wäre, wollte ich viele Seelen gewinnen« (Abbé Monnin, Procès de l’ordinaire, S. 1064). Und so war es. Im Hirtendienst, der ebenso einfach wie außergewöhnlich fruchtbar war, konnte dieser unbekannte Pfarrer eines abgelegenen Dorfes in Südfrankreich sich so sehr mit seinem Priesteramt identifizieren, dass er – auch sichtbar und allgemein erkenntlich – zum »alten Christus« wurde, zum Bild des guten Hirten, der im Gegensatz zum bezahlten Knecht sein Leben hingibt für die Schafe (vgl. Joh 10,11). Nach dem Vorbild des guten Hirten gab er in den Jahrzehnten seines priesterlichen Dienstes sein Leben hin. Seine ganze Existenz war eine lebendige Katechese, die ganz besondere Wirkkraft bekam, wenn die Menschen sahen, wie er die Messe feierte, in Anbetung vor dem Tabernakel kniete oder viele Stunden im Beichtstuhl verbrachte.
Der Mittelpunkt seines ganzen Lebens war also die Eucharistie, die er mit frommer Hochachtung feierte und anbetete. Ein weiteres Grundmerkmal dieses außergewöhnlichen Priesters war der unermüdliche Dienst im Beichtstuhl. In der Praxis des Bußsakraments erkannte er die logische und natürliche Erfüllung des priesterlichen Apostolats, gehorsam gegenüber dem Auftrag Christi: »Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert« (Joh 20,23). Der hl. Johannes Maria Vianney zeichnete sich also als hervorragender und unermüdlicher Beichtvater und geistlicher Lehrer aus. »In einer einzigen inneren Bewegung« ging er über »vom Altar zum Beichtstuhl«, wo er einen großen Teil des Tages verbrachte, und »versuchte auf alle Arten, durch Predigt und überzeugenden Ratschlag, die Mitglieder seiner Pfarrei die Bedeutung und die Schönheit der sakramentalen Buße neu entdecken zu lassen, indem er sie als eine mit der eucharistischen Gegenwart innerlich verbundene Notwendigkeit darstellte« (vgl. Schreiben zum Beginn des Priesterjahres).
Die pastoralen Methoden des hl. Johannes Maria Vianney mögen für die gegenwärtigen gesellschaftlichen und kulturellen Verhältnisse wenig geeignet erscheinen. Wie soll ein heutiger Priester ihn nachahmen, in einer Welt, die sich so sehr verändert hat? Es ist wahr, dass die Zeiten sich ändern und viele Charismen personengebunden, also unnachahmlich sind. Dennoch gibt es einen Lebensstil und eine tiefe Sehnsucht, die zu pflegen wir alle berufen sind. Genauer betrachtet war das, was den Pfarrer von Ars heiliggemacht hat, seine demütige Treue zu der Sendung, zu der Gott ihn berufen hatte, seine immerwährende vertrauensvolle Hingabe in die Hände der göttlichen Vorsehung. Nicht kraft seiner menschlichen Fähigkeiten und auch nicht ausschließlich durch den Einsatz seines Willenseifers – so lobenswert dieser auch sein mag – gelang es ihm, die Herzen der Menschen zu berühren. Er eroberte die Seelen, auch die widerspenstigsten, indem er ihnen das vermittelte, was er im Innersten lebte: seine Freundschaft mit Christus. Er war in Christus »verliebt«, und das wahre Geheimnis seines pastoralen Erfolgs war seine Liebe zum verkündigten, gefeierten und gelebten eucharistischen Geheimnis. Sie wurde zur Liebe für die Herde Christi, für die Christen und für alle Menschen, die Gott suchen. Sein Zeugnis erinnert uns daran, liebe Brüder und Schwestern, daß für jeden Getauften, und noch mehr für den Priester, die Eucharistie »nie bloß ein Geschehen zu zweien, ein Dialog zwischen Christus und mir [ist]. Die eucharistische Kommunion zielt auf eine totale Umgestaltung des eigenen Lebens ab. Sie bricht das ganze Ich des Menschen auf und schafft ein neues Wir« (Joseph Ratzinger, Weggemeinschaft des Glaubens. Kirche als Communio, S. 69).
Die Gestalt des hl. Johannes Maria Vianney darf also keinesfalls auf ein – wenn auch bewundernswertes – Beispiel für die durch Frömmigkeit geprägte Spiritualität des 19. Jahrhunderts reduziert werden. Im Gegenteil: man muß die prophetische Kraft wahrnehmen, die seine äußerst aktuelle Persönlichkeit als Mensch und Priester auszeichnet. Im nachrevolutionären Frankreich, das eine Art von »Diktatur des Rationalismus« erlebte, die darauf ausgerichtet war, die Anwesenheit der Priester und der Kirche in der Gesellschaft auszulöschen, lebte er zunächst – in seiner Jugendzeit – einen heroischen Glauben im Untergrund und ging in der Nacht kilometerweit, um an der heiligen Messe teilzunehmen. Dann – als Priester – zeichnete er sich durch eine einzigartige und fruchtbare pastorale Schaffenskraft aus, was beweist, daß der damals vorherrschende Rationalismus in Wahrheit weit davon entfernt war, die wahren Bedürfnisse des Menschen zu stillen und dass er daher letztendlich nicht lebbar war.
Liebe Brüder und Schwestern, 150 Jahre nach dem Tod des heiligen Pfarrers von Ars sind die Herausforderungen der heutigen Gesellschaft nicht weniger anspruchsvoll; vielleicht sind sie sogar komplexer geworden. Wenn es damals die »Diktatur des Rationalismus« gab, so läßt sich in der heutigen Zeit in vielen Bereichen eine Art »Diktatur des Relativismus« verzeichnen. Beide sind keine geeignete Antwort auf den berechtigten Wunsch des Menschen, seine Vernunft in vollem Maße einzusetzen als charakteristisches und formendes Element seiner eigenen Identität. Der Rationalismus war dafür ungeeignet, weil er die Grenzen des Menschen außer Acht ließ und den Anspruch erhob, nur die Vernunft zum Maß aller Dinge zu erheben, die er so zur Göttin machte; der gegenwärtige Relativismus demütigt die Vernunft, weil er soweit geht zu behaupten, daß der Mensch nichts mit Gewissheit erkennen kann, was über den empirischen wissenschaftlichen Bereich hinausgeht. Ebenso wie damals ist der Mensch, der »nach Sinn und Erfüllung fleht« auch heute ständig auf der Suche nach erschöpfenden Antworten auf die grundlegenden Fragen, die er sich unablässig stellt.
Die Väter des Zweiten Vatikanischen Ökumenischen Konzils hatten diesen »Durst nach Wahrheit«, der im Herzen eines jeden Menschen brennt, präsent, als sie sagten, dass den Priestern als »Erziehern im Glauben« die »Bildung einer echten christlichen Gemeinschaft« obliegt, die »allen Menschen den Weg zu Christus ebnet«, ihnen »eine echte Mütterlichkeit« bezeigt und denen, die nicht glauben, »den Weg zu Christus« und zu seiner Kirche »weist und bahnt« und »auch die Gläubigen anregt, stärkt und zum geistlichen Kampf rüstet« (vgl. Presbyterorumordinis, 6). Der heilige Pfarrer von Ars lehrt uns in diesem Zusammenhang auch weiterhin, daß der Priester an die Basis eines solchen pastoralen Einsatzes die innige persönliche Vereinigung mit Christus stellen muß, die Tag für Tag gepflegt und vertieft werden muss. Nur wenn er in Christus verliebt ist, kann der Priester allen diese Vereinigung lehren, diese enge Freundschaft mit dem göttlichen Meister, kann er die Herzen der Menschen berühren und sie öffnen für die barmherzige Liebe des Herrn. Nur so kann er folglich in den Gemeinden, die der Herr ihm anvertraut, Begeisterung und geistliche Lebenskraft erwecken. Beten wir darum, dass durch die Fürsprache des hl. Johannes Maria Vianney Gott seiner Kirche heilige Priester schenken möge und dass in den Gläubigen der Wunsch erwachsen möge, ihren Dienst durch ihre Mitarbeit zu unterstützen. Diese Bitte wollen wir Maria anvertrauen, die wir heute als »Muttergottes vom Schnee« verehren.



29.07.2022

Gedenktag der Heiligen Maria, Martha und Lazarus





Hl. Maria von Betanien
Jüngerin Jesu
* um 1(?) in Betanien, heute al-Eizariya in Palästina
† im 1. Jahrhundert (?)

Maria war die Schwester der Martha und des Lazarus, der von Jesus nach drei Tagen vom Tod wiedererweckt wurde. Die drei Geschwister waren mit Jesus freundschaftlich verbunden. Als die Schwestern Jesus in ihrem Haus aufnehmen, setzt sich Maria Jesus zu Füßen und hört seine Lehre, was Martha veranlasst, sich bei Jesus zu beklagen, dass ihre Schwester sie bei der Vorbereitung des Gastmahls im Stich lasse. Jesus weist Martha darauf hin, dass sie sich zwar viel sorge, aber Maria "das Bessere" erwählt habe. Man hat in den beiden Frauen deshalb meist Sinnbilder für die beiden Seiten des christlichen Lebens gesehen: Martha steht für die vita activa (das aktive Leben) und Maria für die vita contemplativa (das betrachtende Lebens, ein Leben im Gebet). Doch eigentlich geht es nicht um einen Gegensatz zwischen tätiger Nächstenliebe und Leben in Stille und Gebet; Jesus mahnt Martha nur, bei ihrer Arbeit und Sorge nicht IHN aus den Augen zu verlieren, der selbst "das Bessere" ist; in diesem Sinn hat Maria "das Bessere erwählt". (Lk 10, 38 - 42).
Nach dem Johannesevangelium salbte Maria Jesus die Füße mit kostbarem Öl und trocknete sie mit ihren Haaren, als er im Haus der Geschwister eingeladen war (Joh 12, 1-8). So brachte sie Jesus kurz vor seiner Kreuzigung große Ehrerbietung entgegen. Auf Kritik über diese "Verschwendung" antwortet Jesus, sie tue es für den Tag seines Begräbnisses. Auch das Markusevangelium (14, 3 - 9) und das Matthäusevangelium (26, 6 - 13) berichten, dass eine Frau Jesus salbte, was Proteste der Jünger, aber Anerkennung durch Jesus erfuhr - hier aber bleibt die Frau namenlos, für ihre Identifizierung mit Maria von Bethanien spricht nichts.
Ist es eine Verwechslung, dass das Johannesevangelium Maria von Betanien gleichsetzt mit der namenlosen Sünderin, die Jesus die Füße salbte (vgl. Lk 7, 37 - 38)? Später wurde auch Maria Magdalena in der ungenannten Sünderin gesehen; die Verknüpfung der drei Frauen zu einer Person wurde schon 373 im Kommentar von Ephraim dem Syrer vollzogen. Origines trennte die Figuren, aber Papst Gregor der Große hat die Zusammenschau in seinen Auslegungen wieder bestätigt; sie ging von da in die Legenden und Vorstellungen ein.


Hl. Martha
Jüngerin Jesu
* um 1 (?) in Betanien, heute al-Eizariya in Palästina
† im 1. Jahrhundert, nach der Legende bei Marseille oder in Tarascon in
Frankreich

Nach dem Johannesevangelium war Martha die Schwester des Lazarus und der Maria von Betanien. Jesus war ein gern gesehener Gast im Haus der beiden Schwestern (vgl. Joh 11,5). Martha scheint die Ältere gewesen zu sein; jedenfalls war sie es, die sich energisch um alles kümmerte (Lk 10, 40). Aber als sie sich beklagte, dass Maria ihr nicht half, sagte Jesus zu ihr: „Nur eines ist notwendig“ (Lk 10,42; vgl. dazu auch unten "Maria von Betanien"). Zu Martha sagt Jesus aber auch, nachdem Lazarus gestorben war, das Wort: „Ich bin die Auferstehung und das Leben ...“, und fragt sie: "Glaubst du das?" (Joh 11,25-26). Darauf antwortet Martha mit ihrem Bekenntnis zu Jesus als dem Messias und Gottessohn (Joh 11,27).


Hl. Lazarus von Bethanien
von den Toten Auferweckter, Bischof von Kìtion (?)
* in Bethanien, heute al-Eizariya in Palästina
† im 1. Jahrhundert in Jerusalem
oder in Kítion, heute Lárnaka auf Zypern (?)


Lazarus war der Bruder von Maria und Martha, ein Freund Jesu. Als Jesus erfuhr, dass Lazarus gestorben war, weinte er über dessen Tod; als Jesus nach vier Tagen nach Bethanien kam, wurde Lazarus von ihm von den Toten auferweckt (Johannes 11, 1 - 45). Lazarus war später bei einem Mahl in Betanien anwesend, das für Jesus gegeben wurde; viele Leute kamen, um den Geretteten zu sehen. (Johannes 12, 1 - 3). In Bethanien - das später nach ihm Lazarion genannt wurde, dieser Name ist im arabischen al-Eizariya bewahrt - ist ein Lazarus-Grab schon im 4. Jahrhundert bezeugt: an dieser Stelle habe er die vier Tage bis zu seiner Auferweckung gelegen. Am Samstag vor Palmsonntag findet jährlich eine Prozession von Jerusalem nach Bethanien statt; auch in Frankreich, Spanien und Italien wurde sein Fest früher am Palmsonntag begangen. Lazarus ist schon in den frühesten Darstellungen der Katakombenmalerei und auf den frühchristlichen Sarkophagen als Symbol für die den Tod überwindende Kraft besonders häufig dargestellt.
Anderen Legenden zufolge war Lazarus nach seiner Auferweckung nach Kítion - dem heutigen Lárnaka - auf Zypern umgesiedelt. Als Paulus zusammen mit Barnabas nach Zypern kam, traf er Lazarus und setzte ihn als Bischof ein; so wurde er der erste Bischof der Stadt. 890 fand man dort einen Sarkophag mit der Aufschrift Lazarus, der Freund Christi; unter Kaiser Leo VI. - er regierte von 886 bis 912 - wurde über der Fundstelle eine Lazarus geweihte Kirche errichtet, heute die Hauptkirche von Lárnaka *. Der Sarkophag in der Krypta ist inzwischen leer, die Gebeine wurden 898, also schon bald nach ihrer Entdeckung, nach Byzanz - dem heutigen Ístanbul - gebracht und von dort durch Kreuzfahrer im Jahr 1204 nach Marseille verschleppt. Darauf zurück gehen Legenden von Lazarus als Bischof von Marseille; diese Reliquien verehrt man heute in Autun.
Am Samstag vor Palmsonntag feiert die orthodoxe Kirche den LazarusSamstag, in Lárnaka ist er mit einem großen Kirchweihfest verbunden.
An diesem Tag wird die Urne, die angeblich Lazarus' Kopf enthält, auf den Schrein gestellt, in dem sie das Jahr über aufbewahrt ist, so dass die Gläubigen sich unter den Baldachin des Schreins beugen und die Urne küssen können. Seit 1965 wird an diesem Tag auch wieder die Ikone in feierlicher Prozession durch die Straßen getragen.


22.07.2022

FESTTAG DER HL. MARIA MAGDALENA
Apostelin der Apostel




Maria Magdalena, in den Evangelien "Maria von Magdala" genannt, ist eine der bedeutendsten Frauen im Neuen Testament. Sie wird im Lukasevangelium (Lk 8,2) an erster Stelle unter den Frauen genannt, die Jesus geheilt hatte und die ihn dann begleiteten. Als treueste Anhängerin Jesu sorgte sie für den Lebensunterhalt Jesu und der Jünger (Lk 8,3). Die kirchliche Tradition hat sie auch mit der Sünderin gleichgesetzt, die Jesus die Füße wusch (Lk 7, 36-50), und mit der Schwester der Marta und des Lazarus. Diese Zuschreibung ist jedoch nicht sicher.
...
Dagegen wird klar in mehreren Evangelien berichtet, dass sie beim Kreuz Jesu stand, dass sie bei seinem Begräbnis dabei war und am Ostermorgen der Auferstandene ihr als Erstzeugin den Auftrag gab, den Jüngern die Osterbotschaft zu überbringen. Die Kirchenväter nannten sie deshalb "Apostelin der Apostel" (apostola apostolorum); in frühchristlichen Gemeinden hatte Maria von Magdala eine besondere Bedeutung


Nach einer alten französischen Legende kam Maria Magdalena über Saintes-Maries-de-la-Mer ins Land und missionierte die Provence. Die letzten 30 Jahre ihres Lebens verbrachte sie als Einsiedlerin in einer Höhle, La Sainte-Baume (das provenzalische Wort baumo bedeutet Höhle), nach der das Gebirge benannt ist. Die Höhle ist seit dem Mittelalter ein bedeutender Wallfahrtsort. Sie befindet sich unterhalb des Saint-Pilon auf dem Gemeindegebiet von Plan-d’Aups-Sainte-Baume.


Nach dem Tod von Jesus flüchtete Maria Magdalena aus Israel. Einer Legende zufolge soll sie, zusammen mit ihren Geschwistern Lazarus und Martha und anderen Anhängern Jesu, in einem Boot ohne Segel und Ruder in der Camargue gestrandet sein. Dort entstand später der Wallfahrtsort Saintes Maries-de-la-Mer.
Lazarus ging nach Marseille und wurde dort Bischof. Martha befreite den südfranzösischen Ort Tarascon von einem Drachen und blieb bis zu ihrem Tod dort. Maria Magdalena jedoch zog sich zurück in die Einsamkeit der Berge. In einer Felsengrotte im Sainte-Baume-Massiv, gelegen südlich von Aix und nördlich von Toulon, soll sie 33 Jahre lang gelebt und gebetet haben.
Diese Höhle ist düster und feucht, 29 Meter lang, 21 Meter breit und bis zu sechs Meter hoch. Sie liegt oberhalb eines dichten Waldes in einer Steilwand auf 940 Metern Höhe. Der Wald galt schon bei den Kelten als heilig. Das Gebiet ist heute noch sehr unwegsam – wie mag es erst damals gewesen sein?
Der Dichter Petrarca hat die Grotte um 1350 besucht und ziemlich gelitten. «Drei Tage und drei Nächte also habe ich in jener heiligen, aber schauerlichen Höhle gewohnt», schrieb er.
Die Grotte gilt bereits seit dem ersten Jahrhundert nach Christus als christliches Heiligtum und ist der bekannteste Wallfahrtsort der Provence, besucht von unzähligen Pilgern aus aller Welt sowie von allen französischen Königen und vielen Päpsten. Im Laufe der Zeit wurde sie kapellenähnlich ausgestattet und mit Reliquien und Statuen der Heiligen geschmückt.

Gestorben ist Maria Magdalena aber nicht in ihrer Grotte, sondern im nahe gelegenen Saint-Maximin-la-Sainte-Baume. Sie wurde in einer Krypta beigesetzt, dort, wo heute die Basilika steht.


Gebet zur heiligen Maria Magdalena

Heilige Maria Magdalena, die Du begnadigt wurdest von Jesus, Du, die Du viel geliebt hast, zeige uns den wahren Weg der Bekehrung und der Reinheit des Herzens.

Aus Liebe bist Du Jesus nachgefolgt, um ihm zu dienen:
Lehre uns, unser Leben uneigennützig für unsere Brüder und Schwestern zu schenken.

Du befandest Dich beim Kreuz Jesu mit Maria und Johannes:
Erlange uns die Gnade des Glaubens und der Hoffnung in unseren Prüfungen.

Am Morgen von Ostern hast Du von Jesus die Mission empfangen, seine Auferstehung seinen Jüngern zu verkünden: Hilf uns zu glauben, dass das Leben stärker ist als der Tod, dass seine Liebe über alles triumphiert.

Heilige Maria Magdalena, bitte für uns.



Maria von Magdala wird im Lukasevangelium (Lk 8, 2) an erster Stelle unter den Frauen genannt, die Jesus geheilt hatte und die ihn dann begleiteten und unterstützten. Dass sie die Sünderin war, die Jesus die Füße wusch (Lk 7, 36-50), und dass sie die Schwester der Martha und des Lazarus war (Lk 10, 38-50; Joh 12, 1-8), wird in der abendländischen Liturgie seit Papst Gregor d. Gr. allgemein vorausgesetzt, ist jedoch nicht sicher. Dagegen wird klar berichtet, dass sie beim Kreuz Jesu stand (Mk 15, 40-41), dass sie beim Begräbnis Jesu dabei war (Mk 15, 47) und am Ostermorgen mit anderen Frauen zum Grab ging (Mk 16, 1-8). Ihr ist der auferstandene Herr zuerst erschienen und hat sie mit der Osterbotschaft zu den Jüngern gesandt (Mk 16, 9; Joh 20, 14-18), weshalb sie auch "Apostelin der Apostel" genannt wurde. Durch ein Dekret vom 3. Juni 2016 wurde ihr Gedenktag in den Rang eines Festes erhoben, auch bekam sie eine eigene Präfation.


Predigt des hl. Papstes Gregor

Maria Magdalena war in der Stadt als Sünderin bekannt. Durch ihre Liebe zu Dem, Der die ewige Wahrheit ist, wusch sie mit ihren Tränen die Makel ihres Lasters ab. Das Wort der ewigen Wahrheit ging in Erfüllung: Ihr werden viele Sünden vergeben, weil sie viel geliebt hat. Denn sie, die früher als Sünderin kalt geblieben war, entbrannte nun in heißer Liebe. So ging sie vom Grab des Herrn nicht weg, auch als die Jünger sich entfernten; sie suchte Den, Den sie nicht finden konnte; sie weinte, während sie suchte, und von heißer Liebesglut entzündet, brannte sie vor Sehnsucht nach Dem, den sie gestohlen glaubte. So kam es, dass sie ihn damals ganz allein sehen durfte, weil sie auch allein zurückgeblieben war, um ihn zu suchen; denn das Wichtigste bei jedem guten Werk ist die Beharrlichkeit.
Sie suchte also zuerst, fand Ihn aber keineswegs; sie suchte weiter und so durfte sie Ihn finden. Ihre Sehnsucht, deren Erfüllung sich verzögerte, wurde nur noch größer und die gesteigerte Sehnsucht fand und erfasste ihn. Darauf lässt sich der Ausspruch der Kirche als der Braut im Hohenliede anwenden: Auf meinem Lager suchte ich in den Nächten den Geliebten meiner Seele. Wir suchen diesen Geliebten auf der Lagerstatt, wenn wir in der kurzbemessenen Ruhezeit dieses Lebens voll Sehnsucht nach unserm Heiland aufseufzen. Und in der Nacht suchen wir Ihn; denn wenn auch unser Geist in Ihm wach ist, so liegt doch noch Finsternis auf unserm Auge.
Wer aber seinen Geliebten nicht findet, muss aufstehen und die Stadt durcheilen, d. h. die heilige Gemeinde der Auserwählten mit Aufmerksamkeit beobachten und durchsuchen; er muss Ihn auf den Plätzen und Gassen suchen, d. h. auf jene schauen, welche auf schmalen und breiten Pfaden wandeln; und wenn er bei ihnen etwas finden kann, muss er deren Spur Nachsehen. Denn es gibt auch manche unter den jetzt Lebenden, die in ihrem Tugendwandel irgendwie nachahmungswürdig sind. Bei diesem Suchen treffen uns die Wächter der Stadt; denn die Heiligen Väter, welche über die Ordnung in der Kirche wachen, kommen unserm guten Streben entgegen und belehren uns durch Wort oder Schrift. Wenn wir an diesen ein wenig vorbeigegangen sind, finden wir unsern Geliebten; denn obwohl unser Heiland aus Demut Mensch unter Menschen war, so stand Er auf Grund Seiner Gottheit doch über den Menschen.



Kirchengebet

Wir bitten, o Herr: mögen uns zu Hilfe kommen die Fürbitten der hl. Maria Magdalena, durch deren Flehen bewogen Du ihren Bruder Lazarus, der schon vier Tage im Grabe lag, von den Toten zum Leben erwecktest: der Du lebst.
Quellen: Römisches Brevier 1950, Schott-Messbuch 1962




Novenengebet zur heiligen Maria Magdalena

Heilige Maria Magdalena,
Du, die die Welt gekannt hat,
Du, welche die Welt berührt hat.
Du hast unseren Herrn Jesus Christus mit deinen Tränen berührt, mit deinen Haaren.
Mit deinen Tränen hast du dein Leben gereinigt vom Staub der Straße; am neuen Morgen deines Lebens bist du es gewesen, welche den Vorhang des Tempels betrachtet hat.
O Maria Magdalena, erste Blume aus dem Garten der Auferstehung,
du, die ging, um den Weg zu salben!
Da bist du, Jungfrau von neuem, du, die Sünderin.
Da bist du, die Verwahrerin des Lichtes des Auferstehungsmorgens.
Da bist du, die Verwahrerin des Salböls der Barmherzigkeit. Erlaube uns, heilige Maria Magdalena, mit dir zu weinen und berühren zu können; mit dir das Salböl zu tragen; mit dir am Morgen in den Garten unserer Auferstehung zu gehen.
Heilige Maria Magdalena, erbitte uns zu den Füßen Jesu und vereint mit der Fürsprache der Gottesmutter Maria, die dich so sehr geliebt hat, Erhörung in unserem Anliegen (…) zu erhalten, damit die Barmherzigkeit Gottes auf das Neue verherrlicht werde. Amen.
Vater unser. Gegrüßet seist Du Maria. Ehre sei dem Vater.



Litanei zur heiligen Maria Magdalena (zum Privatgebrauch)

Herr, erbarme Dich unser,
O Christus, erbarme Dich unser,
Herr, erbarme Dich unser,
Heiligste Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, erbarme Dich unser.

Heilige Maria, Gottesmutter, bitte für uns.
Heilige Maria Magdalena, bitte für uns.
Das Alabastergefäß getragen, erfüllt von Wohlgeruch, bitte für uns.
Mit den Tränen, die Füße von Jesus waschend, bitte für uns.
Mit Deinen Haaren sie trocknend, bitte für uns.
Sie mit Innigkeit küssend, bitte für uns.
Der viele Sünden verziehen wurden, bitte für uns.
Entflammt mit dem Eifer der Nächstenliebe, bitte für uns.
Dem Herrn sehr wohlgefällig, bitte für uns.
Sehr geliebt von Jesus, bitte für uns.
Den besseren Teil erwählend, bitte für uns.
Die Auferstehung Deines Bruders Lazarus erlangend, bitte für uns.
Treu Jesus am Kreuz beistehend, bitte für uns.
Bei ihm bleibend, als die Schüler flohen, bitte für uns.
Die als erste unter den Schülern verdient hat, den auferstandenen Christus zu sehen, bitte für uns.
An der Stirn berührt durch den Kontakt mit seiner glorreichen Hand, bitte für uns.
Apostolin der Apostel, bitte für uns.
Apostolin der Provence, bitte für uns.
Beschützerin des Ordens der Predigerbrüder, bitte für uns.
Sanfte Rechtsanwältin der Büßenden, bitte für uns.
Damit wir verdienen eines Tages mit Dir die Gegenwart des Herrn für immer zu genießen.

Lamm Gottes, das Du hinwegnimmst die Sünden der Welt, verschone uns, o Herr.
Lamm Gottes, das Du hinwegnimmst die Sünden der Welt, erhöre uns, o Herr.
Lamm Gottes, das Du hinwegnimmst die Sünden der Welt, erbarme Dich unser, o Herr.

V: Bitte für uns, heilige Maria Magdalena.
R: Auf dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

Lasset uns beten.
Gewährte uns, barmherziger Vater, dass wir wie die heilige Maria Magdalena, indem wir Jesus Christus, unseren Herrn, über alles lieben, die Verzeihung unserer Sünden verdienen, damit sie für uns bei Deiner Barmherzigkeit die Freude erlangt, mit Dir immer zu leben. Durch denselben Christus, unseren Herrn. Amen.

(Imprimi potest für den privaten Gebrauch, Toulon, 6. Juni 1979, Monsignore Giles Barthes, Übersetzung aus dem Französischen)


07.01.2022
21.50 Uhr

Endlich ist eine Liebe in meinem Leben heilig

Jetzt habe ich Den, nach Dem ich wirklich suchte….und nicht fand, weil ich blind war.
Aber Er liebte mich und verließ mich nicht…wenn auch andere mich verließen.
Ich erkannte Ihn endlich als meinen Bräutigam.
Er durfte mich über die Schwelle der Heilung tragen, weg von der Sünde.
Er küsste mich und verband meine Wunden.
Meine Verletzungen heilte Er.
Er wischte meine Tränen ab und zeigte mir Seine Liebe.
Er nahm meine Hand und drückte sie auf Sein Herz. Ich hörte das Pochen und spürte das Rasen Seines Herzens.
Dann nahm Er meine Hand und wir drückten sie auf mein Herz und mein Herz brannte feurig und bebte.
Es schlug so laut, dass ich es hören konnte. Fast dachte ich, dass mein Brustkorb bersten würde.

Nie habe ich es vorher so erleben dürfen was es heißt:

Braut des EINEN Bräutigams zu sein.

Nie erlebte ich den Gleichtakt und den Gleichklang unserer Herzen.
Nie erlebte ich das Feuer, das diese Liebe entfachte.
Nie gab es diesen Bräutigam vorher.

So lange lief ich die schmutzigen und dunklen Straßen, mein Leben lang auf der Suche nach diesem EINEN…
…bis ich fiel in Seine Arme, beschmutzt, zerrüttet, getreten wie ein Tier;
in zerissenen Kleidern,
die Haare ausgefranst,
das Gesicht mit Spuren durchpflügt, die Schmerz und Trauer, Tränen und Enttäuschung, Abweisung und Abwertung zu genüge gehört und gesehen haben.

Von allen wurde ich weiter geschoben, benutzt und weggeworfen.
Ich selbst hielt mich nicht mehr würdig Mensch zu sein.
In den Rinnsalen der Städte und der Straßen, dem Tiere gleich – fühlte ich mich.

Aber ER - ja Er hatte Mitleid und Liebe gleichzeitig für mich.
Er wartete so lange, obwohl ich Ihm immer wieder ins Gesicht spuckte und über Ihn lachte, weil Er mir nicht genug erschien.
Ich warf Ihn mit weg.
Wenn ich leiden soll, so soll auch Er leiden.

Aber Er vergab mir; Er wartete immer noch weiterhin geduldig.
Er wusste um meine Liebe und Leidenschaft, aber Er wusste auch, dass ich diese Liebe denen gab, die sie mißbrauchten.

Nun hat das Warten ein Ende und das Leiden hörte auf, als ich zusammenbrach und in Seine Arme fiel – die einzigen Arme, die in der Mitte meines Lebens zugegen waren.

Er ist meine Rettung
Er ist meine Erlösung
Er ist die Liebe, nach der mein Herz sein ganzes Leben lang schrie.


Er hörte mein Schreien – das Schreien eines verletzten Tieres;
Er hörte mein Schreien - das Schreien eines verhungernden Menschenkindes;
Er hörte das Schluchzen eines Wesens, das nur Seine Brust suchte, um wieder diesen Herzschlag Seiner Liebe für mich, ganz für mich und alleine für mich, zu hören.

Ich bin angekommen.
Ich verlasse Ihn nie!!! wieder.
Ich habe meinen Bräutigam und mein Brautgemach gefunden.

ICH DANKE DIR, MEIN HERR UND MEIN GOTT – MEIN RABBUNI.
Du allein genügst mir.

AMEN

Maria Magdalena




16.07.2022

Gedenktag Unserer Lieben Frau auf dem Berge Karmel





"Unsere Liebe Frau auf dem Berge Karmel" ist nicht nur einer der zahlreichen Ehrentitel der Gottesmutter Maria, sondern auch ein Gedenktag im Liturgischen Kalender der Kirche, der am 16. Juli gefeiert wird und auf eine über 860-jährige Geschichte blicken kann. Gedacht wird bei diesem Feiertag — der im Volksmund auch Skapulierfest genannt wird - der Überreichung des Skapuliers durch die Gottesmutter und den Jesusknaben an den Karmeliten-Generalprior, den heiligen Simon Stock (+ 1265). In einer Vision des Heiligen am 16. Juli 1251 hatte ihm die Gottesmutter ein Skapulier überreicht. Die Gottesmutter tat dies mit den Worten: «Das sei Dir und den Deinen ein Privileg. Wer damit bekleidet stirbt, wird gerettet werden». Beim Skapulier handelt es sich um einen breiten Stoffstreifen, der über Brust und Rücken getragen wird. Daraus entwickelte sich nicht nur das sogenannte „kleine Skapulier", welches Maria dem hl. Simon überreichte, sondern auch die Skapulierbruderschaften. Bereits 1386 wird der Gedenktag im Heimatland des Heiligen, genauer gesagt in englischen Karmelitenklöstern, als Eigenfest gefeiert. Im Jahre 1595 ermöglichte die vatikanische Ritenkongregation die Feier des Gedenktags auch außerhalb des Ordens. Papst Benedikt XIII. ist es dann, der das Fest 1726 für die gesamte Katholische Kirche eingeführt hat.
Das kleine Skapulier und die Bruderschaften
Das große Skapulier wird von Ordensleuten getragen, Karmeliten, Benediktinern oder Dominikanern. Das kleine, oft braune Skapulier hingegen, das aus dem Ordensgewand gefertigt wird, ist für den Weltchristen, wie Regensburgs Bischof, Dr. Rudolf Voderholzer, bevorzugt die Laien in der Kirche nennt. Die beiden rechteckigen Wollstücke, meist dem Ordensgewand entnommen, werden mit zwei Schnüren verbunden und über die Schultern gelegt. Das kleine, braune Skapulier ist ein sichtbares Zeichen der gelebten Christusnachfolge unter dem Schutze Mariens, so wie es die Gottesmutter dem hl. Simon Stock in dessen Vision zugesagt hat. Das Skapulier, gleich ob das große oder das kleine, symbolisiert das „Joch Christi": „Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht und meine Last ist leicht" (Mt 11,29-30). Neben dem braunen der Karmeliten, gibt es auch das weiße der Trinitarier, das rote und schwarze Passionsskapulier sowie das blaue Skapulier der Unbefleckten Empfängnis. Im fünffachen Skapulier sind alle zuvor genannten zusammengefasst und die Gnadenschätze eines jeden einzelnen Skapuliers für den Träger vereint. Das Skapulier zählt zu den katholischen Sakramentalien, alle sechs Varianten sind vom Heiligen Stuhl gutgeheißen. Es wird getragen von all jenen, die sich den Idealen des Karmeliterordens verpflichtet fühlen und sich in sogenannten Skapulierbruderschaften zusammenfinden. Die Skapulierbruderschaft ist dem Säkularinstitut des Teresianischen Karmel angeschlossen. Die Mitglieder verpflichten sich zu einer ihrem Stand (Priester und Ordensleute, Eheleute, Ledige) entsprechenden Lebensweise und zum Gebet der „Marianischen Zeiten". Das Skapulier wird durch einen Priester dem Träger aufgelegt mit folgenden Worten: „Empfange dieses Skapulier als Zeichen deiner besonderen Liebe zu Maria, der Mutter Jesu, die du nachahmen willst. Es erinnere dich stets an deine Würde als Christ und an deine Bereitschaft, für andere da zu sein und Maria nachzuahmen. Trage es als Zeichen ihres Schutzes und deiner Zugehörigkeit zur Familie des Karmel. Sei fest entschlossen, den Willen Gottes zu erfüllen und am Aufbau einer Welt mitzuarbeiten, die den Plan Gottes unterstützt, der Welt Gerechtigkeit, Frieden und Liebe zu bringen." Aus triftigem Grund, z. B. bei einer Allergie gegen Wolle, kann das Stoffskapulier gegen eine Medaille ersetzt werden.
Stoffskapuliere und Medaillen sowie weiterführende Literatur über das Skapulier und den Karmel erhält man z. B. beim Karmelitenkloster Straubing, Albrechtsgasse 28, 94315 Straubing, Telefon 09421 84370 oder auch über das Internet auf der Seite des Karmelitenordens.


O selige Mirjam, du wurdest im Lande Jesu geboren und bist dort gestorben. In treuer Teilnahme an den Geheimnissen der Erlösung hast du dein Herz für die Leiden der Brüder und Schwestern geöffnet. Ziehe alle Menschen zu Jesus Christus und zu seiner Kirche hin! Erlange Frieden und Eintracht für deine Heimat, das Heilige Land, und tröste und hilf in aller Not. Durch Christus, unsern Herrn. Amen.
Text: Dr. Karl Wölfl

05.07.2022

Fest der 7 Freuden Mariens – Maria Lätitia





Die (sieben) Freuden Mariens werden seit dem Mittelalter am 5. Juli gefeiert. Bekannt wurde ein Werk des Papstes Klemens IV. über Los VII gauz da nostra dona (okzitanisch; dt.: Die 7 Freuden Unserer Lieben Frau). Papst Pius X. bestätigte das Fest 1906. Es ist zugleich der Namenstag Laetitia (lat. „Freude“).


Die sieben irdischen Freuden Marias sind:

1) Verkündigung
2) Heimsuchung
3) Geburt Jesu
4) Anbetung der Weisen
5) Das Wiederauffinden des Knaben Jesus im Tempel
6) Auferstehung Jesu
7) Himmelfahrt Mariens



Der Rosenkranz zu den sieben Freuden Mariens

Der Franziskanische Rosenkranz der Sieben Freuden Mariens
Am 5. Juli werden seit dem Mittelalter "Die (sieben) Freuden Mariens" gefeiert. Papst Pius X. bestätigte das Fest 1906.

Ein Rosenkranz ist eingeteilt in 5 Gesetze.
So wird ein Abschnitt mit 1 "Vater unser" und 10 "Gegrüßet seist du Maria" genannt.
Es endet jeweils mit einem "Ehre sei dem Vater".
Bei jedem "Gegrüßet seist du Maria" wird immer nach dem Wort "Jesus" ein Rosenkranzgeheimnis eingefügt und dann das Heilige Maria gebetet.
Jedes der Gesetze hat ein anderes Geheimnis.
Fünf Geheimnisse bilden die Betrachtungsthemen eines Rosenkranzes. Es ist eine kurze Betrachtung des Lebens Jesu Christi und der Gottesmutter.
Jedoch sind es hier nicht 5 Geheimnisse sondern 7!
Es sind "die Sieben Freuden Mariens!"

1. Freude: Den du, o unbefleckte Jungfrau mit Freuden vom Heiligen Geist empfangen hast.
2. Freude: Den du, o unbefleckte Jungfrau mit Freuden zu Elisabeth getragen hast.
3. Freude: Den du, o unbefleckte Jungfrau mit Freuden geboren hast.
4. Freude: Den du, o unbefleckte Jungfrau mit Freuden den drei Weisen zur Anbetung dargereicht hast.
5. Freude: Den du, o unbefleckte Jungrau mit Freuden im Tempel wiedergefunden hast.
6. Freude: Den du, o unbefleckte Jungrau mit Freuden nach seiner Auferstehung zuerst begrüßt hast.
7. Freude: Der dich, o unbefleckte Jungfrau mit Freuden in den Himmel aufgenommen und gekrönt hat.

Durch den Franiskaner Bernhardin von Siena fand dieser Rosenkranz weite Verbreitung. Er predigte davon, trug den Rosenkranz der Sieben Freuden Mariens an seinem Strick und betete ihn täglich.
Die Muttergottes Maria erschien ihm und versicherte ihm:
"Diese Frömmigkeitsübung, die du da pflegst, ist mir sehr genehm. Denn du ehrst mich täglich mit diesem Rosenkranz. Ich bekam von meinem Sohn für dich die Gande der Wunder und des apostolischen Eifers. Weiter versichere ich dir, du wirst im Himmel an meinen Freuden teilnehmen."
Die Kirche approbierte diese Gebetsübung offiziell.


Ursprung des Sieben Freuden Mariens Rosenkranzes

Es wird berichtet, dass es einen jungen Novizen bei den Franziskanern gab (anno 1422), er hatte von Kindheit an den Brauch gepflegt, der Gottesmutter jeden Tag frische Blumen zu bringen, mit denen er sein Marienbild krönte.
Maria freute sich über seine Andachtsform und schenkte ihm den Ordensberuf. Nach seiner Einkleidung hatte der junge Bruder keine Möglichkeit der Gottesmutter Maria Blumen zu pflücken. Seine Trauer darüber ging soweit, dass er sich fragte, ob es nicht besser sei, in die Welt zurückzukehren, um weiterhin diese Andachtsform zu pflegen und das Bild der Gottesmutter mit Blumen zu schmücken.
Da erschien ihm eines Tages Maria und befahl ihm, in seine Klosterzelle zurück zu kehren. Sie zeigte ihm, wie er sein Geschenk natürlicher Blumen mit dem Geschenk anderer Blumen ersetzen konnte. Er solle ihr einen Kranz flechten, eine Kette aus Gebeten und frommen Gedanken zum Gedächtnis an ihre Sieben Freuden. Maria erklärte ihm wie er den neuen Kranz flechten könne. Es entstand der "franziskanische Rosenkranz"; den Kranz der Sieben Freuden Mariens!
Maria sprach: "Wenn du jeden Tag diese Gebete verrichtest und dabei meiner Sieben Freuden gedenkst, sollst du sicher sein, dass du mir damit einen Kranz Blumen schenkst, der mir mehr gefällt als alle anderen."
Da man der Meinung war; Maria habe 72 Jahre lang auf Erden gelebt, wurde dem Sieben Freuden Mariens Rosenkranz am Ende noch 2 Ave Maria ergänzt.
Ein Ave Maria für die "Menschheit" Christi und eines für die "Gottheit" Christi.
Gerne werden diese zwei zusätzlichen Ave´s aber auch für unseren Heiligen Vater gebetet.


02.07.2022

Fest Mariä Heimsuchung





Das Fest Mariä Heimsuchung wird im deutschen Sprachraum am 2. Juli begangen; im römischen Generalkalender wird es seit 1970 am 31. Mai gefeiert, also vor dem Hochfest der Geburt Johannes des Täufers am 24. Juni. Der heilige Bonaventura führte das Fest 1263 im Franziskanerorden ein; 1389wurde es vom Papst auf die ganze lateinische Kirche ausgeweitet, beim Basler Konzil 1441 auf den 2. Juli gelegt.
Die Kirche gedenkt an diesem Tag des Besuchs der Jungfrau Maria bei ihrer Verwandten Elisabeth (vgl. Lk 1,39-56). Vom Heiligen Geist bewegt, eilte Maria zu ihrer Base Elisabeth. Maria hatte bereits ihr Kind Jesus vom Heiligen Geist empfangen; ebenso hatte Elisabeth, die als unfruchtbar galt, in ihrem hohen Alter noch ein Kind empfangen, den späteren Johannes den Täufer. Dieser Begegnung wird im zweiten Gesätz des freudenreichen Rosenkranzes gedacht.
Die beiden Frauen begegnen sich, und Elisabeth grüßt Maria mit den Worten: „Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.“ Die theologische Tradition hat diese Begegnung der beiden Frauen mit dem wunderbaren Geschehen der Heiligung Johannes des Täufers im Mutterschoß verbunden; d.h. das Kind Jesus (der Erlöser) hat seinen Vorläufer und Propheten Johannes von der Erbsünde befreit und mit Gnaden erfüllt, weshalb Johannes noch als ungeborenes Kind „frohlockte“.
Maria antwortete auf den Lobpreis der Elisabeth mit ihrem „Magnificat„, in welchem sie alle Gnaden Gott allein zuschrieb, der Großes tut an denen, die auf ihn hoffen und harren.



Die Heilige Schrift erzählt: „In jenen Tagen machte sich Maria auf und ging eilends über das Gebirge in eine Stadt des Stammes Juda (Luk 1,39)“. Dieses sich aufmachen bedeutet nicht bloß ihre Abreise von Nazareth, sondern es bedeutet auch die Bewegung ihres Geistes und Willens, mit der sie auf Antrieb und Befehl Gottes sich innerlich von jenem niedrigen und demütigen Platze erhob, den sie in ihrer geringen Meinung von sich selbst eingenommen hatte. Sie erhob sich von dort, wie von den Füßen des Allerhöchsten, auf dessen Willen und Befehl sie gewartet hatte, um ihn zu vollbringen wie nach den Worten Davids (Ps 122,2) die Dienerin ihre Augen auf die Hände ihrer Herrin gerichtet hält und wartet, bis diese ihr gebietet. Maria richtete allen Eifer ihres liebevollen Herzens darauf, die Heiligung des Vorläufers zu beschleunigen, der in den Banden der Erbsünde wie eingekerkert war. Dies war das Ziel und Ende dieser glückseligen Reise. Sie ging mit Eile, wie der heilige Evangelist Lukas berichtet.
Die Heimat des Zacharias in dem Gebirge Judäa war siebenundzwanzig Stunden von Nazareth entfernt. Der Weg dahin war großenteils rauh und beschwerlich. Die einzige Bequemlichkeit bot ihnen ein ärmliches Lasttier. Maria, die demütigste und bescheidenste, stieg oft von demselben ab und bat ihren Bräutigam Joseph, dass er nicht nur die Mühsal, sondern auch die Erleichterung mit ihr teile und sich gleichfalls des Lasttieres bediene. Allein, er nahm das Anerbieten niemals an. Um aber den Bitten Mariens doch wenigstens in etwa zu willfahren, gab er zu, dass sie zeitweise mit ihm zu Fuß ging. Dann bat er sie aber wieder sehr bescheiden und ehrerbietig, die kleine Erleichterung nicht länger abzuweisen, und Maria legte den übrigen Weg gehorsam auf dem Lasttier zurück.
Unter so demutsvollem Wettstreite setzten Maria und Joseph ihre Reise fort. Ihre Zeit verbrachten sie nicht einen Augenblick unnütz. Sie reisten ganz einsam. Allein die tausend Engel, die Maria, das „Ruhebett Salomons“ (Hohel 3,7), bewachten, waren ihnen zur Seite. Sie dienten ihrer Königin und dem heiligsten Kinde, das sie unter ihrem Herzen trug, in sichtbarer Gestalt. Doch nur Maria nahm sie wahr. Auf diese Engel und auf Joseph achtend, setzte Maria ihren Weg fort. Sie erfüllte Berge und Täler mit dem süßesten Wohlgeruche ihrer Gegenwart und mit dem ununterbrochenen Lobe Gottes. Zuweilen sprach sie mit ihren Engeln und sang mit ihnen himmlische Loblieder auf die Vollkommenheit Gottes und auf die Werke der Schöpfung und Menschwerdung. Dadurch wurde das makellose Herz Mariens aufs neue von göttlicher Liebe entflammt. Joseph beobachtete ehrerbietiges Stillschweigen und sammelte seinen Geist in hoher Beschauung. Dadurch ermöglichte er seiner Braut, ein Gleiches zu tun.
Zuweilen aber redeten Maria und Joseph miteinander und besprachen sich über das Heil der Seelen, die Erbarmungen des Herrn, die Ankunft des Messias, über die Weissagungen der Altväter und über andere Geheimnisse.
Joseph liebte seine Braut mit einer heiligen, keuschen Liebe, mit einer Liebe, die durch besondere Gnaden Gottes und durch Mitteilung der göttlichen Liebe geordnet war. Zudem war der Heilige von Natur aus sehr edel, hilfsbereit, freundlich und sanft. Er sorgte für seine Braut höchst weise und liebevoll. Dazu hatte ihn ihre Heiligkeit und ernste Würde schon von Anfang an bewogen. Um ihretwillen hatte er ja himmlische Gaben empfangen.
Er fragte sie oft, ob sie nicht müde sei und womit er ihr dienen oder Erleichterung verschaffen könne. Da aber Maria in ihrem jungfräulichen Schoße das göttliche Feuer, das menschgewordene Wort trug, fühlte der heilige Joseph, ohne die Ursache zu kennen, durch die Unterredungen mit seiner geliebten Braut in seiner Seele wunderbare Wirkungen, eine glühendere Liebe zu Gott, ein tieferes Verständnis jener Geheimnisse, über die sie sprachen, ein inneres Feuer und ein ungewohntes Licht, das ihn ganz verwandelte und vergeistigte. Je weiter sie pilgten, desto mehr nahmen auch diese Gnaden zu. Joseph erkannte, dass die Worte seiner Braut der Kanal dieser Gnaden seien. Sie durchdrangen sein Herz und entflammten seinen Willen mit göttlicher Liebe.
Joseph wunderte sich darüber. Es wäre ihm ein Trost gewesen, die Ursache davon zu erfahren. Allein in seiner großen Bescheidenheit wagte er es nicht, Maria zu fragen. Damals war die Zeit noch nicht gekommen, dass er das Geheimnis schon erfahre. Maria wusste alles, was in seinem Innersten vorging. Ihr Zustand konnte ihm natürlicherweise nicht verborgen bleiben. Sie hatte vom Herrn keine Weisung erhalten, ihr Geheimnis vor ihm zu bewahren. Allein ihre Klugheit und Bedachtsamkeit sagten ihr, dass es gut sei, es noch verborgen zu halten. Und so sprach sie mit ihrem Bräutigam kein Wort darüber, auch nicht später, als der heilige Joseph ihren gesegneten Zustand gewahrte und darüber in Unruhe geriet.
O wunderbare Umsicht, o übermenschliche Klugheit! Maria überließ sich ganz der göttlichen Vorsehung und wartete ab, was sie verfügen werde. Sie sah die Unruhe Josephs voraus und erwog, wie sie ihn davor bewahren könne. Diese Besorgnis steigerte sich noch beim Gedanken an die Liebe und Aufmerksamkeit des heiligen Joseph, ihr zu dienen, und an ihre Pflicht, diese zu erwidern. Sie betete und stellte dem Herrn ihre Unruhe vor und ihr Verlangen, das Richtige zu treffen. Sie flehte, dass Gott ihnen beistehen und sie leiten wolle. In dieser Ungewissheit erweckte Maria heroische Akte des Glaubens, der Hoffnung, der Liebe, der Klugheit, der Demut, der Geduld und der Stärke. Allem, wozu sich Gelegenheit bot, gab sie die Fülle der Heiligkeit. Sie tat immer das Vollkommenste.
Diese Reise war die erste Pilgerfahrt des menschgewordenen Wortes auf Erden, vier Tage nach seiner Empfängnis. Seine glühende Liebe konnte nicht länger zögern, das Feuer, wozu es gekommen war, zum ersten Male zu entzünden, indem es die Heiligung der Menschen in seinem Vorläufer begann. Diese Eile teilte es auch seiner heiligen Mutter mit. Maria diente nun dem wahren Salomon als „Sänfte“ (Hohel 3,9). Sie war jedoch reicher geschmückt und leichter als die des ersten Salomon. So war auch diese Reise viel reicher an Glorie, Jubel und Pracht für den Eingeborenen des Vaters. Denn er reiste mit Ruhe im jungfräulichen Schoße seiner Mutter und erfreute sich der Liebeswonne, mit der sie ihn anbetete, verherrlichte, betrachtete, anredete, hörte und ihm antwortete. Sie allein, die Schatzkammer des höchsten Königs und das Heiligtum des „großen Geheimnisses“, brachte ihm in ihrem eigenen Namen und im Namen des ganzen Menschengeschlechtes weit mehr Verehrung und Dank dar als alle Menschen und Engel zusammen.
Während dieser viertägigen Reise übten die heiligen Pilger Maria und Joseph nicht nur die göttlichen Tugenden, sondern auch viele Werke der Nächstenliebe. Ihre Liebe konnte angesichts der Hilfsbedürftigen nicht untätig sein. Sie fanden nicht in allen Herbergen gute Aufnahme. Einige Herbergsbesitzer waren roh und wiesen sie rücksichtslos ab. Andere nahmen sie mit Liebe auf. Die Mutter der Barmherzigkeit aber verweigerte niemandem einen Liebesdienst, wenn es ihr möglich war. Sie besuchte Arme, Kranke und Betrübte. Allen kam sie zu Hilfe, allen spendete sie Trost oder heilte ihre Krankheiten. Ich will nur vor dem Glücke eines armen, kranken Mädchens sprechen, das Maria am ersten Reisetag in einem Dorf fand. Als sie das Mädchen erblickte, rührte sie großes Mitleid. Als Herrin aller Geschöpfe gebot sie dem Fieber, die Kranke zu verlassen, und den Körpersäften, sich zu ordnen und in ihrem normalen Zustand zurückzukehren. Die Kranke wurde augenblicklich gesund und auch an der Seele gebessert. Sie machte später Fortschritte im Guten und gelangte zu einem vollkommenen und heiligen Leben. Die Erinnerung an die Urheberin ihres Glückes blieb ihrem Geiste allezeit eingeprägt, und ihr Herz bewahrte eine zärtliche Liebe für sie, obwohl sie die heiligste Jungfrau nie mehr wieder sah und das Wunder verborgen blieb.
Maria und Joseph kamen am vierten Tage zur Stadt Juda, wo Elisabeth und Zacharias lebten. Juda war der Eigenname dieses Ortes. So hat ihn auch der heilige Evangelist Lukas bezeichnet. Zwar sind die meisten Schriftausleger der Ansicht, dieser Name sei nicht der Eigenname der Stadt, in der Elisabeth und Zacharias wohnten, sondern der allgemeine Name der Provinz, die „Juda“ oder „Judäa“ hieß. Auch das Bergland, das sich vom Osten Jerusalems gegen Süden hinzieht, heißt „das Gebirge von Judäa“. Es ist mir geoffenbart worden, dass die Stadt „Juda“ hieß und zur Provinz Judäa gehörte. Die Stadt wurde einige Jahre nach dem Tode unseres Herrn Jesus Christus zerstört.
Das Haus des Zacharias und der Elisabeth war an derselben Stelle, wo diese heiligen Geheimnisse jetzt von den Gläubigen und den Pilgern verehrt werden. Obwohl die Stadt Juda zerstört wurde, ließ der Herr nicht zu, dass das Andenken an eine so verehrungswürdige Stätte verlorenging. Die alten Gläubigen, die dort Kirchen bauten und die heiligen Orte wiederherstellten, erhielten ein himmlisches Licht, um mit diesem und einigen Überlieferungen die Wahrheit hierüber zu finden und das Andenken an so wunderbare Geheimnisse zu erneuern, damit die Gläubigen auch heute noch den katholischen Glauben an den geheiligten Stätten unserer Erlösung öffentlich bekennen können.
Zum besseren Verständnis erwäge man, dass der Satan, nachdem er Jesus Christus bei seinem Tode als Gott und Erlöser der Menschen erkannte, mit unglaublicher Wut darauf ausging, sein Andenken - wie der Prophet Jeremias (Jerem 11,19) sagt - „aus dem Lande der Lebendigen zu vertilgen“ und ebenso das seiner heiligsten Mutter. So bewirkte er auch, dass das heiligste Kreuz verborgen und in die Erde vergraben wurde; ein anderes Mal, dass es nach Persien in die Hände der Heiden kam. In derselben Absicht brachte er es zuwege, dass viele heilige Orte zerstört und vernichtet wurden. Daher kam es auch, dass die heiligen Engel das heilige Haus nach Loreto getragen haben. Denn der Drache, der die Himmelskönigin verfolgte, hatte bereits die Bewohner des Landes aufgewiegelt, dies Heiligtum zu zerstören. Dieselbe Arglist des bösen Feindes war schuld, dass auch die alte Stadt Juda zerstört wurde, teils durch die Nachlässigkeit der Bewohner, die nach und nach ausstarben, teils durch Unglücksfälle. Doch das Haus des Zacharias ließ der Herr wegen der daselbst gefeierten Geheimnisse nicht zugrunde gehen.
Die Stadt Juda war, wie gesagt, siebenundzwanzig Stunden von Nazareth und ungefähr zwei Stunden von Jerusalem entfernt, in der Richtung nach dem Gebirge Judäas hin, wo der Fluß Sorek entspringt. Nachdem Johannes geboren und die heiligste Jungfrau mit dem heiligen Joseph nach Nazareth zurückgekehrt war, erhielt Elisabeth eine göttliche Erleuchtung, dass den Kindern von Bethlehem und der Umgebung ein großes Unglück bevorstehe. Obwohl diese Offenbarung nicht bestimmt gegeben wurde, fühlte sich Elisabeth angetrieben, mit ihrem Gemahl Zacharias nach Hebron zu ziehen, das ungefähr acht Stunden von Jerusalem entfernt war. Sie waren reich und vornehm und besaßen nicht bloß in Juda und Hebron, sondern auch an anderen Orten Häuser und Güter. Als Maria und Joseph auf der Flucht vor Herodes nach Ägypten zogen, hielten sich Elisabeth und Zacharias zu Hebron auf. Zacharias starb vier Monate nach der Geburt Jesu Christi, zehn nach der Geburt seines Sohnes Johannes.
Die heilige Jungfrau und der heilige Joseph gelangten endlich in die Stadt Juda und zum Hause des Zacharias. Joseph ging einige Schritte voraus, um die Bewohner des Hauses vorzubereiten. Er rief ihnen den Gruß zu: „Der Herr sei mit euch und erfülle eure Seelen mit seiner göttlichen Gnade!“ Elisabeth war schon vorbereitet; denn der Herr hatte ihr geoffenbart, dass ihre Base Maria sie bald besuchen werde. Durch dasselbe Gesicht hatte sie auch erfahren, dass Maria dem Herrn sehr wohlgefällig sei. Allein das Geheimnis, dass sie Mutter Gottes sei, wurde ihr erst geoffenbart, als beide sich allein begrüßten. Elisabeth ging sogleich mit einigen Personen ihrer Familie hinaus, um Maria zu empfangen. Diese kam als die demütigere und jüngere ihrer Base mit dem Gruße zuvor und sagte zu ihr: „Der Herr sei mit dir, meine Base und meine Teuerste.“ Elisabeth antwortete: „Der Herr vergelte es dir, dass du gekommen bist, mir diesen Trost zu bereiten.“ Unter dieser Begrüßung traten sie in das Haus des Zacharias ein.
(Geoffenbart der ehrwürdigen Dienerin Gottes, Maria von Jesus zu Agreda)



Gebet zu Mariä Heimsuchung

Unbefleckte und gebenedeite Jungfrau Maria!
Eilig suchst du die Familie der heiligen Elisabeth auf
und heiligst sie durch deinen Besuch.
Besuche bitte auch die arme Wohnung meiner Seele.
Beeile dich, o Maria, denn du weißt es ja besser als ich,
wie bedürftig ich bin, wie viele Übel mich bedrohen,
von wie vielen bösen Gewohnheiten,
von wie vielen früher begangenen Sünden
mein armes Herz geängstigt wird,
und wie diese mich zum ewigen Tode führen können.
Du kannst mein Herz bereichern, o Schatzmeisterin Gottes,
du kannst für alle Krankheiten meiner Seele bitten.
Besuche mich häufig während meines Lebens,
vor allem aber in der Stunde meines Todes,
dann wird mir dein Beistand ein ganz besonderes Anliegen sein.
Ich begebe mich ganz und gar in deine Hände, o Maria!
Ich bitte Gott, Er möchte mir, um der Verdienste meines Herrn
und Heilandes Jesu Christi willen, alle jene Gnaden gewähren,
die du, o gütigste Jungfrau, mir erbittest. Amen.



Litanei von der Heimsuchung Mariens

Herr, erbarme Dich.
Christus, erbarme Dich.
Herr, erbarme dich.

Christus, höre uns.
Christus, erhöre uns.

Gott Vater im Himmel, erbarme Dich unser.
Gott Sohn, Erlöser der Welt, erbarme Dich unser.
Gott Heiliger Geist, erbarme Dich unser.
Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, erbarme Dich unser.

O Maria, die du der heiligen Elisabeth eine so große Freude gemacht hast, bitte für uns.
O Maria, die du deine Hoheit bei der Heimsuchung Elisabeth verborgen hast, bitte für uns.
O Maria, die du Ursache gewesen bist, dass Johannes schon im Mutterleib gereinigt wurde, bitte für uns.
O Maria, die du das ganze Haus der heiligen Elisabeth mit göttlichem Segen erfüllt hast, bitte für uns.
O Maria, die du der heiligen Elisabeth drei Monate lang eifrig gedient hast, bitte für uns.
O Maria, die du von der heiligen Elisabeth mit den Worten begrüßt wurdest: „Gebenedeit ist die Frucht deines Leibes“, bitte für uns.
O Maria, die du von der heiligen Elisabeth Mutter des Herrn genannt wurdest, bitte für uns.
O Maria, auf deren Gruß das Kind Johannes im Mutterleib vor Freude aufhüpfte, bitte für uns.
O Maria, die du deines Glaubens wegen seliggepriesen worden bist, bitte für uns.
O Maria, die du gesprochen hast: „Hoch preise meine Seele den Herrn“, bitte für uns.
O Maria, deren Geist froh aufjauchzte zu Gott, deinem Retter, bitte für uns.

O Maria, von aller Trägheit im Dienst Gottes, erlöse uns durch deine Fürbitte.
O Maria, von aller Nachlässigkeit in Ausübung unserer Berufspflichten, erlöse uns durch deine Fürbitte.
O Maria, von aller Verletzung gegen die Nächstenliebe, erlöse uns durch deine Fürbitte.
O Maria, von Selbstgefälligkeit und Ruhmsucht, erlöse uns durch deine Fürbitte.
O Maria, vom Geist der Hoffart, erlöse uns durch deine Fürbitte.
O Maria, durch deine demütige Heimsuchung, erlöse uns durch deine Fürbitte.
O Maria, durch deine mühsame Reise über das Gebirge, erlöse uns durch deine Fürbitte.
O Maria, durch deinen gnadenreichen Eintritt in das Haus des Hohenpriesters Zacharias, erlöse uns durch deine Fürbitte.
O Maria, durch deine freudenreiche Begrüßung und herrlichen Lobgesang, erlöse uns durch deine Fürbitte.
O Maria, durch deine, der heiligen Elisabeth erwiesenen Liebesdienste, erlöse uns durch deine Fürbitte.

Wir armen Sünder, wir bitten dich, erhöre uns.
Dass du unsere Seele geistigerweise besuchen wollest, wir bitten dich, erhöre uns.
Dass du uns eine wahre Demut und Freundlichkeit erweisen wollest, wir bitten dich, erhöre uns.
Dass du eine dienstwillige Liebe in unsere Herzen einpflanzen wollest, wir bitten dich, erhöre uns.
Dass du uns jederzeit zum Lob Gottes aufmuntern wollest, wir bitten dich, erhöre uns.
Dass du ganz besonders in der Stunde unseres Todes uns liebreich heimsuchen wollest, wir bitten dich, erhöre uns.
Gebenedeite Mutter des Herrn, wir bitten dich, erhöre uns.

Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünde der Welt, verschone uns, o Herr.
Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünde der Welt, erhöre uns, o Herr.
Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünde der Welt, erbarme dich, o Herr.

Christus, höre uns.
Christus, erhöre uns.

Herr, erbarme Dich.
Christus, erbarme Dich.
Herr, erbarme Dich.

Vater unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und lass uns nicht in Versuchung geraten, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Lasset uns beten:
Allmächtiger, ewiger Gott, Der Du die allerseligste Jungfrau Maria mit unzähligen Gnaden geziert hast, zu einer Mutter Deines eingeborenen Sohnes Jesu Christi erwählt und durch sie seinen großen Vorläufer schon im Mutterschoß geheiligt hast, wir bitten Dich, reinige und heilige auch unsere Herzen, auf dass wir geheiligt an Geist, Seele und Leib, hier auf Erden in glücklichem Frieden leben, und dort im Himmel der ewigen Freude genießen mögen, durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.



AUS DER ANSPRACHE VON PAPST BENEDIKT XVI.
Lourdes-Grotte, Vatikanische Gärten, 31. Mai 2011


Während wir heute die Heimsuchung Mariens betrachten, werden wir angeregt, gerade über diesen Mut des Glaubens nachzudenken. Diejenige, die Elisabet in ihrem Haus empfängt, ist die Jungfrau, die der Verkündigung des Engels »geglaubt hat« und im Glauben geantwortet hat. So hat sie mutig den Plan Gottes für ihr Leben angenommen und damit das ewige Wort des Höchsten in sich aufgenommen. Wie mein seliger Vorgänger in der Enzyklika Redemptoris Mater hervorgehoben hat, hat Maria ihr fiat im Glauben gesprochen, »sie hat sich ohne Vorbehalte Gott überantwortet und ›gab sich als Magd des Herrn ganz der Person und dem Werk ihres Sohnes hin‹« (Nr. 13; vgl. II. Vat. Konzil, Dogmat. Konstitution Lumen gentium, 56). Deshalb ruft Elisabet bei ihrem Gruß aus: »Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ« (Lk 1,45). Maria hat wirklich geglaubt, dass »für Gott nichts unmöglich ist« (V. 37), und gestützt auf dieses Vertrauen hat sie sich vom Heiligen Geist führen lassen im täglichen Gehorsam gegenüber Seinen Plänen.
Wie sollten wir für unser eigenes Leben nicht dieselbe vertrauensvolle Hingabe wünschen? Wie könnten wir uns jener Seligkeit verwehren, die aus einer so innerlichen und tiefen Vertrautheit mit Jesus erwächst? Deshalb wollen wir uns heute an diejenige wenden, die »voll der Gnade« ist, und sie bitten, von der göttlichen Vorsehung auch für uns zu erlangen, dass wir jeden Tag unser »Ja« zu den Plänen Gottes sagen – mit demselben demütigen und aufrichtigen Glauben, mit dem sie ihr »Ja« gesprochen hat. Sie, die sich Gott vorbehaltlos überlassen hat, als sie das Wort Gottes in sich aufnahm, möge uns zu einer immer großherzigeren und bedingungsloseren Antwort auf Seine Pläne führen, auch wenn wir gerufen sind, das Kreuz zu umarmen.

01.07.2022

Hochfest des kostbaren Blutes
unseres Herrn Jesus Christus






Ihr wisst, dass ihr nicht mit vergänglichen Werten, mit Gold und Silber, losgekauft seid,sondern durch das kostbare Blut Christi als des Lammes ohne Fehl und Makel.(1 Petr 18-20)

Das Blut Jesu Christi wird von den Christen verehrt, weil es Jesus Christus für die Erlösung der Menschheit am Kreuz vergossen hat. Es ist das Blut, das aus dem Herzen Jesu am Kreuz geflossen ist. Darin wird die Stiftung der Kirche gesehen.
Beim letzten Abendmahl mit seinen Jüngern am Abend vor seiner Hinrichtung am Kreuz bestimmte Jesus Brot und Wein zu bleibenden Zeichen seiner Gegenwart in der christlichen Gemeinde, und er deutete das Brot als seinen Leib und den Wein als sein Blut: „Er nahm den Kelch, sprach das Dankgebet und reichte ihn den Jüngern mit den Worten: Trinkt alle daraus; das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ (Mt 27,25-26 EU) Die Verwandlung (Transsubstantiation) des Weines in das Blut Christi ist seitdem das zentrale Geheimnis der Eucharistie.
Das Blut Jesu Christi ist der göttliche Lösepreis, den Gott Vater in seiner Gerechtigkeit fordert, um dem Menschen nach dem Falle Adams das Himmelreich zu öffnen. Durch die Teilhabe an diesem Blut wird der Mensch von der Ursprungsünde (Erbsünde) befreit, um mit Gott wieder Umgang haben zu können. Die Anteilhabe am Blut Christi ist reines Geschenk, jedoch hat der so geheiligte Mensch nun ein Recht in den Himmel zu gelangen.
Das Blut Christi „ist das höchste Zeugnis des Erlösungsopfers Christi, das sich mystisch und wirklich in der heiligen Messe erneuert und das dem christlichen Leben Sinn und Richtung verleiht“.




Johannes

In der Darstellung des Johannesevangeliums flossen aus der Seite Christi, die von der Lanze durchstochen wurde, Wasser und Blut (Joh 19,31-37 EU) als doppeltes Zeugnis der Liebe Gottes, das das Zeugnis des Geistes bekräftigt (1 Joh 5,6-8 EU). Nun aber erweisen dieses Wasser und dieses Blut in der Kirche nach wie vor ihre belebende Macht. Das Wasser ist das Zeichen des Geistes, der die Wiedergeburt bewirkt und den Durst stillt (Joh 3,5 EU; 4,13-14 EU). Das Blut wird den Menschen in der eucharistischen Feier dargereicht: „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt. der hat das ewige Leben ... der bleibt in mir und ich in ihm“ (Joh 6,53-56 EU).


Paulus

Der heilige Paulus bringt den Sinn des Kreuzes Christi gern durch den Hinweis auf sein Erlöserblut zum Ausdruck. Der mit seinem eigenen Blute bedeckte Jesus spielt fortan für alle Menschen jene Rolle, die der Sühnedeckel von einst in der Sühne-Zeremonie nur angedeutet hatte (Röm 3, 25); er ist der Ort der göttlichen Gegenwart und verbürgt die Vergebung der Sünden. Denn sein Blut hat eine heilbringende (Heil) Kraft; durch es sind wir gerechtfertigt (Röm 5. 9), erlöst (Eph 1,7), zum Eigentum Gottes geworden (Apg 20,28); durch es wird die Einheit zwischen den Juden und den Heiden (Eph 2, 13), zwischen den Menschen und den himmlischen Mächten hergestellt (Kol 1.20). Die Menschen aber können mit diesem Blute des Neuen Bundes in Gemeinschaft treten. wenn sie aus dem eucharistischen Kelche trinken (I Kor 10, I6f; 11.25-28). Dabei kommt zwischen ihnen und dem Herrn eine tiefe Einheit eschatologischen Charakters zustande: Es ist eine Erinnerung an den Tod des Herrn und eine Ankündigung seiner Wiederkunft (11, 26).


Der Hebräerbrief

Im Hebräerbrief wird das Betreten des Allerheiligsten durch den Hohenpriester mit dem Sühneblut als die prophetische Vorausdarstellung (Typos) des Eingehens Christi in den Himmel mit seinem eigenen Blute betrachtet, das unsere Erlösung bewirkt (Hebr 9. 1-14). Dieses Bild verbindet sich mit dem von jenem Opfer des Bundes, das Moses auf dem Sinai dargebracht hat: Das Blut Jesu, das Blut des Neuen Bundes, ist zur Vergebung der Sünden der Menschen vergossen worden (Hebr 9, 18-28). Durch es erlangen die Sünder Zutritt zu Gott (10. 19); dieses Blut. das lauter ruft als das Abels (12. 24). bewirkt ihre Heiligung (10,29; 13,12) und ihre Aufnahme in die Herde des guten Hirten (13, 20).


Offenbarung des Johannes

Die Apokalypse gibt nur die traditionelle Lehre wieder, wenn sie vom Blute des Lammes spricht. Dieses Blut hat uns von unseren Sünden reingewaschen (Apk 1.5; vgl. 7. 14). Hat uns für Gott losgekauft und zu einem Königreich von Priestern gemacht (5. 9). Eine Lehre. der um so größere Bedeutung zukommt, als Babylon die Stadt des Bösen, in dem Augenblick, da der Seher geschrieben hat, das Blut der Martyrer in Strömen vergoss (18. 24). Die Martyrer haben dank dem Blute des Lammes den Satan besiegt (12. 11), doch schreit ihr vergossenes Blut deshalb nicht weniger nach Gerechtigkeit. Gott wird es rächen. indem er jenen Menschen, die es vergossen haben, Blut zu trinken gibt (16. 3-7), bis ihr eigenes Blut vergossen und zum Siegesgepränge des Wortes wird, wenn es kommt, um Gericht zu halten (19. 13; vgl. Is 63.3).
In den Eucharistischen Wundern wird vom Eucharistischen Leib oder dem Kostbaren Blut Jesu Christi berichtet, so z.B. in Lanciano oder Walldürn.


Das Hostienwunder von Lanciano bei Chieti, Italien, 8. Jahrh.



In Lanciano bei Chieti ereignete sich das wohl bekannteste und am längsten andauernde eucharistische Wunder.
In der ehemaligen Klosterkirche des hl. Longinus in Lanciano feierte im 8. Jahrhundert eines Tages ein Basilianermönch, wie gewohnt, die hl. Messe. Nachdem er die Hostie in den hochheiligen Leib Christi und den Wein in das kostbare Blut Christi verwandelt hatte, hielt er einige Augenblicke inne. Mag sein, dass er von einem Zweifel an der wirklichen Gegenwart Jesu Christi im heiligsten Altarssakrament geplagt wurde. Im selben Augenblicke wurde er von einem außerordentlichen Wunder überrascht. Ein Teil der geweihten Hostie verwandelte sich nämlich vor seinen entsetzten Augen in blutendes Fleisch, während der übrige Teil weiterhin wie Brot aussah; der verwandelte Wein nahm gleichzeitig die Gestalt frischen Blutes an, das nach und nach zu fünf Blutkörperchen gerann, die in Form und Gestalt verschieden waren.
Der erschrockene Priester suchte zuerst das unerklärliche Vorkommnis zu verheimlichen, doch eine grosse innere Erschütterung nötigte ihn, das wunderbare Ereignis den anwesenden Gläubigen mitzuteilen und alsbald wurde es stadtbekannt.
Seit zwölf Jahrhunderten schon dauert dieses grandiose Verwandlungswunder der Gestalt des Brotes in wirkliches Fleisch und der Gestalt des Weines in wirkliches Blut an und kann heute noch betrachtet und untersucht werden.



Die Heiligen über das kostbare Blut Jesu
mit Aufopferungen und Verheißungen

„Nur das kostbare Blut meines göttlichen Sohnes kann die Welt noch retten. Opfere es unausgesetzt durch meine Hände dem himmlischen Vater auf.“ (Muttergottes zu Mutter Vogl, 13.8.1954)
„Nehmt beständig eure Zuflucht zu Meinem kostbaren Blut! Vertraut rückhaltlos auf Mein Herz. Wenige verstehen dieses Geheimnis. Versucht wenigstens ihr, es zu erfassen und zu verwerten!“ (Jesus zu Sr. Josefa - 15.10.1923)
Unter Tränen ermahnte der heilige Caspar del Bufalo, Gründer der „Missionare vom Kostbaren Blut“, seine Mitbrüder, doch immer wieder das kostbare Blut Jesu Christi dem himmlischen Vater zur Abwehr der drohenden Strafgerichte aufzuopfern. Er versicherte öfters, wenn die Sühne nicht ausreicht und die göttlichen Heimsuchungen begonnen haben, werden jene Barmherzigkeit finden, die das kostbare Blut in besonderer Weise verehren. („Die Liebe ruft.“ - Kanisius-Verlag, Konstanz)
Pius IX. erklärte im Dekret zur Einsetzung des Festes vom kostbaren Blut:
„So wie Gott jene Häuser in Ägypten, die mit dem Blut des Lammes bestrichen waren, vor seinem Zorn bewahrte, so werden noch mehr jene dem göttlichen Zorn entgehen, die mit besonderer Andacht das heilige Blut des Erlösers verehren.“
„O möchten doch alle Priester die Gläubigen über das kostbare Blut meines Sohnes belehren und diese darauf hinweisen; sein Blut allein ist im Stande, die vielen Beleidigungen zu sühnen, die in der jetzigen Zeit begangen werden.“ (Gottesmutter zu Mutter Vogl - 22. 7.1939)
„Unaufhörlich soll mein kostbares Blut aufgeopfert werden, das ich mit so großer Liebe vergossen habe. Das wird viel zu wenig ausgenützt.“
(Jesus zu Mutter Vogl - 9.7.1931)
Die heilige Magdalena von Pazzis rief in einer Vision aus:
„Jedes Mal, wenn eine Seele dieses Blut, durch das sie erkauft wurde, aufopfert, bringt sie eine Gabe von unendlichem Wert dar, den niemand ersetzen kann.“
„Mein göttlicher Sohn hat euch eine Waffe in die Hand gegeben, die nach menschlicher Berechnung nicht zu fassen ist, die große gute Meinung und die kostbaren Aufopferungen im Namen aller und für alle!“
(Maria zu Mutter Vogl - 11.10.1930)
„Könntest du sehen und wissen, was mit den kostbaren Aufopferungen und der großen Meinung im Namen aller und für alle gewirkt wird, du würdest keinen Augenblick vorübergehen lassen.“
(Jesus zu Mutter Vogl - 17.12.1930)
„Opfere das kostbare Blut unausgesetzt durch Meine Hände dem himmlischen Vater auf!“
(Die Gottesmutter zu Mutter Vogl - 13.8.1954)
Auch der heilige Pfarrer von Ars empfahl seinen Gläubigen:
„Meine Kinder, merkt euch dies gut: Jedes Mal, wenn ich eine Gnade erhalten habe, so bekam ich sie dadurch, dass ich die allerseligste Jungfrau bat, an meiner Stelle das kostbare Blut Jesu aufzuopfern.“



GEBETE

Verehrung des kostbaren Blutes

Kostbares Blut Jesu, Du bist der unendlich wertvolle Lösepreis für die sündige
Menschheit. Du bist ein Trank des Heiles und ein Bad der Reinigung für unsere Seelen.
Ohne Unterlass trittst Du für die Menschen ein am Throne der höchsten Erbarmung. In tiefer Demut bete ich Dich an.
So gut ich kann, will ich das Unrecht und die Beleidigungen wieder gutmachen, die fortwährend von den Menschen Dir angetan werden, besonders von jenen, die in ihrer Vermessenheit so weit gehen, dass sie gegen Dich lästern.
Wer wollte Dich, o göttliches Blut, nicht preisen! Du bist unendlich kostbar. Wer wollte Dich, o Jesus, der Du es vergossen, nicht innig lieben! Was wäre aus mir geworden, wäre ich nicht erlöst durch Dein kostbares Blut? Wer ließ es bis zum letzten Tropfen aus Deinen Adern fließen? - Nur Deine Liebe! Ja grenzenlos ist Deine Liebe, die uns diesen Balsam des Heiles schenkte. Gib, dass alle Herzen, alle Zungen Dich loben und preisen und Dir danken jetzt und in alle Ewigkeit.
(Imprimatur: Friburgi Helv., die 19 januarii 1960)
Gelobt sei das Blut Jesu, jetzt und in Ewigkeit!
- Denke oft daran,
- dass der göttliche Erlöser sein kostbares Blut mit unendlicher Liebe für dich vergossen hat.
- dass er dich in seinem Blut erlöst, gereinigt und geheiligt hat.
- dass er immer wieder sein teures Blut im heiligen Messopfer dem himmlischen Vater zur Versöhnung darbringt.
Kostbares Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes und Welterlösers, ich verehre Dich.
Göttliches Blut, unendlich erhaben, für das Heil der Menschen vergossen, auf dem Altar gegenwärtig, ich bete Dich an und preise Dich.
Heiliges Blut Jesu, Du Schatz der Gerechten und Zuflucht der Sünder, Du Trost der Sterbenden und der Armen Seelen, ich liebe Dich.
O heiliges Blut, Strom des Lebens, Strom der Kraft, Strom der Liebe, heile mich, heilige mich, rette mich!


Befreiungsgebet zum Kostbaren Blut Christi

Herr Jesus Christus versiegle mich mit Deinem Kostbaren Blut und durch Dein Kostbares Blut.
Befreie mich von allem Bösen, versiegle mich gegen das Böse, und beschütze mich vor allem Bösen. Von ganzem Herzen bereue ich meine Sünden. Ich bitte Dich, verbanne aus mir all das, was die Ursache zu Bösem sein könnte; zerreiße auch alle Ketten, die mich immer noch fesseln und reinige mich innerlich und äußerlich
mit Deinem Kostbaren Blut.

Herr Jesus Christus
Versiegle mit Deinem Kostbaren Blut
auch meinen Geist, meine Seele, mein Herz, meinen Verstand, meinen Körper, ja mein ganzes Sein.

Versiegle mit Deinem Kostbaren Blut
auch meine Familie, jeden Einzelnen von uns. Schütze uns vor den Machenschaften des bösen Feindes, vor denen seiner Helfer und Helfershelfer und selbst vor all jenen Personen, die uns Schaden zufügen können oder Schaden zufügen wollen.

Versiegle mit Deinem Kostbaren Blut
all unsere Unternehmungen des heutigen Tages und alle Menschen, mit denen wir zu tun haben oder die uns heute begegnen werden.

Versiegle mit Deinem Kostbaren Blut
auch unsere Geschwister und ihre Familien, unsere Freunde, unsere Feinde und alle, die uns besonders nahe stehen, alle, an die wir denken, alle, über die wir reden, auch alle, denen wir unser Gebet versprochen haben, besonders jene, die vom rechten Wege abgeirrt sind.

Versiegle mit Deinem Kostbaren Blut
ganz innig unsere Kranken und Leidenden.

Versiegle mit Deinem Kostbaren Blut unser Haus
- von innen und außen, jedes Zimmer und alle Dinge, die sich darin befinden, auch alle unsere Mitbewohner und alle, die unser Haus heute betreten oder uns besuchen werden, auch unsere Nachbarn.

Versiegle mit Deinem Kostbaren Blut
unsere Beichtväter, Seelsorger und Priester, damit sie von Deinem Geist beseelt - uns den wahren Geist vermitteln, der uns die unverfälschten Werte des Lebens erkennen lässt.

Versiegle mit Deinem Kostbaren Blut
die Ordensleute und alle, die in Deinem Dienste stehen.
Amen.
Entnommen aus dem Buch Rosenkranz zum Kostbaren Blut


Der Rosenkranz vom Kostbaren Blute

Diese Andacht besteht aus sieben Geheimnissen, wobei wir je eines von den sieben hauptsächlichsten Vergießungen des Kostbaren Blutes Jesu betrachten. Bei jedem Geheimnis werden fünf Vater unser ohne Gegrüßet seist du, Maria gebetet, mit Ausnahme des letzten Geheimnisses, bei welchem nur drei Vater unser gebetet werden, um so auf die Zahl 33 zu kommen, in Verehrung der 33 Lebensjahre Jesu.
Jedes dieser sieben Geheimnisse des Rosenkranzes vom Kostbaren Blute enthält einen Schatz von Gedanken und fordert uns auf, unsere Fehler, besonders diejenigen abzulegen, wodurch wir anderen böses Beispiel oder Ärgernis geben. Wer könnte diesen Rosenkranz beten, ohne im Innersten des Herzens gerührt und mit festen Entschlüssen zur Besserung erfüllt zu werden?
V. O Gott, merke auf meine Hilfe.
R. Herr, eile, mir zu helfen.
Ehre sei dem Vater...



Erstes Geheimnis. Der Herr vergoss Blut bei der Beschneidung.

Das erste Mal vergoss unser liebenswürdigster Erlöser Sein Kostbares Blut, als er am achten Tage nach Seiner Geburt, um das Gesetz Moses zu erfüllen, beschnitten wurde. Betrachte, dass Jesus dies zuließ, um der göttlichen Gerechtigkeit für deine Ausgelassenheiten genugzutun, und erwecke eine aufrichtige Reue über dieselben, zugleich mit dem Versprechen, künftig mit dem Beistande Seiner alles vermögenden Gnade die Reinheit des Leibes und der Seele zu bewahren.

Fünf Vater unser (ohne Ave Maria) und ein Ehre sei dem Vater...
Wir bitten Dich also, komme Deinen Dienern zu Hilfe, die Du mit Deinem Kostbaren Blute erlöst hast.


Zweites Geheimnis. Der Herr vergoss Blut beim Gebete am Ölberg.

Jesus vergoss Blut auf dem Ölberg, und zwar in solchem Übermaß und solcher Menge, dass das Erdreich um Ihn her getränkt wurde, und dies in der Voraussicht der Undankbarkeit, mit der die Menschen Ihm Seine Liebe vergelten würden. Bereue, dass du bis dahin den unzähligen Guttaten des Herrn, so schlecht entsprochen hast, und nimm dir vor, von den himmlischen Gnaden und guten Einsprechungen besseren Gebrauch zu machen.
Fünf Vater unser und ein Ehre sei dem Vater...
Wir bitten Dich also, komme Deinen Dienern zu Hilfe, die Du mit Deinem Kostbaren Blute erlöst hast.



Drittes Geheimnis. Der Herr vergoss Blut bei der Geißelung.

Der Herr vergoss Blut in seiner grausamen Geißelung, als es aus dem zerschlagenen und verwundeten hl. Leib stromweise hervordrang, während Er dasselbe dem Ewigen Vater aufopferte zum Ersatz für deine Ungeduld und Weichlichkeit. Und warum tötest du nicht deinen Zorn und deine Eigenliebe ab? Ach, trachte in Zukunft geduldiger zu sein im Leiden, dich selbst zu verachten und alle dir zugefügten Unbilden in Sanftmut zu ertragen.

Fünf Vater unser und ein Ehre sei dem Vater...
Wir bitten Dich also, komme Deinen Dienern zu Hilfe, die Du mit Deinem Kostbaren Blut erlöst hast.



Viertes Geheimnis. Der Herr vergoss Blut bei der Dornenkrönung.

Das Blut brach hervor aus dem allerheiligsten Haupte Jesu, als Er Sich mit Dornen krönen ließ, um deine Hoffart und deine bösen Gedanken abzubüßen. Und du willst noch fortfahren, dir in deinem Hochmute zu gefallen, unreine Vorstellungen in dir zu unterhalten und in deinem Herzen etwas zu denken, wodurch Gott beleidigt wird? Ach, hab in Zukunft allzeit dein eigenes Nichts vor Augen, dein Elend, deine Gebrechlichkeit, und widerstehe tapfer allen Versuchungen des Satans.

Fünf Vater unser und ein Ehre sei dem Vater...
Wir bitten Dich also, komme Deinen Dienern zu Hilfe, die Du mit Deinem Kostbaren Blute erlöst hast.



Fünftes Geheimnis. Der Herr vergoss Blut bei der Kreuztragung.

Ach, wieviel Blut vergoss aus Seinen Adern unser liebenswürdigster Jesus auf dem schmerzvollen Wege nach dem Kalvarienberge, beladen mit dem schweren Kreuze, so dass von diesem Kostbaren Blute die Gassen von Jerusalem und die Orte, durch die Er zog, bezeichnet wurden. Und dies geschah zur Genugtuung für die Ärgernisse und bösen Beispiele, wodurch Seine Geschöpfe andere auf die Wege des Verderbens hinziehen würden. Ach, wer weiß, ob nicht auch du unter die Zahl dieser Unglückseligen gehörst? Wer weiß , wie viele schon dein böses Beispiel zur Hölle geführt hat? Und doch in Zukunft zum ewigen Heile der Seelen dein möglichstes beizutragen, sie zu ermahnen, zu erbauen und ihnen durch gute, heilige Werke voranzuleuchten.
Fünf Vater unser und ein Ehre sei dem Vater...
Wir bitten Dich also, komme Deinen Dienern zu Hilfe, die Du mit Deinem Kostbaren Blute erlöst hast.



Sechstes Geheimnis. Der Herr vergoss Blut bei der Kreuzigung.

Noch reichlicher vergoss unser Erlöser Sein Kostbares Blut bei Seiner unmenschlichen Kreuzigung, als ihm die Adern zerrissen, die Blutgefäße zersprengt wurden und aus Seinem heiligsten Leibe stromweise jener heilsame Balsam des ewigen Lebens hervorquoll, welcher für die Sünden und Laster der ganzen Welt genugtun sollte. Kann es noch jemanden geben, der in der Sünde fortfahren und so wieder das grausame Leiden des Sohnes Gottes erneuern will? Ach, beweine bitterlich deine begangenen Fehltritte; verabscheue sie zu den Füssen des Beichtvaters, bessere dich, fange von jetzt ein christliches Leben an; bedenke, dass deine Erlösung den Heiland soviel Blut gekostet hat.
Fünf Vater unser und ein Ehre sei dem Vater...
Wir bitten Dich also, komme Deinen Dienern zu Hilfe, die Du mit Deinem Kostbaren Blute erlöst hast.



Siebentes Geheimnis. Der Herr vergoss Blut und Wasser beim Lanzenstich.

Endlich vergoss Jesus Blut nach Seinem Tode, als mit der Lanze Seine heilige Seite geöffnet und Sein liebenswürdigstes Herz durchbohrt wurde. Mit dem Blute floss auch Wasser, um uns zu zeigen, dass all Sein Blut bis auf den letzten Tropfen für unser Heil vergossen sei. O unendliche Güte meines Erlösers; O mein Jesus! Wer wird Dich nicht lieben? Wer wird nicht von ganzem Herzen sich Dir hingeben, der Du so vieles für unsere Erlösung getan hast? Ach, weil ich mich nicht ausdrücken weiß so lade ich alle Geschöpfe der Erde ein, alle Engel und Heiligen des Himmels, ich lade ein meine geliebteste Mutter Maria, um Dein Kostbares Blut zu preisen, zu loben und zu verherrlichen. Ehre sei dem Blute Jesu, jetzt und allezeit und in alle Ewigkeit! Amen.
Hier betet man drei Vater unser, ein Ehre sei dem Vater...



Gebet zur Verehrung des Kostbaren Blutes

Kostbares Blut Jesu! Du warst der treue Lösepreis für die sündige Menschheit. Du bist ein Trank des Heils, ein Bad der Reinigung für unsere Seelen. Ohne Unterlass trittst Du für die Menschen ein am Throne Gottes. In Demut bete ich Dich an. So gut ich kann, will ich das Unrecht und die Beleidigungen wiedergutmachen, die immer wieder von den Menschen Dir angetan werden, vor allem von denen, die in ihrem Übermut so weit gehen, dass sie lästern gegen Dich. Wer wollte dieses Blut nicht preisen? Es ist unendlich kostbar. Wer wollte Jesus, der es vergoss, nicht innig lieben? Was wäre aus mir geworden, wäre ich nicht erlöst worden durch dieses göttliche Blut? Wer ließ es fließen aus den Adern meines Herrn bis zum letzten Tropfen? Gewiss die Liebe. Ja, grenzenlos ist diese Liebe, die uns diesen Balsam des Heils geschenkt. Er ist so kostbar. Er ist geflossen aus einem nie versiegenden Quell der Liebe. Gib, dass alle Herzen, alle Zungen Dich loben, Dich preisen, Dir Dank sagen jetzt und in alle Ewigkeit. Amen.
(500 Tage Ablass. Pius VII. 18. Oktober 1815. S. Poen. 25. Juni 1932)